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und wollen wir uns gen uwern gnaden also halden daz wir in uwer und des heilgen richs hulden und gnaden sin und bliben wullen, des wir zu gode getruwen. geben under der stede Franckenfurd ingesigel ipsa die decollacionis sancti Johannis anno

1428.

5

Von dem rade uwer und des heilgen. richs stad Franckenfurd uf dem Meyn gelegen.

1428

Aug. 29

1428

Aug. 29

10

182. Mainz an K. Sigmund, spricht seine Freude über des Königs Absicht nach Deutsch- 1428 land zu kommen aus, und erklärt sich bereit ihn in den Bemühungen für Friede Spt. 5 Gnade und Gerechtigkeit nach Vermögen zu unterstützen. 1428 Sept. 5 Mainz.

Aus Wirzburg Kreisarchiv Mainz-Aschaffb. weltl. Schrank Lad. 3 nr. 70 conc. chart.
Erwähnt und theilweise gedruckt bei v. Bezold 2, 141-142 aus Würzb. Arch."

a

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Allerdurchluchtigister hochgeborner furste und herre. uwern michtigen koniglichen gnaden enbitten wir unsere oitmudige undertenige willige dinste und waz wir eren und 15 wirdekeid vermogen. allergnedigister liebster herre. also sint of mitwoch nehest nach Aug. 25 sant Bartholomeus dag der edel herr Heupt von Bappinheym und der ersam Peter Wacker uwern gnaden marschalk und prothonotarius vor uns in unsern raid mit uwern koniglichen gnaden credencienbrief komen und hant uns under andern viel redden erzalt: wie daz uwere hochwirdigiste gnade in willen si sich in Dutsche lant bi uns in 20 die nehe zu fogen, vorzunemen friede und gnaden zu schaffen. und hant forter von uwern gnaden wegen an uns begert: ob imands sich widder uwere allerwirdigiste gnade gehorsamkeid und vornemen seczen und solichs nit folgen wolte, wes dan uwere koniglich gnade sich moge zu uns versehen? und wie sie dan forter ir redde fast vernunftlichen erzalt hant, haben wir zu gutter maße wol verstanden. und wir bitten davon 25 uwere koniglich gnade zu wißen: daz wir solich uwer michtigen gnaden zukunft und meinung von ganzem herzen erfrauwet sin, dan gemeine lande umb uns und wir auch sunderlichen frieden und gnade großlich noitdorftig weren. und wir getruwen zu dem almechtigen gote, so uwere koniglich gnade in die lande bi uns komen wurdet und also friede gnade und gerechtikeid vornemen werdent, waz wir alsdan nach unserm ver30 mogen darzu helfen und geraden mogen, daz uwere koniglich gnade uns darin willig und bereitt finden werdent. dieselbe uwere gnade der almechtige got langzit nach sime lobe und unser noitdorft in leben behalten wol. beati Egidii confessoris anno etc. 28.

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datum dominica proxima post diem

Burgermeister und
raid zu Mencz.

Von uwern koniglichen gnaden undertanen.

1428 Spt. 5

a) om. Vorlage.

Spt. 14

c. Dritter Anhang: Kurfürstentag zu Lahnstein 1428 Sept. 14 nr. 183-184.

1428 183. Gen. fünf Kurfürsten an verschiedene Reichsstände, fordern unverzügliche Erhebung der Reichskriegssteuer und deren Ablieferung an das Sechserkollegium zu Nürnberg. 1428 Sept. 14 Lahnstein.

An Passau: P aus Passau St.A. Nr. 466 or. chart. lit. cl. c. 4 sigg. in verso impr. pene deletis. Das Sigel von Kurmainz fehlt. Regestiert von Erhard in Verhdll. des hist. Vereins für Niederbayern 15, 80-81 nr. 238 ebendaher.

-

5

An Ulm und seine Bundesstädte: U coll. München R.A. Nördl. Akten des Schwäb. Städtebundes vom Jahre 1428 nr. 41 blau cop. chart. coaer., Beischluß eines Schreibens der Stadt Ulm an Nördlingen mit dem Datum 1428 Fr. n. Sym. et Jude d. h. Okt. 29 a. a. O. nr. 43. Beginnt Unsern grüß 10 zůvor. ersamen lieben besundern. Dann wie P, abgesehen von folgenden Abweichungen: in iuwern stetten und gebieten statt in uwer stat; als frommen cristenliche lúte statt als cristenliche erbere lute; in iuwern stetten und gebieten statt in iuwer stat und gebiete. Einige kleinere Abweichungen s. bei den Varianten. Adresse am oberen Rand Den ersamen burgermaisteren und reten der stette zů Ulme und andern die mit in in ainung sind, unsern lieben besundern; links davon Suprascripcio.

15

An einen ungen. geistlichen Fürsten: G coll. Nürnbg. Kreisarch Zwei Reichsmatrikel 1427 & 1521 Geh. Beh. Nr. 1 V L. 21/1 cop. chart. coaer., ohne Sigelspuren und Verschickungsschnitte. Beginnt Unsern fråntlichen dinst zuvor. erwirdiger in got vater besunder lieber frünt u. s. w. wie P, jedoch mit folgenden Abweichungen (s. auch unsere Varianten): in ewerm stift statt in uwer stat; nach allen fürsten der Zusatz und auch ewerr liebe und allen andern fursten; dann als ein 20 geistlicher cristenleicher fürste statt als cr. erb. lute; weiter in ewerm stift und lande statt in uwer stat und gebiete; endlich nachdem ir danne ein geistlicher cristenlicher furste seit statt nachdem ir dan - sint.

a

Conrat zu Mencze Otte zu Triere und Dietherich zu Collen erzbischofe etc. Ludewig pfalzgrave bi Rine etc. und herzoge in Beyern und Frederich markgrave zu 25 Brandenburg1 etc. des heiligen richs kurfursten.

2

Unsern fruntlichen gruß zuvor. ersamen wisen lieben besundern. als vor ziten zu Franckfort in genwurtickeit unsers herren des cardinals von Engelant ein anslag begriffen wart umb gelt zu samen und ufzuheben der cristenheide und cristemglauben zu hulfe und zu vertilgunge der bosen Hussen und keczer zu Beheim, und die zeich- 30 nisse desselben anslages klerlichen inneheldet wie und in wilcher maßen dasselbe gelt in uwer stat gesament und ufgehaben gen Nuremberg geantwurt solte werden, ist uch kunt und wissende. nů haben wir wol vernomen, daz solich gelt in uwer stat gesament und ufgehaben si. want nå besunder uf diese zit etliche wege vorhanden sin damit man gar gleublichen getruwet und hoffet daz sie der cristenheide und cristenglauben 35 ere und nutz brengen und die verdampten Hussen und ketzer dardurch vertilget und niddergedrucket werden sollen, darzů man ie solich und ander gelt daz von des vorgenanten anslages wegen gesament und ufgehaben worden ist haben muße; und want wir auch darumb unser ein teil durch unser selbs personen und die andern 3 durch ire volmechtige frunde und rete iczund zu Laynsteyn bi einander gewest sin und besloßen 40 haben, daz wir und unser iglicher besunder schaffen und bestellen sal und wil, daz alles daz gelt, daz in unser iglichs stifte provincien herschafte und lande als von des vorgenanten anslages wegen gesament und ufgehaben worden ist, zu stunt ane alles

C

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1

d

a

e

Spt. 14

lenger verziehen gen Nuremberg gefurt und den schssen daselbst, die nach uẞwisunge 1428 der vorgenant zeichenisse darzu gekoren sint, solle geantwurt werden, und auch allen fursten, geistlichen und werntlichen, und auch graven herren uch und andern steten zu schriben und zu bitten diz auch also zu thunde, umb daz dardurch und damit der 5 cristenheide und cristemglauben geholfen moge werden: herumb so bitten ersuchen und manen wir uch so wir allergutlichste und ernstlichste konnen sollen und mogen, daz ir als cristenliche erbere lute ansehen und zu herzen nemen wollet daz große betrupnisse jamer und leit daz die vorgenant verdampten Hussen und keczer zu Beheim an der heiligen kirchen und cristenheide in mancherlei weg als dan uch wol kunt und 10 wissende ist lange zit begangen und getan hant und zu verdampnisse irer selen tegelichs mit frevelichem gewalt understeent zu thunde, und daz ir schaffen und bestellen wollent daz alles daz gelt, daz in uwer stat und gebiete als von des obgenanten anslages wegen gesament und ufgehaben worden ist, auch zu stunt und ane alles lenger verziehen gen Nuremberg gefurt und den vorgenant sehssen nach uẞwisunge der zeichnisse geantwurt 15 werde, uf daz man die sache die vor handen ist mit demselben und anderm gelde dem cristenglauben und cristenheide zu nucze und fromen follenden und vollenbrengen moge. dan wir besorgen, wo ir des nit tedent und sumig daran wurdent (des wir uch ie nit getruwen), daz dem cristenglauben und der ganzen cristenheide solicher schade davon entsteen und komen wurde der hernachmals nit wol widderzubrengen were. soltent ir 20 des ein orsache sin (des wir ie nit glauben, nachdem ir dan kristenliche erbere lute sint), versteent ir selber wol, daz uch von der gemeinen cristenheit und cristengleubigen großer verwiß und von dem almechtigen gotte besunder straffunge komen mochten. geben zu Laynsteyn an des heiligen cruczes tag exaltacionis anno etc. 282.

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1428

Spt. 14

a) om. PUG. b) om. U. c) P add. werde. d) G allerfrüntlichst; U om. allergut. und e) Gewerr liebe.
f) G in die sancte crucis statt an - tag.

'Mit dem Beschluß, daß alles in den kurfürst30 lichen Gebieten gesammelte Geld sofort nach Nürnberg gebracht werden solle, steht freilich in Widerspruch was der Kurf. von Brandenburg und die versammelten Kurfürsten- und Städte-Boten in nr. 170 am 5 Juli aus Nürnberg schreiben: dahin unser hern die kûrfürsten . . . solich gelt bracht und geantwort haben; vgl. auch die erste nt. zu nr. 206. Daran glaubte man freilich im Reich keineswegs allgemein, vgl. v. Bezold 2, 147.

35

2 Das Ausgabebuch der Centralkasse in Nürnberg (Nürnb. Kreisarch. nr. 141) verzeichnet f. 4a folgenden zweifellos auf obiges Schreiben sich beziehenden Posten: Item wir haben awßgeben in der wochen vor Michaelis nehstvergangen [Sept. 19-25] 10 guldein zu bottenlon von der kürfürsten brief, die man awẞsant von des Hussen-gelts wegen. daz hat geheißen unser gnediger herr der marggrave etc.

Deutsche Reichstags-Akten IX.

28

Spt. 16

1428 183. Erzbischof Konrad III von Mainz an Erfurt, fordert in Gemäßheit des auf dem Kurfürstentag zu Lahnstein gefaßten Beschlusses unverzügliche Einlieferung des in Erfurt gesammelten und des dorthin nach dem Anschlag von auswärts verbrachten Hussitengeldes an das Sechserkollegium zu Nürnberg. 1428 Sept. 16 Rüdesheim 1.

Aus Abgetrungene . Remonstration Schrifft Des Ertzstiffts Mayntz uber dessen ohnmittelbahre Churfürstliche Stadt Erffurdt (Mayntz 1647) Copiale Derer Urkunden . . . 37 nr. 39. Sowol in Magdeburg St.A. als in Erfurt St.A. erkundigten wir uns vergeblich nach dem Orig. des Schreibens, das, wie es scheint, nur noch im Abdruck vorhanden ist.

Unsern gruß zuvorn. ehrsamben lieben getrewen etc.

5

als wir vor etzliche mall 10

a

euch geschrieben und mit fleiß an euch begeret haben als von deß Hussen geldes wegen,
daß ir bei euch in unser stadt Erffurdt 2 habet gesammet und aufheben lassen, daß ir gen
Nürnberg so ir erst möchtent und köntent ubersenden und den sechsen die darzu ge-
satzt sein ubergeben lassen woltent, darzu ir dann gütlichen geantwortet habet das also
gerne zu thun, daß wir denn sonderlich gerne von euch vernommen haben und auch 15
danknemlichen gegen euch beschulden wollen: also lassen wir euch wissen, daß der
hochgeborne fürst herr Friederich marggraffe zu Brandenburg unser lieber oheim, der
denn von unserm gnädigen lieben herrn dem Römischen etc. könige unserm herrn und
freunde dem cardinal von Engellandt unserm mitchurfürsten und uns in solchen sachen
der christenheit und wieder die ketzer zu Bôhemen ein gemeiner hauptman gemacht 20
ist, seine redliche und treffentliche bottschaft zu unsern vorgerürten mitchurfürsten und
uns ietzo gesandt hatte 3 und uns fürbringen und vorstehen ließ, daß etliche fürsten
graffen herren und ståde ihr ufgehaben Hussen-geld gen Nürnberg noch nicht gesandt
noch gelegt hetten, darinn er dann ewer sonderlich auch ließ gedenken. wann nun,
ersamben lieben getreuwen, ietzo etliche wege vorhanden seind damit man gar glaublich 25
getrauwet und hoffet daß sie der christenheit und christlichem glauben ere und nutz
bringen und die verdampten Hussen und ketzer dardurch vortilget und getrucket wer-
den sollen, darzu man dann ie trefflich geld haben müsse, so sein unsere mitchurfürsten
und wir, ein theil in unsern eignen person und ein theil durch unsere treffentliche råthe,
darumb zu Låynstein bei einander gewesen und haben beschlossen: daß wir und unser 30
ieglichen besonder schaffen und bestellen soll und will, das alles das geld, daß in unser
iegliches stifte provincien herrschaft und lande als von deẞ anschlags wegen zu Franck-
furdt gemacht gesammet und ufgehaben worden ist, zur stund ohne alles lenger vorziehen
gen Nürnberg geführet und den sechsen daselbst die darzu erkohren sind solle geant-
wort werden und auch allen fürsten, geist- und weltlichen, und auch graven herren und 35

a) Vorl. unserm vorgerürtem.

1

Vorliegendes Schreiben hat, so vielfach es auch mit nr. 183 wörtlich übereinstimmt, doch seine selbstständige Bedeutung, da hier der Erzbischof von Mainz nicht wie dort als mitausschreibender Kurfürst sondern als der den Lahnsteiner Beschluß ausführende Landesherr erscheint. Der Beschluß verpflichtete, wie aus nr. 183 und 183 a zu ersehen, jeden der Kurfürsten zu Anordnungen für unverweilte Abführung des in seinem Herrschaftsgebiet erhobenen Hussitengeldes nach Nürnberg.

2 Erfurt war nach dem Reichskriegssteuergesetz nr. 76 art. 16 eine der fünf Legstätten. Der Bezirk, aus welchem in der genannten Stadt Beiträge zusammenfließen sollten, ist ebd. art. 21 40 angegeben.

3 Aus vorliegender Stelle geht hervor, daß der Lahnsteiner Kurfürstentag anf Anregung Kurbrandenburgs abgehalten wurde, vgl. auch S. 194, 27 f.

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stådten zu schreiben und zu bitten das auch also zu thun, umb daß dadurch und dar- 1428 Spt. 16 mit der christenheit und christlichem glauben geholfen möge werden 1. hiermit so begeren und ersuchen wir euch so wir gütlichste fleisigste und ernstlichst mögen, daß ir als fromme erbare christliche leute ansehen betrachten und zu herzen nehmen wollet 5 solchen grossen erschröcklichen jammer und leid so die vorgenanten vordampten Hussen und ketzer zu Böheim an der heiligen kirchen und christenheit in manchen weeg (als ihr den wol verstanden habt) lange zeit begangen und gethan haben und zu vordamnüsse ihrer seelen unchristlichen und unmenschlichen tågliches unterstehen zu thun. und wollet ernstlich schaffen und bestellen, das alles geld daß dann bei euch in der stadt 10 als von des obgenanten anschlags wegen gesammet und ufgehaben, und auch darzu was geldes von fürsten graffen herren und andern stådten von desselben anschlags wegen gen Erffurdt gebracht und geantwortet ist, zusampt und ohne alles lenger vorziehen gen Nürnberg den obgenanten sechsen nach anweisung der zeichnüsse geantwortet werde, uf daß man die sache die dan vor handen ist mit demselben und anderm gelde dem 15 christenglauben und der christenheit zu nutze und frommen vollenden und vollbringen môge. dann zu besorgen ist, wo ir hieran seumig würdet (daß wir euch doch mit nicht getrawen), das deme christlichen glauben und der ganzen christenheit solcher schade darvon entstehen und kommen möchte der hernachmals nicht zu wiederbringen were. und wollen euch so williglichen erbarlichen und fleissigen hierein halten und 20 beweisen, daß ir solches schadens nicht ein ursach und wir und ir von der gemeinen heiligen christenheit nicht vormerkt werden. darvon gewinnet ir lohn von gott lob von der welt, und wir wollen das gegen euch danknehmlichen beschulden in allem gutem etc. geben zu Rudesheimb am donnerstag nach exaltationis sancte crucis anno 282. [subtus] Den ersamben rathsmeistern und

25

30

35

rathe unserer stadt zu Erffurdt unsern lieben getrewen etc.

a

1428

Spt. 16

184. Kurf. Friedrich I von Brandenburg an seine Unterthanen in der Altmark, gemäß 1428 dem kürzlich stattgehabten Kurfürstentagsbeschluß zu Lahnstein auf sofortige Ab- Spt. 27 lieferung der bisher eingezogenen Hussitensteuer nach Nürnberg, welcher Beschluß die Genehmigung des Königs bei Gelegenheit der kurfürstlichen Gesandtschaft erhalten hat, soll alles bis dahin in der Altmark eingegangene Geld sogleich nach Nürnberg geführt werden; zugleich werden 2 genannte Gesandte beglaubigt. 1428 Sept. 27 Baiersdorf 3.

A aus Nürnb. Kreisarchiv Ansbacher Kriegssachen 1 nr. 183 grün conc. chart., loses Blatt, auf f. 1b das letzte Drittel des Textes, und noch 3 Kanzleibemerkungen, welche von drei verschiedenen gleichzeitigen Händen herrühren: 1) Abschrift als man mannen herrn und steten in der Marck von des Hussen-gelts wegen geschriben hat. 2) Speyer

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