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3) Ausgaben von dem Poët, astronom. Edits princ. Ferrariae (per Aug. Carnerium) 147545 Die in Am. Handb. Ir B. S. 902 bemerkte: A-Venet. 1482: 4. ist offenbar eine jüngere. Eine neue Textrec, gab Jo. Soter (nach mehreren verglichenen Handschriften) Colón. Agripp. 1534 4. (nach Andern von 1535,) welches Guil Morellius in: Arati Phaes nomena, Hygini astronom. Par. (ap. Guil Morel lium-)1559.6 4. méistentheils folgte. Dér Ausgg. von Munker, A. van Staveren [zugleich mit dem

libr. fabular.] ist oben erwähnt worden; dos can dr would sub re. D

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Weil, wie ich im 2ten Zeitr, oben S. 78 erwähnte, sowohl 3 grofse griech. Redner von ihrer Redekunst in Rom Proben ablegten, indem Rednerchulen von Griechen daselbst angelegt waren, in welchen man auch practische Uebungen anstellte und die S. 77 f. benannten röm. Staatsmänner in ihren, blofs durch natürliches Rednertalent gehaltenen, eindringlichen Reden einleuchtend gezeigt hatten, dass es der röm. Sprache 'gar nicht an Kraft fehle und weil man die gerichtliche Beredtsamkeit, worauf man sich nunmehro vorzüglich legte, nicht zur Leitung der Staatsangelegenheiten für entbehrlich ansahe, so hob sich die Beredtsamkeit bei den Römern in diesem Zeitr., so lange die republikanische Verfassung währte, zu der ansehnlichsten Höhe und erreichte im Cicero die höchste Stufe des Glanzes und den Gipfel ihrer Vollkommenheit. So sehr sich auch Crassus, Antonius, die beiden Catuli und Jul, Caesar als Redner auszeichneten, so war es doch Cicero, der sie alle verdunkelte. Er und Qu. Horten

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sius machten in der Staatsberedtsamkeit Epoche. Khum hörte aber die republ. Verfassung unter den monarchisch-despotisch regierenden Imperatoren auf, und die Bere disamkeit wurde auf die juristische Praxis beschränkt, und sie verlor überhaupt ihre Stärke verlor am Umfange und an Würde. Denn es gab keine öffentlichen Staatsangelegenheiten mehr; das gemeinschaftliche Wohl einess freien Volks war nicht mehr zu vertheidigemtWas sollte die Brust des Redners erheben Was vermochte seinen Enthusiasmus zu begeistern 2. In Privatprocessen den Schutzredner des Clienten zu spielen, wie kleinlich, und auf die Imperatoren Labreden zu halten, wie einseitig war das nicht! Das Herz konnte da nicht reden. Weil es aber noch Statt fand, bei öffentlichen Vorfällen Reden zu halten, und weil die Gerichtshändel mündlich verhandelt wurden, fuhr man noch in den Schulen fort sich zu üben. Diese Uebungen waren aber nur sophistische Redekünsteleien. Somethielt sich doch noch die Beredtsamkeit bis gegen das Ende dieses Zeitraums.

A.

* GO Auk nadat wor Practische Beredtsamkeit.

Hozub at.

Der gröfste Redner des alten Roms, der die Eigenschaften der grössten griech. Redner in sich vereinigte, und fast die Kraft des Demosthenes, die Fülle des Plato und die Anmuth des Isocrates erreichte, war:

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Vgl. m. Handb. 4r B. S. 45-142. S. 45-48 habe ich die ihn betreffenden biograph. Schriften näher nachgewiesen. Hiezu gehört noch Sext. Aurel. Victor. de vir. ill. Cap. 81; Hist. de Cicéron, avec des remarques hist. et erit. par Msr. Morabin. Par. 1745. II Voll. 4.

2

So urtheilte Quintilianus inst. orat. B. X. Cap, I. vom
Cicero.

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LUeber seine ← in die Geschichte der Römer enge verflochtene Lebensgeschichte vgl. man Ferguson's Gesch des Fortg und Unterg. der röm. Republik. 3ten Bate Abthl. S. 76 f.; Hübler's Handh.Ad Völkergesch. 4ter B. S. 201 f. etc.; daher hier nur die Hauptdata. Er wurde zu Arpinum (Arpos) im Samniterlande, n. Erb. R. 648, or Chr. G. 108 geboren, kam frühzeitige nach Rom, woselbst ver sich unter Aulus Licinius Archias zum Redner zu bilden anfieng. Schon in seinem 26sten oder 27sten Jahre vertheidigte er ohne Furcht den Sex. Roscius Amerinus gegen einen Günstling des Sulla. Der Gewohnheit junger Männer gemäßs, sich auswärts zu bilden, folgend, und aus Furcht vor Sulla reiste er nach Athen und unterrichtete sich in der Philosophie der Academiker und sodann vervolk kommnete er sich in Kleinasien vunter, Xenocles, Dionysius und Menippus, mehr jedoch zu, Rhodus, (unter dem Apollonius Molo von Rhodus,) in der Redekunst. Nach seiner Rückkehr, im 31sten Lebensjahre studierte er unter den Gebrüdern Mucius Scaevola und Quintus Scaevola die Rechtsgelehrsamkeit und erlernte vom Roscius die Declamation. Sein Ruhm als Redner blühete empor. Er nahm Theil an der republikanischen Verwaltung wurde Quästor, Aedilis, codann Prätor, und, wenn er gleich novus homo *) war, in seinem 38sten Lebensjahre, n. E. R. 690 - Consul, rettetø im folgenden Jahre durch seine Entdeckung der Catilinarischen Verschwörung das Vaterland und es wurde ihm ein Dankfest gehalten. Von jetzt an beneidet und gehafst, suchten die Oligarchen Jul. Casar, Pompejuo und Crassus ihn durchaus vón

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D. h. derjenige Senator, dessen Vorfahren noch keine hohe Würde bekleidet hatten,

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‹ Staatsgeschäften zu entfernen, und gaben ihm den P. Clodius, der offenbar auf seinen Untergang. sann, Preis. C. wurde hiedurch auf eine niedrige Art ›muthlos ;\der wurde öffentlich gekränkt;~ nun verliefs er Rom, wurde auf Betrieb des Clodius in die Acht erklärt; seine Landgüter, selbst sein Tusculanum wurden verwüstet, sein Haus in Rom wurde angezündet. Weil man ihn in Sizilien nicht aufnehmen wollte, musste er nach Macedonien und sodann nach Thessalonich ziehen: Im August des folgenden Jahres warde er, da Pompejus und Cäsar uneins wurden, durch die thätige Verwendung der ersteren nach 15 Monaten) seines Exils, öffentlich zurückgerufen und ér erhielt seinen vorigen Ruhm und seine Güter wieder. In gerichtlichen Rechtshändeln hatte er über einen Nebenbuhler Hortensius das Uebergewicht. Auch wurde er Statthalter in Gilizien. Im Bürgerkriege zwischen Julius Cäsar und Pompejus hielt er es zwar eifrig mit dem Letzteren, *) ohne es jedoch ganz mit Cäsar zu verderben; allein nach dem -Tode des Ersteren nöthigte ihn die Uebermacht des Letzteren zu einer nachgebenden Zurückgezogenheit; **) so dafs er nicht mehr seinem Patriotismus eine Genüge leisten konnte. Diese grofsen Unruhen hatten ihn eine geraume Zeit verhindert, sich mit den Wiss. zu beschäftigen; nunmehro studierte er desto eifriger, namentlich auf seinen Landgütern bel Puteoli, (Academica)

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*) S. Cicero ad Attic. L. VIII. ep. 14; L. X. ep. 8.

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**),,Ut olim arbitrabar esse meum libere loqui, cujus opera esset in civitate libertas: sic ea nunc amissa, nihil loqui, quod offendat aut illius, (Caesaris) aut eorum, qui ab illo diliguntur, voluntatem,“Cic, ad Fam. L. IX. ep. 16,

und bei Tusculum (Tusculana). Allein nach Jul. Cäsar's Ermordung, (nach E. R. 710, v. Chr. G. 44.) wurde er auf's Neue gezwungen an den öffentl. Unruhen Theil zu nehmen; er erklärte sich gegen M. Antonius, hielt gegen ihn 14 spitzige Reden, die er seine Philippische nannte. Dieser verurtheilte ihn, als er das Triumvirat mit Lepidus und Octavianus errichtet hatte, zum Tode, welchen an ihm der Centurio Herennius u. Popilius Laenas auf seinem formianischen Landgute durch Enthauptung, vor Chr. G. 43. vollzogen, wofür der Letztere von dem Antonius 501,000 Thaler zur Belohnung erhielt. - C. war ein ausgezeichnet grofser Mann und ein seltenes Genie. Seine zahlreichen Schriften beurkunden seine ausgebreitete Gelehrsamkeit und sein Leben zeugt von seiner Liebe zum Recht, zur Tugend und zum Vaterlande. So sehr er aber ein moralisch edler Mann war, so war er doch auch nicht ohne Schwächen, wohin nicht nur seine Unbeständigkeit in seinen Aeufserungen und sein Wankelmuth, sondern auch eine unbegränzte Ruhmsucht und Eitelkeit, *) [indem er die Gunst des Volks gar zu hoch anschlug,] seine Schmeichelei gegen Pompejus und Cäsar, seine hohe Furchtsamkeit u. Muthlosigkeit zur Zeit des Mifsgeschicks gehören. Seine Gattin hiefs Terentia; seine Tochter Tullia war an den Dolabella verheirathet; sein Sohn artete völlig aus.

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II. Als Redner war C. für Rom das, was Demosthenes zu seiner Zeit für Athen war. Einen grösseren Redner hatten vor u. nach ihm die Römer nicht.**)

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*) Vgl. jedoch Martyni - Laguna's Einleitung zu Cic. epp. ad familiares L. V. ep. 13,

*"),,At oratio, ac vis forensis, perfectumque prosae eloquentiae decus ita universa sub priacipe operis sui Al, z. Gesch. d. Lit, d. Römer.

R

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