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Spt. 11

374. Straßburg an K. Sigmund: hat den auf 19 Merz eingeladenen Nürnberger Reichs- 1430 tag besucht, kann aber den jetzt vom König nach Straubing ausgeschriebenen Tag wegen seiner Feindschaft mit Markgr. Bernhard von Baden nicht beschicken. 1430 Sept. 11 Straßburg.

S aus Straßb. St.A. AA art. 156 cop. chart. coaev.

Allergnedigester herre. uwere kunigliche gnade hat uns húre uf sant Veltins 1430 tage tůn schriben und empfolhen unsere erbern botschaft bi fursten herren und stetten- Fr. 14 botten zu Nüremberg ze haben uf den sontag oculi in der vasten nehstevergangen als Mz. 19 von eins anslages wegen wider die verdampten Hussen und ketzere zü Behem etc. des10 glich hat uwere kunigliche gnade uns aber geschriben 2 wie das uwere gnade ietz harufwerts gon Strubingen ziehe, darumb uwer kunigliche gnade aber an uns begeret das wir unsere frúnde daselbeshin zů uwern kúniglichen gnaden senden wollent, danne uwere gnade fúrsten herren und stetten ouch dahin ze komen bescheiden haben, dasalbes uwere kunigliche gnaden einen anefang machen und verhandelen wolle daz der 15 ganzen cristenheit und dem heiligen riche nútz und fromlich sinde wurt etc., als danne uwere kuniglichen gnaden brief das innehaltent. allerdurchlúhtigester fúrste gnedigester herre. uwere kunigliche gnade bittent wir demüticliche ze wissen: sobalde uwere gnade uns húre des ersten det schriben, das wir da unsere erbern botten 1 zů stunt ordentent und schicketent zů uwern kúniglichen gnaden uf den sondag oculi gen Mrz. 19 20 Nüremberg ze komen oder wo si danne uwere kúniglich gnade in Dútschen landen. treffen haben kundent, wiewol doch dieselben unsere frúnde swerer vientschaft halp habent und mit grosser sorge uf der strosse worent. als nů uwere kúnigliche gnade zů der zit nit gen Nüremberg komen ist, habent sú sich erhaben fúrbaß zu uwern kúniglichen gnaden ze riten, nach dem und uwere kúnigliche gnade uns geschriben hatte ze 25 tün als von der spenne wegen so da sint zwúschent dem hochgebornen fürsten herren Bernharten marggraven zů Baden und marggrave Jocobe sinem sone uf ein und uns uf andere site. und sint auch also gen Passowe 5 komen, da aber unser gnediger herre von Agram uwer kúniglichen gnaden canzeler sú ufhielte und det wider gen Nüremberg riten, daselbes sú auch worent unz das fürsten herren und stette sich von dannan 30 erhůbent etc. allergnedigester herre. als nů uwer kúnigliche gnade uns aber her tün schriben 6 unsere frúnde zů uwern kúniglichen gnaden gen Strubingen ze schicken etc, bittend wir uwere kúnigliche gnade demüticlich und dienstlich ze wissen, daz wir und unsere burgere grossen sweren betrank von dem obgeschribenen herren herren Bernhart marggraven zu Baden lange zit unzhar in manigerleie wege gelitten 35 und gehaben haben. [Weiterhin schildert Straßburg ausführlich wie schwer es vom Markgrafen von Baden gegen alles Recht bedrängt werde, und schließt:] und haltet uns also in grossen sweren unwillen mit dem, das er uns unsere dienere also gefangen het, und unsere viende nach vorbegriffener mosse in sinen slossen landen und gebieten wider uns enthaltet, und unsern burgern ire zinse und vetterlichen erbes entweret, und uns tåglichs understat in sollicher mosse daz wir solicher vientschaft unwillen und be

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a) om. Vorl.

Das hier angezogene Schreiben s. in nr. 293 Quellenangabe sub S.

2 Das zweite königliche Schreiben ist unsere

45 nr. 354.

3 S. nr. 293.

Deutsche Reichstags-Akten IX.

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Spt. 11

1430 trangs ouch untruwen und wilder louf halp unser frúnde zů uwern kúniglichen gnaden nit gefertigen mögent vorhten halp ires libes und gütz. und wir bittent uwere kúnigliche gnade solichen grossen betrank, SO uns und den unsern von dem obgeschriben herren dem marggraven in die und andere wege beschiht, gnedeclich ze bedenken, und daz uwere gnade solichs gnedeklich von uns nemen wölle. were aber daz uwere kúnig- 5 liche gnade die unsern versorgete daz sú sicher zů uwern gnaden komen möhtent, woltent wir sú zů uwern kúniglichen gnaden gerne vertigen ze riten. danne warane wir uwern gnaden undertåniklich und demütiklich zu dienste und ze willen geston konnent oder mögent, sol uwere kúnigliche gnade, die uns allezit gebieten sol als unser allergnedigester herre, uns willig inne vinden. datum feria secunda post nativitatem 10 Spt. 11 sancte Marie anno etc. 30.

1430

[supra] Domino Sygismundo etc. Romanorum regi etc.

1430 375. Nürnberg an Oswald Oettlinger: soll sich zum Abmarsch bereit halten, da Nürnberg gegebenen Falles seiner und anderer bedürfe um dem vom König in dem

[Spt. 12]

1

zweiten Anschlag gestellten Verlangen nach mehr Truppen gerecht zu werden. 15
1430 [Sept. 12] Nürnberg.

Nürnbg. Kreisarch. Briefb. 9 f. 46ab conc. chart. Datum ut supra; damit ist verwiesen
auf das nächstvorhergehende Datum: fer. 3 p. nativ. Mar. virg. [Sept. 12].
Gedruckt in Palacky Btrr. 2, 168-169 nr. 704 ebendaher. Erwähnt bei v. Bezold 3,
74 nt. 1 aus Palacky a. a. O.

20

1430 376. Ulm an Nördlingen, lädt zu einem Städtebundstag auf Sept. 22 nach Ulm; Tagesordnung: die königlichen Mandate nr. 362 und 363, u. a.

Spt. 14

Ulm.

1430 Sept. 14

Aus München R.A. Nördl. Akten des Schwäb. Städtebundes vom Jahre 1430 nr. 33 blau
or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. deleto. Auf der Innenseite ganz unten steht 25
von derselben Hand die den Brief geschrieben hat Nördlingen.

Unser frwntlich dienst voran. lieben frwnde. uns ist ain schrifte von iuwern und unsern guten frŵnden den von Rotemburg uf der Thuber kommen mit ainer ingeschloßen abschrifte des allerdurchlüchtigisten fürsten unsers gnädigisten herren des Römischen etc. kúnigs briefs der baider abschriften 2 wir úch verschloßen senden. daran 30 ir wol vernemmen werdent was die schriften begriffent von ainem anschlage wider die ungelöbigen ze Behemen als uns bedunket die schlos an den örtern zů beseczen ilent zü tünde 3, darinne die vorgenanten von Rotemburg von uns stetten unser verainung gezogen und iuwern und unsern gûten frŵnden von Nüremberg und den Fränkischen stetten zugeschiben sind 4. därnäch ist uns denne ain schrifte von den von Dinkels- 35

d

a) S add. die. b) S so. c) Vokalzeichen über o? d) Vokalzeichen über o? e) Vorl. nicht zugeschriben.

1 Zu dem ersten Anschlag, bemerkt die Stadt in dem Brief, habe sie ihr Kontingent (unserr anzal die unsern) gesandt s. Palacky a. a. O.

2 Die Abschrift des Briefes Rotenburgs d. d. 4 Sept. (fer. 2 a. nativ. Mar.) sowol als diejenige des königlichen Mandats nr. 362 liegt unserer nr. in München 1. c. bei. Rotenburg bat Ulm um Verhaltungsmaßregeln für den Fall daß rom König eine Erklärung verlangt werde.

3 Der erste Kriegsplan, welcher in nr. 362 entwickelt ist.

4 Sowol nr. 362 als nr. 363 (vgl. nr. 363 Quellenangabe sub F) war gemeinsam an Nürn- 40 berg Rotenburg und andere Fränkische Städte gerichtet ohne Wissen und Zuthun der Nürnberger Gesandtschaft (nr. 370).

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1

Spt. 14

púhel kommen mit ingeschloßen abschriften des vorgenanten unsers herren des kúnigs 1430 und och vorgenanten von Nüremberg schriften, der aller abschriften wir úch och beschloßen schiken. an den ir wol merkent wie dieselben schriften besagen von ainem andern anslage wider die ungelöbigen Hussen mit allem raisigem gezwge und mit dem 5 vierden manne darzů mit wågen und allem geräte und damit uf den achtenden tage näch sant Michels tage zenehste zu Champ in dem velde zů sin, in dem denne die Okt. 6 egenanten baide stette Rotemburg und Dinkelspúhel von unser verainung ze ziehen und den obgenanten von Nüremberg von Swynfurt und andern Frånkischen stetten zůzeschiben understanden werdent. als uns nu die schriften alle kommen sind, und wir 10 von baiden stetten angesunnen sien in die sachen ze råten, haben wir darin nicht räten kúnnen anders denne die sachen an die stette unser verainung ze wisen, denne als vil das wir den egenanten von Dinkelspúhel under andern zugeschriben haben, das uns gåt und geräten bedunke das si ir erbern bottschaft gen Nüremberg schiken (als denne von den von Nuremberg in irer schrifte an si begert ist), die da lose und lerne wie die15 selben von Nüremberg die ding mainen furzenemmen, und uns das denne verkúnden, darumbe das sich die stette aller sachen darnach dest bas wissen múgen ze richten. und wiewol uns dennocht dehain schrifte därumbe kommen was die unser ainung zůgehorte, hetten wir dennocht fürgenommen den stetten sölich schriften ze verkúnden daz si sich därnach dest bas wisten ze richten und umbe das und anders ain kurze 20 manung ze tůnde, uf sôlichs das alle stette zů den dingen dest gerechter und gerúster weren. und so uns söliche schrifte unser ainung berfirent kommen were, das wir die denne fürderlichen nachgesendet hetten näch dem und der anschlage kurz und grosa ist und öch stunz und doch mit langsamer verkúndung zůgät. und als wir nu ganz beschloßen gehept hetten das die manung enweggän sôlte, so ist uns ain schrifte von 25 dem vorgenanten unserm herren dem kúnig kommen die den stetten unser verainung zugehöret, der abschrift 3 ir bi den andern och verschloßen findent, an der ir och verstan werdent herte und ernstliche manung, das wir stette mit raisigem volke so wir das am maisten gehaben múgen und des vierden tails der lúte unser stette und gebiete uf wågen und ze füßen mit harnasch karrenbúchsen und hantbúchsen schützenwägen und 30 kettenen die wagen zu sperren und anderm gezwge so wir des am besten gehaben múgen uf den achtenden tag nach sant Michels tag zenehst zů Champ in dem velde okt. 6 bi sinen gnaden sin súllen; ob aber die Hüssen e heruß ze landen kåmen und das sin gnäde gen Champ nicht kommen bedorfte, das wir denne mit unserm volke ane säwmen zůziehen wä sin gnade sich uf die egenant zite gen den vienden stellen werde etc., bi 35 sölichen penen als si beseit. uns ist och dabi ain schrifte kommen von Walther Ehinger unserm burgermaister als der in der stette bottschaft noch zů Strubingen bi dem vorgenanten unserm herren dem kúnig ist. der abschrifte wir uch och beschloßen schiken. [Folgt eine kurze Inhaltsangabe des Ehingerschen Berichts, dann der Hinweis darauf wie wichtig es sei im vorliegenden Falle dem König entgegenzukommen, 40 hierauf die Aufführung verschiedener anderer (von uns nicht in Betracht zu ziehender) Berathungsgegenstände, und endlich die Mahnung eine vollmächtige Rathsbotschaft auf

a) Vorl. zwei Punkte über o.

1 S. Quellenangabe. Dinkelsbühl frägt 6 Sept. (Mi. v. U. L. Fr. T. nativ.), da es ja mit Ulm 45 und anderen Städten in Einung sei, wie es sich zu der Aufforderung Nürnbergs nr. 370 verhalten solle?

2 Vgl. die Adresse von nr. 363 in Quellenangabe sub F.

3 S. nr. 363 Quellenangabe sub U.

Der Gesandtschaftsbericht ist unsere nr. 371.

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1430 377. Kosten Nürnbergs zum Reichstag in Straubing Aug. und Sept. 1430. 1430 Juni 14 bis Sept. 6.

Juni 14

bis

Spt. 6

Juni 14

Juli 12

Aug. 9

Aus Nürnberg Kreisarch. Jahresreg. 2 f. 476a-478 b.

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[1] Fer. 4 ante festum corporis Christi et ante Viti Modesti: item dedimus 1 lb. 18 sh. haller, das Wölffel schultheiß verzeret gen Straubingen von erfarung wegen 10 unsers herren des kungs zukunft.

[2] Fer. 4 ante Margaret.: item dedimus 11 sh. 8 haller einem poten zu liebung, der uns einen brief bracht von unserm herren dem Römischen etc. kunig 3. item dedimus 38 lb. 4 sh. haller, das Peter Volkmer verzeret, als er zu unserm herren dem kung geritten solt sein gen Strawbingen, und zu Regenspurg wider umbkeret.

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einem brief 7 das Sigmund

15

[3] Fer. 4 in vigilia s. Laurencii: item dedimus 1 lb. 3 sh. haller, das Andres Wondreben verzeret gen Regenspurg von erfarung wegen unsers herren des kungs zukunft. item 2 lb. 7 sh. haller zu liebung unsers herren des kungs knechten, als sie herzog Witolden zwei roß von seinen gnaden brachten und hie durchzugen 5. item dedimus 7 sh. haller, das H. Smid selbander verzeret mit des bischofs von Würtzburg 20 reten zu reiten gem Newenmarkt als sie zugen ad regem. item dedimus 1 lb. 17 sh. haller dem Haußner zu laufen 6 gen Passaw zum Steffan Coler. item dedimus 1 lb. 3 sh. 4 haller dem Jacob Krebs zu laufen gen Strawbingen mit zum Steffan Coler und Petern Volkmeir. item dedimus 64 lb. haller, Stromer verzeret auf dem tag zu Costentz, als die von Costentz den rat gebeten heten 25 in unser erber ratsbotschaft dahin zu schiken. item dedimus 506 lb. 11 sh. haller, das Steffan Coler verzeret zu unserm gnedigisten herren dem Römischen etc. küng, und 17 wochen 4 tag aussen was. daran hat man 3 pferd einen wagen und geschirre darzu das in den marstall komen ist, und ander geretlach das auf das hauß 8 komen ist. item dedimus 1 lb. 17 sh. haller einem poten zu liebung, der uns einen brief 30 vom Steffan Coler pracht. item dedimus 14 sh. haller dem Hartman Rindsmaul von zweien pferden, die er Steffan Coler 2 tag gelihen hett, als er 9 ad regem zoch. item dedimus 71 lb. haller, das Peter Volkmer verzeret, als uns unser herr .. der kung schraib 10 im unser erber ratsbotschaft gen Strawbingen zu schiken, das wir also têten.

a) Vorl. über w zwei wagrecht stehende Punkte. b) Vorl. regen.

b

35

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Spt. 6

[4] Fer. 4 ante nativitatis Marie: item dedimus 3 lb. 18 sh. 8 haller zu potenlon 1430 zwirunt gen Rotemburg Weissemburg Winßheim und Sweinfurt und einist gen Dinkelspühel von unsers herren des . . Römischen etc. küngs anslags wegen wider die Hussen1.item dedimus 8 sh. 2 haller, das Andres Lewtrer verzeret zu reiten mit 5 dem bischof von Maidburg 2. item dedimus 1 lb. 3 sh. 4 haller einem poten zu laufen gen Straubingen zu unserm herren dem kung mit des bischofs von Agramm brief von des kings von Polan wegen. item dedimus 9 sh. 4 haller einem boten zu laufen zu Steffan Coler und Peter Volkmer gen Straubingen, und sie fürlief3 als sie herheimzugen. item dedimus 1 lb. 1 sh. haller, das Heintz Schütz verzeret gen 10 Regenspurg von des bischofs von Agram wegen, und auch sust in ainer botschaft an die Aisch.

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377. Kosten Regensburgs zu dem Reichstag in Straubing Aug. und Sept. 1430. Aug. 13 bis Sept. 12.

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Aus Regensburg St.A. Ausgebenpuch 1429/30; art. 1 unter der Rubrik erberg potschaft;
art. 2 unter gemains awsgeben.

[1] Item es riten der gesellen vier gein Straubing mit dem markgrafen am suntag Aug. 13 vor assumpcionis Marie; verzirten 82 d. item es rait der Spôrel gein Straubing den von Ulem umb ain glait am suntag vor Wartholomei; verzirt 21 d. item es rait der Aug. 20 Scheftaler gein Stråwbing am erichtag vor Wartholomei; verzirt 31 d. item es rait Aug. 22 20 der Pesel gein Sträwbing, und verzirt 24 d., zů erfaren wann der künig kåm. item es für der kamrer und her Lucas Ingelsteter gein Straubing zu unserm hern dem künig an sand Augustins tag; verzirten 8 lb. 46 d. item es rait der gein Sträbing zu dem kamrer und dem Ingelsteter am mitichen vor Egidij, 18 d. item es rait der Spôrel aber gein Straubing an sand Gilgen tag; verzirt Spt. 1 25 24 d. item es rait der Raspp gein Straubing zu dem Rosenpusch am sambeztag Spt. 2

Spôrel Aug. 28

verzirt Aug. 30

nach Egidij; verzirt 21 d. item es hat der Rosenpusch verzirt diweil er auf den

kunig gewart hat zu Sträwbing 1/2 lb. 24 d.

marschalkeh 5 an unserr fråwn abent nativitatis;

item es rait der Raspp mit des künig

verzirt 12 d. item es santen mein Spt. 7

hern den Hanns Schönpüchler mit 32 pferden gein Chamb von des kunigs anschlag 30 wegen am erichtag nach unser frawn tag als si geporen ward 6. und verzirten 15 lb. Spt. 12 6 sh. 7 d.

-

Spt. 8

[2] Item wir haben geben dem Chûntzel Fleischman 14 d., der lief gein Stråwbing zů dem Rosenpusch von des künigs wegen am erichtag nativitatis Marie. item wir haben geben des künigs trumeter 2 reinisch gulden am mantag nach nativi35 tatis Marie.

Spt. 11

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