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Quadratschrift durch Verlöschen des linken Schaftes leicht, 1 der Textfehler muss aber aus der Quadratschrift oder ihrer unmittelbaren Vorstufe erklärt werden, denn er ist jünger als die Septuaginta. Für

.גתות lese man also מבוגרות

,zu stehen נהרסו גתות sinngemäss נשמו אצרות So kommt neben

wie Vs. 10 neben dem Getreide auch Most und Oel genannt ist. Dieser Umstand zeigt aber auch, dass neben dem etwas ausgefallen ist, nämlich die Trauben und Oliven, welche in die Keltern gehören. Vergleicht man nun Vs. 10, so sieht man auch, dass zu 3 nicht passt, sondern auf Flüssigkeiten geht wie wn, woraus sich wieder die schwere Beschädigung von Vs. 17 ergibt. Der Sinn kann nur so vervollständigt werden: Die Vorrathskammern sind wüst geworden, die Keltern eingerissen, denn das Korn ist hin, Trauben und Oliven nicht da, was sollten wir in sie (in die Vorrathskammern und Keltern) hineinlegen? So sind die drei ersten Worte von Vs. 18 noch zum vorigen zu ziehen, und die ganze mit ihren vier Hapaxlegomenen und der unerhörten Construction von N, vgl. Jes. 24, 7, ihre schwere Verderbniss laut verkündende Stelle so etwa herzustellen sein (5) E

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So schwindet aus Vs. 18 auch die, welche aus mit der Variante geworden ist, und die neben den und den 78, falls man nicht an wilde Thiere denkt, keinen Platz hat. An die im Felde wild lebenden Thiere darf aber nicht gedacht werden, da diese in Vs. 20 noch speciell erwähnt werden. Die femin. Variante lieferte dann das zu und es entstand, das LXX und Syrer hier nicht lasen, obwohl sie es Exod. 14, 3; Esther 3, 15 harŭodai Taqúooεσ9α sehr wohl kennen, also nicht aus Unwissenheit anders übersetzt haben. Dass die Heerden nun weinen, hat der Kritiker nicht zu verantworten, dass sie aber N, also schuldig sind, ist nicht nur wieder ein Hapaxlegomenon, sondern auch leicht in verbessert, wogegen man sich nicht auf Jes. 24, 6; Ezech. 25, 12; 6, 6 berufen mag. Damit verlassen wir die schwer geschädigte Stelle, ohne zu meinen den ursprünglichen Wortlaut, wohl aber den ungefähren

1) Vgl. dazu die Tafel III in des Grafen de Vogué Mélanges d'archéologie orientale Paris 1868 S. 160. Man könnte vielleicht daran denken

,zu emendieren, wobei die Buchstabenzahl gerettet wird בעצרות in ממגרות

aber dies Wort ist nachbiblisch und aramäisch, Joel schreibt 4, 14 ♫л.

Sinn hergestellt zu haben. Ich werde mich freuen, wenn's ein andrer besser macht.

I, 19 Schreie ich, ps, die Versammlung der Landesbewohner redet in der 1. Pers. Sing. wie der Chor der griechischen Tragoedie. II, 1. Das Original für die Elemente der Schilderung des

", die hier und später verknüpft sind, ist Zephanja 1, 14 f., wo selbst das Lösegeld der Tyrer und Sidonier 4, 4, vorgebildet ist, in den Worten

12 ,34 .Darnach ist auch Ezech . גם כספס גם - זהבם לא יוכל להצילם .schon technisch für Gerichtstag יום ענן וערפל

II, 5. Der Ausdruck n p ist unmöglich in diesem Zusammenhange, wo unmittelbar daneben steht an bp, das Rasseln der Wagen hat neben dem Knistern der Flamme, die Stoppeln frisst, keinen Platz, denn es ist stärker, und das folgende Bild schwächt;

כמרכבות ist dem zweiten Versgliede zugehörig, das erste kann nur כקול

כמרכבות und כפרשים כן ירוצון haben, dann werden die Bilder concinn und das Original für das zweite Glied steht ,על ראשי ההרים ירקדון על ראשי Uebrigens gehört das .סוס וְהֵר וּמֶרְכָּבָה מְרַקְדָה 2 ,3 .Nah

b zu den Heuschrecken, denn auf den Berggipfeln springen die Wagen nicht, weil dort die Pferde nicht laufen sondern langsam gehn Amos 6, 12. Die Benutzung von Nahum (2, 11) zeigt auch das

liegt dem 77 Joel 4, 3, zu Grunde. Vgl. Obadja 11.

3,10 .und Nah פני כלס קבצו פארור Wo Nahum feiner sagt קבצו פארור

מֶלֶךְ אֵין לָאַרְבֶּה וַיֵּצֵא חצץ Vs. 7-8 umschreibt das Sprichwort bedürfen aber בְּעַד הַשְׁלַח יִפְּלוּ לֹא יִבְצָעוּ: Prov. 30, 27; die Worte כלי

einer Erörterung. Dass nicht zwischen heisst (Credner) ist gewiss, dass Ewald's Uebersetzung: Und durch den Wurfspiess fallend brechen sie nicht ab, unhaltbar, weil b nicht heisst: durch den Wurfspiess, ist ebenso sicher. Hitzig, von der ersten Bedeutung von 7, hinter, ausgehend, das sowohl von hinten nach vorn, als von vorn nach hinten bedeuten soll, sagt zur Erklärung: sie unterlaufen den Speer und haben ihn sofort hinter sich. Diese Auslegung bleibt mir dunkel, zumal sie doch also fallen. Unter den Rabbinen lässt sich Ibn Ezra auf nicht ein, Qimhi aber folgt dem Raschi:

בעד ist wie ב' הש' .d. h כמו בעד החלונים על פני כלי זיין יפלו ויחנו

hinter den Fenstern, um die Waffen herum fallen sie und lagern sie sich, wobei die Hauptsache ist, dass das Fallen in ein Lagern umgesetzt wird; & soll dann heissen sie plündern nicht, nehmen kein y, während Ibn Ezra nach sie verwunden nicht, auslegt, wie Abulwalid und R. Tanchum, wobei aber y in einem Sinne genommen wird, den es sonst nicht hat. Habakuk 2, 9

spricht speciell zu Gunsten der ersten Deutung. Was sagen nun die Alten? Bei Hieronymus findet sich ein höchst interessantes Missverständniss, wenn er übersetzt: Sed et per fenestras cadent, et non demolientur. Er hat nicht etwa 'n gelesen, sondern in der Eile der Arbeit seinen Rabbinen, der ihm wie Raschi diese Phrase zur Erklärung anführt, missverstanden, oder sonst wie das lexikalische Beispiel zur Erklärung von in den Text gebracht. Das demolientur ruht auf dem Vergleiche von D, der also auch uralt ist.

Das Targum nimmt als Hiphil, bringen zu Falle und tödten,

לאתר דאינון : wird etymologisch als Schickung, Auftrag genommen שֶׁלַח d. h. wohin sie geschickt werden, da שְׁלִיחִין קָטְלִין ולא מקבלין ממון

tödten sie und nehmen kein Geld. So in der Ausgabe des Robert Stephanus 1556.

Aquila, Theodotion und Symmachus fehlen zur Stelle, die Septuaginta hat scheinbar 15, 23 καταβαρυνόμενοι ἐν τοῖς ὅπλοις αὐτῶν πορεύσονται, ο που το καὶ ἐν τοῖς βέλεσιν αὐτῶν πεσοῦνται, bietet, Ìja

ex pondere armorum ܡܢ ܝܘܩܪܐ ܕܝܢܗܘܢ ܢܦܠܘܢ wofür Pesch. bietet wird von Symmachus durch לא יבצעו Das

ov

suorum cadent. = οὐ διακόψουσιν von Theodt. απλα το = καὶ οὐ συντριβήσονται gegeben, also in der Art des Ibn Ezra interpretiert, in gleichem Sinne versteht LXX οὐ συντελεσθῶσιν andre Lesart οὐ συντελέσωσι. Beim Syrer der Pesch. finden wir aber non ascendent oder erigent ad summitatem.

Da in Vs. 8 bo

b

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der Septuaginta als Weg wohl bekannt, dazu der Sinn sehr einfach wäre, so wird zataßaqvvóμɛvo zτh. nicht zu gehören, daneben hätten LXX aber das unverständliche nicht. Ich halte es hier für wahrscheinlich, dass wir in den zwei Sätzen der LXX verschiedne Wiedergabe desselben hebräischen Stückes und dann des bb haben, während das erste hebr. 17b inbona a ausgefallen ist, denn önλα steht für b 2 Chr. 23, 10; 32, 5, ebenso aber Solis Neh. 4, 17 (graece; 11 hbr.). Dann stünde dem unerklärlichen bbw gegenüber 1) xaτaßagvróuεvoi v τοῖς ὅπλοις αὐτῶν — πορεύσονται = dem hebr. 1153, 2) ἐν τοῖς βέλεσιν αὐτῶν πεσοῦνται, 3) ολοι οσιι, wobei καταβαρυνόμενοι mit zusammenstimmt, das nogetoоrta aber eigentlich nicht hingehört, sondern einer andern Uebersetzung zuzuweisen ist. Das hebr. Original kann ich aber nicht erschliessen und den masorethischen Text nicht sicher übersetzen und verstehen, das 7 kann hier nur auqi gefasst werden, das aber führt auf den Sinn den Raschi etwa andeutet, doch ist kritisch sehr verdächtig.

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Sprachlich bemerke ich, dass nur in der Chronik, Nehemja und in den Elihureden ausser dieser Stelle vorkommt, also ein spätes Wort ist und zum ältesten Prophetentexte sich nicht recht schickt.

II, 14 findet seine Parallele Jon. 3, 9, die

-als gott רב חסד und ארך אפים aber und רחום חנון 13 .Adjectiva Vs

liche Eigenschaften, gehn bekanntlich auf Exod. 34, 6; Numer. 14, 18 zurück, kommen aber sonst nur in den jüngsten Texten vor, nämlich 2 Chr. 30, 9; Neh. 9, 17, 31; Jon. 4, 2; Psalm 111, 4; 112, 4; 145, 8; 103, 5; 78, 38; 86, 15 daneben einmal bei einem Propheten, aber erst bei dem nachjesajanischen Nahum 1, 3. Nach allem Vorangehenden kann der späte Sprachgebrauch Joels nicht auffällig sein. Auch das p in 4, 21 geht auf Num. 14, 18 zurück.

ist entweder Rhetorik und dann zu lesen, da die Deutung: sie

IV, 3 die Knaben geben sie unbedacht, oder aber Fehler und 177 gaben den Knaben an Zahlungsstatt einer Hure, eine auffallende Redlichkeit und grossen Luxus in der Bezahlung der Dirnen bei diesen Sclavenhändlern zur nothwendigen Voraussetzung hat. Ein Sclave war wohl theurer, als ein Liebesdienst. Schon Oort las 1772 in Theologische Tydschrift 1876 S. 367.

in

IV, 11. Ueber die

nur ein Imperativ

ob Helden ob Engel siehe unten. Da hier möglich ist, so erweist dieser, dass wir es hier mit einem Gebete zu thun haben, und dass wir zu 2, 21 richtig bemerkt haben das Gebet gehe fort. Zuals Engel, führe ich die auch für die im Daniel 10, 20 auftretende Lehre von den Schutzengeln der einzelnen Völkern instructive Stelle des Targum, Richter 5, 13, an, wo

בכין נחית חד משיזבי ישראל ותבר תקוף גיברי עממיא: הא :es heisst לא מגבורא הות דא אילהין יהוה תבר קדם עמיה תקוף גברי סנאיהון

d. h.,,dann stieg einer der Retter (Schutzengel) Israels herab und brach die Kraft der Helden (oder Engel?) der Heiden. Siehe, nicht durch Heldenkraft geschah das, sondern Jahve zerbrach vor seinem Volke die Kraft der Helden (oder Engel?) seiner Hasser.“ Hier sind die eher die Engel als die Helden, wir haben es mit einem Kampfe der Geister in der Luft zu thun, wie in Kaulbach's Hunnenschlacht.

GESCHICHTE DER AUSLEGUNG. ·

Patristische Zeit.

I. Theodor von Mopsueste.

Je weiter sich meine Auffassung des Joel vom Herkommen entfernt, umsomehr ist es mir von Interesse, dies Herkommen selbst in einer mehr als oberflächlichen Weise zu erforschen; diese Untersuchung wird zu einer Skizze der Auslegungsgeschichte überhaupt werden, und als solche besonders für die Prophetenauslegung hoffentlich andern so nützlich zu lesen sein, wie mir ihre Herstellung in wissenschaftlicher Erkenntniss förderlich gewesen ist.

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Ich stelle in meiner Betrachtung der alten Ausleger in erste Reihe den Theodorus von Mopsueste, † 428, nicht weil er der älteste ist, da ja Ephraem mehr als fünfzig Jahre vor ihm starb, auch nicht weil er etwa des Hebräischen kundig gewesen wäre, denn er bemerkt selbst, dass er dies nicht gewesen sei, sondern weil er Gegner der Allegorie ist, und weil er die strengste Exegetenschule, die der Antiochener, am reinsten und vollendetsten darstellt. Wir betrachten ihn als einen Fusspunkt, als Stein im Sumpf der alten Exegese. Er beabsichtigt ja in seinem Prophetencommentare ein Muster zu bieten, wie ein Commentar abgefasst sein müsse, zur Widerlegung der ohne genaue Prüfung sich über den Propheten hermachenden ältern, und zur Unterweisung der nachfolgenden Ausleger (In Hoseam prooem.). Dass er mit den ältern die Allegoristen, also Origenes, Apollinaris, Pierius, Euseb. H. E. 7, 32,

1) Theodorus sagt zu Amos 5, 26 f., wo die LXX hat rò oroov tov dεoù ὑμῶν Ῥεμφάν umschreibend: καὶ δὴ καὶ περὶ ἄστρου θεραπείαν ἀσχολεῖσθε, Θεοῦ προςηγορίαν αὐτῷ περιτεθεικότες, und fügt dann zur Erklärung des ägyptischen Wortes Ρεμφάν bei: φασὶ δὲ τὸν Ἑωςφόρον οὕτω κατὰ τὴν 'Eßqaíov zakɛìodai ykārtav; so berichtet er also über ein,,hebräisches“ Wort nach Hörensagen, und kann sachkundige Juden nicht gefragt haben, da ihm diese hätten erklären müssen, dass Remphan gar nicht hebräisch sei. Ich citiere hier und im Folgenden nach dem Abdruck bei Migne Patrologiae cursus completus, Patrologia graeca tom. LXVI, der Synesius, Theodor Mops. und S. Arsenius enthält. Die Stelle steht 1. 1. P. 280.

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