V Bl. 19-26r. Cum appropinquaret dominus Bl. 31 1.-37 v. Mandatum novum do vobis Bl. 38 r.—41 V. Duo captent sacerdotes Popule meus quid feci tibi. . Die bisher aufgeführten Gesänge Bl. 1–41 haben sämtlich Melodien in römischer Choralnotation auf 4 roten Linien. Der auf Bl. 44 ff notierte „ymnus super igne m" ist mit Neumen (gotische Choralnoten) auf 2 roten Linien versehen. Er beginnt Inventor rutili dux bone luminis. Auf Bl. 66 r.–77 v. folgt ein liturgischer Gesang, dem die Melodie in römischen Choral-Noten auf 3 (!) roten Linien beigegeben ist. Auf Bl. 80 v, folgt das Cum rex glorie Christus wieder in der gewöhnlichen römischen Choralnotation mit dem 4-Linien-System. Auf Bl. 102 v. -111 v. finden sich zahlreiche kürzere Gesänge, die mit deutscher Choralnotation ohne Linien versehen sind u. Bl. 132 .-133 v. ist das Salve festa dies toto venerabilis auf dieselbe Art aufgezeichnet. Bl. 133 V.-136 v. bringt wieder röm. Choralnotation. Auf Bl. 137 r.—138 folgt dann die Visitatio sepulchri: Maria magdalena et alia maria. . . Eine Art Marienspiel mit dem typischen Schlußwort: Resurrexit. Mit gotischer Neumennotation auf 4 roten Linien. Auf Bl. 138 ist das Credo in sehr kleiner Schrift aufgezeichnet; dann folgt noch weiterer lateinischer Text theolog. Inhaltes in einer Schrift des XV. Jahrh. Durch die obige InhaltsAngabe ist schon die Mannigfaltigkeit der Notations-Arten gekennzeichnet, die dem vorliegenden Codex so großen Wert verleiht. Sie mögen hier noch einmal zusammengestellt sein: 1.) Römische Choralnoten auf 4 bezw. 3 roten Linien. 2.) Neumen ohne Linien. 3.) Gotische Choralnoten auf 2 roten Linien. 4.) Gotische Choralnoten auf 4 roten Linien. Das ist ein Reichtum, wie er sonst nur sehr selten in ein und demselben Codex vorkommt. Die Handschrift ist von ausgezeichneter Erhaltung. Der prachtvolle Einband stammt aus derselben Zeit, in der auch die Hs. entstanden ist. Die Stempel der größeren u. kleineren Rosette und der mit dem durchschossenen Herzen zeigen die Muster des Johannes Fogel in Erfurt, „des bekanntesten Buchbinders seines Jahrhunderts“, wie iha Schwenke in der Festschrift für Haebler S. 129 nennt. (Vgl. auch Husung, Bucheinbände, Tafel 27.) Wenn auch der Namensstempel fehlt, so ist doch in der ganzen Anordnung, in der Verwendung von blauem und rotem Garn am Rücken, und in der Form der Schließe eine so starke Übereinstimmung mit den Werken des Johannes Fogel gegeben, daß wir auch diesen schönen Einband mit Bestimmtheit seiner Werkstatt zuweisen können. Auf dem hinteren Deckel vier kleine, kaum erwähnenswerte Wurmlöcher. Ein prächtiger Codex, durch Inhalt und Ausstattung besonders ausgezeichnet. Abbildung siehe im Tafelband. Antiphonarium et Processionale. Prachthandschrift des XV. Jahrhunderts auf Pergament. Ganz in lateinischer Sprache. In wundervoller gotischen Schrift geschrieben und mit römischer Choralnotation auf 4 rfurt, bedeckt mit Blindpressungen. Messingbeschlag für die Schließe Schließhaken fehlt). Der prächtige Codex stammt aus dem Kloster Ilbenstad (Ilmstadt). Im 17. Jh. hat er dem Prior F. Norbertus Nusbaum gehört, der s. Namen mit der Jahr. zahl 1651 auf dem Schlußblatt eingetragen hat. In neuerer Zeit war der Codex in der berühmten Handschriften-Sammlung des Sir J. Phillipps in Middlehill 1910 wurde er in einer der vielen Philipps-Versteiger. verkauft. Als Vorsatzblätter sind Teile einer zweispaltig geschriebenen Hs. aus dem 11.-12. Jahrh. verwendet, auf denen sich Bruchstücke einer lateinischen, versifizierten Passio Sancti Pauli finden. Der Titel: Rituale Ilbenstadiense ist im 16. Jh. eingetragen. Der Text beginnt: Exorcismus salis Exorzizo te creatura salis. Im Folgenden werden genaue Weisungen über das Ritual der Procession, der Messe, die Feier der einzelnen Kirchenfeste usw. usw. erteilt. In diesem Text sind zahlreiche mit Noten versehene Gesänge eingeflochten: Blatt 71. Processionslied Ave gracia plena dei genitrix. BI. 12 v. Exaudi nos domine Bl. 18 r. Pueri ebreorum tollentes ramos Aufgeführt sind zahlreiche Heiligenfeste, darunter das Fest desk 11 ligen Hanno, Erzbischofs v. Köln, was auf die Köln Herkunft des Manuskriptes hindeutet. Die Handsc ist mit kleinen römischen Zahlbuchstaben paginiert u. zwar folgenderma Blatt 120-240 in Rot, dann Blatt 1-180 in Schwarz. Zwischen Blatt u. 150 des 2. Teiles ist ein beschnittenes, kleineres u. unpaginiertes eingeh das auf beiden Seiten gleichen Text u. gleiche Musik enthält. Es lassen mehrere, gleichzeitige Schreiberbände feststellen, wenn auch der größten von der gleichen Hand herrührt. Die Initialen sind teils lateinische, teils goti sie sind künstlerisch in Blau und Rot ausgeführt, die gotischen weisen Verzierungen auf. Die Ausschmückungen u. Verzierungen dieser Inity erstrecken sich oft den ganzen Rand u. den Zwischenraum entlanz, de 2 Kolumnen jeder Seite trennt, auf vielen Seiten bei beiden gleichzeitig. 11 den Melodien tauchen vereinzelt kleinere Beispiele einer linienlosen Neumit auf. Ferner finden sich einige textliche u. musikalische Zusätze, letzte nota quadrata, aus späterer Zeit vor. Dem Codex sind 4 Blätter auf P vorgeheftet, die von einer späteren Hand (frühestens a. d. 16. Jahrh.) eine führung in den gregorianischen Gesang enthalten; die Kapitelübersch, lauten: „De tonis. De finale clave. Octo toni psalmorum“, weiterhin: ,, Qus sanctus?“ (eine Erörterung der Solmisation u. Mutation enthaltend). Die Ij seite des Rückdeckels enthält Bemerkungen über Roggen- u. Weizenpreise, 1629, 1634, 1643, 1644. sowie ein medizinisches Rezept. Die Erhaltun Codex ist gut. 3 Siehe die Abbildung im Tafelband. 1 33 Processionale und Rituale in deutscher und lateinischer Sprache. ; gament-Handschrift aus dem Beginn des XV. Jahrhunderts. Aus ee schweizerischen Frauenkloster. Rot und schwarz in klaren gotis Schriftzügen geschrieben, mit vielen, z. T. reich verzierten roten tialen, und durchgehends mit Melodien in mensurierter Choralnot: auf 4 roten Linien. 4°. In guterhaltenem Original-Einband: Holzda mit Schweinslederbezug und Schließenresten und einem alten ia zeichen mit geflochtenem Knopf. 44 Blatt. 0 Neben den lateinischen Orationen und den mit Noten versehenen liturgia Gesängen finden sich in der Hs. ausführliche Anweisungen in alemar gefärbter Sprache. Den gesprochenen und gesungenen Partien geht jed eine längere deutsche Anweisung voraus, die alle Einzelheiten der Processii der Anordnung des Zuges und der mit der Feier zusammenhängenden Rito betrifft. Ein besonderer Abschnitt handelt von dem Reinigen der Altäre anderer von dem Mandat der Priorin, wie überhaupt das Klosterpersonal lich vollständig zur Erwähnung kommt. Auch die lateinischen Stücke ! z. T. deutsche Randtitel. Processionarien, an sich schon nicht allzu F vorkommend, pflegen sich der lateinischen Sprache zu bedienen, da sie :1 nicht für Frauen bestimmt sind. Die Handschrift beginnt: Vonh Procession in der gemein. So man procession haben sol, ir die Cvsterin vorbereiten swes man darzy bedarf u. s. w. Die reizvolle A nung der Schrift, der breite weiße Rand lassen nicht vermuten, dar sich um eine Handschrift handelt, die für den Gebrauch vorgesehen Text- u. Notenschrift vereinigen sich zu einem harmonischen Ganzen. In n Verbindung von deutschem und lateinischem Text kann die Hs. auf den Chaji großer Seltenheit Anspruch machen. fa 34 Processionale et Rituale Ilbenstadiense. Musikhandschrift des ausgehe XIV. Jahrhunderts auf Pergament. Schwarz, rot u. blau in klarer sig geschrieben mit zahlreichen Noten. 138 + 4 Blatt, in 14 gezählten Le 4o. Ganzgerpament-Einband aus der Werkstatt von Johannes Fole u |