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E. Kosten zu dem Tag nr. 47-49.

47. Kosten Kurtriers aus Anlaß des Reichstags zu Frankfurt im April 1427. 1427 1427 c. April 12 bis Mai 16.

Aus Koblenz St.A. Distributa pro nunciis et cancellaria 1427 Kurfürstenthum Trier
Staatsarch. A Geh. Kabinet 1 Personalia der Erzbisch. No. 3 f. 14a-15a cod. membr.
et chart. coaev.

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a

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c. Apr. 12

bis Mai 16

Item Winbußen ad dominum Moguntinum, ut domino diriget famulos ducentes dominum ad dietam Frankfordensem in suo conductu, 1 f. 11 alb. item Schadek ad cellerarium Bernkastel et ad Philippum dominum in Obersteyn, ut idem Philippus 10 disponat se cum domino ad dietam Frankfordensem 6 alb. item Winbußen versus Frankfordiam ad amicos domini, ut intimetur domino utrum necesse vel consultum videatur ipsis dominum Frankfordiam venire ex quo dominus Coloniensis se a dieta absentat, feria sexta sequenti videlicet die Marci 20 alb. - item Schadek ad amicos Apr. 25 domini versus Frankfordiam, domino denunciandum utrum electores regni vel aliqui alii 15 principes essent Frankfordie, quasimodogeniti 8 alb. item Cruder ad Moguntinum Apr. 27 racione equitatorum, qui debeant conducere dominum, eodem die 2 alb. item pro naulo 2, quando eram missus per dominum Frankfordiam, 2 alb. item nuncio Frankfurdensi ad matrem domini, ut auferat 2 pecias vini in Frankfordiam, et ad fratrem 5 domini, 8 alb. item in Franckfordia pro incaustro vino papiro et aliis necessariis pro scriptoribus adjuvantibus scribere in negociis contra Husisstas etc. 6. bußen ad fratrem domini, ut sit cum domino in Frankfordia feria quarta post cantate. item Cruder ad comitem Virnenburg Treverim Metim episcopum Metensem cum literis principum 2 flor. minus duobus albis sabbato post misericordias domini. item Mai 10 Wiganden super eodem ad comitem Nassauwe videlicet Engelbert et fratres, ad comitem 25 Solmß, et Wetflarienses 18 alb. — item Ulmen ad dominum Moguntinum, quod dominus. velit interesse diete Frankfordensi inter ipsum et ducem Lodwicum prefixe, dominica Mai 11 post misericordias domini 14 alb. item Hetgen cum litera principum ad illum de Heynsperg super reisa contra Husitas eodem die 1 flor. item Schadek de eodem Mai 11 facto versus Elcz quinta post jubilate 4 alb. item Ulmen versus Ronkel de eadem Mai 15 so reisa et Isenburg 7 alb. item Winbußen ad illum de Hoeloch super eodem 2 f. item Wigando super eodem ad dominos Blankenheym Sleide Junkerode Broelle etc. sexta post jubilate 22 alb.

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item Win

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Mai 21

Mai 16

a) Vorl. sic. b) om. Vorl. c) Vorl. pfxxa mit Querstrich über p (also pre) und Haken über a. Es dürfte sich wol mit Rücksicht auf diete empfehlen prefixa in prefixe zu verbessern.

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1 Der nächstvorhergehende datierte Eintrag hat das Datum vigilia palmarum [April 12], während der nächstfolgende datiert ist feria tercia post pasche [April 22].

naulum i. e. portorium pro trajectione (Du40 cange ed. Henschel s. h. v.).

3 Der Vater des Erzb. Otto von Trier war Graf Gottfried IX von Ziegenhain, seine Mutter nach Görz Regesten der Erzbischöfe zu Trier 145 eine Schwester seines aus dem Geschlechte der 45 Falkenstein stammenden Vorgängers Werner.

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▲ i. e. vas (Ducange ed. Henschel s. h. v.).

5 Wol Johann II Graf von Ziegenhain 14011450 (Hopf hist. genealog. Atlas 1, 125).

• Wieviel ausgegeben wurde, steht nicht in unserer Vorlage.

'Der Brief vom 4 Mai nr. 33.

8 Kurf. Ludwig von der Pfalz, vgl. nr. 45.
Unsere nr. 33.

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1427 48. Kosten Nürnbergs zum Frankfurter Reichstag April bis Mai 1427. 1427 April 23

Apr. 23

bis

Mai 21

1427

Apr. 23

Mai 21

bis Mai 21.

Aus Nürnbg. Kreisarchiv; art. 1 und 2 aus Jahresregister 2 f. 349b-350b; art. 1a und 2a aus Schenkbuch 1422-1445 f. 44.

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[1] Feria 4 in die Georii: es kostt die fart, die Peter Volckmeir und Anthonii 5 Derrer teten gen Franckfurtt zu dem tag, den unser gnediger herre kunig Sigmund von der Hussen wegen dahin gesetzt het, 90 lb. und 17 sh. haller. item dedimus 1 lb. 12 sh. und 8 haller, die Cuntz Stumpf verzert het, als man in aber mit botschaft unsers herren künigs hinab gen Franckfurt zu den kürfursten sant von harrung wegen der botschaft 1. -item dedimus 13 sh haller zu bottenlon gen Weissemburg und 10 Wynnsheim mit briefen von Frankfurt dahin zu antwurten. — item dedimus 22 guldein new und 7 groß für einen vergulten apfel ein trinkfaß, damit man hern Michel von Prist unsers gnedigisten herren hern Sigmunds Romischen etc. künigs prothonotarii erte, als er hie was und zu den kurfürsten rait. unum pro 1 lb. und 2 sh. haller. summa in hallensibus 24 lb. 12 sh. und 2 haller. item dedimus 14 sh. und 4 haller, 15 die Fritz Weydner verzert het gen Rotemburg, als man in dahin gesant het von hern Michels wegen unsers herren künigs oberster prothonotarii, und von irer gewonlichen stewr wegen. item dedimus 11 sh. und 8 haller dem Pållern nunccio zu laufen mit einem brief gen Rotemburg von hern Michels wegen unsers herren künigs prothonotarii. [1a] propinavimus hern Micheln von Prys unsers herren künigs prothonotarii 20 10 qr.; summa 1 lb. 6 sh. und 8 hllr.

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[2] Feria 4 ante Urbani: item dedimus 2 lb. 6 sh. und 8 haller, die Erhart Sachs verzert het gen Frankfurt mit unsers herren künigs briefen zu Peter Volckmeir. [2] propinavimus hern Micheln unsers herren künigs kanzler 10 qr.; sumpma 1 lb. und 5 sh. hllr.

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1427 49. Kosten Frankfurts beim Reichstag daselbst April bis Mai 1427. 1427 Mai 3 bis Juni 21.

Mai 3

bis

Juni 21

1427

Mai 3

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Aus Frankf. St.A. Rechnungsbücher 1426 und 1427; art. 1 und 1a aus 1426, und zwar
art. 1 unter der Rubrik besundern einzlingen innemen, art. 1a unter der Rubrik be-
sundern einzlingen ußgebin; art. 2 und 3 aus 1427, und zwar unter der Rubrik 30
besunder einzeling ußgeben.

[1] Inventionis crucis: 27 lb. 4 sh. 3 hll. sin gefallen von dem spiele uf dem Heissenstein uber 3 lb. 6 sh., als die knechte verzerten, als unserer herren der fursten Apr. 27 ein teil hie waren quasimodogeniti. [14] item 3 lb. 12 sh. 9 knechten an den porten

Mai 10 Apr. 27

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umb die stad und zu Sassinhusen zu huden, als die fursten und herren hie waren.
[2] Sabbato ante Servatii: 32 sh. Gipelhennen dem richter, als er uzgeben hatte
fursten und herren win zu schenken, als sie quasimodogeniti hie waren.

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Juni 21

[3] Albani: 41 lb. 10 sh. hat man an win virschenkt fursten herren und iren 1427 reten und frunden und auch der stede frunden, als unser herre der Romsche konig und fursten und herren einen dag her bescheiden hatten quasimodogeniti, und eins zogis eins Apr. 27 wurden uf die Hussen gein Beheim. -item 2 gulden 6 sh. 5 hll. umb malvesi den 5 fursten uf die zid als unser herre von Mencze des sundern begerte und in dem besten hieß bestellen. item 27 lb. 5 sh. 5 hll. marggrave Friderich von Brandenburg und burggraven zu Nurenberg umb ein fuderig stuck wins und umb einen salmen geschenkt, als ime nach der vorgnanten zit ezwifaste zid geborte mit den sinen hie zu bliben und zu beiden uf einen dag, den er gemacht hatte zuschen dem bischof von Mencze und dem 10 lantgraven zu Hessen hie zu leisten als sie in gespan waren und zu dieser zit noch sin 1. -item 24 lb. 2 sh. 8 hll. hat man an win virschenkt fursten herren und andern, die da uf denselben dag zu leisten hie waren.

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Reichstag zu Frankfurt

im Nov. und Dez. 1427.

Nach der Katastrophe von Mies bietet das Deutsche Reich einen überaus kläglichen Anblick dar. Der König scheint für dasselbe so gut als gar nicht mehr vorhanden zu sein: fern im Osten schlägt er sich mit den Türken ohne Kriegsruhm und Waffenerfolge 5 herum; seinen Streit mit der Republik Venedig setzt er unbekümmert um den Handel der Deutschen Städte fort; und als ob es jetzt keine dringenderen Regierungssorgen für ihn gäbe trifft er Vorbereitungen zur Romfahrt und Werbung um die Kaiserkrone, und läßt in weiterer Perspektive unter den Zielen seiner Politik (abenteuerlich genug!) auch noch die Widergewinnung des heiligen Grabes erscheinen (nr. 61). Von den Fürsten 10 hatte fast jeder eine oder mehrere Fehden, und auch die Städte waren theils durch innere Unruhen theils durch Zerwürfnisse mit weltlichen und geistlichen Gewalthabern vollauf in Anspruch genommen stets bedroht und in ihrer Entwickelung gehemmt. Die Schande der Flucht aus Böhmen im Aug. 1427 wurde nicht so tief und so allgemein empfunden daß sich Fürsten Herren und Städte einmüthig und ohne äußeren Antrieb 15 zur Widerherstellung der militärischen Ehre erhoben hätten. So sehr waren alle von der Sorge nur um das Nächstgelegene erfüllt und von dem Wunsche beherrscht sich jedenfalls die Mittel zur Selbstvertheidigung zu erhalten, daß für einen neuen Reichskrieg gegen die Hussiten von ihrer Initiative von ihrem Gemeinsinn und ihrer Opferwilligkeit nicht viel zu erwarten war. Der Anstoß kam von auswärts. Ein Legat des 20 päbstlichen Stuhles, ein Ausländer, der Kardinal Heinrich Bischof von Winchester unternahm den Versuch die Deutschen zu einer neuen Sammlung und Organisation ihrer Streitkräfte für die große Angelegenheit der Christenheit aufzubieten.

A. Vorläufiges: Tag des Kardinallegaten zu Frankfurt Sept. 1427 nr. 50-63. Am 4 Aug. war der Kardinal noch Zeuge des schimpflichen Abzugs der Kreuz- 25 fahrer von Tachau gewesen, zehn Tage später erließ er von Nürnberg aus die Einladung zu einem Tag in Frankfurt auf 14 Sept. In erster Linie solle dort über Unterstützung der rechtgläubigen Nachbarn der Hussiten berathen werden (nr. 50 und 51). Kurfürsten Fürsten und Städte leisteten dem Rufe Folge (nr. 56 art. 2), freilich in so beschränkter Anzahl daß keine wirksamen Beschlüsse gefaßt werden konnten (nullo pro nunc effectuali 30 concluso nr. 59). Aber resultatlos wie so manche vorhergegangenen war darum der Tag doch nicht: es wurde nicht nur eine neue Versammlung der Reichsstände auf 16 Nov. nach Frankfurt anberaumt (nr. 59), sondern auch die Artikel, welche dort zur Berathung und Beschlußfassung kommen sollten, festgesetzt (nr. 58, vgl. v. Bezold 2, 124-125). Die Städteboten benützten die Zusammenkunft um abermals das Verbot des Königs mit 35 Venedig Handel zu treiben zu besprechen (nr. 60 und 54 art. 2). Unter den An

wesenden war auch der um diese Zeit so häufig als Vertrauensmann und politischer Agent des Königs erscheinende Konrad von Weinsberg (nr. 31 sub 0). Daß er einen Auftrag Sigmunds für die Versammlung hatte oder auf Weisung desselben ihr beiwohnte, ist möglich. Freilich tritt der König in den uns erhaltenen Schriftstücken durchaus in 5 den Hintergrund; die leitende und entscheidende Persönlichkeit ist unverkennbar der Kardinallegat, der Vertreter der Kirche, welche jetzt unmittelbarer und energischer als früher sich anschickt die weltlichen Machtmittel zur Unterdrückung der Ketzerei aufzubieten zu vereinigen und planmäßig zu verwenden. Ein scharfes Auge für die bisher gemachten Fehler und ein praktischer Blick für das was noththat verräth der oder die 10 Verfasser der Liste von Artikeln nr. 58, die sich schon in formeller Hinsicht durch die prägnante Fassung der in Betracht zu ziehenden Punkte auszeichnet. Auf diese Artikel nimmt Ulm Bezug in seiner Aufforderung an Nördlingen sich vor dem Frankfurter Reichstag mit den andern Städten des Bundes in Schwaben am 14 Nov. in Ulm zu einer Berathung einzufinden (nr. 63).

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B. Besuch und Geleite nr. 64-67.

Die Einladung zu dem Frankfurter Tag auf 16 Nov. ist, wie wir gesehen haben, zu Frankfurt im Sept. beschlossen worden; man findet das Einladungsschreiben des Kardinals (nr. 59) bei den Akten des September-Tages. Auffällig ist daß sich von diesem Schreiben genau genommen nur eine Ausfertigung gefunden hat, während der Kreis der 20 Eingeladenen gewiß ein weiter war, indem er nicht nur hervorragende Reichsfürsten sondern auch ferne Städte wie Hamburg umfaßte (nr. 64; 65; 67; vgl. Quellenangabe zu nr. 59).

C. Verhandlungen nr. 68-70.

Von den drei Stücken nr. 68-70 verdient jedes besondere Beachtung. Aus nr. 68 25 art. 3 ist wie es scheint zu ersehen, daß das Projekt einer Geldsteuer zur Führung des Hussitenkrieges nicht erst auf dem großen Frankfurter Reichstag Nov. bis Dez. auftauchte sondern schon vorher besprochen wurde. Der Herr von Weinsberg war auf dem Tag zu Frankfurt im Sept. (s. o. sub A). Es ist gar nicht unwahrscheinlich daß der Kardinal damals über jenen Plan zur Beschaffung von Mitteln für den Krieg mit dem 30 gewandten und erfahrenen Finanzmann konferierte. Merkwürdig ist die Andeutung in art. 3 über ein etwaiges Zusammengehen des Kardinals mit den Standesgenossen Weinsbergs den Rittern. Der größere Theil der Instruktion ist der Frage gewidmet, ob und unter welchen Bedingungen Konrad von Weinsberg eine von dem Kardinal und den Kurfürsten ihm aufgetragene diplomatische Mission in den Norden ausführen könne 35 (art. 2), welche mit den Vorbereitungen für den Böhmischen Feldzug in Zusammenhang stand. Zu diesen Vorbereitungen gehörte auch indirekt die Herstellung eines Landfriedens. Schon die vom Frankfurter Tag im Sept. ausgegangene für die Reichsversammlung in Frankfurt Nov. bis Dez. bestimmte Tagesordnung enthielt einen Artikel de generali pace provincie . . . constituenda (nr. 58 art. 9), und der Kardinal selbst 40 stellte, nachdem er die Versammlung am 18 Nov. eröffnet hatte, den Landfrieden in die erste Reihe der Berathungsgegenstände (nr. 70 art. 2). Mit völliger Gewißheit läßt sich freilich nicht behaupten, daß der nach nr. 70 art. 4 von den Fürsten den Städten vorgelegte Landfrieden wirklich unsere nr. 69 sei, doch erscheint dies wahrscheinlich (vgl. die erste nt. zu nr. 69). Der Entwurf enthält keine wesentlichen Bestimmungen, 45 die sich nicht auch mehr oder weniger übereinstimmend in den Entwürfen des Jahres 1423 (vgl. RTA. 8, 306f.) finden, und die sammt und sonders auf den Land

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