singplatten parallel gegenüber. 1) Wahrscheinlich sind die Platten den Blättchen mehr oder weniger zu nähern; eine Einrichtung, die schon Nicholson angegeben und Parrot benutzt hat. Zu feinen elektrischen Versuchen construirt Peltier 2) ein eigenes Elektrometer, bei welchem ihm, wie er angiebt, Rousseau's Diagometer als Vorbild diente. Ueber einer horizontalen, mit einer Theilung versehenen Holzscheibe steht isolirt ein fester Arm aus Kupfer als Radius und trägt im Mittelpunkte eine kleine Stahlpfanne. Auf diese wird eine leichte Kupfernadel mit einem Stifte aufgesetzt und durch ein Gegengewicht horizontal balancirt. Die Nadel ist von der Länge des festen Armes. In dem Hütchen, wo der Stift eingefügt ist, liegt ein kleiner Magnet der Nadel parallel. Ist daher das Instrument so gestellt, dass der feste Arm sich im Meridiane befindet, so liegt die Nadel an ihm an; giebt man dem festen Arm Elektricität, zu welchem Zwecke er ein durch den Fuss des Instruments gehenden Fortsatz hat, so theilt sich diese durch den Stift der beweglichen Nadel mit, deren Abstossung durch die Richtkraft des an ihr befestigten Magnets bestimmt und durch den getheilten Kreis der Bodenplatte gemessen wird. Die Empfindlichkeit der Nadel kann dadurch gesteigert werden, dass ihr ein zu diesem Zwecke angebrachter, beweglicher nicht isolirter Metallstab genähert wird. Der Vortheil dieses Instruments besteht darin, dass ein jeder Verlust an Elektricität, er mag den abstossenden oder den abgestossenen Leiter betreffen, die Elektricitätsmengen beider auf gleiche Weise ändert. Coulombschen Drehwage nicht der Fall, cher derselben zu Anfange der Abhandlung wiederholentlich gemacht wird, dass sie bei ungleichen Ladungen der festen und der beweglichen Kugel stets zu geringe Abstossungen zeige, ist völlig ungegründet. Dies ist freilich bei der aber der Vorwurf, wel Als Elektrometer für atmosphärische Elektricität ist, nach Colladons Versuchen, der Multiplicator öfters in Vorschlag gebracht worden. Es ist hierzu eine hohe isolirte Auffangstange, die mit Spitzen in die Luft hinausragt, erforderlich, mit welcher das eine Ende des Multiplicatordrahtes in Verbindung gebracht ist, während das andere nach der Erde abgeleitet wird. Ein Ungenannter in Liverpool 3), Arago 1), Peltier 5) haben Beobachtungen der Luft 1) Becquerel traité de l'électric. tome II. p. 510. 2) Ann. de Chim. tome 62. p. 422. Pogg. Ann. Bd. 34. P. 502. 4) Becquer. traité. IV. p. 92. 5) Ibid. elektricität am Multiplicator angestellt, deren numerische Ergebnisse noch nicht mitgetheilt worden sind. Ich glaube nicht, dass diese Beobachtungsart Vortheile vor der gebräuchlichen am Strohhalmelektrometer hat. Ablenkungen am Multiplicator sind von mehr Bedingungen abhängig, und auf noch precärere Weise auf die Elektricitätsmengen der Luft zurückzuführen, als die Divergenzen der Strohhalme. Schwerlich lassen sich mit dem Multiplicator längere Zeit hindurch vergleichbare Resultate erhalten, da die Magnetnadeln, die nicht gegen starke elektrische Entladungen geschützt werden können, bedeutende Aenderungen erfahren müssen. Zu Versuchen mit der elektrischen Batterie, bei welchen man constante Effecte verlangt, oder die vergleichbar sein sollen, ist die Entladung durch einen in der Hand gehaltenen Stab nicht genügend. Man bedarf einer Art der Entladung, die sich stets gleichbleibt, und wendet am besten einen fallenden Körper dazu an. Ich habe mich bei meinen Versuchen eines Apparats von der folgenden, Einrichtung bedient. Auf einem starken Brette stehen in einer Vertical-Ebene 3 gefirnisste Glasstäbe von 2', 21 and 15" Höhe, von welchen die beiden äussersten mit aufgekitteten massiven Messingkugeln versehen sind. Die Kugel des ersten (längsten) Stabes steht mit dem Innern der Batterie in fester Verbindung, die des letzten Stabes wird mit der nach der äussern Belegung fortgeführten Leitung verbunden. Auf dem mittlern Stabe befindet sich eine horizontale Messingplatte mit 3 -Paaren von Pfannen; das erste Paar nimmt die Zapfen eines beweglichen Balkens auf, die andern beiden Paare dienen als Stützpunkte zweier kleinen Hebel. Der Balken ist ein 12" 3" langer, 21 dicker Messingstab mit zwei Endkugeln, seine Zapfen stehen ausserhalb der Mitte, so dass er, frei gelassen, sich um seine Zapfen dreht und die Verbindung zwischen den Kugeln der erstgenannten Glasstäbe bewirkt. Um die Berührung inniger zu machen, sind die Kugeln des Balkens sphärisch ausgeschliffen. Der Balken wird in schräger Lage gehalten, indem ein neben seinen Zapfen angebrachter kleiner Stift gegen den kürzern Arm eines kleinen Hebels stösst, dessen anderer Arm durch ein verschiebbares Gewicht beschwert wird. Unter den letztgenannten Arm fasst das Ende eines zweiten Hebels, an dessen freien Arm eine Schnur befestigt ist, die über eine an dem Fussbrette befindliche Rolle läuft, deren Gabel um eine verticale Axe drehbar ist. Mittelst dieser Schnur kann man von jeder Stelle des Zimmers aus die Hebel bewegen und dadurch den Balken lösen, der bei der Ladung der Batterie in schräger Lage, von den festen Kugeln 2" 9" entfernt, gehalten wird. Beim Zurückführen des Balkens in seine schräge Lage bleibt er in derselben stehn, da unmittelbar nach dem Zuge der Schnur das Gewicht auf dem ersten Hebel die anfängliche Lage der beiden Hebel hergestellt hat. Luftthermometer. Um die Erwärmung eines Drahts durch elektrische Entladung zu beobachten, kann man sich eines Luftthermometers von der folgenden Einrichtung bedienen. Eine Glaskugel A (Taf. 1. Fig. 8.) von wenigstens 3" Durchmesser, wird an drei Stellen geöffnet und zwar so, dass zwei Oeffnungen a, a' diametral gegenüberliegen. Auf diese sind ungefähr 1" lange durchbohrte Messingaufsätze gekittet, die äusserlich einen Schraubenzug haben und mit Hülsen nach dazwischen gelegter Lederscheibe luftdicht verschlossen werden können. Die dritte Oeffnung b ist mit einer durchbohrten Fassung versehn, und durch einen eingeschliffenen Stöpsel luftdicht zu verschliessen. An das eine Ende einer 200" langen, 0,45" weiten Glasröhre wird die Kugel A, an das andere ein 2,5" hohes, 6,3" weites Glasgefäss B angesetzt und das Ganze auf einem Brette über einer in Linien getheilten Scale befestigt. Dies Brett ist auf die in der Figur ersichtliche Weise, mittelst eines Metallbogens und einer Klemmschraube, gegen ein mit ihm durch ein Charnier verbundenes horizontales Brett unter einem beliebigen Winkel festzustellen. Um den Draht in der Kugel straff auszuspannen, werden 2 Exemplare der in Fig. 9 abgebildeten Klemme gebraucht. Das Drahtstück a (2′′ dick) geht ohne Reibung in die Oeffnung der Metallansätze; es hat an der einen Seite eine männliche Schraube d, an der andern eine conische Vertiefung, die sich in einer weiblichen Schraube endigt. In diese Vertiefung passt ein kleiner Kegel b, der vorn eingeschnitten ist, und beim Einschrauben den in die Spalte gelegten Draht fest einklemmt. 1) Das Einbringen des Drahts in die Kugel ist sehr leicht zu bewerkstelligen. Nachdem der Draht in gehöriger Länge in den beiden Kegelklemmen befestigt ist, 1) Diese Kegelklemme (auch bei andern Apparaten nützlich) ist mir von Herrn Kleiner angegeben worden, der das Thermometer, wie den oben beschriebenen Entladungsapparat auf das Vollkommenste verfertigt. wird an der einen Klemme die Schraube c abgenommen und statt ihrer ein Metallstab von der Länge des Diameters der Kugel aufgeschraubt, den man mit Draht und Klemme leicht durch die Kugel zieht. Wenn der Hülfsstab abgenommen worden, dient die Schraube c, den Draht festzuspannen, wobei man aber das Ende d mit einer Zange festhalten muss, um das Drehen der Klemme und des Drahtes zu verhüten. Diese Vorsicht würde überflüssig sein, wenn die Oeffnungen a a' an der Kugel und das Drahtstück a nicht rund, sondern eckig angefertigt worden wären. 1) 1) Geschlossen am 11. Juli 1837. (R.) Achter Abschnitt. Magnetismus und einige Nachträge zum Galvanismus und zum induzirten Magnetismus von Ludwig Moser. Zusätze zum ersten Bande des Repertoriums. a. Ueber die sogenannte Becquerel'sche Kette aus Säure und Alkali und über die Theorie des Galvanismus. Repert, Bd. . I, pag. 194. Ueber diesen Gegenstand ist bereits am angeführten Orte das damals Bekannte mitgetheilt worden; wir haben uns jedoch für diese schöne Entdeckung Becquerel's keine Erklärung gegeben, weil es zweckmässiger erschien, die weitere Entwicklung der entdeckten Thatsachen abzuwarten. Wie zu vermuthen stand, haben sich seit der Zeit mehrere Gelehrte, nehmlich Mohr in Coblenz 1), und C. H. Pfaff in seinem jüngst erschienenen Werke 2) mit dieser Art Kette beschäftigt, jedoch eigentlich keine neuen Thatsachen hinzugefügt. Die Behandlung von Mohr hat uns, wir müssen es gestehen, etwas befremdet. Er schreibt, Becquerel hätte vorsichtiger sein müssen, ein Experiment mitzutheilen, welches Faraday nicht gelungen ist (dieser letztere hat bekanntlich durch die Einwirkung von Säure und Alkali keinen Strom erhalten können, obgleich er ein empfindliches Galvanometer anwandte, ihn zu entdecken). In Folge dieser Versuche 1) Poggendorff. Annal. Bd. 39, pag. 129. 1) Revision der Lehre des Galvano-Voltaismus, Altona 1837. |