Inhalts-Verzeichniß des zwölften Bandes. Abhandlungen. Zur Förderung des deutschen Unterrichts. Von Dr. A. Kapp Zur Shakespeare-Kritik. Von Dr. J. Heussi Die englische Sprache und Literatur. (Erster Artikel.) Von Dr. Herrig Geschichte des Sommernachtstraums. (Schluß.) Von Dr. Heuse Untersuchungen über Lessing's „Emilia Galotti." Von Dr. Niemeyer Neber Schiller's Piccolomini und Wallenstein's Tod. Von Dr. G. Kivie Studien über die französischen Schriftsteller des 16. Jahrhunderts. II. Von Beurtheilungen und Anzeigen. Scite 42 52 62 71 82 112 137 174 241 266 278 295 369 385 396 419 436 Französische Grammatik f. Gymnasien. Von Dr. Müller. (Brockerhoff.) 184 M. Lermontoff's Nachlaß. Von F. Bodenstedt Ontwerp van een neederlandsch woordenboek. Von Dr. de Brices. (Runkel.) Elementarbuch der englischen Sprache. Von Dr. van Dalen. (Bromig.) 206 201 Liederklänge aus England und Spanien. Von A. Laun. (Runket.) 201 202 204 Deutsches Lesebuch. Von Grafmann und Langbein. (Hg.) 205 Französische und italienische Fabellese. Von Dr. Ahu. (Bromig.) 208 Die Sänger unserer Tage. Von Dr. H. G. Apel. (Kruse.) 208 Die Schiller, Göthe- und Lessing-Literatur. (Hölscher.) . Englische Schulgrammatik. Von Dr. Schottky. (Jo it.) 212 Elementarbuch d. engl. Sprache. Von Hauschild u. Mickelthwate. (B.) 215 Handbuch der englischen Sprache. Von Dr. Feller. (Berglein.) 216 Geschichte der deutschen Literatur. Von Dr. Huhn. (Hölscher.) 217 Shakespeare's Sommernachtstraum. Von Dr. Hense. (Petri.) 219 Lectures graduées de la langue française. Par Girard. (Petri.) 220 1) Exercices de Mémoire, par C. Narbel. 2) Auswahl französischer Gedichte zum Uebersetzen, von Ahn. 3) Récueil gradué de poésies françaises, par Caumont. (g.) Schwedisches Lesebuch von A. Ekholz. (Buchmann.) Abriß der französischen Syntax. Von Hägele. (Jost.) 221 222 222 Dramatische Dichtungen. Von Roeber. (Runkel.) Die Caninefaten. Bon Lennep. (Teivel.) Der Ursprung der Sprache. Von Dr. Steinthal. (—c.) 223 223 313 Altschottische u. altenglische Balladen. Von W. Dönniges. (Dr. Meyer.) 318 Ulysse. Tragédie. Von Ponsard. (Dr. Maaß.) Leitfaden in der deutschen Sprache. Von A. Zeifing. (Dr. Petri.) Die neuesten Hilfsbücher beim Unterricht im Französischen und Englischen 324 334 335 335 348 Shakespeare's Dramen f. weitere Kreise. Von E. W. Sievers. (Palleste.) 458 Englands Geschichtschreiber von der frühesten bis auf unsere Zeit. Von F. W. Ebeling. (Brockerhoff.). Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung. Von Dr. Th. Aufrecht. Programmenschau. 468 471 473 225 225 226 226 227 Deutsche Aufgaben. Von Pror. Stein. (Hg.) Ist Schiller oder Goethe der größere Dichter. Von Rector Köhler. (A. St.) 352 Formen und Gebrauch des bestimmten Artikels bei Hartmann v. d. Aue. Von Prof. Dr. Hornig. (A. St.). Ueber den Heliand. Von Gymnasiallehrer Püning. (A. St.): 352 353 Niclasens von Weyl XI. Translation. Von Oberlehrer Dr. Niemeyer. (H.) 354 Schillers Glaube an die Unsterblichkeit der Seele. Von Dr. J. Bartsch. 355 Vergleichung der englischen mit der deutschen Sprache. Von Oberlehrer Kleinsorge Gebrauch des Accusativs im Englischen. Von Dr. Begener Etude sur les oeuvres poétiques de Frédéric le Grand. Ben Prof. de la Miscellen. Seite 231-239. 361-367. 476-479. Bibliographischer Anzeiger. Seite 240. 368. 480. 356 357 358 Zur Förderung des deutschen Unterrichts auf der oberen Bildungsstufe der Gymnasien. Oder: Das Gymnasium nach seiner concentrirten Bedeutung im deutschen Unterricht. Vorwort und Gegenstand der Besprechung. Wie in vielem Anderen und selbst dem Allgemeinften, hatte sich bekannter Maßen gegen das Ende des vorigen Jahrzehends auch in der Schule oder öffentlichen Erziehung das Bedürfniß einer Reform angekündigt. Weil dieselbe aber nach dem Gange der Ereignisse nicht gelungen, und doch immer in der Geschichte einer Sache allein das allseitig gerechte oder immanente Urtheil über die Berechtigung des Verlangten und Erstrebten gegeben ist: so wird es eben um so mehr Aufgabe sein, jenes noch nicht allgemeine Bedürfniß zu immer flarerem Bewußtsein zu bringen und immer wieder von Neuem bei allen, insbesondere den individuellen und weniger beachteten, Momenten des Schulwesens theoretisch nachzuweisen und, so weit es die Grenzen der bestehenden Schulverfaffung gestatten, zugleich auch in der Wirklichkeit schon vorläufig mit jenem Willen zu befriedigen, der selbst in beschränkter Form den Keim zu Größerem legt. Das gibt dann endlich zu einer Schulreform die gründliche Vorbereitung, da schon dafür in den Gliedern des die Wirksamkeit der Schule bildenden Lehrerstandes das Licht leuchtet, und in ihnen der practische Wille entzündet und in Uebung ist, ja, sie wird selbst allmählich und unvers merkt schon in und mit der Vorbereitung verwirklicht. Oder wird der Baum, welcher eine Zeitlang nur schwache Blüthen angeseßt und so nur wenige und verkümmerte Früchte getragen hat, bei gründ Archiv f. n. Sprachen. XII. 1 licherer Pflege und, freilich auch, günstigeren Einwirkungen von Luft und Himmel nicht auch wieder kräftige Blüthen treiben und sich mit vielen und vollen Früchten schmücken? Durch die Erkenntniß der Nothwendigkeit dieser Aufgabe fühlt sich denn auch der Verfasser, nachdem er zu jener Zeit einen wissenschaftlichen Beitrag zur Reform des Gymnasial - Schulwesens dargeboten*), gedrungen, an diesem Orte den betrachtenden Blick von dem Ganzen, welches er dort in's Auge gefaßt hatte, ab und hin auf ein einzelnes Glied zu lenken. Und als solches wählt er den deutschen Unterricht auf der oberen Bildungsstufe der Gymnasien, da er, wie er bereits begonnen**), auch ferner für dessen practische Förderung literarisch thätig sein möchte. Soll aber freilich eine, wenn auch nur kurze, Besprechung dieses einzelnen Faches unternommen werden, so kann Solches wegen der Natur alles, die Gliederung aus der Einheit, wie das Geäfte aus dem Stamme, ableitenden, Organismus nicht geschehen, ohne daß wieder, um zunächst erst seine wahre Bedeutung oder Stellung zu den übrigen Fächern zu gewinnen, auf den Begriff des Ganzen zurückgegangen wird. Erster Abschnitt. Der Begriff der Gymnasial: Erziehung. Was ist aber der Begriff oder die Bestimmung der GymnasialErziehung? Man sollte denken, dieser Gegenstand wäre genugsam, ja, bis zur Uebersättigung während der lezten Jahre sowohl in Schriften als in freien und officiellen Versammlungen durchgesprochen worden. Auch läßt sich nicht verkennen, daß nicht Wenige, die Veranlassung dazu und die Theilnahme dafür mit freudigem Gefühle ergreifend und *) Fragmente aus einer neuen Bearbeitung der Gymnasial-Pädagogik, mitge= theilt zur wissenschaftlichen Verständigung bei der bevorstehenden Reorganisation des gesammten und insbesondere des Gymnasial-Schulwesens. Arnsberg bei Ritter. 1848. 8. VIII u. 120 S. **) Der deutsche Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien. Erster Theil: Anleitung zur deutschen Redekunst. Berlin bei Reimarus. 1848. gr. 8. XII u. 152 S. |