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Apr. 10

A. Königlicher Tag zu Nürnberg 8 Mai 1429 nr. 216-229.

1429 216. K. Sigmund an versch. Fürsten 1: nach einer vergeblichen Zusammenkunft mit den Hussitenhäuptern zu Presburg will er auf den Sommer einen Feldzug in Böhmen unternehmen, Adressat soll auf 24 Juni Zuzug leisten und darum auf 8 Mai persönlich oder durch einen Vollmachtträger zu Nürnberg mit gen. kön. Gesandten 5 verhandeln. 1429 April 10 Presburg.

An Kurf. Friedrich I von Brandenburg: A aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 232 grün or. chart. lit. pat. c. sig. in verso impr., etwas beschädigt, von uns ergänzt. Gedruckt in Jung aigentl. Fortsetzung Der... Genealogie etc. 334-338.

An Bisch. Konrad VII von Regensburg: R coll. Memmingen St.-Bibl. Andr. Ratisbon. cod. 10 Uffenbach. 2, 1041-1047. Als wichtigere Abweichungen von A verzeichnen wir hier folgende: dem erwirdigen Conrad bischof zů Regenspårg unserm fürsten und lieben andechtigen statt dem hochgebornen kürfürsten; dann darumb begern wir von deiner andacht statt d. b. w. v. d. lieb; ferner den hochgebornen Wilhelmen und Hansen pfalzgraffen bi Rein und herzogen in Beyren unsern lieben oheim und fürsten statt dem edelen lieben getruen; add. ob du selber nicht komen mochtest nach 15 fugen oder; endlich schicken und die prelaten deines stiftes, es si apt probst oder sust, oder, welcher selber nicht komen mocht, sin botschaft mit voller macht schicke, die dich und si statt bringen, der dich. Gedruckt in Palacky Btrr. 2, 27-29 nr. 575 aus Andreae Ratisbon. Suppl. fol. 445." Erwähnt in Janner Gesch. der Bischöfe von Regensburg 3, 418.

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Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen cziten merer des richs 20 und ze Hungeren zu Behem etc. kunig embieten dem hochgeboren Fridrichen margraven zu Brandenburg des heiligen Romischen richs erczkamerer und burgraven zu Nurenberg unserm lieben oheim und kürfürsten unser gnad und alles gut. hochgeborner lieber oheim und kurfurst. wiewol in unserm kunigrich zu Behem von vil jaren bißher leider vil unfürs unmenschlikeit und yamers begangen worden ist von den ver- 25 bosten keczeren, die alle gesecz und ordenung der heiligen kirichen und kristenlichs gloubens zurukgeslagen, mit mord brand kirichenbrechen vertilgung geistlichs stattes des ganczen adels und vil frömer kristen so manig ubel begangen haben und teglich begeen daz das kein menschlich hand volkomenlich volschreiben kan: und dorumb daz das in allen umbgelegen landen, got sey geclagt, landkundig ist, so ist nicht notdúrfftig 30 solch unfür (die nicht alein heslich zu begeen sunder ouch zu hören und zu sehen sein) in diser schrift ußczudruken. und wiewol von uns und anderen kristenlichen fursten herren steten und anderen ettwedike dorczu gegriffen und zug und ordenung gemacht und getan worden sind damit man solchen yamer uß der mitt der kristenheit uẞgerutten und getilgen mochte, so habent doch alle menschliche synne und tatt villicht durich 35 last willen unserer sunde und von verhengnússe wegen des almechtigen gotes keinen entlichen uẞtrag gehaben mågen, sunder dieselb keczerey sleicht also teglich ye verrer ye verrer. und wo die nicht in zeiten understanden wiert, so ist zu besorgen, daz die also wachsen mag, ob man hinfur gerner dorczů tůn wolde, daz das nicht so leichtlich zugeen mågen wiert. und wiewol wir teglich und an underloß mit unseren luten 40 und gelt gen denselben keczeren größ darlegung und allen unsern fliß tûn und uns gen in on meniclichs hilffe uber macht erstreken als dann das wol offenbar ist, yedoch so haben wir yczund allhie mit derselben keczer houptlüten und eldisten die sy zu uns gesandt hatten, mit rat vil unserer und des richs und unserer kunigrich zu Hungeren

b

a) A das zweite e ist übergeschrieben. b) A e übergeschrieben.

1 Ähnlich lautete das Schreiben des Königs an verschiedene Reichsstädte, s. nr. 231; 233; 234.

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1

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Apr. 10

und zu Behem prelaten fürsten herren lerer in der heiligen schrifft der universitet von 1429 Paris und von Wyenn und vil anderer gelarter treflicher lute und stete beywesen und rat, einen tag geleisst und in alles das erbotten das wir mit got und eren getün machten. und haben das dorumb getan, daz wir mit in alle ding versuchten und 5 nichts underwegen liessen, damit man solch vergiessen menslichs blutes gestilt und sy in die schoß eynung und gehorsam der heiligen kirichen bringen mochten. das aber nicht hat gehelffen mügen sunder sy begeen und tůn yczund teglich unpilde und yamer grosser dann sy vor ye getan haben, glicher weyß als ob sye kristenlichen namen genczlich uẞleschen und tempfen wolten. und dorumb so sein wir erczundet worden 10 und haben mit rat der vorgenanten prelaten fursten herren und lerer etc. fur uns genomen, das wir des nicht lenger leyden, sunder, dem almechtigen got zu eren und zu lob kristenlichem glouben zu sterkůng und zu erlosung aller fråmer kristen die von denselben keczeren gedrungen und alle tag verderbt werden, unser macht und alles vermugen dorczů wenden wollen damit wir disen summer in Behem mit unser selbs 15 persone ein stark felde machen und solchen keczeren mit der hilff gotes widersteen mugen. und meynen ouch uff sand Johanstag baptiste schiristkomend unverczogenlich Juni 24 in dem feld zu sein. wir haben ouch alle ander unser und des heiligen richs fursten herren und stete mit unserer botschafft und ouch schrifften 2 ermanet begert und gebeten sich in solchen grossen und notlichen sachen der heiligen kristenheit dorczůstreken 20 und uns nach allem irem vermugen zu helffen. und wir getrawn zu got, daz sy sich des nicht wideren werden, nach dem und ein iglich kristenmensch den gotlichen namen unsers herren Jesu Cristi, von dem er leib leben und wesen hat, billich biß in den tod retten sol, der durich unsern willen den tod an dem heiligen krewcz nicht wolt versmehen. dorumb begern wir von deiner lieb und bitten die mit fleiß und ermanen 25 dich ouch so wir hochste mugen solcher pflichtung der du got dem heiligen glouben uns als einem Romischen kunig und dir selbs schuldig bist, daz du durich der vorgenanten gotlichen und erberen sach willen uns gen den egenanten keczeren mit allem deinem vermugen zu hilff ziehest mit volk zu roß und zů füssen wagen buchsen klein und groß und ander gereitschafft die du dann mit dir bringen magst, und uff den 30 vorgnanten sand Johanstag also bey uns in dem felde seyst, und dich dorumb zu Juni 24 unserer botschafft dem edelen Heinrichen von Plawen unserm und des richs burgraven zu Missen hoffrichter und lieben getruen uff den suntag vor pfingsten nechstkunftig gen Mai 8 Nurenberg fugen oder aber dein treflich botschafft mit voller macht dahin senden wollest nit wider hinder sich zu bringen, der dich aller unserer meynung wie wir das 35 beslossen und geordent haben von unsern wegen genczlich underrichten werden; dem du ouch dorynne genczlich als uns selb gelouben, und bey im entlich antwurtt geben wollest: wie stark uff welch zeit und in welcher masse du also zu uns komen magst,

a) A e übergeschrieben.

1 Die Zusammenkunft fand statt 4-9 April 40 1429. Ausführlich berichtet von ihr des Andreas von Regensburg Dialogus ed. Höfler in Fontes rerum Austr. SS. 2, 580-582 und Suppl. ed. Palacky Btrr. 2, 22-25 nr. 574; vgl. Palacky Gesch. von Böhmen 3, 2, 474f. und v. Bezold l. c. 3, 45 7f. Gleichzeitig fanden zu Presburg Verhandlungen wegen des Romzugs statt, s. Kagelmacher Filippo Maria Visconti und König Sigismund 1413-1431 S. 100-101.

2 Für seinen Schwiegersohn Herzog Albrecht von Österreich verlangte der König das im Erzbistum Salzburg gesammelte Hussitengeld, vgl. die Schreiben Sigmunds an den Erzb. von Salzburg und seine Suffragane, an den Bischof und die Einnehmer zu Freising, an die Herzöge von Baiern d. d. 10 April Presburg, aus dem Wiener Archiv [Reichsreg. Bd. J. f. 20] citiert bei v. Bezold 3, 8 nt. 2, und unsere nr. 217.

Apr. 10

1429 daz wir uns dornach wissen zu richten. doran verdinstu von dem almechtigen got grossen lôn von der werlt er und lob, und wir wollen das ouch gen dir alczit gnediclich erkennen. geben zu Prespurg an suntag misericordia domini unserr rich des Hungerischen etc. in dem 43 des Romischen in dem 19 und des Behemischen in dem Apr. 10 9 jaren.

1429

5

Ad mandatum domini regis.
Caspar Sligk.

1429 217. K. Sigmund an Kurf. Friedrich I von Brandenburg und die ihm zugeordneten Apr. 16 kurfürstlichen Räthe, nach der vergeblichen Zusammenkunft mit den Hussitenhäuptern zum Feldzug auf den Sommer entschlossen, will er inzwischen einen starken reiten- 10 den Krieg geführt wissen um die Feinde an der Zusammenziehung ihrer Streitkräfte zu hindern, die Adressaten sollen zu diesem Behuf von dem in Nürnberg hinterlegten Hussitengeld dem Pilsener Kreise Aushilfe gewähren; beglaubigt seine Gesandten Pfalzgr. Johann von Neumarkt und Heinrich von Plauen. 1429 April 16 Presburg.

Aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 45 grün or. chart. lit. pat. c. sig. in verso impr. Die Lücken sind von uns ergänzt, und die Ergänzungen wie auch sonst durch Kursive bezeichnet.

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15

Gedruckt in Höfler Urkk. zur Beleuchtung der Gesch. Böhmens in Abhdll. d. Böhm. Ges.
d. Wiss. 5 F. 13, 30-31 nr. 19 ,ex or." mit dem falschen Datum: 1428 April 17; 20
aus diesem Druck aber mit richtigem Datum in Palacky Btrr. 2, 30-33 nr. 576.
Erwähnt aus Palacky 1. c. bei v. Bezold 2, 138 nt. 2 und 154 nt. 5 vgl. 3, 16 nt. 2.

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Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs und zu Ungern zu Behem Dalmacien Croacien etc. kunig embieten dem hochgebornen Fridrichen marggrafen zu Brandemburg des heiligen Römischen richs erczcammrer 25 und burggraven zu Nuremberg unserm lieben oheimen und kurfursten und den edeln und strengen unsern lieben neven und oheimen des heiligen richs kurfursten reten und dienern, die dem vorgenanten unserm oheimen dem marggraven in den sachen nach lautt des anslags zubescheiden sein, unsern und des richs lieben getruen unser gnad und alles gut. hochgeborner lieber oheim und kurfurst und edeln lieben getruen. 30 als wir iczund alhie mit der keczer eldsten und houptleutten die sy her zu uns gesandt hetten, mit rat und bywezen vil unserer und des heiligen richs und der cron zu Hungern und zu Behem prelaten fürsten herrn sunderlich ouch der lerer der heiligen schrifft von Parys und von Wienne und vil gelarter lewt und stete, einen tag geleistet und in alles das erbotten haben daz wir mit got und eren getun mochten 2, damit man 35 solichen yammer unfur und unmenschlikeit, die die verbôsten keczer mit mord vergiessung menschlichs plûtes raub und prant an allen umbgelegen landen, got seys geclagt, von vil jaren bißher greulich begangen, und nemlich diẞ jar unsre land der Slesien der sechs stete und unsers lieben sûns herczog Albrechts von Osterrich land biß an die Tunaw gruntlich verderbt haben 3, gestillen und sy in die schos eynung und gehorsam 40 der heiligen kirchen bringen möchten, das aber alles nit hat gehelffen mögen (sy geen noch on underlaß herticlich irem verstoktem weg nach mit verderbung frommer kristen

1 Von den städtischen Mitgliedern des dem Kurfürsten von Brandenburg beigegebenen Ausschusses spricht der König, wie man sieht, nicht. 2 Die Stelle iczund alhie getun mochten ist fast wörtlich aus nr. 216 herübergenommen,

3 Über die hier berührte Invasion der Hussiten s. v. Bezold 3, 4f.

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a

2

gleicherwise als ob sy kristenlichen namen gancz uẞleschen und tempfen wolten, als sy dann dem vorgenanten unserm lieben sûn herczog Albrechten iczund aber mit maht vor sinem sloẞ Egenburg 1 ligen das arbeiten und das land dorumb heren und verderben): nu haben wir mit denselben unsern prelaten fursten und herrn beslossen, daz 5 wir des nit lenger leiden sunder mit macht und mit unserer selbs person disen summer mit der hilffe gotes dorczu tun und ein feld wider sy zu machen meynen. und sunderlich so seyn wir doruff beliben: daz nicht nûczers zu denselben sachen gesein mag dann das man dieweil und biß uff die czeit des feldes eyn starken reyttunden krieg gen in bestelle an den enden in Behem und in Merhren do des notdorfftig sein 10 wirdet, damit man dieselben keczer heymreycze und in ir samnung dadurch zurütte daz sy nicht so licht wider zusammekomen mögen. und wir geben ouch iczund unserm lieben sun herczog Albrechten von Osterrich ein grossen harsch volkes in sein land zu Merhren nemlich gen Brünne und gen Olmuncz uff unser eygen kost und czerung. und sind eins worden daz man zu Snoym tawsent zur Igla tawsent und zum Budweis 15 ouch tawsent pferd legen sol. dorezu wir unserm vorgenanten sun das gelt, das in dem erczbischtumm zu Salczpurg und in aller siner suffragamen stifften gefallen ist bescheiden haben, daz solich volk dester redlicher uẞgericht werden moge die keczer also anczugreiffen und zu beschedigen. dorczu wir im ouch ettliche unserr lantherren von Behem ouch zugefugt haben. so haben wir ouch uberslagen daz man in Pilzner 20 kreis zum mynsten dreytusent pferden haben müß, mit denselben man ouch Zaczer kreis zu hilf komen mag. und nach dem und wir zuringsumb von den sehs steten und der Slesien bestalt haben, so hoffen wir daz man den keczern sovil würd zu schaffen geben an allen örtern daz sy das feld mit nichte gehalden sunder daheim beliben müßen alslang und wir unser feld legten. und wann man solich gelt, daz man nach dem 25 anslag gen denselben keczern gesammelt hat mit nichte baß anlegen mochte dann zu eynem solichen starken reyttunden krieg, nemlichen in solichen nôtten die die frommen kristen in den umbgelegen landen von den keczern leiden, als dann in dem ratslag zu Nuremberg, den ir uns vert bey dem ersamen probst von Hayn dem strengen Hansen von Seckendorff und Peter Volkmer von Nuremberg gesandt habt, wie derselb reitt30 und krieg von euch und uns zu ordnen ist in ettlichen kreißen zu Behem, clerlich ist begriffen dorumb so begern wir von euch, bitten, ermanen euch ouch solicher pflichtung der ir got dem heiligen cristenglauben und uns als einem Romischen kunig pflichtig seyt, und gebieten euch ouch ernstlich und vesticlich mit disem brief, daz ir mit dem gelde, das ir nû zu Nuremberg habt und das noch dargelegt wirdet, den herrn 35 rittern knechten und steten in Pilzner kreis, die sich bißher an got dem glauben und an uns redlich gehalden haben und sich der cristenheit und uns zu helffen hart angegriffen haben als ir dann in einer czedel 5 wol sehen werdet, biß uff dreytausent pferd ußrichtet und in hilff tût, und, ob sy der sovil in irem kreis nit gehaben möchten, daz dann die ubermasse biß zu dreytausent pferden mit Deutschen leutten erfüllet und die

1429

Apr. 16

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a) or. sey. b) or. sic.

1

Eggenburg in Niederösterreich s. v. Znaym. Kurz, Österreich unter K. Albrecht II meldet 2, 141 unrichtig, daß Mähren und Österreich im Jahre 1429 von den Hussiten verschont geblieben 45 scien; vgl. dagegen v. Bezold 3, 8.

2 D. h. durch die Besetzung der Grenze die vorgedrungenen Feinde veranlasse umzukehren und ihre Heimat zu decken,

3 Von dem Verlangen des Königs, daß an Herz. Albrecht von Österreich das Hussitengeld des Erzbistums Salzburg ausbezahlt werden solle handelt die letzte nt. zu nr. 216.

4 Über den ratslag können wir nichts beibringen, man vgl. Einleitung zum Fürsten- und Städtetag in Nürnberg Juni bis Juli 1428 sub A.

5 Die czedel liegt nicht bei.

1429 hinein in zu hilff gesandt werden, daz man die keczer die czeit und biß zu unserm Apr. 16 feld damit bekümmer und an allen örtern irr mache; wann ir on zwyfel sein solt, geet man diser ordnung also nach, daz es ein anheben und weg ist alles guten in disen sachen, und mag das feld und ander gescheffte dornach gar geringlich ob got wil zugebracht werden. und tût dorynne durch gotes des glaubens und unsern willen, daz 5 ewernthalben dorynne keyn sawmnuß geschee und solich loblich ding des gelts halben nit abgee, als wir euch des sunderlich wol glauben und getråen. wann, wo des nicht geschee, do got vor sey, so mocht und würde alle die besliessung mûe und arbeytt, die wir alhie getan haben, und villicht unser czug, dorczu wir nå alle Deutsche land gefordert und verbotschafft haben, müste hinderstellig beliben. was dann der ganczen kristenheit 10 schadens und den keczern frecheit dadurch zugeschoben wurde, das merket selber. und wir wolten des ouch vor got und aller werlt entschuldigt sein, daz wir unsern ganczen fleiß dorynn getan und die sache gern zum besten gefügt hetten, hett man uns dorynne volgen wollen. wir haben ouch dem hochgeboren Johannsen pfalczgraven bij Rein und herczogen in Beyern unserm lieben oheimen und fursten und dem wolgeborn 15 Heinrichen von Plawn burggraven zu Mijssen unsern reten und lieben getruen, die iczund also hinuff in unserr botschafft reitten, bevolhen euch der sache und unserr meynung eigentlich zu underwisen. den wollet genczlich als uns selber glouben. geben zu Prespurg am sampẞtag nach sant Tiburen tag unserr riche des Ungrischen etc. Apr. 16 im 43 des Romischen im 19 und des Behemischen im newnden jaren.

1429

Apr. 18

Ad mandatum domini regis
Caspar Slick.

20

[1429] 218. Zwei gen. Gesandte Breslaus an ihre Stadt, von dem Stand der Verhandlungen zwischen dem König und den Hussiten, von den gegen letztere gefaßten kriegerischen Beschlüssen, von der Hilfeforderung und dem Feldzugsplan des Königs, u. a. m. 25 [1429] April 18 Presburg.

Aus Breslau Stadt-Arch. Roppan 50 m. m. m. m. or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. del. Die Handschrift bietet einige Schwierigkeiten, besonders in der Unterscheidung des o einerseits von e andererseits von a.

Gedruckt in Scriptores rerum Silesiacarum 6: Geschichtsquellen der Hussitenkriege hsg. 30 von Grünhagen 85-86 nr. 114 aus unserer Quelle, und aus dem eben angeführten Abdruck in Palacky Urkundl. Btrr. 2, 33-35 nr. 577. Sehr ausführliche Inhaltsangabe in Grünhagen Hussitenkämpfe 176-177.

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Unsirn willigen unvordrussin dinst. ersamen weisin libin hern unde gute frunde. [1] wissit, das der frede mit den keczern abe ist, wen se allin gelimphin, der en von 35 unserm gnediem hern kunge enbotten ist, vorslogen habin. [2] sundirlich ist bot

a) Verl. om. enb. ist.

1 Wie aus dem Schluß von nr. 223 gefolgert werden kann, wurde dem König erwidert, es sei noch wenig Geld in Nürnberg eingegangen, vgl. auch nr. 222.

2 Wie weit die Berichte des Pfalzgrafen aus seinem Lande, das den Angriffen der Hussiten besonders ausgesetzt war, auf den Entschluß des Königs wider in den Kampf mit den Ketzern einzutreten einwirkte, ob der Fürst in der Absicht, Sigmund und durch ihn das Reich zu energischer Abwehr zu gewinnen, im Winter 1428/29 an den

königlichen Hof gekommen war, muß aus Mangel an sonstigen Nachrichten dahingestellt bleiben.

3 Das Jahr steht zwar in unserer Vorlage nicht; 40 aber über ihre Zugehörigkeit zum Jahr 1429 kann kein Zweifel sein, wenn man den in der nächstfolgenden nt. angezogenen datierten Passus aus dem Dialogus des Andreas von Regensburg zu ihrer Erläuterung verwendet.

4 Über die zu Presburg stattgehabten Unterhandlungen zwischen König Sigmund und den von Prokop geführten Hussiten ist zu vergleichen

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