5 Dez. 14 96. Ulm an Nördlingen, lädt zu einer Versammlung der verbündeten Städte auf 23 Dez. 1427 nach Ulm. Tagesordnung: die zu Frankfurt beschlossene Reichskriegssteuer, die Erklärung der Städte welche Dez. 30 zu Heidelberg gegeben werden soll, das Schreiben des Kardinals und der Kurfürsten in der Appenzeller Angelegenheit, u. a. m. 1427 Dez. 14 Ulm. Aus München R.A. Nördl. Akten des Schwäb. Städtebundes vom Jahre 1427 nr. 20 blau or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. Das Zeichen (Vokalzeichen?) über o in notdurft not und notdurftig ist von uns nicht berücksichtigt. 2 a Unsern frwntlichen dienst voran. lieben frŵnde. der stette erbern botten, die 10 denne zu Franckfürt uf dem tage, der denne da von des ungelouben wegen gehalten ist, gewesen sind etc., sind nu herwider haimkommen, und seit uns unser bottschaft: das der erwirdigest in got vatter und herre der cardinale und öch die höchwirdigen und durchluchtigen fürsten und die kürfürsten etc. unser gnådig herren mitsampt andern fürsten herren und der stette botten, der vil dagewesen sien, vil und mångerlai wege 15 gesucht und fürgenommen haben, davon nu zemäle nicht notdurft ist ichtzit ze rürren, nächdem denne sölichs nicht furgange gehept habe. denne ziletste si menglich besamnet worden 1, und si da ain anschlage geoffnet, des wir úch ain abschrifte in ainem register hiebi beschloßen senden. daran ir wol vernemmen werdent, wie der anschlage uf gelte zugät, wer das gelte ufheben, und was man damit tûn sol. wie och aller stette 20 botten, die denne dagewesen sien, antwúrt werbung rede und handlung uf dem tage und zu den sachen allweg ainmütiklich ergangen si, findent ir hiebi öch beschriben an ainem andern register 3, wie der stette botten in den sachen nicht uẞrichtiklich händ antwúrten wöllen, und man darumb uf den aftermåntag vor dem núwenjärstage zů Dez. 30 wihennêhten zenêhste zu Haidelberg uẞrichtig antwúrt geben sol. nu wan iuch von 25 den sachen mer ze schriben nicht notdürft ist, nächdem ir denne an den abschriften hiebi alle gelenhait wol finden und vernemmen werdent, und öch merkent das der anschlage uf gelte und nicht uf volke ist: därumbe, lieben frŵnde, so wöllent nicht läßen ir siczent in iuwern råten beratenlich úber die sache die zu erwegen was uns stetten in dem beqwemlich zugehöre ze läßen und ze tünde si, das von uns nicht ze vil erschinne 30 und wir doch fünden werden als gût cristan, das uns nicht ze verwissent komme, das unser vordern dienst icht zu ungelimpf gezogen werden. darinne uns näch unserm bedunken ie wiẞhait not ist und nötter denne bald umb dehain sache ie, nach dem und die sache got den herren die himelfürstin Maryen die måter der hailigen cristenhait alle hailigen und den hailigen cristangeloben beråret. und dabi so schiken wir úch denne 35 8ch hiemit beschloßen abschriften sölicher schriften, die uns von den vorgenanten unsern herren dem cardinale und den kůrfürsten kommen sind und gemainen stetten 1 Dez. 14 1427 zugehorent, daran ir wol sehent was si von der von Appenzelle wegen schribent. 1427 Dez. 20 [in verso] Unsern besundern gåten frwnden den von Nördlingen etc. Burgermaister und 10 1427 97. Nürnberg an Erfurt: wir können über die Stellung der Schwäbischen und Baierishen Städte zu den Frankfurter Beschlüssen keine Mittheilung machen, haben auch selber darüber noch nichts beschlossen, wol verbündete Nachbarstädte zu einer Besprechung entboten, deren Resultat wir aber, da der Tag von Heidelberg so nahe 15 ist, nicht mehr schreiben werden. 1427 Dez. 20 Nürnberg. Aus Nürnb. Kreisarch. Briefb. 7 f. 240b conc. ch. als ir uns verschriben und gebetten habt von der sache und und Lieben freunde. abschaidung wegen ietzunt nehst zu Frankfurt etc.: das haben wir wol vernomen. Dez. 20 ist uns derselb eŵr brief erst auf heŵt geantwurtt worden. also lassen wir eŵr für- 20 sichtikeit wissen, daz wir uns mit den Swêbischen und Peyrischen stetten davon niht unterredt haben und irer meinung darinnen niht enwissen. so sein etlich unser freŵnde unsers rats niht anheim, daz wir uns der dink von unser selbs wegen auch noch niht beslossen haben. wol haben wir etlichen stetten unsern guten freunden und nachpawrn die mit uns in einung sein verbott zu uns zu komen und uns mit einander davon zu unterreden. sölliche unterredung ewerer weisheit vor der kurzen zeit, als man wider gen Heydelberg darumbe komen sol, niht wol zu wissen werden mag. denn wo wir Dez. 20 eŵerr ersamkeit lieb oder dienst etc. datum vigilia Thome apostoli. 1427 25 [supra] Den von Erffurt. 1427 97. Kosten Regensburgs zu dem Heidelberger Tag 30 Dez. 1427. 1427 Dez. 23. Dez. 23 1427 Dez. 23 Aus Regensburg St.A. Ausgebenpuch 1426-1428 unter der Rubrik Erberg potschaft. Item es rait her Lucas der Ingelsteter 2 gein Haidelberkch zu den churfursten von der antwurt wegen, als den steten dar geschaiden was, am erichtag vor weinachten; verzirt 56 reinische gulden minus 2 gross. macht an gelt 13 lb. 66 d. a) Vorl. über dem ersten e zwei von links nach rechts schräg aufsteigende Punkte. 202-203) und der Konstanzer Städtebund (cf. 1. c. 203 das Schreiben der Kurfürsten an Bischof Otto III von Konstanz). Der Kardinallegat erließ Nov. 24 ein Mahnschreiben an die Schwäbischen Bundesstädte, worin Vernichtung der der Kirche so feindseligen Appenzelier geboten und jegliche Zufuhr von Nahrungsmitteln und Kriegs- 2 Die Aufzeichnung des Gesandten über die 40 1 5 Dez. 24 98. Die Städte des Schwäbischen Bundes beschließen, hinsichtlich des Frankfurter 1427 Kriegssteuergesetzes zu Heidelberg die Erklärung abgeben zu lassen, daß sie den Bestimmungen desselben nachkommen werden falls auch die andern es thun, und zwar wollen sie die bei ihnen fälligen Steuerbeiträge selber einziehen und zur Stellung von Truppen verwenden. 1427 Dez. 24 Ulm. Aus München R.A. Nördl. Akten des Schwäb. Städtebundes vom Jahre 1427 nr. 22 blau cop. chart. coaev., ohne Sigelspuren und Versendungsschnitte. Es ist under den stetten der Swäbischen verainung beschloßen mit dem merren umb die antwurt die man zů Haidelberg uf den anschlage zů Frankfurt beschehen geben 10 sol etc., das der stette botten, die gen Haidelberg ze riten geordinieret sind, antwurten súllen: der unfůg und unlöffe der keczeri zů Beheim si den stetten in truwen laid gewesen und si in noch laid und wider als getruwen gåten cristan; si haben ouch darzů sölichs zů têmmen gedienet zugezogen und suß, und si wollen noch fúro mit andern fúrsten herren stetten und andern die zů dem riche gehören zů sölichem willig sin un15 gevärlich. und umb den anschlage ieczo zů Frankfurt beschehen etc.: si da das ander kurfürsten fürsten herren stette und ander die in dem anschlage begriffen sien dem nachgän wollen, so wollen si des mitsampt denselben kurfürsten fürsten herren stetten und andern in dem anslage begriffen och willig sin, in sölicher maße daz si sôlich gelte nach dem anschlage von in und den iren selb innemen und darumbe selber volk be20 stellen wöllen allediewile sôlichs gelts ain pfenning vorhanden ist, ungevärlich 1 und ob sôlichs als vor gelutet hätt volgätt, wenne denne die hoptlúte des anschlags begerent, wöllen si in sålich bestellet volke irer anzale senden unz zů voller uẞrichtung des anschlags äne gevêrde, und wollen darinne getrúwilich und ungevärlich umbgän. et actum Ulme vigilia nativitatis domini anno etc. 27o. datum 1427 Dez. 24 Dez. 31 25 99. Kosten Nürnbergs aus Anlaß des zu Heidelberg 1427 Dez. 30 abgehaltenen Fürsten- 1427 und Städtetages. 1427 Dez. 31. Aus Nürnbg. Kreisarch. Jahresreg. 2 f. 358b. Dez. 31 Feria 4 ante circumcisionis domini: item dedimus 68 lb. und 7 sh. haller, die 1497 Peter Volckmeir verzert het gen Haidelberg zu den kürfursten als von der Hussen 30 wegen b. -item dedimus 8 sh. und 2 haller Oettlein Rigler zu laufen gen Wynnsheim, als man in verschraib von der abscheidung wegen zu Haidelberg 2. a) Vorlage über u ein Vokalzeichen? b) om. Vorlage. 35 35 1 Die Erklärung wurde denn auch wirklich in Heidelberg abgegeben, vgl. nr. 123 art. 1. 2 Von dem hier angezogenen Schreiben Nürnbergs an Windsheim findet man einen Auszug in der letzten nt. zu nr. 104. Dez. 31 [1427 100. Aufzeichnung eines nichtgen. Gesandten [der Stadt Regensburg 1] über die Verhandlungen auf dem Tag zu Heidelberg 1427 Dez. 31 bis 1428 Jan. 6 betr. einen gemeinen Frieden und den Feldzug gegen die Hussiten. [1427 Dez. 31 bis 1428 Jan. 6 Heidelberg.] bis 1428 Jan. 61 Aus München R.A. Reichstags-Akten Regensburger Serie I-IV incl. 1356-1540 XXII. 1/1 or. chart. Folioblatt am Rand lädiert, ohne Sigelspuren und Verschickungsschnitte. [1] Item zu merkchen: do ich gein Haidelberg chom, do gieng wir zusamen die von Nürnberg und Augspurg und Ulm und Essling, und gaben zu erchennen wie wir [1427] gefertig wären, am mittwochen am ewenweich abent. Dez. 31 [1428] [2] Item am jarstag chomen alle stet zu haufen, und gaben an ainander zu erJan. 1 chennen wie ieder von seinen frewnten gefertig wår. auf den tag chunden wir chainer antwurt mit ainander zu geben ainig werden. Jan. 2 [3] Item am freittag chomen wir wider zu ainander, und mochten aber nicht antwurt ainig werden, dann das ain iedleich stat für sich selb antwurtt. 5 10 [4] Item an demselben tag nach essen fodert uns die kürfürsten und begerten 15 antwurt. [4] item die antwurt stund also:,,genådigen herren. als wir dann von den steten hie sein, nû sei wir etwas weites von ainander gesessen und nicht alle auf ain antwurt gefertig sein, und pitten ewer genad, ir wellet ainer ieden stat antwurt besunder aufnemen". [4] item der von Köln antwurt 2: den anslag also einzugen a) om. Vorlage. 20 20 2 Köln schrieb 5 Jan. 1428 an Aachen was sein Gesandter in Heidelberg zu sagen habe (nr. 102). Der Entwurf der Instruktion sowie des Kredenzbriefes für Niclais van Wynkel an Kardinal Heinrich von England und die zu dieser Zeit in Heidelberg versammelten Kurfürsten und Fürsten, je mit dem Datum die Stephani prothomart., in Köln St.A. Konzeptband ad a. 1428 conc. chart. H. Stadtarch. Dr. Höhlbaum hat uns seine Abschrift beider Stücke zur Verfügung gestellt, aus welcher wir sie folgen lassen. 1) Die Instruktion: As unse herren der cardinail kurfursten fursten ind herren, de nů lesten bi s. Mertins dage [Nov. 11] zo Francfort waren, eins worden sint ind ouch uns oeverbescreven gegevent haint einen voege ind maneir gelt zo vergaderen, damit man lude den Hussen ind ketzeren zo wederstein gewinnen ind zolden sal, ind as wir dan daruf unse berait genomen ind ein antwert zo Hedelberg uf den heligen jairsdach circumcisio [1428 Jan. 1] geven soelen, so is der stede van Coelne de ketzerie ind al das darzo helpt ind de bestediget van reichtem herzen ind ernste leit, ind woulden niet gerne einchme voechlichme wege, damit man der egnanten boisheit wederstein moicht, wedersin. ind as dan unse gnedige herren vurgnant den egnanten wech be trachtet ind besunnen haint vur ein beste, so en wederachten wir den wech niet ind besorgen doch, dat der seir sweirlich na der lande gelegenheit bi zo brengen si, want nemant gerne sin gelt oevergeven sal, hee en si sicher, dat de andere 25 degelichs doen etc., ind want wir alziit na unserm vermoegen gerne dat beste gedaen hedden ind hain, ind unser herren gnaden deser wech nutzlich ind reidlich sin dunkt, willent dan unse herren doen bestellen, dat deim also, ast verraimpt is, nagegangen 30 werde, so willen wir ouch gerne dat beste da-inne na unsem vermoegen doen. vort as in eime punte begriffen steit, das man al man bi namen ind weveil hee gegeben hait oeverbescreven seulen senden, daz meinen wir niet noet zo sin, want 35 anders oevermitz de namen oeverzogeven daz gezal der lude geoffenbairt wurde, das ezlichen luden niet wail zo sinne sin en seulde. et non consenciat [d. h. der Gesandte]. vort as der herren rede seis in de stede rede dri bi den saichen sin 40 seulen [8. nr. 76 art. 25-26], moecht is dan geschein daz de stede me lude dabi hedden, dat mach man versoechen etc. nota. mitzogheven den anlais. Der Kredenzbrief: Unsen undertanigen willigen dienst und waz wir uweren gnaden 45 eren ind wirdicheit vermogen. alreeirwerdichste in goide eirwerdigen ind hogeborne fursten gnedige ind lieve herren. as unse vrunde nelingen van uweren gnaden zu Franckfort gescheiden sint, Dez. 31 [4] item 1428 Jan. 6] 1428 Jan. 1 mit solcher underschaide, das si chain reigister noch zetel geben noch nemen wolten [1427 sunder solch gelt einzunemen nach irer stat gewonhait. [4] item die von Nürnberg: bis den anslag also einzugen. die antwurt stund meiner antwurt fast geleich. mein antwurt:,, durchlåwchtigen fürsten genådigen lieben herren. als unser genådiger 5 herre und gaistleicher vater und ewer genad zu Frankchfurt begert hat ewern genaden antwurt zu geben auf den jarstag her: genadigen herren, also haben mich mein herren J und frewnd von Regenspurg zu ewrn genaden gesant ewern genaden antwurt zu geben. item, genådigen lieben herren, sôleich übel, das laider zu Pehaim auferstanden ist, meinen herren und frewnten getrewleichen laid ist, und haben darzu manigfeltikleich gedient 10 mit leib und gut, und noch ieczund tund. item, genådigen lieben herren, was nû gotes er war und der kristenhait nucz wår, das wôlten si ungern widerstellig machen. welle nå ewer genad uud ander herren und fursten genad, werltleich und gaistleich, und auch die stet, als man in der samnung zu Frankchfurt gewesen ist, der sach und des anslages also eingen, so wellen si des zu diesem nachfolgen; doch das si der sachen und des 15 anslag hinfür unverpunten wellen sein. item und auch sôleich gelt von den iren einzunemen, ewer genad in des günnen welle einzunemen nach formen irer stat gewonhait. item, genådigen lieben herren, und piten ewer fürstleich genad die antwurt genadikleich aufzunemen“. [4] item der von Erdfürtt antwurt stund auch: das willig wollten sein einzugen als ander herren und fursten, und solch gelt einzunemen nach 20 irer stat gewonhait. [4] item der von Augspurg und Ulm und Essling und ander stet in irer puntnůse der antwurt stund also: wann ir genad und ander herren und fursten genade, die zu dem reich gehörten und in dem anslag begriffen waren, eingiengen, so wollten si auch eingen; doch das si solch gelt selb versolden wolten und folch darumb bestellen und senten auf die entena do si ain hawptman hin fodert 2. 25 [49] item der von Frankchfurt3 antwurt auch also. [4] item die von Fridwerg wolten auch gern willig sein als der anslag ausweiset. [4] Maincz begert ains schubs auf den morgen. [5] Die antwurt von den fursten darauf. item antwurt der von Meincz: lieben frewnd. als ir geantwurt habt von ewerr herren und frewnde wegen, haben wir wol 30 vernomen. nå ist ewer antwurt zwaierlai oder getailt. [5] item die von Köln Regenspurg Nürnberg Erttfürtt, die haben auf ainen weg geantwurt; sölch antwurt uns wol gefelt, und haben ain gut genügen daran; doch so haben ir darin gepeten und begert, soleich gelt von den ewern einzunemen nach form ewerr stat gewonhait, des wir ew also willig sein wellen etc. [5] item die Swäbischen stet und Frankchfurt, der ant35 wurt 5 uns auch wol gefellt. doch so mainen si, sôleich gelt selb zu versolden, das grossen irresal pråcht; und mer wort. und paten si zu gedenkchen auf den sambztag. Jan. 3 a) Vorl. örte? 40 unse entwerde uf den heilgen jairsdach van ezligen punten daselbs geraimpt zo Heydelberg zo gheben, so schicken wir den ersamen meister Niclais van Wynkel doctoir in geistligen reichte zo uwern furstlichen gnaden genzlichen underwiist unse entwerde und meinonge davan zo sagen. ind dat willen ure gnaden in dat beste van uns ufneimen, 45 want wir unser vrunde gerne me uren gnaden zo eren daheen geschickt weulden haven, en hedde uns dat niet vede, die wir uf demselven weige han, ind ander noitsachen benoimen. unse herre got Deutsche Reichstags-Akten IX. |