Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je dein Grab versehren!" Sangen's, und die Lobgesänge tönten fort im Gothenheere! Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere. August Graf von Platen. 2 Schlacht bei Zülpich. (496) Chlodewig, der Frankenkönig, sah in Zülpichs heißer Schlacht, Daß die Alemannen siegten durch der Volkszahl Uebermacht. Plößlich aus des Kampf's Gedränge hebt er sich auf stolzem Roß, Und man sah ihn herrlich ragen vor den Edlen, vor dem Troß. Beide Arme, beide Hände hält er hoch empor zum Schwur, 5 Ruft mit seiner Eisenstimme, daß es durch die Reihen fuhr: Gott der Christen, Gott am Kreuze, Gott, den mein Gemahl verehrt, So du bist ein Gott der Schlachten, der im Schrecken nieder fährt, Hilf mir dieses Volk bezwingen, gib den Sieg in meine Hand, Daß der Franken Macht erkennen muß des Rheins, des Neckars Strand! IO Sieh, so will ich an dich glauben, Kirchen und Kapellen bau❜n, Und die edlen Franken lehren, keinem Gott als dir vertrau❜n.“ Sprach es, und aus Wolken leuchtend bricht der Sonne voller Strahl, Frischer Muth belebt die Herzen, füllt des schwachen Häufleins Zahl. Chlodwig selbst ergriff das Banner, trug es in der Feinde Reih'n, 15 Und die Franken siegesmuthig stürzen jauchzend hinterdrein; Schreck ergreift der Feinde Rotten, feige wenden sie und fliehn, All ihr Kriegsruhm ist erloschen, ihre Macht und Freiheit hin. König Chlodwig ließ sich taufen, und sein edles Volk zugleich, Und vor allen deutschen Stämmen mächtig ward der Franken Reich. 20 Karl Simrod. 3 Gelimer. (534) Wo ist dein Reich, o Gelimer, Dein Heer, es irrt zerstreut umher; Und als er zu den Maurusiern kam, Auf einem Berge wohnet er, Pharas, des Heeres Hüter, fragt: Er soll sie haben, aber sagt: Das Brod will effen Gelimer, Seitdem mit wunden Füßen er 20 Den Schwamm mit Wasser will er han 25 Zu waschen die Augen sein: Es kam schon lange kein Wasser daran Die Laute soll ein Trost ihm sein In dieser schweren Zeit, Drauf will er spielen und singen darein Ein Lied von seinem Leid. 30 War nicht geboren auf dem Thron, Zum Herrscher war des Hammers Sohn Papst Zacharias sprach dies Wort: Doch unser Held, der Kurze, schien Deß schwieg der Held, und ritterlich Wo wilde Thiere kämpfen. Jezt aber faßt des Leuen Zahn und reißt ihn nieder auf den Plan, Blut, Feu'r und Wuth im Blicke. " Wer ist von euch "— so fragt Pipin, Und blizet durch die Reihen Wer ist von euch so stark und kühn, Da machen große Augen zwar Doch jeder bebt vor der Gefahr, 40 45 Das war ein Schlag nach Heldenart, |