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B. Vorhergehende Tage nr. 297-312.

a. Städtetag zu Ulm 19 Febr. 1430 nr. 297-299.

1430 297. Ulm an Nördlingen, mahnt zur Besendung eines Städtetages in Ulm auf So. v. Kath. Petri d. h. 19 Febr. 1430 Jan. 30 Ulm 1.

Jan. 30

München R.A. S. XII Nördl. Akten des Schwäb. Städtebundes vom Jahre 1430 nr. 1 blau or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr.; Datum: Gutemtag v. U. L. Frauen Tag Lichtmesse 1430.

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5

Schreibt: auf dem schlecht besuchten Städtetag 9 Jan. (Gutemtag n. d. Obersten) zu Ulm haben die Boten von der Weinsberger Vereinung beschlossen widerzusammenzutreten. Unsere Gesandten, welche in der Weinsberger Sache bei dem Könige waren, berichten, Sigmund habe sie gnädig empfan- 10 gen, obwol die Partei des Konrad von Weinsberg sich anheischig gemacht fast die ganze dem Käm-· merer zuerkannte Summe von 30000 fl. ihm, dem Könige, zu überlassen; nach der Ankunft der Kurfürsten habe er sich bitter über den von Weinsberg beklagt, welchem nimmermehr die 30000 fl. werden sollen. Dann sei über den Feldzug gegen Böhmen und über den gemeinen Frieden berathen worden. Nachdem die Kurfürsten die Anberaumung eines anderen Tages, der in Nürnberg oder in 15 Frankfurt abzuhalten wäre, beantragt, der König aber darauf gedrungen daß die Kurfürsten ihm zu dem Rechten sitzen sollen um des von Weinsberg Sache und noch um ein Stück" willen, erklärten die letzteren nur auf Deutschem Erdreich richten zu wollen, und schlugen vor den Konrad von Weinsberg nochmals als einen Herren zu laden. So sei denn auf 19 Merz [So. Oculi] 1430 ein Tag nach Nürnberg in Aussicht genommen worden; der König werde den Herrn von Weinsberg wie sich 20 nach Recht gebühret citieren, und habe aufs neue den Städten verboten demselben das Geld auszubezahlen. Als nun die Städteboten vor Fürsten Herren und jedermann die bestimmte Erklärung abgegeben, daß die Städte sich nimmermehr mit dem von Weinsberg in einen Rechtshandel einlassen werden weil für sie die rechtliche Entscheidung bereits getroffen sei, habe der König erwidert, er wolle ihr Prokurator sein, und habe ihnen einen Brief an alle Reichsangehörigen 3 mitgegeben. Wir be- 25 fürchten nun, auf dem Nürnberger Tag werde sich, da er ohne großen Aufwand zu besuchen ist, die Herrenpartei besonders geltend machen und die Verhandlungen in einem uns ungünstigen Sinne beeinflussen. Daher haben wir Städte alle Ursache in dieser Sache nach reiflicher Erwägung vorzugehen. Einen weiteren Berathungsgegenstand wird das vom König an die Städteboten zu Presburg gestellte Verlangen bilden: darüber vergewissert zu werden daß er wenn er komme von den Städten nicht 30 verlassen werde1. Endlich wird die der Stadt Weinsberg zu leistende Hilfe zur Sprache kommen.

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(Neujahrstag) untersagte der König den genannten
Städten, das strittige Geld dem von Weinsberg
auszubezahlen bevor er eine rechtliche Untersuchung
angestellt habe (ebd. nr. 4 blau, ebenso Beischluß). 35
Die Sache hatte für den Kämmerer eine entschie-
den ungünstige Wendung genommen. So schreibt
an ihn Graf Johann von Schaumberg So. v. Steph.
Tag 30 d. h. 25 Dez. 1429: er solle an den König
bevor dieser heraufziehe eine Botschaft abschicken, 40
wann die stet ietz ir potschaft stetleich bei im
haben und suchen das ir (Öhringen Hohenloh.
H.-Arch. Q 27 or. chart.).

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5

For. 5

298. Ulm an Nördlingen, lädt auf Febr. 19 nach Ulm zu einer Versammlung der 1430 Städte ihres Bundes mit der Tagesordnung: Reichstag zu Nürnberg am 19 Merz, Verbindung der Städte mit der St. Georgen - Ritterschaft, u. a. m. 1430 Febr. 5

Ulm.

1430

For. 19

Aus München R.A. Nördl. Akten des Schwäb. Städtebundes vom Jahre 1430 nr. 7 blau or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. lacso. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleinotiz Manung civitatum ze Ulme ze sin dominica ante cathedra Petri anno 30. Unsern fruntlichen dinst voran. lieben frunde. sidemale und sich gepuret haut von nottúrft ain manung iuwer und unser guten frunde, die denne zu der statt von 10 Winsperg sachen behafft sint, ze tůn, als ir in unser geschrifte wol gemerket hand, ouch verstan werdent das nottúrftig ist die nachgeschriben stuck in unser verainung zů uẞrichtung fürzenemen, darumb daz denne die ding bei dem minsten costen ainsmals zugange: so haben wir fürgesetzt diẞ manunge ze tund. [1] und also, lieben frúnde, schicken wir iuch des ersten hierinne verschlossen ain abgeschrift 2 der geschrift, die 15 der stette botten von dem allerdurchlúchtigosten fürsten unserm gnådigosten herren dem Romischen etc. kúnig bracht hand, daran ir wol múgent versten: waz sin gnade von des tags wegen, den sin kúnglich machtigkait gen Nurenberg uf den sunnentag occuli M. 19 in der vasten zenächst fürgenomen haut, schribet umb ainen anschlag wider die ungloubigen ze Beheim und ouch umb ain gemainen fride, und begeret daz wir unser 20 volmachtig botschaft da haben sullen uf dem tag die sachen äne widerhindersichbringen zů beschliessen etc. wanne ir nú daruf ouch wol gemerket hand der stette erbern botten. werbung die si zu der nachstvergangen manung hand erzelt, uß der wir verstanden haben under anderm, wie die hochwirdigen und dúrchlúchtigen fürsten unsern gnadigen herren die kúrfursten ander fürsten und herren und ouch der fürsten und herren ratte, 25 die selb nicht daworen, beswert 3 gewesen sint uß der stette antwúrt die si unsers herren des kúngs gnaden ze Prespurg gegeben hand, und die antwúrt so fúrnomen als ob die stette si gen unserm herren dem kúnig verunglimpfen wolten (daz doch also nicht fürgenomen oder gemaint waz): und umb daz haben wir gedacht, ob die egenanten unser herren die kúrfürsten und fúrsten sider wider solichs etwas erdaucht 30 hetten oder noch biß zu dem tag erdauchten die stetten zu verunglimpfen mit beswarung des anschlages herter denne wir vermochten oder aber mit dem gemainen fride so ze setzen daz er den stetten unglich were oder wurde ald sich uf landfride den stetten unfüglich zúge, daz ie ain nottúrft ist die ding der stette halb und von den stetten so ze setzen und mit wiẞhait fúrzenemen och den tag mit botten und underrichtungen ze 35 besetzen so ze bestellen daz icht ze vil oder ze lutzel von den stetten zů schaden oder ungelimpf erschine, damit wir ainer ieden statt weißhait nú zemal beladen. [2] denne von gewerbs wegen ainer glichen verainung mit der ritterschaft der verainung sant Jorgen schilt, darumb nú vil unde vast gehandelt und geworben, ouch zu der nachstvergangen manunge iuwer erbern bottschaft ain zaichnunge der begriffenen artikel daruber ge40 geben ist etc.: hand ir von iuwer erbern botschaft, die zu der nåchstvergangen manung ist gewesen, ouch wol verstanden, wie daz der egenant unser herre der kúng daz geratten haut umbe sunderlichen gunst den sin kunklich gnaden maint zů disem lande

a) Vorl. begriffungen.

a

45

1 S. nr. 297.

2 S. nr. 290 Quellenangabe sub N.

3 Die Fürsten, heißt es in der Aufzeichnung

nr. 287 art. 2, haben nicht ein gut Gefallen daran gehabt daß der Städtefreunde Meinung anders gefallen sei denn ihre Meinung.

Fbr. 5

1

5

1430 zu haben, daz der denne gerne såhe daz die verainung volgienge, darumb daz diẞ lande dester baz bei fride und gnaden beliben und bestan möchte, nauch deme und er daz der stette bottschaft muntiklich ze werben empfolhen haut etc., und wie der hochgeporn unser gnadiger herre von Wirtemberg uns umb unsern erbern ratsbotschaft beschriben und mit der von den dingen ouch geredt haut und gerne såhe daz wir ainer verainung angiengen etc., als denne daz inne der nåchstvergangen manung alles volliclich erzelt und uns daruf enpfolhen ward daz stuck in diẞ manunge ze setzen etc.: also ist uns nun daruf ain schrift sidher von dem obgenanten unserm herren dem kúnig komen, die gemainen stetten statt und der abgeschrift wir iuch ouch hiebei verschlossen senden, an der ir volkomenlich verstan werden waz sin kunglich gnaden darumb schribet, umbe 10 daz ouch ain notturft ist die sache mit wiẞhait zu bedenken, daz icht unvernunftige antwúrt handlung oder abschlagung der sachen den stetten hernauch ze schaden oder unstatten komen múgen. [Im folgenden werden die Ausrüstung einer Wagenburg, der Neubau des Grafen Eitelfritz von Zollern 2, das Gebrechen mit den Böhmischen Groschen, und einige andere unbedeutendere städtische Angelegenheiten zur Berathung 15 durch eine Versammlung von Städteboten empfohlen, zu welcher Nördlingen eine bevollFbr. 19 mächtigte Rathsbotschaft auf Sonntag vor Petri Kathedra nach Ulm schicken möge.] geben 1430 uf sant Agthen tag anno domini etc. 1430.

For. 5

For. 17

[in verso] Unsern besündern gûten frŵnden den von Nördlingen.

Bürgermaister und ratte ze Ulme.

20

1430 299. Wimpfen an Ulm, bittet sein Nichterscheinen auf dem Ulmer Städtetag 19 Febr. zu entschuldigen, schreibt über den am 19 Merz in Nürnberg abzuhaltenden Reichstag, und über die dem von Weinsberg abzugebende städtische Erklärung, will eventuell die Frankfurter Messe meiden, erklärt sich bereit zu leisten was der König auf dem Reichstag zu Presburg von den Städten begehrt, wird etwaigen Verab- 25 redungen der Städte in der Hussitenangelegenheit Folge leisten, und ersucht um Mittheilung der Beschlüsse jenes Städtetages vom 19 Febr. 1430 Febr. 17 Wimpfen.

Aus Ulm St.A. ohne Signatur, or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. Fúrsichtigen ersamen und wisen lieben herren und besundern guten frúnd. unser 30 frúntlich willig dinst und waz wir eren liebs und gutz vermugen sie uwer lieb allzit von uns bereit. lieben frúnd. [1] als uns uwer wisheit zu manung umb solich stuk Fur. 19 und artikel in úwerm manungsbrief uns gesandt begriffen uf sunntag nechst zu nacht in uwer statt zu sin ernstlich beschriben und gemant, und auch darnach ander brieve der laffe von der Hussen wegen uns darnach mit hilf und widerstande zu stellen ge- 35 schikt hät etc.: han wir alles wol verstanden. und lassen uwer fúrsichtikeit wissen, daz uns solich ernstlich treffenlich und geschriftlich warnungen komen. sunder, nachdem

3

a) Vorl. gennen. b) Vorl. 1400.

Die Abschrift findet sich in München R.A. a. a. O. nr. 9 blau cop. chart. Der König schreibt 1429 Dez. 29 (Do. n. Weihnachten) an Ulm und alle mit Ulm verbündeten Städte, er wisse nichts was mehr Wolfahrt und Frieden in ihren Landen befördern könnte als ihre Vereinigung mit der St. Georgen-Rittergesellschaft, empfehle daher

dringend die erforderlichen Schritte zu thun, und wolle selber dazu rathen und helfen.

2 Vgl. den Schluß unserer Einleitung

3 Die an Wimpfen gerichtete Einladung lautete wol ähnlich wie die an Nördlingen ergangene nr. 297.

40

45

2

Fbr. 17

der gezog wider die unmenschlichen verdampten Hussen wendig sol sin (als uwer lieb 1430 nu bas dann wir wissen mag), so han wir in disen wunderlichen laufen und grossen sorgen und ufsåczen darinne wir sin unser bottschaft in luterm besten verhalten uf dis mal zu schiken, der wir dis zite nicht geraden mugen. darumb wir uwer lieb ernstlich 5 bitten, solichs in dheinem argem sunder in gut zu merken und uns hierin gen andern unsern herren und frúnden der erbern und fúrsichtigen richsstette erbern raczbotten zu dem besten zu verantwúrten als wir uwer wisheit sunder wol getruwen, und das wir als getrúwe gelider des richs und als die, die dem heiligen Römischen rich und richstetten billich bistand sin, den stetten des richs mit ganzem willen und getruwer gehor10 samkeit gern hilflich und bistand sin wellen ane bedurn und widersaczung als billich ist. [2] fúrbas, lieben frúnde, als uns dann uwer wisheit in manung am ersten geschriben hat und verkúndt solich abscheidung der stette erbern botten von unsers gnedigisten herren des kunigs etc. gnaden komende, sunder wie sin kúnglich gnade der sachen halb den edeln hern Conraten herren zu Winsperg etc. berürende si gar gnedic15 lich empfangen und gehalten habe 1, auch wie der und ander sachen halb ein tag gen Nüremberg uf oculi zunechst zu sin fúrgenomen und geseczt si, sunder wie ir unserm Mrz. 19 herren dem kunig gar gnediclich geschriben habent:,,ob sin kúniglich gnad dahin uf den tag nicht komen möchte, daz dann sin gnad die sach andern von im nicht schube sunder bi im behielte, umb daz der sachen icht verkúrzrung noch versumen darinne 20 beschâche etc.": solich forme uns wol eingevallen ist und wol bestet. dann als man den tag mit bottschaft beseczen sol, ist unser meinung und rate: were ob sin kúniglich gnad dahin nicht kåme, daz dann dieselben botten selb nach begegnunge die sachen verhandeln und fürnemen nach dem beqwemlichosten und nuczlichosten der stette, als dann ir wisheit selb wol weis sich in dem zu halten und zu gebruchen. [Im folgen25 den wird ausgeführt, es solle dem Konrad von Weinsberg erklärt werden, daß vom König, der die Streitsache in Nürnberg verhandeln wolle, den Städten die Bezahlung der Geldsumme verboten 3 worden sei; ferner wird die Bereitwilligkeit die Frankfurter Messe zu meiden unter Voraussetzung vollständiger Übereinstimmung der Städte in diesem Punkte ausgesprochen; dann wird fortgefahren:] [3] als dann wir fúro merken 30 solich trostung so der dikgenant unser herre der könig an der stette erbern botten zu Pressburg nechst besunnen und getan habe, wes er sich ob er zu lande kåme zu den stetten versehen sålte etc.: wiewol wir nu in solichem 4 nicht versten waz unser iczgenanter herre der kúnig vor im oder willen habe zu tun, damit wir prüfen oder gemerken múgen ob solich trostung zu gereden mit uns oder wider uns sie, iedoch, wan 35 wir versten das solich trostung nach gestalt unser sachen nicht wol abzuslahent ist und damit, wa daz beschehe, wol erger båser werden möchte, so wellen wir uns der trostung nicht widerseczen sunder mit andern stetten als getruwe gelider des richs zuhellen, danne wir hoffen, daz ob got wil solich trostunge got dem almechtigen unserm herren und schöpfer loblich dem heiligen Römischen riche erlich und uns stetten nucz40 lich und trostlich wesen sölle. [4] auch als ir uns von uwer und unser guten frúnd der von Winsperg wegen ir begerung racz und hilf und auch von der auchte wegen geschriben hand etc.: wan nu uwer frúntschaft wol wissen mag, daz die von Winsperg leider arm und unvermúgend lúde sin und sich ganz uf die stette verlassen, wa in dann nicht geholfen solt werden in vorgerürter lutung sunder unrat in solichem entstünde, 45 daz dann solichs allein nicht insunder uns richstetten allen schand schad und laster

1 Über die Behandlung der Weinsberger Sache auf dem Reichstag zu Presburg vgl. nr. 297 und nr. 287 art. 3.

2 D. h. dem Gang der Dinge entsprechend. Deutsche Reichstags-Akten IX.

3 Das Verbot des Königs s. nr. 297 nt. 3.

4 Oder das er von den stetten nicht verlaßen wurde, 8. nr. 286 art. 11 und nr. 297.

50

For. 17

1430 were, darumb uns wolgetan und geraden hat und auch loblich erlich und billich wesen si daran nicht zu verlassen sunder in in solichem zu raten und zu helfen und ir armut anzusehen. [5] lieben frúnd. als ir und der stette erbern botten zu Ulme nechst gewesen uns in andern briefen von der Hussen und ir kåczerlichen unfure und des gezogs wegen etc. geschriben hand, han wir vor uns, nachdem der gezog in obgerürter 5 lutung nu ab sin sol und die Hussen heim am widerkere sin, daz davon uf dis male. nicht not si zu underreden. doch waz der stette erbern botten in solichem fürnemen, wellen wir uns gutwillig finden lassen und uns davon nicht setzen sunder tun waz wir wissen in dem und andern daz den stetten lieb und dinst ist. lieben frúnd. solich obgeschriben unser meinung verkúnden wir uch der stette erbern botten fúrzubringen 10 uf ir verbessern, und bitten uwer wisheit frúntlich úns die abscheidung und verlasse der sachen wie die under der stette erbern botten verlassen und beslossen werden so vil uns zu schriben gepúre mit disem botten beschriben wissen lassen uns darnach auch wissen zu richten. daz wellen wir mit willen umb uwer wisheit verdienen. uf fritag vor Petri kathedra anno etc. 430.

1430 For. 17

[in verso] Den fúrsichtigen ersamen wisen den burgermeistern und dem rade der statt zu Ulme unsern besundern guten frunden und lieben herren.

datum

Burgermeister und rade zu Wimpfen.

15

Jan. 24

b. Fürsten- und Städtetag zu Aschaffenburg 14 Merz 1430 nr. 300-312.

1430 300. Stephan Coler an Kurmainz, meldet die Bereitwilligkeit des Rathes von Nürnberg zur Beschickung eines in Sachen der Christenheit und der Lande angekündigten Tages. 1430 Jan. 24 Nürnberg.

1430 Jan 24

Aus Nürnb. Kreisarch. Briefb. 8 f. 221a conc. ch.

20

Gnediger herre. als eŵr hochwirdikeit Petern Volkmer und mir verschriben 25 hat etc. denselben eŵerr gnaden brief han ich aufgebrochen und verlesen, wan Peter Volkmer niht anheim ist 3, und han mit etlichen meinen freŵnden davon geredt. und verstee niht anders: werden eŵr fürstenlich gnade und andere unser gnedig herren . die fürsten söllich sache unserm gnedigisten herren dem Römischen etc. künig zu eren der cristenheit und den landen zu nutze und zu fromen fürnemen und des tag setzen, 30 mein freŵnde des rats zů Nuremberg schiken ir erber boischaft auch darzu davon zu reden, ob in sôllich teg zeitlich verkündt werden, daz sie die erlangen mugen. denn wo ich eŵerr hochwirdikeit dienst und wolgefallen etc. scriptum feria 3 ante conversionis Pauli.

[supra] Hern Conraden erzbischofen zu Meintz etc.

Stepfan Coler zu Nuremberg.

35

1 Man erwartet etwa dunkt.

2 Mil obgerûrter lutung ist auf den Anfang des Briefes verwiesen, wo bereits auf die Nichtausführung des Feldzuges Bezug genommen ist.

3 Peter Volkmeir war um diese Zeit bei dem

Kurfürsten von Brandenburg im Fränkischen
Oberland, wie aus einem Brief des Rathes von
Nürnberg an letzteren 1430 Jan. 28 zu ersehen
ist (vgl. Palacky Btrr. 2, 94-95 nr. 634 und 40
v. Bezold 3, 44).

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