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Auch Nr. 3. ist ein für den ersten Unterricht in der so schönen wie interessan: ten illyrischen Sprache ganz brauchbares Buch, wenn gleich für diesen Zweig des flavischen Sprachstammes gediegenere Arbeiten in Berlitsch's und besonders in But Stephanowitsch's Grammatik vorhanden sind. Die Formenlehre ist durch ihre Uebersichtlichkeit der beste Theil des Buches; die Syntar dagegen hat der Verf. ziemlich_stiefmütterlich behandelt. Die angehängte kleine Chrestomathie mit erklärenden Anmerkungen ist eine willkommene Zugabe. Wir wünschen, daß das Buch dazu beitragen möge, auch außerhalb Desterreichs auf diese schöne, wohlklingende, und durch ihre poetische Volksliteratur interessante illyrische Sprache aufmerksam zu machen und in das Studium derselben einzuführen.

Neues deutsch-französisches Gesprächbuch zum Schulgebrauch bearbeitet von Dr. Emil Otto. Stuttgart. Verlag von Ebner u. Seubert 1850. 7 Bogen. broch.

Wenn es gleich richtig ist, daß sich seit etwa einem Jahrzehnt die Zahl der Lehrbücher für den Unterricht in den neuern, besonders in der französischen Sprache sehr vermehrt haben, was als eine Folge der größern Ausbreitung dieses Lehrs gegenstandes in Real-, höhern Bürger- und erweiterten Stadtschulen anzusehen ist, so kann man doch nicht leugnen, daß sich darunter meistens Grammatiken, Sprachbücher, Lesebücher und Chrestomathien befinden, kurz solche, welche mehr den fors malen Zwecken des Sprachunterrichts dienen. Die Zahl derjenigen Hilfsbücher, welche ausschließlich den praktischen Zweck, nämlich das Französischsprechen im Auge haben, ist verhältnißmäßig immer noch gering. Nun wird aber Niemand in Abrede stellen, daß bei aller Berechtigung der vorherrschend formalen Behandlung des Sprachunterrichts in Schulen den meisten jungen Leuten noch das weitere und legte Ziel gesteckt ist, daß sie die neuern Sprachen, besonders die französische, auch syrechen lernen. Man kann darüber streiten, ob dies in gelehrten Schulen zulässig, oder auch nur wünschenswerth ist; hinsichtlich der Real- und höhern Bürgerschulen aber. Privatinstituten u. s. w., kann darüber gar kein Zweifel obwalten.

Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es freilich einer eigenen Behandlung des Unterrichts in den neuern Sprachen; es bedarf vor Allem tüchtiger Lehrer, welche selbst fließend die Sprache sprechen. Aber es gehört dazu noch etwas Wesentliches, nämlich ein geeignetes Hilfsbuch, das dem Lehrer wie den Schülern das erforderliche Material in geordneter Stufenfolge an die Hand gibt. Es läßt sich zwar nicht leugnen, daß man Sprachübungen an die grammatischen und stylistischen Aufgaben so wie an die Lecture anknüpfen kann; allein eben dieses Anknüpfen hängt zu sehr von zufälligen äußern Umständen ab, als daß man ihm großen Werth beilegen könnte, ganz abgesehen davon, daß sie auch alles innern Zusammenhanges entbeh ren, und daß den Schülern die nöthigen stufenmäßigen praktischen Vorkenntnisse fehlen. Es läßt sich hiernach durchaus nicht umgehen soll anders etwas Tüch tiges erreicht werden, daß in den genannten Schulen ein solches Hilfsbuch, eine methodische Anleitung zum Französischsprechen, eingeführt und gebraucht werde. Nicht jedes erste beste französische Gesprächbuch“ läßt sich aber dazu gebrauchen, und mancher Lehrer ist schon durch einen gemachten, aber nur von geringem Erfolg begleiteten Versuch von dem Lehren des Französischsprechens abgeschreckt worden. Allein sicherlich lag davon die Schuld nicht an dem Gegenstand, sondern an dem Hilfsbuch. Denn nirgends ist es schlimmer, mit der Thür in's Haus zu fallen, als beim Französischsprechenlehren in deutschen Schulen. Wo dabei nicht ein methodischer Stufengang stattfindet, da liegt allerdings die Gefahr nahe, daß der Ges genstand dem Lehrer wie dem Schüler bald verleide. Gs bedarf also, kurz gesagt, eines eigenen für Schulen bearbeiteten Gesprächbuchs; und ein solches ist das oben angezeigte „Neue deutsch-französische Gesprächbuch zum Schulgebrauch,

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bearbeitet von Dr. Emil Otto,“ welches nicht verfehlen dürfte, manchen Lehrern zur Erreichung des mehrgenannten Zweckes willkommen zu sein a sowohl die Behandlungsweise des Stoffes als dieser selbst neu ist, so glauben wir am besten zu thun, wenn wir aus dem Vorwort einige hierauf Bezug habende Stellen anführen. „Der Schüler bedarf zum Französischsprechen zunächst eines ansehnlichen Materials, d. h. er muß für die am häufigsten vorkommenden Wörter aus den verschiedenen Redetbeilen den entsprechenden französischen Ausdruck kennen lernen. Hat er durch Auswendiglernen einer nicht allzu großen Anzahl von sorgfältig gewählten Wörtern ein solches Material inne, so beginnt die zweite Stufe damit, daß er sie unter einander verbinden lernt. Er muß zu diesem Bebufe eine Anzahl verschiedener kleiner Uebungsfäße lernen, wodurch ihm das Verbinden des Materials zu kleinern oder größern Säßen mit möglichster Vermeidung von Unregelmäßigkeiten geläufiger wird.“

„Ist dieses durchgemacht, so gelangt man in der dritten Stufe an die Gesprächsform. Die eigentlichen Gespräche bestehen nämlich nicht bloß überhauvt aus Wörtern und Säßen, wie audere Reden auch, sondern auch aus einer Summe von Redensarten, die in den verschiedensten Wendungen sich wiederholen und das eigentliche Wesen der Gesprächsform ausmachen. Auch von diesen Redensarten und Ausdrücken muß der Schüler, wenn er sich später selbstthätig im Gebiete der französischen Sprache bewegen will, einen gewissen Vorrath sich aneignen. Sie find der eigentliche Schlüssel zum lebendigen Verkehr mit Französischredenden. Ihr Besitz hilft auch den jungen Leuten am leichtesten die gewöhnliche Scheu überwinden, indem sie ihnen eine Menge der verschiedenartigsten Anknüpfungspunkte gewähren, um welche dieselben in der Regel am verlegensten sind.“ Es folgt dann das Auswendiglernen der gebräuchlichsten eigenthümlichen Redeweisen oder Gallicismen, und jezt erst in lehter Stufe das Erlernen leichterer, allgemeiner zusammenhängender Unterhaltungen und förmlicher Gespräche und Dialogen.

Verdient nun die vorliegende praktische Anleitung zum Französischsprechen schon durch diesen methodisch geordneten, auf vädagogischen Grundsäßen beruhenden Stufengang den Vorzug vor andern Gesprächbüchern, so unterscheidet sie sich aber auch noch auf's Vortheilhafteste von denselben durch die Auswahl des Stoffes. Denn gerade in dem Stoffe lag bisher ein Hauptgrund, warum die Jugend an dem Gesprächlernen“ keine Freude hatte. Wer bierin nur einige Grfabrung gemacht hat, der weiß, wie langweilig" die fast in allen Gespräch büchern wiederkehrenden Dialogen: „Mit dem Tapezier,“ „mit dem Schneider,“ „Zollbeamten“ u. f. w., für Knaben sind, deren Lebenskreisen natürlich solche Unterhaltungen noch ferne liegen.

Em.

Chrestomathie française en prose et en vers avec des notes grammaticales, biographiques et littéraires etc., par SchwobDollé, Professeur (Lektor) à l'Université et à l'École navale de Kiel. 2. Partie. Kiel (Schroeder) 1850.

En publiant cet ouvrage, M. Schwob-Dollé s'est proposé de donner, à la jeunesse des écoles allemandes, un livre utile, intéressant et sans danger pour les moeurs; c'est pour cela qu'il s'est vu souvent obligé de porter le scalpel sur le vif des morceaux en prose et en vers qui en composent le fond, et dont plusieurs sentent le rechauffé.

Je ne vois dans ce pêle-mêle d'auteurs des dix-septième, dix-huitième et dix-neuvième siècles, nul ordre méthodique, nulle marche progressive. L'Habit de Sédaine s'y pavane auprès de la Laurette de Vigny; Le Violon brisé de Béranger y figure à côté de la Bataille de Hastings; Racan et ses bergers y donnent la main à Paul Louis Cou

rier et les Chiens et le Vieux Soldat de Viennet s'y placent entre le Bélisaire de Marmontel et le Lépreux du comte de Maistre. S'il y a là de la méthode, je ne m'y connais plus.

Tous les jours la librairie allemande est inondée de Manuels, de Chrestomathies, de Lesebücher, d'Elementarbücher français. L'un veut enchérir sur l'autre, et dans tout ce fatras, on n'en trouve pas dix de bons. La plupart de ces livres sont de méchantes compilations, des spéculations de libraires: l'insuffisance des uns donne naissance à l'insuffisance des autres. Les premiers, exactes reproductions de la langue d'un autre âge, sont arriérés, et en dehors de toute raison; les seconds, sortant du cadre des ouvrages élémentaires, ne peuvent servir de base aux besoins de l'enseignement. Je sais très-bien qu'il faut du temps, du goût et un certain esprit d'investigation pour compulser les livres dans lesquels on choisit ses morceaux; je sais encore que fabriquer une chrestomathie, est un travail ingrat et très mal payé: mais celui qui s'y soumet, ne doit pas avoir pour but de gagner des gros sous, mais de développer l'intelligence et d'enrichir l'imagination de ses élèves. Destiné à agrandir la sphère de leurs idées, son livre ne doit pas être étroit et mesquin, se borner à des contes plus ou moins amusants, à quelques chansons passées de mode, mais renfermer, sous une forme concise, quelque chose de substantiel et d'utile. Une bonne Chrestomathie française devrait initier les élèves aux us et coutumes de la France; un Traité de Littérature, les introduire dans le sanctuaire de la Littérature française. On diviserait celle-là en Descriptions et en Narrations: les Descriptions seraient prises dans la Géographie, les Voyages, les Ouvrages sur la politique, le commerce, les inventions etc.; les Narrations, se bornant à des scènes historiques, dans l'Histoire de France, les Mémoires du temps, les Biographies etc. L'élève y gagnerait beaucoup, car il apprendrait l'histoire et les moeurs du pays dont il étudie la langue.

Je ne crois pas que la Chrestomathie de Mr. Schwob-Dollé réponde aux besoins de l'époque actuelle. Les notes et les remarques qui se trouvent au bas des pages, sont fort insignifiantes, les étymologies indiquées, pas toujours de bon aloi. En voici quelques unes: P. 246 2) Pain bis; bis ne dérive pas du latin, mais du celtique bis, noir; ce qui est plus naturel, puisque la langue française renferme une foule d'éléments celtiques (V. Mary-Lafon, Ampère, Bruce-Whyte). P. 1. Tante ne vient pas d'amita; c'est une onomatopée; v. fr. ante (que Vous donnez); il ne faut pas voir du latin partout. P. 12: altérer, que Vous faites dériver d'alter, vient d'alterare. P. 29: „Brama, dites-Vous, vient sans doute de bramer, onomat. sign. crier." Non, mais du grec Bogue, dont la racine se retrouve dans le sanscrit. P. 32: Aube ne vient pas d'albus, mais du provençal alba, formé du lat. alba (Cassiod. Orthog. c. VI). P. 36: Aucun (primitivement alque du lat. aliquem); erreur: alque n'est pas la forme primitive de aucun, c'est alquant, qui disparaît de bonne heure au XIII. Siècle, et se transforme successivement en alquens, alcuens, alcun, alcune. On trouve dans S. Bernard an cuens, et anch uns dans le roman de Mahomet. Aucun signifiait quelqu'un, et dérive de aliquis unus. Alque, cité par Vous, avait quelquefois la signification de oncques (unquam), comme dans ce vers: Et qui n'ama auques nul jor. Fabl. et Cont. (V. Fallot Recherches sur les Formes gr. de la L. fr. au XIII. Siècle. Paris, Impr. Royale).

Les remarques que Vous auriez dû faire, ce sont des remarques sur le style des écrivains et les locutions vicieuses qui se rencontrent ça et là dans les morceaux extraits de leurs oeuvres. J'ouvre le livre au hasard, et trouve dans la Prière de Lamartine p. 189 v. 13:

Pour moi c'est ton regard qui, du divin séjour,
S'entrouvre sur le monde et lui répand le jour.

Répandre (expandere) est verbe transitif: répandre des larmes (On vit répandre des larmes aux braves lanciers polonais). Le locatif se construit avec dans et sur, jamais avec à, du moins n'en trouve-t-on pas d'exemple: Je répands ma douleur dans votre sein (syn. d'épancher). Il répand des grâces sur les matières les plus abstraites (Barth). Massillon a dit: répandre des esprits de souffrance et de martyre, et Fénélon, parlant de Fr. Xavier: il allait répandant partout la bonne odeur de J. Christ; locution qui se voit dans les Epîtres de St. Paul. Une telle remarque était nécessaire.

P. 189 v. 1-4.

Mon âme est un rayon de lumière et d'amour,
Qui, du foyer divin détaché pour un jour,
De désirs dévorants loin de toi consumée,

Brûle de remonter à sa source enflammée.

L'ancienne édition porte consommée, la contrefaçon de Bruxelles, consumée. Votre note est incomplète; il fallait parler de la proposition adjective séparée de son antécédent, blâmer ou justifier l'emploi du qui.

Voilà des remarques comme il en faut faire, et non pas de ces notes que tout élève trouvera dans son Dictionnaire ou dans son Chapsal.

P. 5, 1) Vous auriez pu compléter la remarque sur l'article: la Lescombat, la Brinvilliers, le Mazarin (V. Wey Remarques sur la Langue française).

Je m'arrête-là; mais me réserve d'examiner la Chrestomathie de Mr. Schwob-Dollé avec plus d'attention, lorsqu'il aura répondu à ma critique ou fait paraître la troisième partie de son chef d'oeuvre.

G. de Castres.

Machat, J. B., ehemal. Professor der k. k. Ingenieur- Akademie, Französische Sprachlehre, in einer ganz neuen und sehr faßlichen Darstellung, mit besonderer Rücksicht für Anfänger. Herausgeg. von G. Legat, k. k. Professor. 22. unveränd., nach dem Dictionnaire de l'Académie verbesserte Aufl. Wien 1851. R. Lachner. 8. 508 Seiten.

Als Herr Machat im Jahre 1820 diese Sprachlehre herausgab, war dies etwa das dreißigste Regierungsjahr des seligen Meidinger. Er hoffte mit seinem Werke jenem Schultyrannen einen Stoß zu verseßen, von dem er sich nicht erholen sollte. Es gelang ihm, und obgleich er selbst nur die zweite Auflage erlebte, wirkte er doch nach seinem Tode in immer neuen Auflagen fort; wir haben gegenwärtig die 22. zu betrachten, die seltsamer Weise eine unveränderte und doch auch wieder eine verbesserte sein soll. Es ist ordentlich rührend, ein solches Buch in die Hand zu nehmen und die Fata libellorum zu überdenken. Meidinger entthront von Machat; Machat seit 30 Jahren de facto anerkannter Gebieter in Hunderten öfterreichischer Schulklassen; sollte es nun nach den in menschlichen Dingen waltenden Gesezen nicht mit Machat auch bald vorbei sein? Eine dreißigjährige Herrschaft möchte Vielen unverschämt lange vorkommen. Schaffer, der mit Machat große Familienähnlichkeit hat, hat es noch lange nicht zu 22 Auflagen_gebracht, und muß sich doch schon gefallen lassen, von jungeren parvenus rom Throne gestoßen zu werden; wie viel Jahre dürfte sich Machat denn noch versprechen! Wer weiß? In Desterreich entwickeln sich die Dinge anders als bei uns zu Lande; wir können uns selbst des Verdachts nicht erwehren, daß Machat nur darum Meidingern vom Throne stoßen konnte, weil er eigentlich zu derselben Dynastie gehörte und den alten abgetragenen Rock seines Vorgängers nicht wegwarf, sondern nur aus

bürstete, ausflickte, hin und wieder neu betreßte, so daß das Publikum kaum merkte, daß in dem aufgepußten Rocke genau genommen noch immer der alte liebe Meiz dinger steckte.

Das ist nun freilich keine Recension, nicht einmal eine Anzeige, aber der Leser weiß doch, woran er ist.

F. Callin.

El nuevo lector español. Zusammengestellt von Mariano Velasquez de la Cadena. -Mit deutschen Anmerkungen von Frie drich Funk. 1851. Frankfurt. Jügel.

Ein praktisches Buch, dem Inhalte nach durchaus verschieden von Franceson's Tesoro. Spanische Sprüchwörter bilden den Anfang, dann folgen Sprüche und Anekdoten; hieran schließen sich, häufig aus modernen Autoren und Zeitschriften geschöpfte auserwählte Stellen, enthaltend: Gespräche, Betrachtungen, Erzählungen, Geschichtliches, namentlich der franischen Geschichte entnommen, eine Breve descripcion de España; diversidad de carácter de las provincias españolas, Recen, Briefe; ein schäßenswerther Dialog, der familiaire Ausdrücke enthält, welche so sehr in das Genie der Sprache führen und die immer leider das Leyte sind, was man bei Sprachstudien zu hören bekommt (wir nennen als beachtenswerth: Que si quieres! Gehorsamer Diener. Canario, merkwürdig); ein Dialog, der die populaire Aussprache des Gastillanischen, namentlich in der Auslassung des Consonanten r veranschaulicht; Geschäftsbriefe, Rechnungen, Wechsel, Einladungsbillets, Briefadressen. Hieran schließt sich eine kleine hübsche Sammlung spanischer Synenyme; dann ein, etwas dürftiges, grammatisches questionnaire. Den zweiten poetischen Theil leitet eine Abhandlung über spanische Versification ein. Zu den Gedichten sind die zu betonenden Vokale mit fetter Schrift gedruckt, die nicht auszusprechenden mit _liegender. Den Schluß macht ein Wörterbuch.

Gin interessantes, reichhaltiges Material bietendes Buch, ganz dem Bedürfnisse Bruder Jonathan's, für den es eigentlich geschrieben ist, angemessen, und welches für den Gebrauch der Deutschen so praktisch eingerichtet zu haben, ein anerkennenswerthes Berdienst des Hrn. Funk ist. Dr. G. Büchmann.

Französische Grammatik für Gymnasien und andere höhere Lehranstalten, von C. A. Herrmann. Leipzig. X und 168 S.

Eine reine Sprachlehre, d. h. ohne Uebungsstoffe, nach Beckerschem Bau. Die Einrichtung ist folgende. Erst wird der Gesammtbau (System) kurz dargestellt, wobei die Beckerschen Unterscheidungen sich wieder geltend machen; dann folgt der erste Theil, welcher die Formen behandelt, und hierauf der zweite, welcher die Satformen entwickelt (Syntax). Ueberall sind die bekannten Kunstausdrücke_nach Beckers Sprachlehre angewendet. Anhänge bilden 1. der Versbau, 2. die Worts bildung (welche offenbar in den ersten Theil gehörte).

Die Ausarbeitung schließt sich, wohlverstanden mit Rücksicht auf die Unterschiede beider Sprachen, möglichst genau an Becker_an. Wer mit dessen Lehrgang vertraut ist, muß sich auch in diese französische Sprachlehre leicht finden. Der Ausdruck ist in dieser Vorausseßung vielleicht etwas zu kurz gehalten, doch giebt der Verf. da, wo er von Becker abgeht, nähere Andeutungen.

Eine bereits erworbene Kenntniß der Sprache bildet augenscheinlich die nothwendige Grundlage, und die ganze Sprachlehre ist hier nicht ein Unterricht zur Erlernung der Sprache, sondern vielmehr eine Erklärung aller in derselben sich kund gebenden Erscheinungen. Dies sagt der Verfasser im Eingange ausdrücklich.

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