1429 wanne nå dieselben newn nû von dem tag, der iczunt zu Nurenberg an sontag vor Mai 8 pfingsten gewest ist, zu riten sein, das man der in einer kürze wider zusammenzukummen nicht wol verbotten mag: so sein auch die von Pilsen mit ewern gnaden Mai 17 brief eerst auf heut nach mittag her gen Onolczpach zu mir kummen. darůmb ich nů 1429 on die, die danne zu mir bescheiden sein, darzu nicht gehelfen geraten noch getûn kan, 5 wiewol ich willig von ewern gnaden wegen dorzu were gewest, wanne ich wol erkenne, nach dem und sich dieselben von Pilsen an dem heiligen glauben und an ewern gnaden bisher erwerglich gehalten haben, das man sulch gelt an in wol anleget. hirumb so bitt ich ewer koniglich gnade mir das in ark nicht zu merken, so doch ewer gnade nú wol versten mag das ich des allein nicht macht habe. und wurde ewer gnade 10 furder von solicher sach und gelts wegen ichts schreiben, das wolle ewer gnade mir und den newn tůn die danne zu mir bescheiden sein. was danne do zu tun erkant wirdet nach inhalt des obgeschriben anslags, do solt mich ewer gnad willig inne befinden d. auch so hab ich, und die danne zu mir bescheiden sein, Mertein von Eibe meinen diener und rate und meins oheim herzog Johansen rete einen 1iczůnt zu ewern gnaden gesandt, die ewer gnade, was gelts von der cristenheit wegen gen Nurenberg kummen und gelegt wider ausgeben und was des noch vorhanden ist, auch wie unser oheim herzog Johans den Beheim in Pilsener kreiß und den von Eger auf solich schreiben geschriben hat, so ewer gnade mir und denselben die danne zu mir bescheiden sein von gelts wegen in außzurichten geschriben hat, unser aller antwort und ent- 20 schuldigung darauf eigentlich unterrichten werden. geben zu Onolczpach am dinstag Mai 17 nach dem heiligen pfingstag anno etc. 29o. Ewern gnaden unterteniger 15 a) Vorl. an s. v. pf. nachträglicher Zusatz. b) Vorl. so sein Pilsen aus so ist auch der von Pilsen botschaft 25 Vorl. oder im Aug. f. 4a: Item wir haben außgeben von geheisses wegen unsers gnedigen herren marggraven Fridrichs von Brandemburg etc. dabei sein gesessen: Zürich von Steten unsers gnedigen herren von Meyncz etc. hoffmeister, unsers herren von Tryer marschalk Dyttrichen von Staffel, Albrecht von Freŵdenberg unsers herren herzog Ludwigs pfalzgraven bei Reyn etc. rate, herren Eberhart von Prandenstayn ritter unsers herren herzogen von Sachsen etc. rate, Sebalt Pfinczing und Steffan Coler burger des rates zu Nüremberg. 1 Friedrich von Wolfstein vgl. nr. 223. 2 5 10 223. Bescheid des K. Sigmund, ertheilt auf die durch Martin von Eyb und Friedrich 1429 von Wolfstein ihm überbrachte Antwort des Nürnberger Tages vom 8 Mai. 1429 zw. Mai 17 und Juni 29. A aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 2 grün cop. chart. coaev., etwas beschädigt. Gedruckt in Höfler Urkk. zur Beleuchtung der Gesch. Böhmens in Abhdll. der Böhm. Ges. der Wiss. 5 F. 13, 34-35 nr. 25 Ex or. (2)“; und in Palacky Beiträge 2, 49-50 nr. 594 aus Höfler a. a. O. Erwähnt bei v. Bezold 3, 16 und 17 aus Palacky l. c., und aus unserer Quelle in Würdinger Kriegsgesch. 1, 171. Als Mertein von Eybe und Fridrich von Wolfstein von des margraven herzog Hansen und der anderen herren und ouch stete wegen, die iczund zu Nurenberg bei 15 einander gewezst sein, unserm herren dem kunig zügesagt haben volkomenlich, daz si seinen gnaden zu hilf ziehen wollen geen Behem mit irer macht und so sterkist si immer mögen: also ist das unserem herren gros und zumal sere b Mai 17 und Juni 29 zu dankch. und sein gnad meint also den zug mit sein selbs leib ie zu volbringen mit der hilfe gotes als ferre und im von Deutschen landen redlich hilfe getan wirt. und hat nå sein volk 20 von Hungeren zu solchem zig gefordert. und darumb so wer' seiner gnaden begerung und meinung, daz im die fursten herren und stete ein antwürt teten wo er dann sein wirt, wie starkch si mit volk zu roß und zů füsse mit großen und cleinen puchsen wegen und anderem gezeug seinen gnaden zu hilfe komen mochten, als dann die zedel uẞweiset die der von Plawn in wol gezeigt hat '. sehe dann sein gnad daz 25 dieselb ir macht mitsambt seiner ein genügde were das feld inzunemen gen den Behemen, so wolt sein gnad volziehen. wer' aber sache daz solcher macht nicht genug were das feld zu beherten, so meint unser herr daz vil besser were das vor underwegen zu lassen dann von swacheit wegen des volks zuleczte mit schanden davonzuziehen. und daz das dester volkomlicher furgang gewinne und daz man in 30 den sachen voldruken můge, so meint sein gnad, ist die zeit uf sand Johans tag zu Juni 24 kürz, daz man dann die sach uf sand Jacobs tag, oder wenn es si gåt dunket, fur Juli 25 sich neme und also daz man in dem land beharre und nicht heruẞziehe. und dorumb sollen der margraf und herzog Hans die fursten herren und stete, die vor dahin besandt sein, als herzog Hans und der von Plawn in schrift haben, uf ein newes ver85 botten und unserm herrn des ein unverzogenlich antwürt tün und geben. item daz der margraf und herzog Hans kurfursten fursten geistlich und werntlich herren ritter knecht und stet besenden und in solch unsers hern meinung verkunden und ein antwårt vordern unserm herren zu senden in verschribner masse. iteme von der Swebischen herren und stet wegen: daz man dem landvogt und Houbten marschalk f 2 40 schreib, solch unsers herrn meinung an si 3 zu bringen und antwûrt zu vorderen. item von des gelts wegen zu Nuremberg ist unsers herren meinung, wiewol des noch - a) A e übergeschrieben. b) R om. von Hungeren. c) R om. genug were. d) R om. Joh. uf sand. e) R be- 1 Vgl. Schreiben K. Sigmunds an Mf. Friderich 45 1429 April 10 nr. 216. 2 Jakob Truchseß von Waldburg Landvogt in Schwaben (vgl. z. B. Stälin Wirtemberg. Gesch. 3, 437 nt. 4) und Marschall Haupt von Pappenheim waren nach nr. 231 die Sendboten des Königs an den Schwäbischen Städtebund. D. h. an die Bundesstädte in Schwaben. 1429 wenig ist, idoch so deucht sein gnad gåt sein daz man damit den Behemen in Pilsner 210. Mai 17 kreiß und ouch herzog Hansen hilfe tet durich sache willen die Mertein von Eybe 1429 224. Nürnberg an Graf Johann zu Schaumberg, berichtet was die Fürsten und Herren kürzlich hier verhandelt und beschlossen haben. 1429 Mai 27 Nürnberg. Mai 27 Aus Nürnb. Kreisarch. Briefb. 8 f. 148b conc. chart. Gedruckt bruchstückweise in Palacky Btrr. 2, 37-38 nr. 582 ebendaher. v. Bezold 3, 16 nt. 3 aus Palacky l. c. Erwähnt bei 5 Gnediger herre. als uns eŵr gnade ersamclich verschriben hat etc., das haben wir zu gutem dank vernomen, und eŵerr gnaden gesuntheit und bestes wêr' uns auch 10 ein sundre frewde. und hett ewerr gnaden diener und getreŵr Hertwig Kuchperger unserr fürdrung bedörft oder begert, darin wölten wir im eŵern gnaden zu dienst gern willig und freŵntlich gewesen sein. und als eŵr gnade von uns begert hat von den mêren als etliche unser herren nehst bei uns waren etwas zu schreiben etc., tun wir eŵern gnaden zu wissen als vil wir davon vernomen haben: so hat der edel herr 15 Heinrich herre zu Plawen an simliche unser herren . . die fürsten und herren die denn bei uns waren von unsers gnedigisten herren . . des Römischen etc. kunigs wegen antwurt gefordert umb seinr küniglichen gnaden vordrung der hilfe wider die Hussen etc.; darzu sich dieselben unser herren günsticlich erbotten und beweiset haben. und darumb sol kürzlich ein andrer tag aber bei uns werden, als der vorgnant eŵerr 20 gnaden diener guter mass bei uns vernomen hat und eŵern gnaden müntlich bas erzeln kan. denn wo wir eŵern gnaden dienst und wolgefallen etc. datum feria Mai 27 6 post festum corporis Cristi. 1429 [supra] Hern Johannsen grafen zu Schawmberg etc. Juni 29 1429 225. Kurf. Friedrich I von Brandenburg und Pfalzgr. Johann an Bisch. Konrad III von Regensburg, übersenden nr. 223, und laden des Königs Anordnung gemäß auf 13 Juli nach Nürnberg. 1429 Juni 29 Plassenburg. Aus Memmingen St.-Bibl. Andreas Ratisbon. cod. Uffenbach. 2, 1047-1049. Überschrift: Scriptum quorundam principum ad dominum Conradum episcopum Ratisponensem 30 propter expedicionem in Bohemiam superius publicatam. Gedruckt in Palacky Btrr. 2, 43 nr. 589 A „e supplementis Andreae Ratisbon. fol. 458b-459". Erwähnt aus diesem Abdruck bei v. Bezold 3, 16 nt. 3. Unsern fruntlichen dinst zuvor. erwirdiger herre und besunder lieber freunt. als wir nehst zu Nürnberg von der cristenheit sache wegen mit bevelhenüß unsers ge- 35 nedigen herren des Romischen etc. künigs auf einen tag umb den zügk gen Beheim gewest und da zů rat worden sein mit den grafen herren und auch mit ander fürsten und stete reten und fründen unser aller antwort unserm herren dem künig dûrch Merteyn von Ebe und Fritzen vom Wolffstain zu tun, so wir dan getan haben, daran a) Rom. item von der Sweb. bis Schluß. 1 Der König kommt also auf seine in nr. 217 gestellte vom Kurf. von Brandenburg in nr. 222 zurückgewiesene Geldforderung für Pilsen zurück, 40 Juni 29 sein gnade kein genugen hat wollen haben, sunder uns bei den egenanten zweien unsern 1429 reten ein zeichnůß seiner gnaden meinung wider gesant hat, der wir euch ein abschrift 2 hirin verslossen schicken zu vernemen. also von geheiß und bevelhens unsers herren des königs seczen und verkundigen wir euch einen tag nach inhalt derselben 5 zeichnůß auf di nehsten mitwochen an sand Margareten tag schirstkünftig gen Nårem- Juli 13 berg und bitten euch mit allem fleiss doselbsthin zu uns zů kummen und da ewer meinung und antwort auf solich zeichnůß nach unsers herren des künigs begerünge zů versten zu geben, das wir die fürder seinen gnaden durch unser schrift oder botschaft verkundigen und zu wissen getun mügen, und nicht aushen bleiben noch sewmig daran 10 seina wollet, wann die zeit des nicht leiden wil. das wirdet unser herr der konig genediglichen gen euch erkennen. so wollen wir das sunderlichen umb ewer lieb verdinen. geben zü Plassemberg an sand Peter und Pauls tag anno domini etc. 29. 3 [supra] Dem erwirdigen herrn unserm besundern fründe herren Conradten 15 bischoven zu Regenspürg. 20 25 25 Von gotes gnaden Fridrich marg- 1429 Juni 29 226. Kaspar Schlick an Kurf. Friedrich I von Brandenburg, gibt nähere Nachricht 1129 Aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 224 grün or. chart. lit. cl. c. sig. in Erwähnt bei v. Bezold 3, 11 und 17 nt. 4 aus unserer Vorlage. Durchleuchtiger und hochgeborner furst, gnediger lieber herre. als ewer gnad iczund unserm herrn dem kunig geschriben hat von der leut wegen von Pilsen die der 30 Camerawer gefangen hat, hab ich sinen gnaden überlezen. und er dankt ewrn gnaden daz ir euch umb dieselben sein leut also angenomen habt. und wie im ewer gnad redt den fursten von Beyern zu schreiben, das ist alles vor gescheen. und als mir dann ewr gnad schreibt und begert euch zu wissen lassen was unser herre begreifet in den sachen des frids mit den Hüssen, gnediger herr, doruf laß ich ewer gnad in kürz 35 wissen als die Hussen nechst nach ostern alhie bei unserm herrn gewezt sein und Mr.:. 27 unser herr si uf keinen gúten weg lenken mocht, do gieng unser herr mit rat vil geistlicher und werntlicher leut daruf, der worten das solich blutvergiessen und landherung mochten vermiden werden, daz si sich erkentnuß des heiligen nechstkumftigen concilium undergeben und dieweil mit allen umbgelegen landen des heiligen richs der cron zu Ungern 40 und zu Behem, niemand klein noch groß ußgenomen, einen gütlichen stand hetten. das hetten si nit maht, sunder si antwortten si wolten das hinder sich an das ganz b a) om. Vorl. b) Vorl, über dem zweiten e die sonst als Vokalzeichen • gebräuchlichen zwei schräg aufsteigenden Juli 2 5 1429 land bringen 1, und baten unsern herrn er solt die sein ouch dorzu senden. also haben Mai 22 si einen tag zu Prag gehalden uf trinitatis nechstvergangen, alle gemeinlich uẞ Behem und uẞ Mêrhern 2. und nach langen teidingen haben si unsers herrn botschaft zugesagt, si wolten zu denselben stallungen und uf das concilium treten, und wolten doruf zu seinen gnaden komen mit fumfhundert pferden mit voller maht, das schriben si unserm herrn zu. in ward ouch geleit under augen gesandt. do nů si und unser botschaft miteinander uf solten sein und do pfaff Procop die Alde stat zu Prag und sein helfer fertig waren, da giengen die Sirotken die Newsteter Zacz und Grecz aller teiding hinder sich, also daz si nu nit komen werden, als unsers herrn botschaft sinen gnaden geschriben hat. und wer seinen gnaden von Deutschen landen icht vollig antwort 10 worden daz man im helfen wolt, als dann ewer gnad Mertin von Eibe und Fridrichen von Wolfstein ewern gnaden wol erzelt haben, so verstee ich nit anders dann daz sich sein gnad ouch in das feld gen Behem gefügt hett, und noch zu tun meint, komt im noch antwort, als dann sein gnad itzund zu dem cardinal von Engelland ouch sein botschaft fertigt 3. wirt dann sinen gnaden nit zugesagt, dannoch so wil sein gnad mit- 15 sampt dem von Osterrich in Merhern so vil tun disen summer daz man sinen fliß erkennen sol. und ich kan ewrn gnaden itzund nit mer davon geschreiben, dann ich befilh mich ewern furstlichen gnaden mit allem flisse und demutikeit. geben zu Juli 2 Prespurg an unserer frawn tag visitacionis. 1429 [in verso] Dem durchleuchtigen hochgeboren fursten und herren hern Fridreichen marggraven zu Brandemburg des heiligen richs erzcamrer und purgraven zu Nuremberg meinem gnedigen herren. Caspar Slik prothonotarius und secretarius etc. 20 Aug. 5 1429 227. K. Sigmund an Kurf. Friedrich I von Brandenburg und Pfalzgraf Johann, dankt 25 für die Nachricht von der Antwort welche sie auf dem Nürnberger Tag vom 13 Juli von Fürsten Herren und Städten erhalten haben, ist einverstanden damit daß sie seinen Bescheid an ihre beiden Gesandten Martin von Eyb und Friedrich von Wolfstein (nr. 223) auf dem Frankfurter Tag vom 8 Juli mitgehabt haben und denselben auch auf den Aschaffenburger Tag vom 10 Aug. schicken wollen, wo- so hin auch Kardinal Heinrich von Winchester zu kommen beabsichtigt, Hartung von Clux und Janko von Chotiemiz die königlichen Gesandten an den Kardinal werden sie von den Presburger Verhandlungen mit den Hussiten unterrichten. 1429 Aug. 5 Presburg. Aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 238 grün or. chart. lit. cl. c. sig. in 35 verso impr. del. Gedruckt in Jung aigentliche Fortsetzung Der Genealogie ... 332-334; dann ,,ex or." in Sigmund von gots gnaden Romischer kunig zu allen cziten Hochgebornen lieben oheim kurfürst und fürst. wir haben ewern brief uns yczund gesandt und die antwortt, die euch fúrsten herren und stet yczund uff dem tag, 1 Vgl. S. 294 nt. 4. 2 Über den Prager Landtag vgl. v. Bezold 3, 10. 40 fertigt sind abgedruckt bei v. Bezold 3, 17 nt. 4. 45 Die Namen der Sendboten K. Sigmunds an Kardinal Heinrich s. in nr. 227. |