[1427 73. Gesetz über die Reichssteuer zum Hussitenzug, berathen auf dem Reichstag zu Frankfurt. Entwurf C. [1427 Nov. bis Dez. Frankfurt.] Nov. bis Dez.] Aus München R.A. Collect. v. Gemeiner Cart. I cop. chart. coaev., Fasz. von 9 Blättern, Diß ist geradslaget von des anslages wegen wider die Hussen und keczere zu Beheim. Was die pfaffheit und die geistlichen geben sollen. Zum ersten das ein iglich persone, die geistlich [u. s. w. wie nr. 74 bis art. 31 von nr. 76 mit einzelnen unwichtigen Abweichungen; dann art. 33 bis Schluß in der Fassung von nr. 72]. [1427 74. Gesetz über die Reichssteuer zum Hussitenzug, berathen und beschlossen auf dem Reichstag zu Frankfurt. [1427 Nov. bis Dez. Frankfurt.] Nov. bis Der.] Aus Königsberg St.A. Schbl. VIII nr. 23 cop. chart. coaer. in fol., 14 Seiten und auf 5 10 Gedruckt in Droysens Abhandlung über die Reichskriegssteuer von 1427 in Berichte 15 Geratslaget und beslossen durch unsern herren den cardinal [u. s. w. lautet mit 1427 75. Gesetz über die Reichssteuer zum Hussitenzug, berathen und beschlossen auf dem Reichstag zu Frankfurt. 1427 Dez. 2 Frankfurt. Dez. 2 Aus Göttingen St.A. Hussitenkrieg 1427 cop. ch. coaer., 8 Blätter, wovon f. 1a-8a be- 30 Geradslaget und beslosẞin dorch unser heren den cordenal von Engellant [u. s. w. wie nr. 76 bis art. 20; dann von nr. 71 der Absatz über den Rath der Neune in 35 Nürnberg; von nr. 76 art. 21, 22, 20, 23; von nr. 72 der Abschnitt: Ablaß und andere kirchliche Gnaden; von nr. 76 art. 24; von nr. 72 der Passus: Bestellung von Hauptleuten; von nr. 76 art. 25, 26, 28, 29, 30; von nr. 76 art. 31 bis 35, aber in der Fassung von nr. 72 nur daß in art. 35 sente Johannis dach babtisten statt suntag trinitatis steht; von nr. 72 der Abschnitt: der Kardinal und der Entwurf; Datum wie 40 in nr. 76.] a) Vorl. Eegellant. 65 76. Gesetz über die Reichssteuer zum Hussitenzug, berathen und beschlossen auf dem 1427 Reichstag zu Frankfurt. 1427 Dez. 2. Deutscher Text links: A aus Nürnbg. German. Museum ohne Signatur f. 1-9 cop. chart. coaev. ganz, f. 10 zur Hälfte beschrieben, f. 11 leer, auf f. 12 nur die zeitgenössische Notiz Den von 5 Windsheym zu schicken. Der besseren logischen Ordnung wegen sind einige Artikel von uns versetzt worden: in A wie in den übrigen von uns beigezogenen Handschriften des lat. und des deutschen Textes steht art. 3 an der 5 Stelle, 4 an der 6, 5 an der 3, 6 an der 4, 20 an der 22, 21 an der 20, 22 an der 21; S coll. Straßbg. St.A. AA 155 cop. chart. coaev. f. 1-9, beginnt erst an der in art. 11 angezeichneten Stelle, von auswärts nach Straßburg geschickt wie die Versendungsschnitte 10 zeigen; B coll. Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegsakten 1 nr. 30 cop. chart. coaev. f. 1-10, unten auf f. 1-10 steht von derselben Hand, die das Stück geschrieben, Johannes Widdman [der Name des Abschreibers?]; T coll. Stuttgart St.A. Schwäb. Bund fasc. 1-11b Kasten LXXXI. 7. nr. 5 cop. chart. coaev. f. 1-10 mit Versendungsschnitten, auf der letzten Seite welche sonst unbeschrieben ist steht von gleichzeitiger Hand Der stat zu Heylprunn und von anderer zeitgenössischer Hand folgende Namen 15 unter einander Peter Wigmar [wol nicht Wiczmar], Abrecht [sic] Kesing, Caspar, Anßelm, Cuncz Krieche, Stempfach; C coll. Basel St.A. St. 75 n. 9 cop. chart. coaev. f. 1-12, mit Versendungsschnitten, auf der letzten Seite stehen noch 4 Zeilen des Textes dann unten von gleichzeitiger Hand Der stat Basel, ohne nennenswerthe Abweichungen von ASBT; O coll. Osnabrück Stadtarch. I, 24 cop. chart. coaev. f. 1-12, wovon f. 1-11a beschrieben, auf f. 12 die gleichzeitige Notiz Ryckhardus 20 Herverde [?], ohne Sigel und Versendungsschnitte; niederdeutsch; stimmt mit ASBTC überein, hat aber einige ihm eigenthümliche Ausdrücke, so kirspelskirche statt pfarre, predigestoil statt canzel, quatertemper statt fronfasten, consciencien statt gewißen. Lesarten von O s. bei Sudendorf Registrum 3, 102-121. Gedruckt (s. Weizsäcker l. c. 414 f.) in Schilter instit. jur. publ. 2, 38-55 nr. 7; bei Datt de pace publ. 2, 173-176 a §. 3; in Neue Sammlung der Reichs- Abschiede 1, 124-127 und 1, 25 110-144. Ferner gedruckt in Zeitfuchs Stolbergische Kirchen- und Stadt-Historie (1717) S. 237-242 ex Originali"; beginnt mit art. 1 und läßt aus art. 15, 19-23, 25-28, 30, 33, hat kein Datum dagegen folgenden Schlußsatz: Ouch so han unser herren der cardenail unde di korfürsten disse vorgenante sache unde anschlag mid mehir artikeln bedacht unde gebessert, der nicht noth ist hierin zu beschreiben. Diese mehir artikel dürften wol die ausgelassenen sein, welche oben aufgezählt sind. 30 Ferner gedruckt in Jung Aigentliche . . . Fortsetzung etc. 342-393 mit gegenüberstehendem latein. Text und der Aufschrift,, Teutsches-Original. Anschlag zu Franckfurt begriffen". Ferner gedr. bei Janssen Frankf. Reichskorr. 1, 807-818 aus seinem Sammelband Acta et Pacta. Der niederdeutsche Text gedr. in Sudendorf registrum 3, 102-121 aus Hannover k. Bibl. Msc. nr. 942 und kollationiert mit unserer Vorlage O. 35 Lateinischer Text rechts: ... E aus Nürnbg. Kreisarch. Zwei Reichsmatrikel 1427 & 1521 nr. 1 cop. chart. coaev., 6 Blätter in Pergamentumschlag, die Umstellung einiger Artikel erfolgte in der bei A (s. o.) angegebenen Weise; M coll. Wirzburg Kreisarch. Mainz-Aschaffenb. Ingrossaturbuch 18 f. 205-209 cop. mb. coaev., Überschrift von derselben Hand Avisata et conclusa Franckfordie pro exterminacione hereticorum Hussitarum. München H.- u. St.-Bibl. Cod. germ. 1586 f. 88-91 cod. chart. 40 coaev.; reicht nur bis art. 33: quante pecunie Nurembergam. Gedruckt in Jung Aigentliche Fortsetzung S. 342-393 mit gegenüberstehendem deutschem Text und der Aufschrift LateinischOriginal", s. Quellenangabe des Deutschen Textes. Ferner gedruckt in Palacky Urk. Btrr. 1, 563-577 nr. 492 aus Andr. Ratisbon. Suppl. f. 436-441“. 45 [Inhaltsangabe.] Anslag zu Franckfurt begriffen". Gerattschlagt und beschloßen durch unsern herren den cardinal von Engeland unsers heiligen vaters des pabst legaten, unser herren die kûrfursten und ander fursten, to geistliche und werntliche, fursten- und herren-pottschaft prelaten graven und herren ritter und auch knecht, die auf dem tag a) SBT om. anslag begr. b) B unser herren der Avisata et conclusa per reverendissimum in Cristo patrem dominum cardinalem Anglie sanctissimi domini nostri pape de latere legatum dominos principes electores et alios principes, spirituales et seculares, principum et dominorum oratores prelatos comites barones milites et armigeros clientes, a) M add. Heinricum. b) om. M. Dez. 2 Nov. 16 zu Franckfurt auf den suntag nach sant 1427 Merteinstag nechstvergangen pei einander gewesen seind: wie man den Hußen und keczern zu Beheim widersten mug, die keczerei zu verdilgen und auszurewten. qui in dieta Franckfurdensi que in dominica post festum beati Martini episcopi proxime lapsum celebrata est ibidem congregati fuerunt: quibus modis et mediis Hussistis et hereticis in Bohemia resistatur, 5 ut hujusmodi hereses deleantur et extermi nentur. 1 [A. Allgemeine Geldsteuer.] Zum ersten haben sie besunnen und betrachtet, das die sachen die heiligen gemein kirchen und die ganzen kristenheit antreffen, dorumb auch ein iglich cristenmensch, jung und alt reich und arme niemant ausgenumen, pillich nach seinem stad und vermugen dorzu beraten und beholfen sein schullen, das sulcher keczerei widerstanden und uẞgerewtet werde. sie haben auch besûnnen und betrachtet, das der heiligen cristenheit nicht verfenglich 1 sei oder staden" bringe einen kriek mit den Hußen anzuheben der nicht geharret und vollenbracht werde. und darumb, auf das man den kriek die vorgenante keczerei zu tilgen und außzurewten getreiben beharren und vollenbringen måge, so bedunket sie der heiligen kirchen und cristenheit allernuczlichst und bequemlichst sein volke umb gelte zu bestellen die den krick gen den keczeren treiben und harren solange biß das die sache mit gottes hilfe zu guttem ende kummen måge. und haben dorumb besloßen das nucze gütte und bequeme seid ein gelt in der cristenheit aufzuheben in der maßen als hernach geschriben stet, soliche volk zu einem teglichen kriege zuge und anders wie das der cristenheit allerbeste zu nucze kummen mag zu bestellen, dadurch nimand beswert werde und doch iederman nach markzale odere anzale mit 3 runt itaque et considerarunt, quod sancte ecclesie et cristianitati modicum aut nullum apportaret commodum aut fructum bellum 20 aut gwerram cum dictis hereticis inchoare si non continuetur et perficiatur. eapropter, in finem ut bellum et gwerra pro dictorum hereticorum evulsione et exterminacione moveri continuari perseverari et perfici 25 possint, consultum ipsis visum fuit sancte matri ecclesie totique cristianitati convenientissimum et comodius fore, gentes pro pecuniis disponere et ordinare que dictis hereticis insultum ac bellum moveant con- 30 tinuant et perseverant tam diu quousque dicta ecclesie causa divino propiciante adjutorio bonum et exoptatum ad finem perducatur. et idcirco avisarunt consuluerunt et concluserunt: utile bonum et expediens 35 esse pecunias in cristianitate sublevare modis et formis infra scriptis, quibus gentes pro cottidiano insultu atque communi transitu faciendis et aliis agendis et perficiendis que a) B mit in statt nicht. b) T beharten, so auch harten statt des folgenden harren. c) m. g. hilfe om. TB. d) B das núcz und gut si. e) B om. markzale oder; T om. oder anzale. a) E efulsione, M evulsione. 40 1 vervanclich s. v. a. tauglich, wirksam (Lexer Hdwb. 3, 285). 2 state s. v. a. bequemer Ort oder Zeitpunkt, günstige Gelegenheit, Hilfe (Lexer l. c. 2, 1145). 3 Vor zuge ist nach dem lateinischen Text und gemeinem einzuschalten. Wir hätten also wider 45 die doppelte Kriegsführung gegen die Hussiten, den täglichen Krieg und den gemeinen Zug. 5 leide und beholfen sei die keczerei zu vertilgen. Dez. 2 cristianitati plus oportuna erunt et fructuo- 1427 siora disponantur. quarum pecuniarum levacione nemo gravetur et tamen unusquisque pro status sui exigencia compaciens particeps fiet auxilii et oneris subportandi pro dicte heresis extirpacione. est igitur avisatum et conclusum ut sequitur: [a. Anlegung der Geistlichen.] [1] Zum ersten das ein igliche persone, 10 die geistlich prelaturen pfrånden pfarkirchn beneficia officia oder gülte hat die er von nuczen und renten geistlicher gaben kauft hett, es sei auf den merern und hohen stiften oder auf anderen stiften in pfar15 kirchn clostern clausen capellen oder wie die dann desgleichen namen habent, von sülcher jerlicher gulte, die dieselbig persone hat, ie von zweinzig gulden oder von zweinzig gulden wert an renten oder gulten 20 ein gulden geben schol, oder nach anzale minder oder mer er es dan hat. und schol das steen zu seiner gewißen. [2] und das epte eptisin und klöstre, sie seind Benedicten oder Graes ordens 1 Premon25 stratenser oder Cartheůser Johanns-herren oder Teutschherren e Prediger Barfußer Augustiner Unsrer-frawen-bruder 2 Wilhelmiten 3, es sei manne- oder frawen-clostere oder welches ordens sie sind sie sin exempt 30 oder nicht, und auch Beghart Begyn, oder welcherlei geistlich stad oder wesen die sint, nimand außgescheiden, von allen iren jerlichen gülten renten nuczen und vellen, wie und welcherlei die sin, es sei an gelte 35 fruchte wein oder anders, ie von zweinzig gulden oder zweinzig gulden wert an renten oder gulten einen gulden geben schöllen. [1] Inprimis quod quelibet persona ecclesiastica, prelaturas beneficia aut officia ecclesiasticas vel ecclesiastica unum vel plura sive in cathedralibus aut aliis collegiatis seu parrochialibus ecclesiis monasteriis capellis aut clusis, quibuscunque nominibus censeantur, aut pensiones seu redditus annuos de fructibus beneficiorum comparatos obtinens, de redditibus proventibus et obvencionibus annuis talium prelaturarum beneficiorum officiorum et pensionum annuarum de viginti florenis aut valoris viginti florenorum unum florenum solvere debeat, aut pro quantitate reddituum proventuum aut pensionum minus aut magis pro rata reddituum aut pensioet taxa valoris reddituum et proventuum beneficiorum ecclesiasticorum et aliarum pensionum annuarum ut premittitur uniuscujusque ecclesiastice persone que tales habet redditus aut pensiones consciencie est relinquenda. [2] et quod simili modo abates abatisse priores commendatores et preceptores monasteria claustra conventus et domus beati Benedicti Cisterciensium Carthusiencium Premonstratensium Hospitalis sancti Johannis Hospitalis beate Marie Teutunicorum canonicorum regularium Predicatorum Minorum Augustinencium Carmelitarum et Wilhelmitarum, et generaliter omnium or num. 1427 und schol das steen zu iren gewißen. [3] wer's Dez. 2 auch das etliche priester oder geistliche per sone weren die kein goczgaben und doch erbgütter hetten, die schullen von denselben gutten geben als von den leien hernach geschriben stet. [4] wern auch etliche geistliche persone die nicht erbgutter oder auch goczgabe hetten, der schol iglicher zwen behemisch geben. [b. Einziehung und Bestellung [5] Und das in iglicher stat, da ein bistume innen ist, zwen canonicken von dem merern und hohen stiften und zwen von den andern stiften, und dorzu zwen ritter oder knechte die der bischof derselben stifte mit ratte wißen und willen seiner rette graven und herren ritter oder knechte die er dann hat ungeverlich darzu geben schol die sie dann bequemlichen und gute darzu bedunken sein, soliche gelte von der pfaffheit, geistlicher und werntlicher, derselben stifte und auch manne- und frawen-clöstere als vor geschriben stet aufheben und einnemen schullen 1. [6] und die vorgenanten a) B andern guten statt den leien; T om. die schullen vongoczgabe hetten. b) B und daz in ietlicher stat do ain hochgestift und zwen von den andern gestiften und därzů zwen ritter oder knecht die der bischof derselben gestift mit wissen und raut siner råt die er denne haut u. s. w. wie die andern Handschriften. c) B nuczlich. 5 dinum virorum et mulierum exemptorum et non-exemptorum quibuscunque censeantur nominibus, et domus Begardorum Begwinarum et ceterarum congregacionum in ecclesiastico seu religioso statu constitutarum, de omnibus et singulis redditibus proventibus et obvencionibus annuis, sive in pecuniis bladiis vinis aut quocunque alio obvencionis seu percepcionis genere aut specie constitute sint, de viginti florenis aut 10 valoris viginti florenorum similiter unum. florenum debeant persolvere. et taxa reddituum, de quibus vicesimam partem debebunt persolvere, eciam conscienciis solvencium debeat relinqui. [3] preterea si qui 15 fuerint clerici aut ecclesiastice persone que ecclesiastica beneficia non obtinerent set haberent possesiones tales de personis et rebus suis, debebunt solvere ut de laicis subscriptum est et ordinatum. [4] et si 20 alique ecclesiastice forent persone beneficiis carentes que possesiones non haberent, talium quelibet personarum solvere debebit duos grossos bohemicales aut in alia moneta valorem earumdem. der Steuer von Geistlichen.] 25 1 Gemäß unserem art. 5 wurde z. B. im Bistum Meißen die Steuerbehörde für den Klerus eingesetzt, cf. cod. dipl. Saxon. reg. 2, 3, 12 nr. 924. |