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In Usingen. 1808-1819 IL od. L Johann Lindenschmidt, wohnte

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Das nassauische Wappen ist im Laufe der Jahrhunderte mehrmals geändert worden; folgende Theile kommen zeitweise darin vor: 1. Grafschaft, Fürstenthum und Herzogthum Nassau: In blauem (seit 1783 und 1785 sieben) goldenen Schindeln bestreutem Felde ein goldener, theils ungekrönter, theils roth gekrönter Löwe. Helm Zwischen zwei Hörnern der (pfälzische) Löwe.

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2. Herrschaft Mehrenberg, 5 Kilometer nordwestlich von Weilburg: In Grün ein goldenes Andreaskreuz, in jedem Winkel von drei goldenen Kreuzchen begleitet.

Helm: Rautenförmiges an den Ecken mit Quasten geschmücktes
Schirmbrett mit den Schildesfiguren.

3. Fürstenthum Saarbrücken: In blauem, mit silbernen Kreuzchen bestreuten Felde ein silberner, nachmals roth gekrönter Löwe. Helm: Weisser Flug mit schwarzem Balken belegt, oder schwarz-weiss getheilter Flug.

4. Grafschaft Saarwerden: 2 Kilometer südlich von Saarbrücken In Schwarz ein silberner Doppeladler.

5. Grafschaft Mörs in der Rheinprovinz, nördlich von Crefeld: In Gold ein schwarzer Balken.

Helm für 4 und 5: Goldener Brackenkopf mit schwarzem
Halsband, daran ein goldener Ring.

6. Grafschaft Geroldseck im Badischen, südöstlich von Kehl (bisher als Wappen von Lahr, das zur Grafschaft Geroldseck gehörte, angesehen): In Gold ein rother Balken.

7. Herrschaft Mahlberg im Badischen, zwischen Offenburg und Ettenheim: In Gold ein schwarzer Löwe.

Helm für 6 und 7: Rother männlicher Rumpf, statt der Arme goldene
Hörner mit rothen Balken, die rothe Mütze golden gestulpt,

8. Grafschaft Weilnau, westlich von Usingen: In Gold zwei über einander schreitende Leoparden.

Helm: Schwarzer Flug mit dem Schilde belegt.

9. Niedergrafschaft Katzenelnbogen, 12 Kilometer östlich von Nassau: Rother Leopard mit blauer Krone in Gold.

Helm Schwarzer Flug mit dem Schilde belegt.

10. Grafschaft Vianden in Luxemburg: In Roth ein weisser Balken. Helm: Schwarzer Flug mit weissem Reife, der mit goldenen Schellen belegt oder behängt ist.

11. Fürstenthum Dietz an der Lahn: In Roth zwei über einander schreitende goldene Leoparden.

Helm Schwarzer Flug mit Schild belegt.

12. Fürstenthum Oranien, Orange im Departement Vaucluse in Frankreich: In Gold ein blaues Jagdhorn mit silbernem Beschlag, rother Mündung und Schnur.

13. Für ehemals Kur-Triersche Besitzungen: In Silber rothes Kreuz. 14. Für ehemals Kur-Cölnische Besitzungen: In Silber schwarzes Kreuz.

15. Für ehemals Kur-Pfälzische Besitzungen: In Schwarz ein goldener Löwe mit rother Krone.

16. Grafschaft Sayn, 7 Kilometer nördlich von Coblenz: In Roth goldener gekrönter Leopard.

17. Burggrafschaft Hammerstein, ehemalige Reichsburg auf dem rechten Rheinufer, ungefähr 4 Kilometer nördlich und gegenüber Andernach: In Blau drei silberne Hämmer.

18. Grafschaft Königstein im Taunus: In Gold ein schwarzer Löwe. 19. Herrschaft Limburg an der Lahn: In Blau ein Roth und Silber geschachter Balken, oben und unten von je 3 neben einander stehenden goldenen Schindeln begleitet.

20. Herrschaft Eppstein am Taunus: In Silber drei rothe Sparren. 21. Grafschaft Wittgenstein bei Laasphe an der Lahn im Westphälischen: In Silber zwei schwarze Pfähle.

22. Herrschaft Homburg1) bei Gummersbach östlich von Cöln: In Roth zweithürmige Burg mit schwarzem Thore und Fenstern.

1) Bisher herrschte die Ansicht, dies Feld werde wegen Homburgs in der Pfalz geführt, das 1312 zur Hälfte an Nassau gekommen, und dessen andere Hälfte ihm 1492 durch Heirath zugebracht wurde. Der Besitz dauerte bis 1635, und später von 1714-1755, wo dieses Amt an Pfalz-Zweibrücken vertauscht wurde. Unser Homburg aber kam mit dem Sayner Besitz an Nassau. Das grosse Wappen von Nassau, welches gegen 1805 zusammengestellt wurde, führt überhaupt nur Embleme von rechtsrheinischen Besitzungen.

23. Herrschaft Frensburg an der Sieg, 10 Kilometer südwestlich von Siegen: In Schwarz ein Schrägbalken, belegt mit drei Eberköpfen. Die Grafschaft Holzappel führte 3 Wappen:

24. In Roth; Ein silberner Löwe, mit der rechten Vorderpranke einen Feldherrnstab haltend.

25. In Silber: Ein rother Greif, einen goldenen Apfel haltend. 26. In Blau: Zwei goldene mit Früchten und Blättern geschmückte Zweige, welche oben durch eine Krone laufen.

Als Wappen kommen nun ausser dem einfachen Löwen Nr. 1 folgende Zusammenstellungen vor:

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Anlage I.

Kaiser Ludwig IV. erlaubt dem Grafen Gerlach von Nassau zu Wiesbaden Heller zu schlagen, wie solche zu Frankfurt, Speyer, Nürnberg und in anderen Reichsstädten üblich. Pavia, den 8. August 1329.

Wir Ludwig von gottes genaden Romischer keyser ze allen ziten mehrer des richs. Veriehen offenbar mit diesem brieff, das wir unserem lieben schwager Gerlachen graven von Nassaw die besonder genadt gethan haben von unserem keyserlichen milt und gewalt umb sein getreue dienst, die er uns gethan hat und noch thun soll, erlaubt haben und verleihen ime und sinen erben, und erlauben und verleihen mit diesem brieff, das sie gewaldt haben mugen und söllen ewiglich, heller müntz ze schlagen zu Wispaden, an gut, an gewige, lötigkeit, gebrach, und gewonlich nutz und an aller wiss und gestalt und gewonheit, als mann sie schlagen soll und machet zu Franchenfort, zu Spir, zu Nornberg und in anderen unseren und des richs stetten. Und davon wollen wir und gebieten allen unseren und des richs getreuen bei unseren hulden, das sie den vorgenanten Gerlachen graven von Nassaw und sein erben daran mit kheinerlei sachen irren noch engen. Darüber ze urkundt geben wir disen briff versiegelt mit unserem keiserlichen insiegel.

Der briff ist geben ze Pavie, an dem dinstag vor sanct Laurentiitag, da man zalt von Christus geburt dreyzehenhundert iahr, darnach in dem neun und zwantzigsten iahr, und in dem funfzehenden iar unsers richs, und in dem andern des keiserthumbs. (Böhmer, Acta imperii selecta, Innsbruck 1870, pag. 499, No. 729. Schiffner aus Abschr. zu Idstein. Reg. Lud. nr. 1050.)

Anlage II.

König Karl IV. gestattet dem Grafen Adolf von Nassau in seiner Stadt Wiesbaden silberne Münzen zu schlagen. Mainz, den 2. Febr. 1354.

Wir Karl von gots gnaden Romischer kunig ze allen zeiten merer dez reichs und kunig ze Beheim veriehen und tun kund offenlich mit disem brief, daz wir angesehen haben den nützen getrewen dinst den der edel Adolf graf ze Nassow unser liber getrewer uns und dem heyligen Romischen reiche getan hat und fürbaz getun mag, so han wir im ze besserung siner lehen dy er von uns und dem reiche hat sulich genad getan haben und tun ouch mit krafft dieser brief daz er in siner stad ze Wisbaden silberin müntz die gut und rechtvertig ist nach dem koren ze Nüremberg oder ze Frankenfurd oder in anderen des reichs steten machen und slahen mag als lang daz unser wille ist und wollen daz dieselbe müntze iren gank und lauff haben sulle uber alle und daz man sie ungehindert nemen für gut gelt in gelicher weis als man ander unser silberin müntz nimet, und davon gepiten wir erenstlichen allen unsern und dez reichs fürsten greven herren und steten daz sie den vorgenanten graf Adolf von Nassow an derselben müntz nicht hinderen noch irren sullen bey unsern und dez reichs hulden als lang biz wir daz widerruffen und unser wille ist. mit urkund ditz brifs besigelt mit unserm kuniglichem insigel der geben ist ze Meintz nach Cristus geburt dreutzehen hundert jar und darnach in dem vier und funfzigsten jar an unser frowen tag zu lichtmesse in dem achten jar unser reiche. Per dominum Luthomischlensem cancellarium Henricus.

(Aus dem Original mit anh. Siegel. [Weilburger Archiv, Schublade 23, 1b.] Verglichen mit Copialb. No. 1. Schliephake-Menzel, Geschichte von Nassau IV, Seite 302.)

Anlage III.

1367. Januar 6.

Wir Karl von gots gnaden Romischer keiser zu allen czeiten merer des Reichs vnd kunig zu Beheim Bekennen offenlich mit diesem brieuc vnd tun kunt allen den die yn sehen odir horen lesen, wan der Edle Adolff Graue zu Nassaw vnss lieber Neue vnd getruwe vnd sine erben von vns vnd dem heiligen Romischen Riche zu rechtem manlehen gehabt hant eyne Silbern Muntze zu Wiese baden zu haben, So han wir demselben Adolffe vnd sinen erben mit wolbedachtem mute mit rechter wizze vnd von keiserlicher mechte erleubet vnd erleuben yn mit crafft diz brieues, daz sie eyne gute rechte Muntze von Silber zu Wiesebaden vndir irme tzeichen mugen tun slagen ewicliche in aller wise als ander Fursten Grauen herren vnd Stete Muntze slagen, vnd sullen die Muntze von vns vnd vnsern nachkomen an dem Riche, Romischen keisern vnd kunigen vnd von dem heiligen Reiche mit andern guten die sie auch zu lehen von dem Reiche haben zu Manlehen haben. Mit vrkunt ditz brieues versigelt mit vnserm keiserlichen anhangendem Insigel. Geben zu Wirtzeburg nachs gots geburte drutzenhundert Jar darnach in dem Syben vnd Sechtzigesten Jar an dem obirsten tag vnsser Riche in dem Eyn vnd tzwentzigesten vnd des keissertums in dem tzwolfften Jare.

Per dominum Imperatorem Rudolphus Episcopus Verdensis.

(Original auf Pergament mit wohlerhaltenem Kaiserl. Secret-Siegel im Staats-Archiv zu Idstein.)

1367. Januar 12.

Anlage IV.

Wir Karl von gots gnaden Romischer keiser, zu allen tzeiten merer des Reichs vnd kunig zu Beheim, Bekennen vnd tun kunt offenlich mit diesem brieff allen den die in sehen oder horen lesen, Alleine wir dem Edlen Adolff Grauen zu Nassow vnd sinen erben zu rechtem manlehen verliehen haben ewiclich, daz er zu Wissebaden eine silberne Muntze tun slahen muge, nach laute der briefe die er von vns daruber hat, doch wann vns nu der Edel Gerlach sin Sune vnser lieber Neue demuticlich gebeten hat, daz wir ym gnediclichen geruchen zu erleuben, daz er muge bei des vorgenanten sines vater tzeiten eine Muntze auch slahen lazzen zu Wissebaden oder zu Edehestein, wo yme daz allernutzlichist sei, Des haben wir angesehen stete getrewe dienst, die vns der egenante vnser Neue vns vnd dem Reich offt hat getan, noch tun wil vnd mag in kunfftigen tziten, vnd haben yme darumb mit rechter wizzen vnd keiserlicher mechte gnediclichen gunnet vnd erleubet, gunnen vnd erleuben mit crafft ditz briefs, wann es auch sines vater wort ist als er sprichet, daz er mit demselben sinem vater oder besunder vnder yrer eines alleyne oder yrer beider tzeichen, wie sie des vber ein komen werden, moge tun slahen zu Wissebaden oder zu Edehestein vorgenant eine gute gebe vnd geneme silberne muntze uff vnser vnd des Reichs korn vnd nicht anders, bei vnsern gnaden an hindernisse vnd widerrede allermengliches, vnd darumb gebieten wir allen fursten geistlichen vnd werltichen, grafen, freihen, herren, Steten, Rittern, knechten vnd allen andern vnsern vnd des Reichs getrewen vndertanen, daz sie den egenanten vnsern Neuen wider die vorgenante vnser gnaden nicht tun sullen noch in hindern oder vberfaren in dheine weis, als lieb sie vnser vnd des Reiches vngnade swerlichen wollen vermeiden. Mit vrkunt ditz briefs versigelt mit vnserm keiserlichen anhangenden Insigel der geben ist zu Heytingsfelt nach Crists geburt dreuczenhundert Jar darnach in dem siben vnd sechtzigisten Jar am

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