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Nach Ginübung des Artikels S. 21-29, kommt §. 6. Vertretung des Artikels durch ein anderes Wort. Dazu S. 29 die Bemerkung: un, une so wie die meisten bestimmenden Wörter (was heißt das?) vertreten die Stelle des Article. Troß der Uebungen (übrigens ebenfalls nur ganz trockene Wörter) haben wir uns den Sinn dieser Bemerkung nicht erklären können. Was sollen nun die Kinder damit aufangen? - S. 31 §. 7. (Das Hauptwort im Theilungssinne; vorher war von beiden noch nicht die Rede, und die Lehre vom Haurtwort felgt erst S. 35. Was ist Theilungssinn? Ueberseßung von partitif. (Darunter als Beispiel: Er hat beständige Schmerzen !)

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Beim Haupt- und Beiwort, bildet die Angabe der Mehrzahl (auf s, und der unveränderten) zwei gesonderte Regeln, während S. 22 dieselbe Angabe durch eine kurze Bemerkung erledigt ist; hier folgen die weitern allbekannten Regeln über au, eu, al etc. Man sucht aber bis auf égal, vergebens nach Beispielen von Adjektiven auf eau, al im Plur. S. 40. §. 5. Die Beiwörter nehmen im F. meistens ein stummes e an, wenn sie ein solches nicht im M. haben; - sollte heißen: gewöhnlicher ein st. e. Was die Beispiele betrifft, so ist manches alberne darunter; 3. B. „Der Arzt hat giftige Schlangen und giftige Pflanzen. Königin ist eine verfolgende Frau. Ein naiver Gedanke ist natürlich. Hunde des Jägers find toll." Giebt es gar keine bessere Gelegenheit, dieselben Formen unterzubringen? S. 51 it adj. possessif: mon etc.; adj. démonstr. ce etc.; adj. indéfini: quelque, aucun, l'autre; dagegen 49 ist le mien etc. pron. possessif; . 61 chacun, l'autre etc. pron. indéfini; 62 celui etc. pron. démonstratif; also bloß nachdem sie mit dem Substantiv verbunden sind oder allein stehen. Woher diese seltsame Ansicht? außer dieser kleinen Aenderung finden wir nichts Bemerkenswerthes. Die Verben sind wie gewöhnlich geordnet, aber die zur Form S. 82-83 hinzugefügten elf Regeln genügen lange nicht, während sie für Kinder kaum verständlich erscheinen.

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In der Lehre vom Saße S. 127, wird das alte il aime il est aimant wieder aufgetischt (im Text steht: il aime sei gleich dem Ausdrucke je suis aimant !). Es sind dieses nicht Ausstellungen, welche das Buch unbrauchbar machen; cher wäre über ungenaue Berichtigung zu klagen; denn gar viele Druckfehler find stehen geblieben. Der dritte Theil sezt übrigens eine bedeutend vorgerücktere Lehrstufe voraus, als die ersten beiden selbst nach deren Einübung zur unmittelbaren Folge haben. Dr. Jost.

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Die plattdeutschen Sprichwörter der Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen, gesammelt und erklärt von Georg Schambach, Rector in Einbeck. Göttingen, Vandenhoeck u. Ruprecht. 1851. 122 Sgr.

Mit Recht hat man in neuester Zeit vielfach die lokalen Sprichwörter gesammelt; sie sind ja eigentlich die Weisheit auf der Gasse, und wenn schon die alten Sammlungen deutscher Sprichwörter weit verbreitet waren und die neueste allgemeine Sammlung von Simrock überall mit Beifall begrüßt ist, so haben die Sammlungen lokaler Sprichwörter um so größere Bedeutung, als die örtlichen Gigenthümlichkeiten ja immer mehr einer starren Allgemeinheit Plaß zu machen drohen. Das Sprichwort wurzelt ganz eigentlich im Volke, es ist noch nicht so ausgestorben wie das Volkslied, es wird sich auch länger halten als das Volkslied, weil es die verstandesmäßige Seite des geistigen Lebens im Volke vertritt, denn der Verstand bleibt auch, wenn durch die Zeitverhältnisse die Fülle des Gemüthes schon versiecht ist, noch lebendig, und im Ganzen und Großen bleiben die Erscheinungen des Lebens dieselben und diese allgemeinen Wahrheiten spricht hauptsächlich das Sprichwort aus. Indeß weil es eben im Volfe wurzelt, wurzelt es auch in der Sprache des Volkes; wo diese aber wechselt, muß es auch eine andere Form annehmen, mit der andern Form wird es aber ein anderes, das Volk fühlt sich nicht mehr in ihm wie

in seinem innersten Heiligthume. Da nun aber das Plattdeutsche immer mehr von seinem Gebiete dem Hochdeutschen einräumt, so droht auch der wahre Volkswizz in den norddeutschen Gegenden zu ersterben oder, was noch schlimmer ist, dem falschen Biz des Berlinismus Play zu machen. Die köstliche Weisheit daher, die sich in unsern plattdeutschen Sprichwörtern birgt, vor ihrem Untergange zu sammeln, ist ein schönes Unternehmen. Einem solchen Gesammtwerke müssen aber lokale Sammlungen vorangehen, und deren haben wir bis jetzt noch recht wenige.

Die obige Sammlung verdient den Freunden deutscher Sprache und Sitte angelegentlich empfohlen zu werden. Der Verf. hat auf dieselbe mehrere Jahre verz wendet, und die reiche Zahl von 400 zusammengebracht, eine Anzahl, die aller Beachtung schon werth ist, wenngleich in solchen Sachen Vollständigkeit schwer zu ers reichen ist. Ob sich diese Sammlung nun vervollständigen lasse, darüber kann Ref. kein Urtheil abgeben, er kann aber nicht umhin, auf die empfehlenswerthe Anordnung noch besönders aufmerksam zu machen. Auch hat der Herausgeber nicht mit Sammlung und Ueberseßung sich begnügt, sondern auch eine kurze Grklärung beigefügt; wegen der ihm zweifelhaften Erklärung der Redensart von den blinden Hessen erlaubt sich Ref. auf die gelehrte Erläuterung Jac. Grimm's in der Geschichte der deutschen Sprache zu verweisen. Sehr viele, wohl die meisten der aufgeführten Sprichwörter finden sich auch anderwärts, besonders in Norddeutsch= land. Neuerlich hat das Archiv uns eine hübsche Sammlung von Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten aus dem Fürstenthume Lippe-Detmold gebracht, welches dem Fürstenthum Göttingen ziemlich benachbart ist; für den Sammler bemerkt Ref., daß aus diesem Distrikte Norddeutschlands eine vortreffliche, überaus reiche Fundgrube in den letzten Jahrgängen des Lippischen Magazins (Vaterländis sche Blätter) enthalten ist; was das große Werk von Firmenich in dieser Beziehung gebracht hat, ist sehr unbedeutend.

Herford.

Hölscher.

Programmenschau.

Das Sprichwort in nationaler Bedeutung. Abhandlung vom Dr. Becker. Programm des Gymnasiums zu Wittenberg. 1851.

Aus der Abhandlung über das Sprichwort in nationaler Bedeutung, der wir einen größern Leserkreis wünschen, als Programme zu haben pflegen, spricht ein Geist schöner Sinnigkeit und großer Liebe zum Gegenstande. Der Verf. hat dem

Sprichwort eine tiefe philosophische Betrachtung gewidmet; das Verdienst_seiner Arbeit besteht hauptsächlich in der Schärfe, mit welcher er den Begriff des Sprichworts bestimmt, in der Sicherheit, mit welcher er demselben seine Stellung zwischen Poesie und Philosophie anweist; mit vieler Gelehrsamkeit verbreitet er sich über die Sprichwörter der Griechen und setzt dadurch diese, wie die deutschen, denen er eine große Aufmerksamkeit zuwendet, in ein neues Licht. Besonders anziehend ist es aber, daß der Verf. den nationalen Werth des Sprichwortes bedeutend hervorhebt und entwickelt.

Es ist eine große und schöne Thätigkeit, welche die Männer ausüben, die unsere Sprache und Literatur zum Gegenstande der Forschung und Erkenntniß machen, die uns die poetische Herrlichkeit des Mittelalters wieder zugänglich gemacht haben, durch die wir die Sagen und Mährchen, die Volkslieder und Volksbücher wieder kennen; das Verdienst dieser Männer, an deren Spize Ludwig Tieck, die Grimm, Uhland, Gervinus u. A. stehen, ist nicht allein ein wissenschaftliches, son: dern auch ein nationales. Der Freund der Wissenschaft und des Vaterlandes ist diesen Männern zu unendlichem Danke verpflichtet; der Freund der Poesie müßte ohne sie des Genusses entbehren, welchen die gewaltigen Gestalten der Nibelungen, die liebliche Schönheit Gudruns, Wolframs Tiefsinn, Gottfrieds elegante Klarheit, Walthers lyrischer Reichthum dem Betrachter gewähren. In den Kreis solcher Bestrebungen gehört auch die Bemühung, unsere Sprichwörter zu sammeln, wie außer Andern dich zuletzt der verdienstvolle K. Simrock gethan hat, der mit Recht sein treffliches Werk den deutschen Volksbüchern eingereiht hat *). In den Kreis dieser Bestrebungen gehört auch die Arbeit des Dr. Becker, uns über den_nationalen Werth des Sprichworts überhaupt, wie insbesondere unseres eignen aufzuklären.

Der Verf. zeichnet in dem Eingange seiner Schrift sehr einsichtsvoll den Gang, den die deutsche Bildung seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts genommen hat; er hebt den Einfluß hervor,_den die Beschäftigung mit den Griechen auf Deutschlands Literatur ausübte. Was das Verhältniß Schillers und Geethe's zu den Griechen betrifft, so ist jetzt bei der Betrachtung desselben H. Hettners Buch Ueber die romantische Schule in ihrem Verhältnisse zu Schiller und Goethe“ zu berücksichtigen. Die Bemerkungen ferner, welche der Verf. über das Wesen der Griechen und der Deutschen, wie des Christenthums macht, sind tief und wahr. „Woraus das sinnliche Leben der Griechen," sagt er sehr schön, „sich den Todestrank bereitete, eben daher schöpfen wir das wahre ewige Leben; fortan besteht alle Kraft in der weltüberwindenden und bildenden Macht der Liebe, die sich an Christi Vorbild entzündet und uns als sein Geist durchdringt; dies ist unsere Zuflucht,

*) Die deutschen Sprichwörter. Frff. a. M. 1846. Der Verf. scheint es nicht benußt zu haben; wenigstens citirt er es niemals.

der Hørt in des Herzens stillen Räumen, welcher in allen Stürmen ausbält; dieser wahre christliche Geist ist unser ewiger Verjüngungsquell, und das deutsche Volk mit der tiefen Mystik seines Herzens, mit seiner aufopferungsfähigen, unendlich hingebenden Liebe ist der natürliche Bewahrer desselben." Indem der Verf. nun die Forderungen bespricht, welche der deutsche Volksgeist an sich zu machen hat, kommt er auf die Sprichwörter und nennt sie ein volksthümliches Product, welches geeignet ist, dem Volke ins Herz zu sehen und seine ganze Art klar vor die Augen zu legen, die Weisheit auf der Gasse."

Der Verf. bespricht nun das Sprichwort der Griechen mit Einsicht und Gelehrsamkeit, indem er eine große Anzahl von Beispielen aus den verschiedensten Schriftstellern zusammenstellt. Er bemerkt hier mit Feinheit den Unterschied zwischen der griechischen und der deutschen Literatur, „daß bei den Griechen die Sprichwörter von allen, auch von den ernstesten Dichtern und den kunstvollsten Prosaikern angeführt wurden, während sie bei uns fast nur im Munde des Volkes leben. Bir können daher erst recht eigentlich von Volkssprichwörtern reden, als von Sprüchen im Gegensaße zu denen, welche von den Gelehrten oder Feingebildeten ausgingen. Bei den Griechen ist dieser Unterschied_nicht_und_daher rührt auch das Schwanken bei den alten Schriftstellern selbst im Sprachgebrauch zwischen Parömien und allgemein bekannten Gnomen oder Sentenzen."

Bir knüpfen an diese Säße an, um einige Wünsche und Bemerkungen auszusprechen. Der Verf. ist durch seine große Kenntniß der Sprichwörter, wie durch seine philosophische Bildung berufen, ein größeres Werk über diese Literatur zu verfassen; indem wir den Wunsch aussprechen, daß der Verf. ein solches Werk ausführen und dadurch die bloßen Sammlungen übertreffen möge, wozu er nach seiner Abhandlung alle Mittel bat, bitten wir ihn, die Frage, auf deren Beantwortung bei der nothwendigen Kürze seiner Abhandlung nicht einzugehen war, zu erledigen, wie von den Dichtern das Sprichwort gebraucht und behandelt werde, und welche ästhetische Bedeutung das Sprichwort habe. Bei den antiken Dichtern,

hat der Verf. selbst bemerkt, kam das Sprichwort in dem Ernste der Rede vor, da Volks- und Kunstpoesie hier noch nicht getrennt waren. Es ist nicht zu vers wundern, daß das Sprichwort bei Guripides häufig ist, indem dieser Dichter philos sophische Säße in seine Darstellung einzumischen liebt und viele seiner Charaktere bem gewöhnlichen Leben näher stehen. Für die erstere Gigenschaft dieses Dichters ind die Worte der Amme ein Beweis, welche im Hippolytus 264. 265 (Dindorf) agt: οὕτω τὸ λίαν ἧσσον ἐπαινῶ τοῦ μηδὲν ἄγαν, wo Die Grinnerung an das sprichwörtliche undèv äɣav deutlich genug ist. Führt dieser Dichter nicht immer Sprichwörter geradezu an, so liegen sie wenigstens manchen Aussprüchen zu Grunde, wie in den von Aristophanes verspotteten Versen, Hippol. 375, wo ραίτα fagt: ἤδη ποτ' ἄλλως νυκτὸς ἐν μακρῷ χρόνῳ θνητῶν ἐφρόντισε diégragra Bios. Hier hat nach den Interpreten der Dichter das Sprichwort ἐν νυκτὶ βουλή int Sinne. Manche Verse dieses Dichters haben die Form des Sprichworts, wie die Worte der Amme, Hippol. 435: záv Boóτois ai devτegai πως φροντίδες σοφώτεραι. €primirttide Berungen fine haufig, wie Sip. 671: záðaμμa kvɛiv. Aber auch bei Aeschylus und Sophokles kommen Sprichwörter vor, und der Verf. führt S. 7 einige Beispiele an. Ich bemerke_nur_beiläufig, daß auch Sopbokles es liebt, die sprichwörtlichen Redensarten und Wendungen in die eigne Rede zu verflechten, wovon die Worte der Ismene in der Antigone 39. 40 eine Anschauung geben:

Τι δ ̓ ὦ ταλαῖφρον, εἰ τάδ ̓ ἐν τούτοις, ἐγὼ
Λύουσ ̓ ἂν ἢ φάπτουσα προςθείμην πλέον.

eine Stelle, welche Boeckh (des Sophokles Antigone. Griechisch und Deutsch. Berlin 1843) trefflich erläutert hat. Mit dem undèv ŭyav stimmen denn solche Wendungen, wie aunzávov šoāv, Inoāv ráμńxava, worüber Bunder ad Antig. 90 zu vergleichen. Wie schön Sophokles sprichwörtliche oder gnomische Wendungen in seine Rede verwebt, können außer andern die Stellen im Ajax 361. 362. 1079. 1083. 1146. 1317 beweisen, wozu die Anmerkungen Schneidewins von Werth find.

Aber derselbe Gebrauch der Sprichwörter und sprichwörtlichen Wendungen findet auch bei modernen Dichtern Statt, wofern diese wahrhafte Volksdichter find. Hier ist z. B. Shakspeare zu nennen, der bei aller seiner Tiefe und Größe doch schon seinen Zeitgenossen verständlicher und zugänglicher war, als Göthe in seinen reifsten Dramen dem größeren Publicum, und der bei seinen größten Werken doch immer die Bühne als den nächsten Zweck im Auge hatte. Shakspeare legt auch in seinen Tragödien ernst gestimmten Personen Sprichwörter in den Mund, oder Hindeutungen auf dieselben, um dadurch die bedeutendsten Wirkungen hervorzubringen. Als Makbeth vor der beabsichtigten Ermordung seines Königs, Wohlthäters, Verwandten und Gastes zurückschreckt und die Schandthat unterlassen will, ruft ihm seine ruchlose Gattin zu (1, 7):

Bist Du zu seige,

Derselbe Mann zu sein in That und Muth,

Der Du in Wünschen bist? Möcht'st Du erlangen,
Was Du den Schmuck des Lebens schäßen mußt,
Und Memme sein in Deiner eignen Schäßung?

Muß Dir „Ich fürchte“ folgen dem „Ich möchte“,
Der armen Kaz' im Sprichwort gleich?

In der Hinweisung auf das als bekannt vorausgesezte Sprichwort liegt ein verächtlich berabseßender und stachelnder Hohn; Johnson hat bereits das Spricha wort angeführt: Catus amat pisces, sed non vult tingere plantas. Mit dem selben vernichtenden Hobne begegnet der Bastard Faulconbridge in König Johann (2, 1) dem Herzoge von Desterreich, indem er ihm das Sprichwort entgegenwirft: Ihr seid der Hase, wie das Sprichwort geht, Der todte Löwen keck am Barte zupft.

Es macht einen höchst kräftigen Eindruck, wenn Northumberland in Heinrich IV. (1, 3) seinem Sohne die Voreiligkeit mit den sprichwörtlichen Worten verweist: Du läßt den Hund los, ch' das Wild sich rührt.“

So bezeichnet Romeo seine eigne Stimmung trefflich mit einem Sprichworte, wenn er sagt (1, 4):

Ich habe mich verbråmt mit einem alten

Großvaterspruch: Wer's Licht hält, schauet zu.
Nie war das Spiel so schön, doch ich bin matt.

(Die Nebersetzung giebt hier den trefflichen Ausdruck des Criginals: For I am proverb'd with a grandsire phrase I'll be a candle-holder and look on nicht genügend wieder.) An dieser Stelle kann auch der reizende Gebrauch erwähnt werden, den Julie (in Romeo und Julie 2, 2) macht von dem antiken, bei römis schen Grotikern vorkommenden Sprichworte, daß der Liebenden Meineid ungestraft bleibe":

Doch, wenn Du schwörst,

So kannst Du treulos werden; wie sie sagen,
Lacht Jupiter des Meineids der Verliebten.

Daß der Gebrauch des Sprichworts bei Shakspeare überaus häufig ist, so daß man eine reiche Sammlung zusammenbringen könnte, ist leicht begreiflich; die „Weisheit auf der Gasse“ ist ein Eigenthum der Personen, welche dem Volke angehören, und das Volksleben hat ja Shakspeare in den mannigfaltigsten Beziehungen Fargestellt. Damit hängt zusammen, daß das Sprichwort bei Shakspeare im Sinne res Komischen gebraucht wird; denn viele Sprichwörter kann man geradezu als Volkswiße bezeichnen, und die Sprichwörter könnten wie die Dramen in ernste und scherzhafte eingetheilt werden. Woher es kommt, daß viele Sprichwörter Volkswiße sind, kann man sich zum Theil aus der trefflichen Bemerkung erklären, welche der Verf. S. 8 über die Entstehung des Sprichwortes macht: „Zu epischer Grhabenheit und lyrischem Schwunge ist hier keine Veranlassung; dem Geiste wird wie dem Steine durch den Stahl der aufbligende Funke entlockt, das in einen

"

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