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144. Bleidenstadt.

1587, April 9.

Cardinal Albert (tituli sancti Petri ad vincula) und Legat, Erzbischof von Mainz und Magdeburg, des heil. Römischen Reichs Kurfürst, Erzkanzler und Primas, Administrator von Halberstadt, Markgraf von Brandenburg etc. überschickt dem Decan, dem Capitel und den Vicarien der Kirche des heil. Ferrutius (in Bleidenstatt), welche vor wenigen Jahren mit päpstlicher Auctorität und mit Genehmigung seiner Vorgänger aus dem regulären in weltlichen (seculären) Stand versetzt worden seien, neue Statuten und Ordnungen und gebietet ihnen deren genaue Befolgung.

Es siegelt der Aussteller.

dat. Aschaffenburg die nona mensis Aprilis a. d. 1537. Orig. Perg. (als Buch gebunden) mit anh. Siegel (verletzt). 145. Dietz.

1537, Dec. 8.

Johann Erzbischof zu Trier bekennt, dass er von wegen des Teiles der Grafschaft Dietz, der ihm durch den Tod des Grafen Eberharts zu Konigstein erledigt und heimgekommen, seinem Getreuen Wolffen von Muderssbach und mit ihm seinem Vater Emmerich und seinen Brüdern Wigandt, Ludwig und Wilhelmen seinen Teil an dem Waldzehnten, dem Zehnten zu Rodenberg und die Dietzer Gülte im Driedorffer Kirchspiel zu rechtem Mannlehen verliehen habe. Es siegelt der Aussteller.

dat. Erembreitstein am 8. tag Decembris 1537.
Orig. Perg. Siegel fehlt.

146. Dietkirchen.

1538, Oct. 22.

Herman Schmidt und Lena seine Ehefrau von Niddernhadamar verkaufen dem Dechant, Capitel und der gemeinen Präsenz des Stiftes s. Lubentii zu Diekirch 12 Gulden jährlicher Gülte für 10 Gulden und setzen als Unterpfand 1/2 Morgen Landes auf dem wingartsberg gelegen und etliche andere Grundstücke. Wiederkauf vorbehalten.

Es siegeln Schulteiss und Schöffen des Gerichtes zu Niddernhadamar.

dat. dinstag nach der eylff dusent junffrauen tag a. d. xvo und xxxvIII. Orig. Perg. mit anh. Siegel.

147. Dietkirchen.

1539, Febr. 15.

Pauels Scheffer von Dern und Yde seine Ehefran verkaufen dem Decan, Capitel und den Vicaren des Stiftes sant Lubentien zu Dickirchen in ihre gemeine Präsens 1/2 Gulden pagament jährlicher Gülte für 30 Gulden pag. und setzen als Unterpfand verschiedene Güter vor dem Schulteiss und den Schöffen des Gerichtes zu Niddernhadamar: Lotzen von Elss Schulteiss, Johan Hellingk auch Schulteiss und Contz

Meylinger, Frederich Schnider, Wigant Schmidt, Jacob Eppelman, Jacob Stude, Scheffers Diln von Steynbach, Schöffen.

Es siegelt das Gericht.

dat. uff sampstag nach sant Veltinstag anno dom, xv und xxXVIII nach trierer gewonheit.

Orig. Perg. mit anh. Siegel.

148. Dietkirchen.

1539, Nov. 3.

Engelman Scheffer Hens Sohn von Niddernhadamar und Magdalena seine Ehefrau verkaufen dem Dechant, dem Capitel und der gemeinen Präsenz des Stiftes zu Diekirch 9 Simmern Korns Dieczer Masses jährlicher Korngülte für 15 Gulden pagament und setzen als Unterpfand Einen Morgen und ein satel Lands daselbst.

Es siegeln Lotze von Elss Schulteiss und Johann Helling auch Schulteiss und die Schöffen des Gerichtes zu Niddernhadamar, dat. uff montag nach aller helgen tag 1539.

Orig. Perg. mit anh. Siegel.

149. Babenhausen.

1539, Dec. 29.

Philips Graf zu Hanaue und Herr zu Liechtennberg verleiht dem Getreuen Hartmutt von Cronenberg zu rechtem Burglehen jährlich 25 Gulden Geldes auf Walpurgi auf seiner Kellerei zu Babennhausen, wie solche des Hartmutt Vater sel. seither von ihm und seinen Aeltern zu Burglehen gehabt habe.

Es siegelt der Aussteller.

dat. monntag nach der heil. unschuldigen kindlin tag 1539.
Orig. Perg. mit anh. Siegel.

150. Trier.

1541, März 12.

Nicolaus Bischof von Azoten (episcopus Azoten.) Generalvicar (in pontificalibus) des Erzbischofs Joannes Ludevig von Trier bekennt, dass er zu Merla in dem Kloster des heil. Franziscus dem Joannes Muyl von Coblenz die Subdiakonats weihe ertheilt habe.

Es siegelt der Bischof.

dat. (im Text: a. d. 1542 sabato quatuor temporum quo cantatur in ecclesia dei missi introitus Intret oratio mea" etc.; mit der Bemerkung unten:) ut supra.

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Bemerkung: Joannes Fabri notarius subscripsit.

Orig. Perg. mit anh. Siegel (sehr schadhaft).

151. Ladenburg.

1541, Mai 22.

Bürgermeister und Rat der Stadt Laudennburgk bekennen, dass Hanns von Bettendorff der Pfalz Haushofmeister den ewigen Bodenzins von Einem Pfund 8 Schilling 4 Hellern, welchen er ihrem Belehnten Johann Heltenn Kaplan der Frühmesspfründe in der St. Gallen

Pfarrkirche zu Laudennburgk von wegen seiner Pfründe jährlich zu geben schuldig war, mit Erlaubniss der Herrn von Pfaltz und Wormbss mit 28 Pf. 6 Schill. und 8 Heller abgelöst habe und sprechen den genannten von Bettendorff seiner Schuld quit ledig und los.

Es siegelt die Stadt mit ihrem kleinen Insiegel.

dat. sondags Vocem Jocunditatis anno domini daussent funffhundert und im ein und viertzigstenn jare.

Orig. Perg. Siegel fehlt.

152. Eichen bei Windecken.

1542, Jan. 8.

Schulteiss Dogell Hen zu Eichenn und Dilnhengen Wernhers Peter Dietzen Contz und Linden Velten, alte und neue Geschworene desselben Dorfes in der Grafschaft Hana we, bezeugen der Jungfrau Otilia von Eichenn, dass sie von Ackerhens und seiner Ehefrau Elizabeth ehelich geboren sei und während ihres Aufenthaltes in Eichenn sich allzeit züchtig und ehrbar gehalten habe.

Es siegeln, da die Aussteller ein eigenes Siegel nicht haben: Rudolff Scheurig und Rudolff Metzler, Bürgermeister der Stadt Wynneck. dat. uff sontag nach trium regum 1542.

Orig. Perg. Siegel fehlt.

153. Albach.

1545, Jan. 4.

Joist Mosskam von Albach und Anna seine Ehefrau bekennen, dass sie dem Johan Enolff von Offheym, seiner Ehefrau Anna und ihren Erben Einen Morgen Landes oberhalb Gretgesborn und Einen Wiesenplacken im Niddern-Albache-Grunde für 28 Gulden zu rechtem Erbe verkauft haben. Cristgen Dewalt und seine Ehefrau Grede bekennen, dass sie demselben Johann und seiner Ehefrau Anna 1/2 Morgen Landes uff dem Kompell gelegen, verkauft haben.

Es siegeln die Schulteissen Lotze von Elss und Johan Hellingk, und die Schöffen des Gerichtes zu Niddernhadamar.

dat. uff sontag den achten tag aller kundelin anno domini xv und XLш more trev.

Orig. Perg. Siegel fehlt.

154. Gronau.

1545.

Rechnung des Spitals Gronau über Einnahmen und Ausgaben von Geld und Früchten von dem Vogt auf Hohenstein Endres Welsung angefertigt. 1545.

(Rechenung des Spittals Gronawe inname und ussgifft gelts und frucht vom jare 1545 durch Endres Welsung voyth auff Hosten bescheenn.)

Diese Rechnung enthält höchst schätzenswerte Nachrichten über Preise der Lebensmittel, Geld, Frucht- und Weinmasse, Gesinde- und

Arbeitslöhne, Benennungen von häuslichen, landwirthschaftlichen und gewerklichen Gegenständen etc. etc.

Einzelnes sei hier mitgeteilt: Das Geld wird meist berechnet nach Gulden, Albus, Pfennig und Heller. Der Gulden hat 24 Albus, der Albus 8 Pfennig, der Pfennig 3 Heller. (Dies ist eine Abweichung vom rhein. Kurfürstengulden, der lange 24 Albus zu 12 Hellern hat.) Es kommen auch Thaler vor von einem Werte von 31 Albus oder Einem Gulden 7 Albus und Batzen (patzen) zu 14 Pfennig oder 1 Albus 6 Pfennig.

Das meist gebrauchte Getreidemass ist das Bopparder Malter zu 8 Simmern (somern). Ausserdem werden genannt die Malter von Mainz, Limburg und Weisel. Das Mainzer Malter ist gleich einem halben Bopparder, das Limburger gleich 7 Simmern des Bopparder Malters, das Weiseler Malter ist ebenso gross wie das Bopparder. Es wird ein Unterschied gemacht zwischen gehäufter und gestrichener Messung (gehawfft und geript). Das Limburger Malter hat 12 gehäufte oder 14 gestrichene Simmern. 14 gehäufte Simmern sind gleich Einem Bopparder Malter. Der Unterschied zwischen gehäufter und gestrichener Messung ist also 1/7. Der Hafer wird nach Simmern und nach Säcken berechnet. 1 Simmer Hafer kostet 3 Albus, 1 Sack 17 bis 20 Albus. 1 Malter Korn Bopparder Masses 1 Gulden 20 Albus, auch 2 Gulden, auch 2 Thaler. 1 Simmer Gerste kostet 6 Albus, 1 Simmer Erbsen 11 Albus. Der Wein wird nach Fuder, Ohm und Viertel berechnet. Ein Fuder hat 6 Ohm, das Ohm 20 Viertel. Ausserdem werden Wein und Bier auch nach Mass berechnet. 1 Mass Wein kostet 20 Pfennige oder 22 Albus, 1 Mass Bier 1 Albus, 1 Ohm Bier 2 Gulden. 1 Fuder Wein 43 Gulden 1 Ort, 1 Ohm neuer Wein 6 Gulden. Eine Gans kostet 3 Albus, ein junges Schwein 12 Albus, 1 Ferkel 42 Albus, 1 Tonne Häringe 8 fl., 1 Mass Butter 5-612 Albus, 1 Pfund Schafkäs 12 Pf., 1 Pfund Holländ. Käse 14 Pf., 100 Eier 5-7 Albus, 1 Pfund Candelzucker 6 Albus, 1 Loth Saffran 4 Albus, 1 Loth Muskat 2 Albus, 1 Pfund Pech 7 Pf., 1 Pfund Seife 212 Albus, 1 Pfund Hanf 22 bis 24 Pf., 1 Wagen Kohlen 3 Gulden, 1 Ries Papier 21 Albus.

Der Taglohn für Handwerker ist meist 3 Albus, so des Schneiders, des Schreiners. Der Schlosser erhält 2/2 Albus, sein Knabe 12 Pf., Drescher erhalten 8-12 Pf., Schnitter 16-22 Pf., Mädchen nur 12 Pf., Grasmäher 21/2 Albus.

Der Jahrlohn des Rüstknechtes ist 12 Gulden, des Oberwagenknechtes 10 Gulden, des Unterwagenknechtes 612 Gulden, des Stallknaben 32 fl., des Schäferknaben 2 fl., des Kochs 6 fl., des Schweinehirten 22 fl., der Käsemutter 4 fl., der Viehmagd 4 fl. Dieselbe er

hält ausserdem für Besorgung des Backhauses eine Verehrung von 12 Gulden.

Buch in Pergamentumschlag.

155. Oberwesel.

1549, Jan. 23.

Henrich Ballendunck und Derich van Groin, Scheffen zu Wesel bekennen, dass Cornelius Calmudder und Ailtgin seine Ehefrau dem Rutger thon Berge und Druytgin seiner Ehefrau ihr Haus und Erbe an der Klosterpforte nebst dem dazu gehörigen Stalle für eine Summe Geldes verkauft haben.

Es siegeln die Aussteller.

dat. etc. duisent vyffhundert negen und fiertich den drie und twintichsten dach des maintz Januarii.

Orig. Perg. (zusammengebunden durch Siegelstreifen mit den Urkunden der Schöffen von Wesel vom J. 1565, März 12 und 1566, März 22) mit 8 anh. Siegeln, von denen je 2 zu den 3 Urkunden gehören, 2 zur Vereinigung der 3 Urkunden dienen).

156. Dietkirchen.

1550, Nov. 25.

Johan Egenolf und Anna seine Ehefrau, wohnhaft zu Offheim und Paulssen Adam und Els seine Ehefrau, wohnhaft zu NyddernHadamar bekennen, dass sie dem Decan, dem Capitel und den Vicarien des S. Lubentienstiftes zu Dietkirchen zu ihrer gemeinen presentien 2 Gulden jährlicher Pension für 40 Gulden (zu 24 wiespennig) wiederkäuflich verkauft und verschiedene Güter als Unterpfand eingesetzt haben. Es siegeln die Schulteissen Lutze von Els und Johann Hellinck und die Schöffen des Gerichts von Niddernhadamar.

dat. off s. Katharinen tag a. d. 1550.

Orig. Perg. Siegel ab.

157. Dietkirchen.

1551, Febr. 16.

Joachim von Hornberg Amtmann zu Altenwilnaw und Merge von Hatzfelt Eheleute vertauschen dem Herrn Marxen Sturm Dechant des Stiftes S. Jorgen zu Limpurg und Vicar des S. Peters Altares zu Dickirchen und seinen Nachkommen am genannten Altare ihre eigenen Güter, nämlich ihren groissen semen samt den Weiden auf dem kreben des Herrn von Nassaw liegend, das abgesteinte pleckelgin Landes und 1 Morgen Landes in der lauff und erhalten dafür mit Zustimmung des Dechanten von Dickirchen aus dem Höfchen der obengenannte Vicarien dem sogenannten scholmeisters hoffgin: 1) den Anteil der Vicarie in ihrem kreben, längs Diederichs Peters kreben liegend; 2) ein Satel Lands uff den kuppeln in die fulbacher Zentenleit gehörend; 3) das graes unter dem limpurger Weg.

Es siegeln die Aussteller und Schulteis und Schöffen des Gerichtes zu Niddernhadamar, Lotze von Elss Schulteis, Johan Hellingk

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