[1428 c. Mrz. 5] [13] Item es sol ouch der oberste houbtman ganz macht han, obe die ketzer einicherlei gefangen hetten und er ouch widerumb gefangen hette oder gewunne, das er einen gegen dem andern gebe und dardurch sin gefangen gelosen moge, noch sinem besten verstentnisse. [14] Item das ouch alle quatertemper also ouch der anslag uẞwiset1 der oberste houbtman und ouch die kurfursten und stete ir treffenliche rete gon Nurenberg komen und schicken sullent zu bestellen und geben und die sache verhandeln und bessern, in welichen sachen das notdurftig sin wurdet, noch iren besten vernufften. 5 Mrs. 20 1428 116. Nürnberg an K. Sigmund, von den Besuchern des in Nürnberg abgehaltenen Fürtentages und dessen Beschluß die Verhandlungen am 23 April wider aufzunehmen, 10 von der Absendung des königlichen Schreibens an den Kardinal. 1428 Merz 20 Nürnberg. Aus Nürnbg. Kreisarch. Briefb. 8 f. 22ab conc. chart. Gnedigister herre. als uns eŵr küniglich grossmechtikeit verschriben und begert 15 hat, ewern küniglichen gnaden zu empieten und zu schreiben was auf dem nehsten tag bei uns zu Nüremberg beslossen worden sei etc.: also bitten wir eŵr küniglich durchlewchtikeit günstiklich von uns zu vernemen, daz auf dieselb zeite bei uns gewesen sein unser gnedig herren. . der marggraf von Brandemburg . . der bischof von Bamberg und herzog Johan von Peyern in ir selbs personen und unserr gnedigen herren . . der 20 erzbischöfe von Meintz und von Tryer. . des pfalnzgrafen . . des herzogen von Sachsen und herzog Fridrichs von Oesterreich rête 2. und als sich dieselb unser herren und der herren rête etlich tag mit einander unterredten, do gaben sie uns unter andern Apr. 23 worten zu versteen, daz sie eins andern tags auf sand Görgen tag schierist, wan sie ieczunt niht alle bei uns gewesen weren die darzu gehört hetten, wider zu uns gen Nüremberg uberkommen weren, als eŵr küniglich hochwirdikeit kürzlich von unserr erbern botschaft müntlich eigentlicher vernemen mag. und als eŵr küniglich grossmechtikeit begert hat, unserm vatter und herren . . dem cardinal von Engelland eŵern küniglichen brief zu schiken, das haben wir von stund getan 5. denn wir ganz willig und bereit sein, untertenikeit dienst und wolgefallen gehorsamklich zu beweisen eŵerr 30 küniglichen majestat, die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliklich fristen und Mrz. 20 bewarn welle. scriptum sabato ante dominicam judica 6. 1428 [supra] Romanorum regi. Die hier vorgeschriebenen vierteljährlichen Zusammenkünfte sind in dem Frankfurter Anschlag nr. 76 art. 25 vorgesehen. 2 Vgl. über die Anwesenden auch nr. 112. Von den Theilnehmern der Versammlung und dem Beschluß der Vertagung schreibt Nürnberg auch den Rathmannen und Jnnigesmeistern der alten Stadt Magdeburg fer. 2 p. letare [Merz 15], und zwar ganz ähnlich wie an den König (vgl. Palacky Beitrr. 1, 594 nr. 504 aus Nürnb. 1. c. f. 20a). 25 › Das Schreiben des Königs an Kardinal Heinrich kam 1428 Merz 18 in Nürnberg an und 35 wurde an demselben Tage von dem Rath weiter befördert (vgl. Briefb. 8 f. 21ab und 25a). Die Beförderungskosten kamen im nächstfolgenden Monat zur Verrechnung: item dedimus 11 lb. haller dem Dietzen Michelfelder nuncio zu laufen 40 mit unsers herren künigs briefen zu dem cardinal von Engellant (Jahresreg. 2 f. 391 b). • Botenlohn für Überbringung der nr. 116 s. nr. 124 art. 2? 5 10 ad 117. Liste derjenigen welche ihrer Verpflichtung zur Ablieferung der Reichskriegssteuer [1428 an den Erzbischof von Salzburg nicht nachgekommen sin, und Verzeichnis einiger Steuerbeiträge. [1428 ad Merz 27 o. 0.17 Aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 235 grün. Gleichzeitige Aufzeichnung auf Papier, loses Folioblatt, ohne Sigelspuren und Verschickungsschnitte. Auf der sonst unbeschriebenen Rückseite die gleichzeitige Kanzleinotiz Des von Salczburg zeddel. [1] Vermerkht die geistlichen fursten, die dem von Salczburg zugeschriben sind die Hussenstewr einzeantwurten, und daz nicht getan haben: Item des ersten der bischof von Passaw. Item der patriarch von Frigawla. Item der von Freysing b. Item der von Trient. Item der von Prichsen. [2] Darnach die weltlichen fursten: Mrz. 27] 25 Item herrzog Ernst Item die von Görtz. von Bayern. [3] Item von allen prelåten in iren landen ist auch nichtz gevallen noch gen Salczburg geantwurt, sunder ez haben die fursten all selber eingenommen, an waz aus dem land Steir gevallen ist als daz hernach geschriben ist; daz bringt in summe lb. 1122 dn. 55 flor. 1612. [4] Item aus des von Salczburg land inner und hiedisseiten dez gepirgs pringt 30 lb. 2622 dn. 25 flor. 320 flor. r. 14 3. [5] Item von den Juden 53 gulden ‘. [6] Item aus des von Salczburg steten und gepieten in Steir und in Kärnden gelegen ist noch nichtz gen Salczburg geantwurt warden. aber versehenlich ist ez werd in kurz gewisleich geantwurt 5. 35 a) Vorl. item der p. v. F. nachträglich hinzugesetzt, wahrscheinlich von derselben Hand. b) Vorl. add. item der von Chur, durchstrichen. c) Vorl. add. item der von Gurgk, durchstrichen. d) Vorl. item der von Chur con anderer gleichzeitiger Hand. e) Vorl. warden deutlich, und nicht worden. [1428 118. Verzeichnis von wem und wieviel Hussitensteuer, und von wem nichts die Sechse der Legstätte Salzburg eingenommen haben. [1428 ad Merz 27 o. 0.1.] ad Mr. 27] Aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 234 grün cop. ch. coaer., loses Folio- Vermerkt wievil geltes an der Hussen - stewr etc. den sechsen, so ze Salezburg darzü geseczt sind, geantwurt worden ist: [1] Von erst aws dem lande Steyr, das herzog Fridreich von Oesterreich zügehöret, [2] Von den Juden aws demselben lande ist nichts geantwurt warden. [3] Item aws dem bistumb Seckaw, das auch in dem land Steyr ligt, [4] Aws des von Salczburg land das gevallen und ganz einbracht ist bringet [5] Item von den Juden aws des von Salczburg land, der når funf wirtlewte 2 sind, [6] Item aws des von Salczburg steten und gebieten in Steyr und Kernden gelegen 5 10 dnr. libr. 1100 dnr. 22 flor. 1612. dnr. libr. 682 dnr. 74. dnr. libr. 2622 dnr. 25 flor. 320 15 dnr. libr. 543 dnr. sol. 4 flor. 490 Summa an gold 2489 gulden". [7] Die obgeschriben sumen geltes sind all gevallen under seiten des gepirgs, ausgenomen ain klain tail das von etlichen pfarren 3, die in ainer nêhent als bei ainer zwain und drein meilen von dem gepirg in des von Salczburg gebiete gevallen ist, und was auch darunder von der stat Müldorf bracht ist. 25 [8] Item aws Bryxener bistumb, das in herzog Fridreichs von Oesterreich land 30 ligt, ist nichts gen Salczburg geantwurt 4. [9] Item aws herzog Albrechten von Oesterreich lande, aws herzog Ludweigs, und herzog Heinreichs von Bêyern landen ist auch nichts gen Salczburg geantwurtet 5. [10] Item aws der grafen von Gorcz und von Cili herschêften und gebieten ist auch nichts gen Salczburg geantwurtet 6. 35 5 10 Mrs. 27 119. Friedrich von Parsperg Stiftsdechant zu Regensburg an Mf. Friedrich von Branden- 1428 burg, berichtet von seiner Sendung nach Salzburg in Angelegenheit der Geldsteuer und von der Erklärung welche auf sein Anbringen der Erzbischof abgegeben. 1428 Merz 27 Regensburg. a 1 Aus Nürnbg. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 41 grün or. ch. lit. cl. c. sig. in verso Hochgeborner fürst genadiger lieber herre. ich laß ewer genad wissen, daz ich bei meinem genådigen herren von Salczeburg pin gewesen, und im erzelt ewer grozz mûe arbait und kost die ewer genad von der haupmanschaft hat von ordenung meiner genedigen herren der chårfursten und anderr der samung der heiligen christenhait zu hilf und sterchkung, und nach vil erzelung umb gotz lob notdurft der heiligen christen15 hait und rechtem kristenlichem gelauben sterkung und merung willen begert von ewern wegen und der fürsten und aller samung etc. daz gelt als dann in seinem bistumb angefangen ist, waz des sei, gein Nürenberg hinder die sechs zu legen und daz ander in churz einzupringen und auch dar zu senden wider die Hussen der heiligen christenhait mit wissenlichem nucz anzulegen. wo des nicht geschicht, so můg daraus ersten 20 daz hinnach hart zu widerpringen sei, als daz ewerr gnaden prief trefflich ausweiset. auch, genadiger her, han ich im in gehaim erzelt die enphelnuß, und den anfanchk desselben priff der darauf lautet gelesen. dann, genadiger hochgeporner fürst und her sein genad hat mir antwort gegeben auf einen prief, den im ewer genad gesent sol haben (des abgeschrift hie verslossen ist 2): waz des geltz werd in dem pirge und hin25 fürbaz, daz süll gein Osterrich gevallen; waz aber vor dem pirge, gein Nurenberg. nu maint sein genad, daz desselben gar wenig sei, wann waz in meins genadigen herren herzog Henrich3 und auch in herzog Albrechtz von Osterich land gevallen sei, daz sei im nit geantwort, wiewol er das oft erfordert hab. sunder hab mein herr herzog Henrich zuletzsten geantwort, er durf im nimmer darumb schreiben, er well ewer gnäd 30 darumb woll underrichten. und hebet daz pirge zu Salczepurg und villeicht noch paz hinvor an, als ewr gnad an der zedel aller einnemung 5 hie-in verslossen wol sehen wirt. auch, genadiger her, so hab er ewern genaden briff copi hie begriffen herzog Albrechten und herzog Fridrich von Osterrich zugesantt und domit sein gelt zu im pracht, in massen daz es seinem vettern herzog Albrecht zu ståten chomen sull. dem 35 hab er auch daz zugepoten. der main, im sull noch mer geltz auz Oberlant hinab gesant werden nach ausweisung des anslags. auch, genadiger herr, so hat er mir geantwurt, im sei auz dez von Gorcz noch von Cili land nicht worden 6. dez briff ab 40 a) In der Vorlage ist hier eine defekte Stelle; sichtbar ist noch ange und dann eine Schleife nach unten, welche zu dem dritten oder vierten auf e folgenden Buchstaben gehört, auch von dem unmittelbar auf e folgenden Buchstaben ist noch ein Rest vorhanden, der allerdings so unbedeutend ist daß man nichts aus ihm machen kann; wäre die Schleife nicht, so möchte man angefallen lesen. Mcz. 27 1428 geschrift ich im lassen han. und spricht, er well von stund seinen fleis zu im thun. auch ist im nichtz gevallen von dem pistumb zu Brixen', und von den Juden herzog Fridrich von Osterrich in Steir 2, daz er allez groß schätzt. herumb allez, genadiger herr, pitt er ewer gnad im in ubel daz nicht aufzunemen, wann er ie seinen nucz darinne nicht suchen welle noch im daz gelt behalten, dann daz ewr gnad ein austragen mit dem von Osterrich tân, so well er es mit dem gelt nit saumen, domit daz es der heiligen christenhait am nüczlichistem angelegt werd. datum zu Regenspurg an sand Mr 27 Ruprecht tag anno etc. 28. 1428 Apr. 13 [in verso] Dem hochgebornen fürsten und herren herren markgraff Fridreichen marggraven zu Brandburg des heiligen. richs chamerer und burggraven zu Nurennberg etc. Ewerr genaden diemütiger caplan Fridrich von 5 10 1428 120. Herzog Ludwig VII der Bärtige von Baiern an Erzb. Eberhard IV von Salzburg, betr. spezielle Beschützung von Niederbaiern, mit Beziehung auf den Frank- 15 furter Anschlag nr. 76 und die Zusage der Kurfürsten zu Nürnberg. 1428 April 13 Straubing 3. Aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 46 grün or. chart. lit. cl. c. sig. in verso Erwähnt bei v. Bezold l. c. 2, 145 nt. 1 und 152 nt. 4 ebendaher, und wol auch in 20 Hochwirdiger in got, sûnder lieber herr und frewnt. als ir uns ietzo geschriben habt von wegen des anslags so die kürfürsten zu Frannckfurt dem kristenlichen gelawben zw rettung gemacht haben etc., tůn wir ew zu wissen, das solich hulf wider die unge- 25 lawbigen unserm land hie zu Nidern-Beyrn allernotdürftigist ist und die Hussen das taglich swarklich beschedigen mit mordrei rawb prant und ander unkristenlicher sach. darumb auch die landschaft nachst ir botschaft bei den kürfürsten zw Nurnberg 4 gehebt hat und si umb hilf angeruft und gebeten. die habend in zugesagt, das si dem land zu hilf fünfhundert pfärt an die gemerk desselben landes wider die Hussen legen wellen. 30 beschicht das, so wellen wir denselben sôlich gelt in ewerm bistůmb und anderswo, so in unserem land gevellet, unserem land zu hilf als ein kristenlicher fürst schaffen zu geben. und ist uns nicht füglich das wir gelt auß unserem land lassen antwurten und unser land unbeschirmt beleib, wann es villeicht an ander gewendet und keret möcht werden, damit es unserem land nicht zu ståten chome, das unserer will nicht ist. haben auch die pfarrer in unserem land und ewerm bistumb bei dem pann das gelt wider die Hussen zu geben geboten. daran uns doch ungütlich beschiecht, wann doch es 35 a) or. abgeschrift bis. 1 Ebenso nr. 118 art. 8; vgl. auch nr. 209 art. 52 und nr. 201 art. 8. 2 Die Steuer der Juden des von Salczburg land s. nr. 118 art. 5, vgl. nr. 117 art. 5. Die Juden, von welchen hier gesagt wird daß nichts von ihnen eingegangen sei, sind dieselben Juden, welchen man schon oben in nr. 118 art. 2, vgl. art. 1 begegnet ist, nämlich die Juden aus dem Lande Steyr das Herzog Friedrich von Österreich zugehöret. 3 Summarische Inhaltsangabe des Briefes in nr. 209 art. 69. 40 * Von zwei Gesandtschaften Niederbaierns nach Nürnberg spricht der Verweser der Landschaft Landgraf Johann von Leuchtenberg, s. nr. 209 45 art. 9 nt. |