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[216.] Ein Stammbuch

in der Prinzl.Secundogenitur-Bibliothek zu Dresden.

(Schluss.)

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Was die hervorragenderen Persönlichkeiten, deren Namen und Denksprüche im Stammbuche sich vorfinden, anlangt, so sind zuerst mehrere Herzöge von Weimar zu erwähnen: f. II a „M. DC. XII. Si Deus pro nobis, quis contra nos? Guilielmus Dux Saxoniae" (geb. 1598, Zwillingssohn des Herzogs Johann III., der seinem Vater 1605 in der Regierung folgte und 1662 starb; seine Gemahlin Eleonore Dorothea war eine Tochter des Fürsten Johann Georg I. zu Anhalt - Dessau) ebendas. Ut fert divina voluntas. Albertus Dux Saxoniae mppria" (des ersteren Bruder geb. 1599 gest. 1644) ebendas. Verbum Domini manet in aeternum Johannes Fridericus Dux Saxoniae mppria" (Bruder der beiden erwähnten Fürsten, geb. 1600 gest. 1628) f. II b ,,16 12 In silentio et spe Ernestus Dux Saxoniae" (ebenfalls ein Bruder der vorigen, geb. 1601 gest. 1675) „Soli Deo gloria Fridericus Wilhelmus Dux Saxoniae" (gleichfalls ein Bruder, geb. 1603 gest. 1619) f. IIIa,,16 12 o In Domino confido. Bernhardus Dux Saxoniae mpp." (eben auch ein Bruder der vorgenannten Fürsten, der berühmte Kriegsheld, geb. 1604 gest. 1639). Das Autograph und die Denkworte des Hofmeisters und Erziehers dieser Prinzen, Friedrich Hortleder, findet sich f. 55a „Froschmeuseler. Es geht in der Welt nimmer recht, Es sei den einr des andern knecht, Der gröste knecht, der gröste Herr, Der g'ringst auch hab die g'ringste ehr. Honestissimo Strubio, Secretario Anhaltino, amico meo, amica manu inserebam lubens, natu maiorum ducum Saxoniae, Juliae, Cliviae, Bergae, lineae Vinariensis, in Salana informator. Fridericus Hortleder Vinariae Octob. die II. Anno 612. mpp."

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Nächst den Herzögen von Weimar verdienen die Fürsten zu Anhalt Erwähnung: f. 2a 1615. Militem9. Joachim Ernst F. z. Anhalt" f. 2b 1607. Constanter et sincerè. Johannes Casimirus, pr. Anhalt." (geb. 1596 gest. 1660) ebendas. ,,1607. Astra petit Virtus. Christianus, princeps Anhalt." (geb. 1568 gest. 1630, dessen Leibarzt Gualdus Crollius sich ebenfalls f. 40b zu Prag am 28. Febr. 1608 in das Stammbuch eingeschrieben hat) ebendas. ,,1607. Arte et Marte. Fridericus Mauritius, pr. Anhaltinus" f. 3b „Tendit ad ardua virtus. Friedrich F. z. Anhalt." Ferner auch ein paar andere fürstliche Personen: f. 4a ,,1608. Deus faciet. Magnus Dux Württembergensis" (geb. 1594, gest. 1622 in der Schlacht bei Wimpfen, dessen Mutter Sibylla eine Tochter des Fürsten Joachim Ernst zu Anhalt war. Von des Herzogs Magnus Erzieher,

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studiorum praefectus, Andreas Ketterlinus finden sich im Stammbuche gleichfalls einige Worte eingeschrieben Stutgardiae Nonis Junij Anni CIOIOCIIX) sowie f. 4b Vivis. Fortunae expleri muneribus, quid aliud est, quam peditem multis sarcinis impediri ac obrui. Otto Comes Holsaticus Schauwenburgicus." (einer der letzten Grafen v. Schaumburg, die Pinneburg im Holsteinschen mit im Besitze hatten.)

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An diese fürstliche Herren schliessen sich folgende Personen von Adel und hauptsächlich aus dem Gelehrtenstande. Vom Adel: f. 37 a Christoph v. Steige ",Est animus tantum. Lips. 1606" f. 36b Franz Bernhard v. Sicking, Leipzig 1606 f. 37b Otto v. Horn aus Bremen, Prag 1608 f. 18b Dietrich v. d. Werder, 1629 Wer Gott in trübsaal lieben thut Der bleibt im glück ohn übermuht.“ f. 24 a Ludolph v. Tharstede aus Lüneburg, Leipzig 1606 „Sors tibi prima Deus, Sors altera fidus Amicus, Haec duo sint Vitae Gaudia summa tuae." - f. 7b,,Steffan de Reiger, Gräffl. Steinfurtischer Hofmeister, im Fürstl. Anhaltisch. Schloss Köten, den 11. Novēbris, A.o 1617. Ardua res vicisse alios, victoria major Est, animi fluctus coposuisse sui. Prov. 16: 22. Ein gedültiger ist besser dan ein starcker, Und der seines muhts Her ist, dann der stätte gewinnet." f. 11b Levin v. Börstell 1606 „Puro Corde, Bona Conscientia et Fide non simulata" f. 47 a Hans v. Hoff, genannt Harrscher, Dessau 1607 ,,Spe et patientia. Mit Hoffnug vnndt gedult. Erwart ich Gottes Huldt" f. 77b Johann Odalrich v. Grynrode, Cöthen 1613 „Dubia prudenter: Aduersa fortiter: Laeta moderate: Christus ist mein leben Sterben ist mein gewin." Aus dem Gelehrtenstande: f. 5b Quirinus Reuter, Prof. der Theologie zu Heidelberg 1606 „Timenti Jehovam non deerit ullum bonum"

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f. 64a Abraham Scultetus, Prag 1620, später Rector des Gymnasiums zu Lübben f. 66 a Johannes Rhenanus, Cöthen 1623, ein hessischer Arzt und eifriger Vertheidiger des Paracelsus f. 74b Johann Andreas Dryander, ein Hesse, Cöthen 1623 „Neque nihil neque aliud sed Hoc agamus prosimus cunctis noceamus nemini amemus bonos malos autem feramus" f. 6a Georg Seiler, Dr. med. u. Professor zu Frankfurt a. d. O. 1605 Viue memor lethi" f. 13b Johannes Justus Dr. med., Cöthen 1620,,Sortes meae in manu Domini" f. 25b Heinrich Salmuth, Syndicus von Amberg 1608 Plautus. Bonus animus in mala redimidium est mali" f. 45b Johannes Salmuth, ecclesiae Ambergensis minister 1608 Chara est bonis patria terrena: At charior longè sit patria celestis. Illa namq3 paucis: Ista verò fidelibus universis communis est." f. 46 b Philipp Salmuth, Cöthen 1607 „Cordis et Oris concordia pulcherrima." f. 45b Christian Salmuth, Cöthen 1628 „ex TоYOU

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κλέος f. 24b Gotthard Vögelin, Electoralis Palatinatus Typographus, Heidelberg 1606 „Nonnus in Evangelist. Johannem. Λάζαρος οἶτον ἄλυξ ̓ ἀλλ ̓ οὐ φύγεν ἀρχιερῆας." - f. 35a Samuel où Prätorius zu Frankfurt a. d. O. 1605 „Sola uirtus nobilitat" - f. 34b Jacob Lamb aus Creuznach, Heidelberg 1608 „In splendidissimis epulis existunt semper aliqui, qui minus benè tractantur. Idem usu venit in aula, dum alii quod uolunt adipiscuntur; alii spe et expectatione decidunt." f. 39 a Alexander Becker, pastor Heidelbergae in aede D. Petri 1606 ,,Tertullianus de velandis virginib9. Veritati nemo praescribere potest non autoritas personarum, non spacium temporum, non priuilegia regionum." f. 59a Michael Offner, Rotenburgo Luberanus Fr., Cöthen 1609 "Praesens fero, meliora spero, praeterita memoria gero. Bey Hoff Prächtig, In der kirchen andächtig, Seiner vnnd seines guths mächtig, Bey der Gesellschafft frölich, Im Tantzen höfflich, Vnd Im Bechr freundtlich, Wer diese Regul helt, Gott vnd der Weltt wohlgefelt." f. 81b Sigismund Ladislas, p. t. exsul, Cöthen 1629 „Fronte aperta; lingua parcâ; Mente clausâ. More Majorvm." - f. 79b Johann Herdesianus alias Hardesheimb, Cöthen 1632 „Est omninò iniquum, sed usu receptum, quod honesta 9silia vel turpia, prout malè aut prosperè cedunt, ita vel probantur vel reprehenduntur" f. 42b Augustin v. Kohlo, Straube's Schwager, Amberg 1608 Tàm nemo pauper uiuit, atqs natus est." f. 9a Albin v. Kohlo, Prag 1608 Optima; cibus invidiae." f. 9b Valentin Kohlo Zittaviensis Lusatus, Cöthen 1607 Fidentem nescit deseruisse Deus."

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Im Ganzen haben sich 183 Personen in das Stammbuch eingeschrieben, drei davon ihre Wappen und Einer eine allegorische Zeichnung hinzugefügt. Die grössere Anzahl der eingeschriebenen Gedanken und Sinnsprüche gehört der Zeit des 30jährigen Krieges an; in allen spricht sich ein ernster, sittlicher, oft sehr frommer Geist aus, und das Ganze darf als ein höchst interessanter Beitrag zur damaligen Sittengeschichte angesehen werden. Vorherrschend sind lateinische Sinnsprüche, nächst ihnen italienische und deutsche: dazu kommen einige griechische, englische und selbst ein hebräischer.

In wessen Händen das Stammbuch so lange Zeit hindurch nach des Besitzers Tode gewesen, ist unbekannt: nur in Bezug auf die neueste Zeit giebt das Buch selbst ein paar Nachweise. Laut einer Notiz auf der inneren Seite des vorderen Einbanddeckels und f. Ia ist das Buch einige Zeit vor und bis 1838 im Besitze eines gewissen Wilhelm Berlin gewesen, und damals an Chlodwig v. Reitzenstein verschenkt worden. Dieser Reitzenstein hat es auch, wie aus den Worten f. 1a hervorgeht, noch am 25. September 1844, wo er sich zu Breslau aufhielt, besessen.

5.

Litteratur und Miscellen.

Allgemeines.

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[217] Serapeum hrsg. von Naumann. (Fortsetzung von Nr. 149.) Von den neu erschienenen Nummern enth. das Hauptblatt: Nr. 4. p. 49-52 Der angebliche hebräische Exodus vom Jahre 1545. Eine bibliographische Notiz von M. Steinschneider. p. 52-55 Vita Heinrici VII; von Archivar Herschel in Dresden. Betr. eine Handschrift der Dresdner Königl. Bibliothek. p. 56-58 Der Dresdener Codex des Schwabenspiegels; von Demselben. Diese Handschrift, früher Eigenthum des Sächs. Landesarchivs, gehört jetzt ebenfalls der Dresdner Königl. Bibliothek an. p. 58-60 Die Herren von Torgau; von Demselben. Enth. den Abdruck eines Schriftstückes aus der ebengenannten Dresdner Bibliothek. p. 60-62 Niclas

von Wyle, Bonacursus von Pistoja; von Demselben. Betr. gleichfalls eine der Dresdner Bibliothek gehörige Handschrift. p. 62-64 Das Dresdener Weichbildrecht; von Demselben. Betr. die eben auch der Dresdner Königl., früher der Bibliothek des Dresdner Stadtrathes gehörige Handschrift. p. 64 Bibliothekchronik und Miscellaneen. Nr. 5. p. 65–71 Ueber eine Handschrift der Jenaischen Universitätsbibliothek, welche Chr. F. Paullini's gelehrten Briefwechsel enthält. Von Hofrath Hesse in Rudolstadt. p. 71-78 Gedenk-Marke an Dr. Carl Phil. Chr. Schönemann und seinen Sohn Dr. Otto Schönemann; von Dr. A. Ruhland, z. Z. in München. Ein den Manen des bekannten Wolfenbüttler Bibliothekars u. seines Sohnes dargebrachtes Opfer aufrichtiger Freundschaft u. Hochachtung. p. 78-79 Vorschriften wegen Benutzung der Amplonischen Bibliothek zu Erfurt, von dem Stifter derselben und des dasigen Collegium zur Himmelspforte, Amplonius (Rattingen) de Bercka oder de Fago im Jahr 1433 selbst abgefasst. Mitgetheilt von Hofrath Hesse in Rudolstadt. p. 79-80 Notiz über zwei noch nicht beschriebene Werke; von Prof. Reuss. Betr. Salutaris poeta de floribus pueris legendis, Liptzigk 1513, u. Venceslai Philomathis de nova domo Musicorum, Vienne 1512. Nr. 6. p. 81-87 Répertoire de bibliographies spéciales. vrages qui contiennent de la musique notée; par Gust. Brunet (vgl. unten Nr. 276). p. 87-90 Le Palais Mazarin, par Mr Léon de Laborde; par Gust. Brunet (vgl. Anz. J. 1847. Nr. 584) p. 90-93 Aus einer gereimten Lebensbeschreibung des heil. Benedikt, von Archivar Herschel in Dresden. Aus einer Handschrift der Dresdner Königl. Bibliothek. p. 93-95 Anzeige von: Turnier-Buch Herzogs Wilhelm des Vierten von Bayern, von 1510 bis 1545. Nach einem gleichzeitigen Manuscripte der königl. Bibliothek zu München, treu in Stein

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