Page images
PDF
EPUB

Meeting in this fair solitude:

For beneath yon very skyu

Had they resigned to one another
Body and soul.

Neben dem Motiv des Inzests haben wir das daß der Dämon eine schöne Frauengestalt annimmt. Uller Wahrscheinlichkeit nach hat also Byron diese beiden Motive von Shelley.

Ist nun Ginotti-Nempere und Wolfstein in der ursprünglichen Erzählung identisch, so wird die Ähnlichkeit mit Manfred noch größer.

Die Scene in der Tempere seine Verführungskünfte versucht, hat große Ähnlichkeit mit der berühmten zwischen Faust und Gretchen. Es sei mir deshalb gestattet sie anzuführen.

Why" said Nempere,,are we thought to believe that the union of two who love each other is wicked, unless authorized by certain rites and ceremonials, which certainly cannot change the tenour of sentiments which it is destined that these two people should entertain of each other.

It is, I suppose, answered Eloise calmly, because God has willed it so; besides, continued she blushing at she knew' not what it would".

,,And is then the superior and towering soul of Eloise subjected to sentiments and prejudices so stale and vulgar as these ?" interrupted Nempere indignantly. ,,Say, do you not think it an insult to two souls, united to each other in the irrefragable covenants of love and congeniality, to promise, in the sight of a Beeing whom they know not, that fidelity which is certain otherwise?

But I do know that Being! cried Eloise with warmth and when I cease to know him may I die!

I pray to him every morning and, when I kneel at night I thank him for the mercy which, he has shown to a poor friendless girl like me! He is the protector of the friendless, and I love and adore him.

Man vergleiche hierzu noch folgende Stelle aus

Rosalind and Helen 342 ff.

We will have rites our faith to bind

But our church shall be the starry night

Our altar the grassy earth outspread
And our priest the muttering wind.
Es erinnert dies sofort an Manfreds Worte:
bound by ties

Stronger than the church links withall.

Ähnlich wie wir durch Kombination von GinottiNempere und Wolfstein den Ur-Manfred erhalten, erhalten wir durch Kombination von Victoria-Olympia, Eloise und der Nonne in der Ballade des zweiten Kapitels die UrUstarte.

Daß Victoria und Olympia dasselbe sind, geht unmittelbar aus dem Vergleich der beiden Stellen hervor:

und

'T was then that her form on the whirlwind upholding,

The ghost of the murder'd Victoria strode

and the bleeding image of the murdered Olympia haunted him

Ich glaube annehmen zu dürfen, daß die dunkle That von deren Erinnerung Wolfftein am Anfang von St. Irvyne gequält wird in der ursprünglichen Erzählung identisch ist mit der Ermordung Olympia's. Allerdings wird dann die Reihenfolge der Ereignisse umgekehrt. Uber gerade dadurch wird die Verzweiflung Wolfstein's im ersten Kapitel besser erklärt. Die Ballade im Kap. II läßt sich leicht in denselben Zusammenhang bringen. Es ist als ob Shelley sich von dem geheimnisvollen Grundmotiv der Erzählung nicht hätte trennen können. Was dann die Einheitlichkeit der Gestalt Victoria-Olympia-Nonne und der Eloisen's anbetrifft so finden sich allerdings in Shelley's Roman keine Andeutungen dafür, aber ich glaube sie schon aus dem Grund annehmen zu können da ihre Kombination Byron's Astarte ergiebt.

Außerdem will ich noch auf einige weitere, allerdings unbedeutendere Züge der Übereinstimmung zwischen Byron's dramatischer Dichtung und Shelley's Roman hinweisen die immerhin noch zur Stüße der aufgestellten Hypothese dienen können.

Bezüglich Wolfstein's Ubstammung wird gesagt: Ah! that eventful existence whose fate had dragged the heir of a wealthy potentate, in Germany

und von Manfred heißt es:

Thy garb and gait bespeak thee of high lineage,
One of the many chiefs, whose castled crags
Look over the lower valley. Which of these
May call thee lord?

Das Schloß Manfreds liegt in der Nähe eines Klosters wie aus dem Erscheinen des Ubtes hervorgeht. Im Kap. I von St. Irvyne ist gleichfalls von einem dem Schauplah der Erzählung benachbarten Kloster die Rede, und weiterhin spielt eine verfallene Abtei eine gewisse Rolle. Ein weiteres ähnliches Motiv ließe vielleicht sich noch darin sehen daß Ginotti wie Manfred unter dem Ausdruck des Entjegens den angebotenen Trunk Wein zurückweisen. Die Scene aus Manfred ist bekannt, in St. Irvyne heißt es: Do you not drink?

No replied Ginotti sullenly.

A pause ensued; during which the eyes of Ginotti, glaring with demoniacal scintillations, spoke tenfold terrors to the soul of Wolfstein.

Die Übereinstimmung mit der Scene in Manfred wird noch besonders dadurch auffallend, daß wie dort Manfred der Frage des Jägers nach seiner Herkunft ausweicht, hier Ginotti eine solche von vorneherein abschneidet. Er sagt:

My name, my family, and the circumstances which have attended my career through existence, it neither boots you to know, nor me to declare.

Ich bin vielleicht zu weit gegangen in dem Bestreben Übereinstimmungen zwischen Manfred und St. Irvyne heranszufinden. Über selbst dies zugegeben bin ich fest überzeugt, daß höchst auffallende und unleugbare Parallelen zwischen Manfred und St. Irvyne bestehen, die ein interessantes Streiflicht auf verschiedene dunkle Stellen im Manfred werfen. Ich glaube die nicht gelöst, so doch den Weg zu ihrer Lösung gezeigt zu haben und überlasse es berufeneren Federn die letzten

Manfred - Frage, wenn auch

Konsequenzen aus den von mir gegebenen Thatsachen zu ziehen.

Daß Byron St. Irvyne gekannt haben muß, ergiebt sich noch aus folgendem. Ein weiteres Motiv aus St. Irvyne findet sich in einer andern Dichtung Byron's nämlich im Deformed, Transformed.

Die Räuber denen sich Wolfstein angeschlossen hat, haben einen Raubanfall auf einen italienischen Grafen geplant. Wolfstein versäumt die Unternehmung. Als er zurückkommt erfährt er, daß der Unschlag ausgeführt, der Graf getötet ist, und seine Tochter in der Gewalt der Räuber. Er verliebt sich in sie, tritt den Räubern gegenüber als ihr Beschützer auf und um sie vor den Werbungen Cavigni's zu retten vergiftet er diesen. Seine Geliebte und er entkommen dann durch den geheimnisvollen Beistand Ginotti's der Rache der Räuber.

Eine ähnliche Rolle spielt Arnold im Deformed Transformed gegenüber Olympia. Diese ist von einem Haufen Soldaten bedroht. Arnold kommt und befreit sie mit mit eigener Lebensgefahr. Ihre Schönheit bezaubert ihn und es gelingt ihm dann auch nach den Andeutungen des Chors in Teil III ihre Liebe zu gewinnen. Wie Wolfgang der geheimnisvolle Einfluß Ginotti's zur Seite steht, so steht Urnold der Cäsars zur Seite.

Eine ziemlich wörtliche Parallele findet sich noch zwischen einer Stelle in St. Irvyne (S. 169), wo ein Räuber von vielen wackern Gesellen spricht who otherwise would have been ornaments to their country in peace, thunderbolts to their enemies in war

und Deformed Transformed I 1 wo von Demetrius Poliorketes gesagt wird

The shame

Of Greece in peace, her thunderbolt in war.

Vielleicht ist auch die schon behandelte Übereinstimmung in der Schilderung des Gewitters in CH III mit der im ersten Kapitel von St. Irvyne hier einzureihen.

Benüte Bücher.

The works of P. B. Shelley edited by H. B. Forman, London 1876-80. The poetical works of P. B. Shelley. Rossetti, London 1870.

Moore, Byron's works and life. London 1873.

The works of Lord Byron, Tauchniß Ausgabe. Leipzig 1866.

Kölbing, Byron Ausgabe 1, 2, Weimar 1896.

Elze, Lord Byron, Berlin 1886.

Donner Lord Byron's Weltanschauung, Helsingfors 1897.

Life of Lord Byron by R. Noel, London 1890.

Life of P. B. Shelley by W. Sharp, London 1887.

Dowden, Life of Shelley, London 1886.

The works of William Wordsworth edited by W. Knight, London 1896.

Byron by John Nicholl, London 1888.

Shelley by Jd. Symonds, London 1887.

« PreviousContinue »