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20

193. Herzog Heinrich von Baiern an Kurf. Friedrich I von Brandenburg, schreibt, 1428 seine Landschaft und er wollen das Hussengeld nicht [bedingungslos] weggeben, seien Spt. 14 jedoch zur Ablieferung nach Nürnberg bereit, wenn andere Fürsten und Herrn dasselbe thun; hier in dem durch die Hussiten bedrängten Niederbaiern brauche man dieses und anderes Geld. 1428 Sept. 14 o. 0.1.

Aus Nürnbg. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 182 grün or. ch. lit. cl. c. sig. in verso impr. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleinotiz Herrzog Heinrichs brif von des Hussen-gelts wegen als er das abschreibt, und sust auch 1 brif dorinne als er schreibt von der [Vorl. add. von der] von Heydeck wegen. Dann rechts von dieser Bemerkung wol von derselben Hand ist verzeichint.

Erwähnt bei v. Bezold 2, 152 nt. 4 ebendaher.

Hochgeborner fürst lieber swager 2. unser frewntlich dienst und was wir liebs und guts vermugen allzeit bevor. als ewer lieb etwedick das Hussen-gelt durch geschrift potschaft und auch muntlich an uns erfordert hat, darauf wir ew am nachsten geantwort 15 haben wie wir solich sach an unser lantschaft bringen und ewch darnach unser antwort wissen lassen wolten : also lassen wir ewer lieb wissen, das wir bei unser lantschaft ietzo hie gewesen und mit in und si mit uns einig und zu rate worden sein, nachdem solich gelt von unser lantschaft hergeet si das gegeben haben und wir nicht, daz wir und si dasselb gelt behalten und auß unser gewalt nicht geben sullen. wurden aber unser vettern all die elter sein dann wir, auch ander fursten und herren gemainklich das gelt gen Nuremberg antworten, alsdann sullen und wellen wir des nicht widersein sunder das gelt auch gern und williklich dahin raichen und antworten lassen. wais auch ewer lieb selber wol, daz wir von prelaten ritterschaft steten und märkten gemainklich unsers lands in Nidern-Beyeren umb hilf wider die Hussen manigvaltiklich angeruft worden, darumb uns und den unseren des und anders gelts, ob es (da got vor sei) zu schulden kåme, wol notturftig sein und das doch der cristenhait zu nucz wider die ungelaubigen und Hussen auch angelegt wurde. geben zu an des heiligen 1428 krewztag exaltacionis anno etc. 28.

25

SO

[Beischluß.] Dann, lieber swager, wir bitten ewer lieb in sunderm wolgetrawen, 30 ir wellet uns solich unser schreiben in ark nicht vermerken noch in ubel aufnemen, nachdem wir des an unser lantschaft ie kain andere volge gehaben mugen. wann wo wir ewer lieb in solichen und merern sachen zu dienst lieb und frewntschaft werden möchten, darinne soltet ir uns doch berait und willig finden.

35

[in verso] Dem hochgeborn fursten unserm lieben swager hern Fridrichen marggrafen zu Brandemburg und burggrafen zu Nuremberg etc.

Heinrich von gottes gnaden pfalzgrafe
bei Rein und herzoge in Beyeren etc.

Spt. 14

a) Der Ausstellungsort fehlt. b) om. or.

40

1

Regest des Briefes in nr. 209 art. 7.

2 Die Gemahlin des Kurf. von Brandenburg Elisabeth und Herzog Heinrich waren Geschwister. 3 Der hier angezogene Brief des Herzogs ist uns nicht zu Gesicht gekommen.

Der Landesfürst erkennt mit Nachdruck das 45 Recht seiner Landschaft an, über die Verwendung der von ihr gereichten Steuer mitzubeschließen. Der Brief ist also in verfassungsgeschichtlicher

Hinsicht nicht ohne Bedeutung. Vgl. über die hier in Betracht kommenden Punkte auch Freyberg Gesch. der bayer. Landstände 1, 407-408. Andreas von Regensburg mag das Verfahren des Herzogs Heinrich im Auge haben, wenn er schreibt: quidam vero utpote principes et communitates collectam pecuniam apud se tenuerunt, donec de illa certius aliquando ordinaretur (Fontes rerum Austr. 1, 6, 455).

Spt. 29

1128 194. Erfurt an Erzbischof Konrad III von Mainz berichtet, die Stadt habe das von den Ihrigen in Stadt und Land sowie das rom Kapitel zu Magdeburg und com Rath zu Göttingen hier deponierte Hussitengeld nach Nürnberg gesandt, jedoch das von Braunschweig von der Altstadt Magdeburg von Halle Zerbst und Helmstädt eingegangene nach dem Willen der Geber zunächst zurückbehalten. 1428 Sept. 29 Erfurt.

Aus Nürnby. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 184 grün or. mb. cl. c. sig. in verso impr. abraso. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleinotiz Erfurd ist verzeichent ; dann ebenfalls a tergo von einer andern gleichzeitigen Hand Erford.

2

3

5

Unseren willigen undertenigen dinst zu aller zit. erwerdiger in gote vater liber 10 gnediger herre. als uns uwer gnade geschreben unde begert had von dez Hussingeldes wegen bie uns gevallen unde ouch waz dez von forsten graven hern unde andern steten bi uns gesant ist, daz wir daz den sechsen die darzu gesaczt sint gein Nuremberg forder schicke unde sende wullen etc.: han wir wol vorstanden. unde thun denselben uwern gnaden zu wissen, daz wir solch Hussin-gelt bi uns in uwer stad unde 15 ouch uf deme lande in unserm gerichte unde gebite gevallen mid der werdigen hern dez capitels zu Magdeburg unde der ersamen wisen lute dez ratis zu Gottinge gelde in deme stifte zu Magdeburg in der stad Gottingen unde in unsers gnedigen hern herzogin Otten von Brunswig lande unde gerichten gevallen wol vor vierzehen tagen eher wan uns uwer brief quam gein Nuremberg gesant haben. unde wullen unde wullen bestelle, daz zo solch gelt den sechsen die darzu gesaczt sint bezalt unde geantwort werde, die zu der zit, als wir solch gelt gein Nuremberg schickten, nicht alle bi einander waren. so haben wir solchs Hussin - geldes nach bi uns, daz die von Brunswig 4, die Alde-Stad Magdeburg, die von Halle, die von Zewerwist, unde die von Helmstede bie uns gesant haben. die daz in solcher maße bie uns haben gelegit: daz wir dez nergent gebe nach 25 forder sende sullen, su werden danne darumme vor ander schrift unde botschaft bie uns bestellen. unde ist solches Hussin-geldes darpoben nach biczher nicht mer bie uns komen. unde hoffen daz in den sachen an uns kein bruch werde sulle. unde wo wir uwern gnaden mid unserme willigen undertenigen dinste zu willen gesie konnen, daz thun wir sunderlich unde mid fließe gerne. geben under unserme secreto am 30 Spt. 29 mittewochen Michaelis archangeli anno domini millesimo 428.

1428

[in verso] Deme erwerdigen in gote vater unde herre.. hern Conrade erzbischofe zu Mencze unẞerme liben gnedigen herren dari debet.

Uwer undertanen der rait zu Erfforte.

1 In nr. 183.

Die Erklärung des Domkapitels, daß es seine Geldsteuer auf 8 Juli dem Rath von Erfurt übergeben wolle, s. in nr. 209 art. 23; am 12 Juli bestätigte letzterer dem Kapitel 2689 rh. Gulden erhalten zu haben, am 8 Okt. erhielt derselbe von den Sechsen zu Nürnberg eine Quittung darüber daß er unter anderem auch die Steuer des Domkapitels und Stiftes Magdeburg abgeliefert habe. Man vgl. die eingehende Darstellung bei Schmidt in Forschungen zur Deutschen Gesch. 6, 184, ferner unsere nr. 206 und nr. 209 art. 23.

8 Über Göttingens Verkehr mit der Legstätte Erfurt spricht Schmidt a. a. O. 182f., vgl. auch unsere nr. 206.

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5

Okt. 16

195. Bischof Christoph von Lebus an Kurf. Friedrich I von Brandenburg, nimmt Bezug 1428 auf seinen früheren Bericht über das was er in seinem Bistum für die Erhebung der Reichskriegssteuer gethan, will der Opposition nicht mit kirchlichen Strafen entgegentreten, räth daß Markgraf Johann wider in der Mark erscheine. 1428 Okt. 16 Lebus.

Aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 189 or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. mutil. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleinotiz bischof von Lebûß ist verzeichen.

Irlüchtigster hochgeborner fürste gnediger liber herre. mein willige dinste allezeit 10 mit fleiß bereit. als ewer gnade mir vormals besunder und mitsampt andern mein hern den kürfursten und itzund mein hern von Brandenburg Hawelberg und mir verschriben habt als von des anslags wegen zu Franckenford wider di ketzer etc.: hab ich ewern gnaden vormals schriftlichen und auch durch mein bruder Hansen vom Rotenhan geentwort', wi daz ich allen meinen fleiß nach allen meinen vermögen im bistum 15 zu Lubuß gethan habe, als daz diselben schrift und botschaft inhalden.

nu hab ich

aber uf disc letzste ewer botschaft und schrifte uf dem hern-tag zum Berlin mit den von Franckenford selbs in gegenwertikeit hern manne und stete ernstlichen so ich allerbeste konde und mocht geretthe und si gebeten, daz si got den almechtigen di heiligen

Die Vollmacht für Hans von Rotenhan d. d. 20 1428 Juni 6 (So. n. V. H. L. T.) in Nürnberg 1. c. nr. 72 grün or. chart. cl. Die schriftliche Antwort d. d. 1428 Juli 21 (Mar. Magd. Abend) in Nürnb. ebd. nr. 140 grün or. ch. lit. cl. ist gerichtet an den Kurf. Friedrich I von Branden25 burg und der Kurfürsten und der Städte Räthe, die zu den Sachen der heiligen Christenheit beschieden sind. Von ihrem beachtenswerthen Inhalt ist in nr. 195 so wenig mitgetheilt, daß wir hier das wichtigste daraus folgen lassen wollen: wenne 30 ich mein ernstlichen fleiß vormals und in der zeit als mein bruder bei ewern gnaden gewesen ist genzlichen als mir müglich gewesen ist gethan, nemlichen als mit ewer stad Franckenford di di heuptstad im bissthům zu Lubuß ist, und si di 35 obgenanten ewer gnaden und der kûrfürsten brife und schrift hab lassen horen und si daruf gebethen, das si sich in den sachen willig wolden lassen finden. so wolde ich der pfaffheit und der meinen wol mechtig werden. daruf si sich denne zu guter 40 maß besprochen haben, und enbuten mir wider

fur ein entwort und bathen mich, daz ich nicht besunders und anders den ander bischof in den sachen wolt furnemen; wenne si wol verstanden hetten, wi daz mein gnediger herre der legat der 45 cardinal von Engelland etc. andern erzbischofen

und fort di erzbischofe andern bischofen brife und gebot gesand hetten. wenne si denne di von den obgenanten mein gnedigen hern dem cardinal oder erzbischofen vernemen, so wolden si sich halden 50 nach andern ewern landen und sich nicht von der

heiligen cristenheit setzen etc. nu, gnediger herre, hab ich gleichwol rat darüber gehabt der

ewern etlicher treffenlicher und auch der meinen. di raten mir, daz ich mit nicht besunders furneme, sunder, werd mir icht geboten in obgeschribner weise (daz doch noch nicht gescheen ist), das mug ich halden als ander bischofe und nicht ein ufrurer [sic] oder irsal in ewerm lande machen; wenne gene, dene ez in obgeschribner máß geboten ist, an vil enden gleichwol sich widersetzen und di sach verzihen, als euch das und ander mein gnediger herre ewer sone cigentlichen unterrichten und erzelen wirt, der von sollicher sach wegen hern manne und stete besante hette gein dem Berlin. da ich denne auch bei waß, und aber in gegenwertigkeit meins hern mit dene von Franckenford retthe uf disen letzten briff. und wil das noch baß versuchen. ez wirt leider manche unnütze rede uf solliche sache der heiligen cristenheit getriben, das mir von herzen als billichen ist genzlichen leit ist. und würde mir icht geboten von mein gnedigen hern dem cardinal dem erzbischof von Gnysen oder sust imands der des macht hette, so seit ôn zweifel, daz ich nicht sewmig darinne sein wil sunder mit allem fleiß als ich unserm heiligen vater dem babst meim gnedigsten hern dem Romischen etc. könig und andern fursten und hern und besunder der heiligen cristenheit manchfeldig pfligtich bin. und bit ewer gnade mitsampt den andern meiner hern rethe di zu den sachen geschickt sind, mich entschuldigt zu haben und mich daruf verentworten wo dez not wurde. das wil ich alle zeit mit allem fleiß gein ewern gnaden und dene andern williglichen gern verdinen. Der Brief wird kurz erwähnt

bei v. Bezold 2, 146.

Okt. 16

a

5

10

1128 cristenheit und ewer gnad ansehen wolden und sich in disen sachen willig lassen finden.
so hofft ich der pfaffheit wol mechtig zu sein. und bracht von stund den andern tag
di sach an mein capitel. di entworten mir, daz ich ir wol mechtig solt sein zu sollichem
schosse. und bathen darbei, daz ich sold lassen verhoren waß di mannschaft di von
Franckenford und ander ewer stete im stift zu Lubuẞ thun wolden, wenn ich wol ver-
stund, daß ez gar gering were daß die pfaffheit im stift zu Lubuß geben möchten. also
sant ich mein thumprobst und meister Peter Riffeyche an di von Franckenford und liẞ
si bithen, daz si ein gut entwort von derselben sach wolden geben. di santen zu mir
am andern tag iren burgermeister Mertin Wynse und lissen mir sagen: daz si sich
besprochen hetten, daz si meinten zu genissen das si in der provincien zu Gnezen weren.
wenn mir mein herre der erzbischof von Gnesen von meins hern wegen des cardinals
gebute, als si den vernomen hetten das andern bischofen als zu Brandenburg und Habel-
berg gescheen were, so wolden si sich auch nicht von der heiligen cristenheit setzen. und
bethen mich, daz ich nichts besunders furneme etc. darnach besant ich di manschaft
Okt. 16 und bin als heŵt bei in gewesen zu Nydernjeser ', und lase denselben ewern briff, und 15
vermant si so ich allerfleißigst möcht von der heiligen cristenheit und ewer gnade wegen.
di entworten, waß ander ewer manne theten, da wölden si sich auch nicht von setzen.
und konde auch kein ander entwort von in gehaben. nue mag ewer gnad wol ver-
steen u sollichen entworten, das mir nicht fügt ichtes besunders furzunemen als von
eigener gewalt banne oder interdicte zu legen, wenn ich besorge, daz vil mere übels 20
denn gutes daruß komen möcht; wenn ewer gnad villeicht wol verstanden hat, wi ez
zu Brandenburg umb dazselbig geschoß zugegangen hat. und defcht mich wol gut
und nutz sei, daz sich mein gnediger herre eŵer sone von sollicher und ander sach
wegen wider in di Margk fügt, als daz ewern gnaden her Hasse eigentlichen verschreiben
und enbiten wirt. und waß ich ewern gnaden gedinen möcht, da were ich allezeit 25
williglich bereit zu, als ich des ewern gnaden und allen den ewern manchfeldiglich
Okt. 16 pflichtig und schuldig bin. geschriben zu Lubuß an sand Gallen tag anno etc. 28.

1428

Okt. 27

[in verso] Dem irlüchtigstem hochgeborn fürsten und hern hern Fridrich von gotes gnaden marggraffen zu Brandenburg und burggraffen zu Nürmburg meinem gnedigstem liben hern dari debet.

Cristoff bischof
zu Lubuẞ.

30

[1428] 196. Reisekosten des von den Kurfürsten zur Einforderung des Hussengeldes nach
Sachsen Thüringen u. s. w. geschickten Gottfrids con Köln. [1428] Okt. 27
[Nürnberg].

Aus Nürnbg. Kreisarch. msec. nr. 141. Liber Theutunicorumn des awßgebens f. 5a cod. 35
chart. coaev.

Item meer Götfriden von Cölen haben wir geben 53 guldein reinisch für ein pferd und zu zerung, als er mit unsers gnedigisten herren des Römischen etc. künigs und unserr gnädigen hern der kürfürsten briefen gen Sachsen gen Döringen und in ander gegende und lant reiten sölt von des Hussen-gelts wegen 3. actum in vigilia Symonis 40 [1428] Okt. 27 et Jude apostolorum.

a) om. Vort. b) Vorl. Sachen.

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Nieder-Jehser Dorf im Lebusischen.

2 Welch drohende Haltung die Bevölkerung der Stadt Brandenburg gegenüber den Anordnungen des Bischofs Stephan von Brandenburg zur Durchführung des Steuergesetzes einnahm, liest man in

dem Brief des genannten Bischofs an Kurfürst
Friedrich 1428 Mai 19 (s. nr. 209 art. 35).

2

Also ein Kollege des Johannes Hertwig (nr. 45 199 und 201) und des Johannes Windolt (nr. 198 und 210).

5

10

Okt. 29

197. Ulm an Nördlingen, schreibt eine Versammlung des Schwäbischen Städtebundes 1428
auf 9 Nov. 1428 nach Ulm aus und setzt auf die Tagesordnung außer dem Streit
mit Konrad von Weinsberg 1: 1) die Aufforderung der Kurfürsten nr. 188 das
dem Kriegssteuergesetz gemäß gesammelte Geld nach Nürnberg einzuliefern 2; 2) die
Bitte Straßburgs es möge in seiner Streitsache mit dem Bischof von Straßburg und
dem Markgrafen von Baden von den Städten an den Pabst geschrieben werden;
3) das auf dem Heidelberger Tag Okt. 16 von des Herrn von Wirtemberg wegen den
Gesandten des Schwäb. Städtebundes vorgetragene Ansuchen der Ritterschaft mit s.
Jörgen-Schild zu Wirtemberg und den genannten Städten in ein Bundesverhältnis
treten zu dürfen. 1428 Okt. 29 Ulm.

München R.A. Nördl. Akten des Schwäb. Städtebundes 1428 nr. 43 blau or. chart. lit.
cl. c. sig. in verso impr.

15

198. Reisekosten des von den Kurfürsten zur Einforderung des Hussengeldes an den [1428] Rhein geschickten Johannes Windolt. [1428] Okt. 30 bis [1429] April 11 [Nürnberg.]

Okt. 30

bis

[1429]

Apr. 11

Aus Nürnb. Kreisarch. msc. nr. 141. Liber Theutunicorum des awßgebens f. 5a und 6a
cod. chart. coaev.

[1] Item dem Johannes Windolt von Awrach 46 guldein reinisch für ein pferd
und zu zerung, als er mit unsers gnedigisten herren des Römischen etc. kunigs und
20 der kürfürsten briefen auf den Reyn und dabei etc. reiten sölt von des Hussen - gelts
actum am samstag vor omnium sanctorum.
wegen 3.

[1428]

Okl. 30

[2] Item 52 guldein gab man Johanni Windolt zu zerung gen Cöln, und die er auch vormals in botschaft von der cristenheit sache wegen verzeret hat, feria secunda [1429] post dominicam misericordia domini.

Apr. 11

Okt. 301

25 199. Reisekosten des von den Kurfürsten zur Einforderung des Hussengeldes nach Salz- 11498 burg und Österreich geschickten Johannes Hertwig. [1428 Okt. 30 Nürnberg.]

Aus Nürnbg. Kreisarch. msc. nr. 141. Liber Theutunicorum des awßgebens f. 5a cod.
chart. coaev.

Item mer haben wir außgeben dem clein Johannes Hertnic 20 guldein zu zerung, 30 als er mit des kunigs und der kürfürsten briefen reiten sölt gen Salczburg und Oesterreich von des Hussen-gelts wegen. actum ut supra

1 Sehr ausführlich schrieb Ulm an Nördlingen Okt. 27 (Sim. u. Jud. Abend) über die auf dem Tag zu Heidelberg zwischen den Fürsten und den 35 Städten gepflogenen Verhandlungen zur Herbeiführung eines Vergleiches mit Konrad von Weinsberg. Aus diesem langen Schreiben ist für uns wichtig nur die von den Besuchern jenes Tages handelnde Stelle, welche lautet: seit uns unsre 40 erbre bottschaft, daz uf dem tage gewesen sien die hochwirdigen und durchlúchtigen fúrsten und herren her Cünrat zů Mêincz, her Otte zů Triere erzbischof, her Ludwig pfallenzgrauf bi Ryne des hailigen Römischen richs erztruchsåß, und her 45 Stephan pfallenzgraufe bi Rine sin bruder baid herzogen in Bayern, her Raban bischof zů Spire, unser gnådig herren mit ir selbs personen; darzů ouch der hochwirdigen und durchlúchtigen fürsten

".

unser gnädigen herren hern Diettrichs zů Côlne erzbischofs und hern Fridrichs marggraufen zů Brandemburg und burggraufen zu Núrmberg råte gar treffenlich, die da mitsampt andern graufen herren rittern und knechten gar treffenlich sein gesessen (München 1. c. nr. 30 blau or. chart.).

2 Wie wenig die kurfürstliche Mahnung bei den Schwäbischen Städten Gehör fand, kann unserer nr. 386 entnommen werden.

3 Sein Reisebericht ist in nr. 210 erhalten. Die Namensform schwankt zwischen Hertnic Hertine [?] Hertwie Hertwig. Hertwigs Reisebericht s. nr. 201.

5 Rückverweisung auf das Datum des vorhergehenden Postens, der art. 1 unserer nr. 198 ist, also auf [1428] Okt. 30.

[1428 Okt. 301

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