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Mai 22

a

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1428 wenden schirstkunftig gen Nurenberg zu uns schicken mit dem gelte, und demselben uwer macht und gewalt geben das der mit den andern steten die dann auch gen Nurenberg kommen werden dri von den steten kiesen und erwelen mogen, die dann alzit nach inhalt des anslags nehst zu Franckfurt begriffen bi dem obristen hauptman

1428

h

stetigs verbliben. und warten uwer verschriben antwurt mit diesem botten i.

Mai 22 zu Bingen an dem heiligen pfingstabend anno domini 1428.

[in verso] Den ersamen und wisen burgermeistern und

rat der stat zu Straßpurg unsern lieben besundern.

geben 5

Mai 26

[1428] 142. Kurf. Friedrich I von Brandenburg an einen Ungen., berichtet daß die zu Bingen versammelten Kurfürsten und Städte den Termin für die Einlieferung der 10 Ketzerkriegssteuer nach Nürnberg vom 6 auf 24 Juni verschoben haben. [1428] 1 Mai 26 Mainz.

1

Aus Görlitz Bibl. der Oberlausitz. Gesellsch. der Wissensch. Sculteti annales Gorlic. 2 f. 82a cod. chart. saec. 16.

Gedruckt in Palacky Urk. Btrr. 1, 616 ad nr. 518 aus unserer Quelle.

Frederich etc. marggraff zu Brandenburg und burggraff zu Nürnberg.
Unsern günstlichen gruß zuvor. gestrenger besunder lieber.

k

als du uns ge

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schriben hast dich wissen zu lassen wie man von dem tage zu Byngen scheiden wert etc. thun wir dir zu wissen, das unser herren die kürfürsten und ouch die stete zu rothe sin worden von des geldis wegen so man dann in der cristenheit insammet 20 wider die kâtzer das di zeit schir etwas zu kurz sei darzubringen gen Nürnberg of Juni 6 den tag der 14 tag nach phingisten etc. 2 dorumbe so haben sie umb des besten willen Juni 24 den tag erlenget ut sinthe Johanns tag sunwenden etc. wisse dich zu richten und uf sinthe Johanns tag dohin zu kommen. geben zu Mentz an der mitwochen nach Mai 26 phingisten1.

[1428]

25

a) om, gen Nurenberg. b) BE mit der andern stedte frunden. c) BE add. gemeinen, in S ist dazu kein Platz. d) S sic; E om, das der und mogen, mit zu vor kiesen und vor erwelen; in S sind noch 2 Schäfte von m in mogen zu sehen; B zu kisen und zu erwelen, om, mogen. e) BE om. dann. f) B add. vorgenanten. g) om. B. h) om. B; dann und sin stutt und warten i) E und sein ewer beschrieben antwort bei diesem bothen gewärtig statt und warten botten; U sin und stettes bliben súllen statt stetigs verbliben und warten botten. k) Vorl. herre, dann mit rother Tinte die falsche Einschaltung Rom. kon. Sigism. 1) Vorl. zu Mentzphing, rechts oben am Rand.

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1 Das Stück erwähnt einen Tag in Bingen und Anberaumung eines weiteren Termins wegen des Hussitengeldes, gehört also in das Jahr 1428.

2 Unsere Vorlage führt den Satz nicht ganz zu Ende und deutet dies mit etc. an.

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Juni 6

143. Kurf. Friedrich I von Brandenburg an verschiedene Städte 1: sollen Angesichts 1428 des verheerenden Einfalles der Hussiten sofort eine möglichst große Anzahl Bewaffneter zu ihm nach Weiden schicken. 1428 Juni 6 Kadolzburg.

An Nördlingen: N aus München R.A. Nördl. Akten des Schwäb. Städtebundes vom Jahre 1428 nr. 52 blau or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr.

An Ulm und die mit ihm verbündeten Städte: U aus München 1. c. nr. 11 blau cop. chart., Einlage eines Briefes der Stadt Ulm an Nördlingen vom 8 Juni (Aftermontag n. U. H. FronleichnamTag) in München a. a. O. nr. 7 blau or. ch. lit. cl. Die Adresse steht in unserer Vorlage oben und lautet Den ersamen und wisen lieben besundern burgermaistern und rate der stat zu Ulme und 10 al den stetten die mit in in ainunge sint; links davon Suprascripcio.

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d

Fridrich von gotes gnaden marggrave zu

Brandeburg und burggrave zu Nuremberg.

Unsern gunstlichen gruß zuvor. ersamen weisen und lieben besunderen. als ir villeicht wol vernummen múgt haben, wie die Hussen úber Walt gezogen sein unsers 15 oheims herzog Johannsen und unser lande etwas vaste an leuten slossen" steten merkten und dorferen beschediget haben und noch dorinne ligen das fürder zu beschedigen und baß zu nötigen und ie ferrer und ferrer von einem zu dem anderen zihen ob sie mugen, das got der almechtig unterstee: wanne wir nú eigentlich in schriften und botschaften von unseren hauptleuten uf dem Pirge vernummen haben, wie die Hussen, 20 die danne uber Walt gezogen und in unserm lande ligende sein, uff sechẞtausent zu fußen und achthundert reisigen pferden und nicht mer haben, die danne mit der hilf gotes ewer und ander unser herren und fründe wol behalten und erniderzulegen weren: hirumb so biten wir euch mit fleisse und ernste, das ir euch zu rosse und zu fuẞe so ir allersterkst mügt werden und zu stund an zu der Weiden zu uns fügt und zuzihet. 25 so wollen wir mitsampt unseren hern und frunden den bischofen von Bamberg von Wirczburg und von Eystett und andern unsern hern und frunden mit aller unser macht zu rossen und zu fußen zu stund an auch gen der Weiden zuzihen. und getrawen zu got, das es sich zu sulchen redlichen sachen fugen sulle damit wir alle fürder sulcher swerer sorge m entladen bleiben". und wollet euch willig darinne lassen befinden und 30 unsewmig dorinne sein, das die sache icht weitleuftiger werden als dann zu besorgen ist. das wir uber den lone, den ir von got dem almechtigen enpfahen werdet, gern verschulden erkennen und mit fleisse danken wollen. geben zu Cadolczburg am son

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i

1428

Juni 6

a) om. U. b) dorfern add. U. c) V merken, U merkten. d) U das. e) om. V. f) U und. g) U gehaben. h) om. U. i) Uuch statt zu uns. k) U zu. 1) U füren. m) U forchte. u) om. U. o) U gen. p) U begeren daruf iwer verschriben antwúrt statt mit fl. d. w.

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1 Der Markgraf beschränkte sich nicht darauf die Reichsstädte um Zuzug anzugehen. Am 10 Juni (Do. n. Bonifac.) schreibt er an Gf. Ludwig von Öttingen Hofmeister: nu haben wir allen unsern landen und leuten steten und mannen ge45 schriben, das uns die zu stund folgen sollen. SO

haben wir auch allen kurfursten, geistlichen und weltlichen, geschriben, uns zu hilf und rettunge zu komen. Der Graf möge die Seinigen so bald als möglich bringen (München R.A. l. c. nr. 53 blau cop. chart. coaev., ohne Schnitte). Über den Raubzug der Ketzer vgl. v. Bezold 2, 135-136.

Mai 21

C. Briefwechsel aus Anlass des Tages nr. 144-151.

[1428] 144. Bischof Konrad von Breslau an den Deutschordens - Hochmeister Paul von Rußdorf, schreibt von dem Tag zu Bingen 16 Mai, und dem bevorstehenden zu Nürnberg 6 Juni, den er besende. [1428] Mai 21 Wartenberg.

1428 Mai 27

Aus Königsbg. St.A. Schbl. VIII nr. 68 or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. pene deleto. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleibemerkung Bischof zu Bresslaw von her Nymezen sache und von den ketzern. gekomen zu Marienburg am donrstage vor trinitatis im 28 jore.

Gedruckt in Scriptores rerum Siles. 6, 69-71 nr. 93 und in Palacky Urk. Btrr. 1, 621623 nr. 522, hier wie dort aus unserer Quelle.

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Erwirdiger grosmechtiger herre und lieber frunt. [Der Bischof schreibt ausführlich von den Fortschritten der Hussiten in Schlesien, und schließt dann:] ouch thun wir euch zu wissen, doran wir nicht zweifeln das ir's vor wisset: wi das der margraffe von Brandemburg ein gemeine houptman in Dewezen landen den krik wedir die ketzer zu furen irwelit und von unserm hern Romischen konige bestetiget ist 1, und das ouch 15 Mai 16 ufgenomen hat. und hat nu am nesten vorgangen sontage noch ascensionis domini mit

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den hern korfursten und wir wenen ouch mit den reichsteten einen tag zu Byngen gehalden mit handelunge aller sachen wi man sich kegen den bosen ketzern schicken und Juni 6 en mit gotes hulfe wedirsteen sal. und sie werden am sontage noch corperis Cristi neste einen andern tag zu Nuremberg halden aller sulcher sachen die begriffen sint 20 seliclichen der cristenheid zu troste zu beslissen. dohen wir unsere sendeboten geschicket haben. der almechtige got geruche en diesin landen und uns dozu seine gotliche craft gnadeclichen zu vorleien. sunderlichen beten wir euch mit allem fleisse, das ir unserm bruder dem jungen ein gonstiger herre sein wollit. das wellin wir sunderlich umbe Mai 21 ewer herlichkeid vordinen. gegebin zu Wartemberg des fritages vor pfingisten. [in verso] Dem erwirdigen und grosmechtigen herren hern Pawel von Rostorff homeister Dewtsches ordens zu Prewssen etc. frunde.

[1428]

3

unserm lieben

Conrad von gots gnaden bischof zu Breslaw.

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Juni 3

1428 145. Zürich an Kurf. Friedrich I von Brandenburg, will sein Schreiben in Betreff 30 des Frankfurter Anschlages einer Versammlung der Eidgenossen zu Luzern vorlegen, welche zur Berathung des von Landgraf Johann von Lupfen auf einem Eidgenossen-Tag zu Baden in derselben Sache gestellten Ansinnens stattfinden werde. 1428 Juni 3 Zürich.

Aus Nürnberg Kreisarch. Ansb. Kriegssachen fasc. 1 nr. 100 grün or. ch. cl. c. sig. in 35 verso impr. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleibemerkung Zurch ist verzeichent.

Hochgeborner durlúchtiger fürst, gnediger herr. úwern fürstlichen gnaden sien únser willig undertånig dienst alle zit bereit. gnediger fürst und herr. als úwer fürstlich gnad úns ietz mit andern unsern frúnden geschriben hat von des anslags 40 wegen, der nechst ze Frankfurt wider die ketzer in Bechem begriffen ist worden etc.: haben wir vernomen. und begeren úwern gnaden ze wissen, daz úns der brief úwer

1 S. das Schreiben vom 22 Merz nr. 108.

2 Die Tagesordnang für eine auf 6 Juni beabsichtigte Versammlung in Nürnberg s. nr. 130.

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3 S. Register unter Schlesien-Öls.

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Juni 3

gnaden begerung uf hútt disen tag geantwúrt ist. und hat aber vormals, e úns daz 1428 schriben so úwer gnad úns getan hat sie fúrkomen, der edel wolgeborn herr gräf Johans von Luppfen lantgräf ze Stülingen herr ze Hochennack únser gnediger herr sölichen anslag uf einem tag, als alle únser eidgenossen ouch wir unser erber bottschaft ze 5 Baden bi einander gehopt hand, ervordert. desselben únsers herren von Luppfen gnaden ist von den botten geantwúrt: daz die botten sôlich sin vordrung heim an die iren bringen und darumb einen tag ze Lucern in der statt von der und ander sachen wegen leisten wellen. zů demselben tag, als der kurzlich von úns ouch gesůcht wirt, wir úwer gnaden schriben und begerung für unser eidgenossen bringen wellen. was 10 nu dieselben únser eidgenossen botten uf dem tag von vorgenanter sachen wegen mit einander ratslagen, mugen wir noch nit wissen. dann waz wir in allen sachen getůn könden daz úwern fürstlichen gnaden von uns lieb und gevellig were, sålten wir alle zit willig und unverdrossen funden werden. geben an únsers lieben herren fronlichnams tag anno etc. 428.

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20

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[in verso] Dem hochgebornen durlúchtigen fürsten und herren herren Fridrichen von gottes gnaden märggraven zů Brandenburg etc. und burggraven zů Nürenberg unserm gnedigen herren.

Burgermeister und rat
der statt Zúrich.

1428 Juni 3

Juni 6

146. Bisch. Wilhelm von Straßburg an 5 genannte Kurfürsten, berichtet von Erhebung 1428 der Hussitensteuer nach dem Frankfurter Anschlag von 1427, verwahrt sich gegen die auf dem Tag zu Bingen vorgebrachte Angabe als habe er das Geld für sich behalten. 1428 Juni 6 Zabern.

ren.

Aus Nürnb. Kreisarch. Ansbacher Kriegssachen 1 nr. 103 grün or. chart. lit. clausa c. sig. in verso impr. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleibemerkung Bischopf von Straßburg ist verceichent.

Hochwúrdigen und durchluchtigen hochgebornen fursten, lieben und gnedigen herunser willinger dienst sie úch alzid vor geschriben. uwern brief uns gesant mit siner inhalt haben wir wol verstanden. und lossen úch wissen, das sollich gelt noch dem anslage zu Franckefürt, in unserm stifte von unsern burgern und armen lúten in 30 stetten und dörfern so wir danne inhant, eins teils ufgehaben, doch der merer teil und eins teils noch nit gegeben ist armuid halp der armen so des nit habent, noch sage derb zedeln so danne in denselben stetten und dörfern gemacht sint. doch so understat man tegelichs dasselbe gelt ufzühaben und dem nochzügan noch dem anslage zu Franckefürt. so ist ouch eins teils unser pfaffheit gelt geben, und ouch noch eins teils ungegeben das 35 man ouch fúrbaß understat zů sammeln etc. 3. nů ist uns fúrkomen wie zů Byngen uf dem tage úch von uns vorgeben sie das wir solliche gelt zu uns genomen sollent han. ist das also, wer uns danne also úch vorgeben hat, der tûd zů kurz. danne wir ungern sollich gelt úber uns nemen noch das in sollichen sachen behalten. sunder wer

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1428 sollichs úch von uns furbraht hat, der tüd uns unreht und zu kurz, als sich das in der

Juni 6 worheit herfinden sol. und wanne sollich gelt under unsern armen lúten ufgehaben wúrt,

SO

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darzů wir alle unser vermögen tünt das das geschee, wöllend wir das noch uwer begerunge gern tân úbergeben an die ende in der massen ir uns geschriben habent. getruwen wir ouch das unser pfaffheit ir gelt fúrbaß sameln und schicken sollent noch. uwer begerunge. und was man mit sollichem gelte got zů lobe und zu eren und der ganzen cristenheit zu sterkunge wider die Behemschen ketzer gútz getün mag, wolten wir das dez vil were. und sol daran dehein gebreste an uns sin. und bitten úch, het iemans gegen úch uns anders fürbraht danne in der mossen wir úch hie schribent, das ir des nit glouben. sunder was man mit sollichem gelte gütz getün möhte, wolten wir 10 vil lieber danne der oder die die uns in sollicher mosse vorgebent. datum Zabern Juni 6 dominica post festum corporis Cristi anno etc. 28°.

1428

[in verso] Den hochwurdigen fursten in got vattern und herren herrn Conrat zů Mentz herrn Otten zů Trier herrn Dietherichen zu Côllen erzbischofen etc. und den durchluhtigen hochgebornen fursten und herren herrn Ludewigen pfalzgraven bi Ryne etc. und herrn Friderichen marggraven zu Brandeburg etc. alle des heilgen richs kurfursten unsern lieben und gnedigen herren danda.

Wilhelmus deia gracia episcopus Argentinensis.

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20

20

Juni 8

1428 147. Ulm an Nördlingen, meldet was die Gesandten ihres Städtebundes über die zu Bingen gepflogenen Verhandlungen in Betreff der Reichskriegssteuer und den bevorstehenden Nürnberger Tag berichtet, und schreibt eine vorberathende Versammlung der verbündeten Städte auf Juni 20 nach Ulm aus, auf welcher (s. Nachschrift) auch über den Landfriedensentwurf der Kurfürsten gesprochen werden solle, und 25 zu der sich wolinstruierte Sendboten einfinden sollen. 1428 Juni 8 Ulm.

Aus München R.A. Nördl. Akten des Schwäb. Städtebundes vom Jahre 1428 nr. 7 blau or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. Ganz unten auf der beschriebenen Seite steht von derselben Hand Nördlingen.

Unsern frwntlichen dienst voran. lieben frwnde. der stette erbern botten, die 30 denne uf dem tage ze Pingen bi den hochwirdigen und durchlúchtigen fürsten unsern gnådigen herren den kurfürsten gewesen sind etc., sind herhaimkommen. und seit uns unser bottschaft: daz da der stette bottschaft vast ersucht si von allen stetten die denne dagewesen sien, sôlich gelte, das denne nach dem anschlage wider den unglouben ufgehept si, gen Núrmberg ze antwurten nach des anschlags begriffung und si kúnden 35 doch nicht erfaren, daz weder von fürsten herren oder stetten ald von ieman daz gelte geantwurt si in sôlicher masse als der anschlage uẞwise. wol bedunk si, daz güter masse alle stette usserhalb unser verainung, der bottschaft dagewesen si, das gelte gen Nuremberg antwurten und von dem stän wöllen selb lúte darumbe ze bestellen. denne si mainen, daz villicht des ufgehepten gelts sovil nicht si daz si selb volke ze bestellen 40 dank verdienen mügen. unser bottschaft seit uns ouch fúro: als der stette botten den vorgenanten unsern herren den fürsten sôlich antwurt gåben als si denne von den stetten uẞgevertigt wêren, daz da dieselben unser herren die fürsten begerten ze wissen: wievil des gelts were daz denne die stette nach dem anschlage ufgehept hetten, und wievil volkes si darumbe bestellen wölten, und wie lang. daz wurde in aber von der 45

a) or. die.

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