Auch zogen mit Reitern und Rossen im Schritt 5 Ihr Schüßen, Gott segne euch jeglichen Schuß, Drauf stürmten sie Dömiß, das feste Haus, Auf Stralsund stürmte der reisige Zug; Franzosen, verstündet ihr Vogelflug! Er reitet wie Wetter hinein in die Stadt, weh euch Franzosen! wie mäht der Tod! Wie färben die Reiter die Säbel roth! ΙΟ 15 20 25 30 wehe dir, Schill! du tapferer Held! Was sind dir für bübische Neze gestellt! Viele ziehen zu Lande, es schleichet vom Meer O Schill! o Schill! du tapferer Held! Was sprengst du nicht mit den Reitern ins Feld ? Stralsund, du trauriges Stralesund! So trugen sie ihn ohne Sang und Klang, Sie schnitten den Kopf von dem Rumpf ihm ab 35 40 45 50 Da liegt er nun bis an den jüngsten Tag, 55 Wo Gott ihn in Freuden erwecken mag. Da schläft nun der fromme, der tapfre Held, Sein Name wird nimmer vergessen sein. 60 Denn sattelt ein Reiter sein schnelles Pferd, 34 Hofers Tod. (20. Februar 1810) Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war, In Mantua zum Tode Es blutete der Brüder Herz, E. M. Arndt. Ganz Deutschland, ach! in Schmach und Schmerz, Mit ihm das Land Tyrol. Die Hände auf dem Rücken Der Sandwirth Hofer ging, Im heil'gen Land Tyrol. Doch als aus Kerkergittern 5 ΙΟ 15 Im festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Händ' er strecken sah, Da rief er laut: Gott sei mit euch, 20 78 Der Trompeter an der Kaßbach. Der Sandwirth noch in Banden frei, Der Mann vom Land Tyrol. 25 Dort soll er niederknieen, Er sprach: „Das thu' ich nit! 30 Will sterben, wie ich stehe, Will sterben, wie ich stritt, So wie ich steh' auf dieser Schanz': Mit ihm sein Land Tyrol!” Und von der Hand die Binde Nimmt ihm der Korporal, Und Sandwirth Hofer betet Alhier zum leztenmal ; Dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! 35 40 Brennt auch die Todeswunde, Doch sterben kann er nicht, Bis neue Siegeskunde 5 Zu seinen Ohren bricht. Und wie er schmerzlich ringet Das hebt ihn von der Erde, Victoria so klang es, 10 15 20 |