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274, 16; that ilke gite, Halliw. s. v. isode, p. 479, a. Schon im Ags. findet sich häufig die Schreibung ilca neben ylca, z. B. thurch tha ilcan gesceaft, Eleu. 183; in thâ ilcan tîd, Andr. 911; eft thät ilce, Cod. Ex. 224, 11; thäs ilcan, ib. p. 160, 19; se ilca ealwalda god, Andr. 751, u. s. w.; vergl. noch Bosw. p. 490, und nachher Anmerk. 1.

§. 21.

Wenn man die Formen which, such (thich), each mit dem ags. hwylc, swyle, thylc, aele vergleicht, so springt zwar die Größe der Formenverderbniß in die Augen, jedoch hat dieselbe gleichen Schritt gehalten und ist nicht bei jeder einzelnen Form willkürlich auf besonderem Wege vor sich gegangen, so daß selbst jezt noch ein der Correlativität der Bedeutungen angemessener Gleichlaut der Formen wahrzunehmen ist. In dieser Beziehung zeigt z. B. das Englische noch einen Vorzug vor dem Dänischen, wo hwilken unb slig neben einander zu stehen kommen. Die verschiedenen Nebenformen im Altenglischen und in den Mundarten, sowie überhaupt die Entartung selbst wurde durch den Ausfall oder das Beibehalten des 1 herbeigeführt. Wenn noch jezt in vielen Worten das 1 vor einem k in der Aussprache übergangen wird (f. Grimm, 1 (2), p. 544), so geschah dieses in manchen Fällen auch schon in der älteren Sprache, vielleicht selbst schon mundartlich im Angelsächsischen. Die nähere Ausführung dieses Punktes gehört in die englische Lautlehre; wir führen hier bloß zur Erklärung jener Formenverderbniß ähnliche Erscheinungen aus den zunächst verwandten Sprachen an. Schon in der einen Handschrift (dem Cod. Cottonianus) des Heliand, welche unter den Angelsachsen geschrieben wurde, finden sich einzelne Spuren. Es schreibt dieselbe nämlich Hêl. 24, 24. 98, 16 succa für sulica 36; 15 huikes für huilikes, f. Schmeller Gl. p. 186. Es würde hieraus zu folgern sein, daß in der Mundart des agf. Schreibers schon damals die verkürzten Formen vorhanden waren, während man sich in der (westsächsischen) Büchersprache der volleren Formen bediente. Völlig durchgedrungen sehen wir diese Formverderbniß in den friesischen Mundarten. Denn hier finden sich nach der dialektischen Verschiedenheit der Quellen nebeneinander hwelik, hwelek, hwelk, hwek, hok, huk, hulk (nfr. welck, nordfrf. hock), f. Richth. p. 835; ferner sellech (sellick, sullick), salk, sulk

(sulch), selc, sek (nfrf. suk, sok), Richth. p. 1005; ferner dulk, dulck, duck, Richth. p. 1080; ellik, elk, ek (ik, hec), ib. p. 702. Während hier z. B. die Rustringer Handschrift stets ek und sek, meist auch hwek, ferner die Brokmer Hds. nur ek und hok bieten, finden sich die volleren Formen elk, hwelik, hwelk, sellech, salk mehr in den Hds. der westlichen Gegenden, ohne jedoch gerade die verkürzten Formen auszuschließen *). Merkwürdige Uebereinstimmung herrscht in den beiden kleineren, bei Richthofen, Altfries. Rechtsquellen, p. 478-81 abgedruckten Terten; denn in ihnen findet sich z. B. hulk p. 478, 3. 28. 479, 2, dulk p. 480, 10. 478, 25, sullik p. 480, 17, sulk p. 480, 11; überall mit dem Vocal u. Einzelne ähnliche Fälle bietet auch das Mnd.; s. unter andern nachher Anmerk. 4.

$. 22.

Neben den oben §. 17 und 18 erwähnten Adverbien goth. swê, ahd. sô, ags. svâ und goth. thvê, ags. thỷ findet sich mit fast identischer Bedeutung ein ahd. sus und ein agf. thus, thys, engl. thus, f. Gr. p. 63; Bosw. p. 518. Ein ahd. dus fehlt, ebenso ein ags. sus; im Nd. findet sich dus, Brem. Wörterb. p. 1. p. 275, neben sus, ib. Bb. 4. p. 1104; cf. alsus, Detm. II, 18, 33; sus also Brem. Geschichtsqu. p. 120. Von sus bildet sich im Ahd. das Pronominaladjectiv suslic, talis, Grimm 3, p. 64; ganz so im Agf. von thus, thys ein thy slic, thislic, talis, huiusmodi, z. B. Cod. Ex. 32, 23 (thyslic); thuslic, ib. p. 32, 23. thyslîc, ib. p. 269, 21. El. 545; thislic, El. 539. Egb. Conf. 15, p. 350. Jm Englischen hat es aufgehört. Auf gleiche Weise bildet sich vom mnd. aldus (Brem. Geschqu. p. 101, 9. 109, 1. 149, 17. 113, 6. 134, 24. 136, 18. 147, 10. Michelsen 1. c. p. 41, 37 etc.), welches auch dem aldusdanig, Michelsen p. 40, 19. 44, 23 etc. (cf. ahd. suskitân, mhd. susgetân, mel. dusdân, aldustân; holl. dusdanig, Grimm 3, p. 64) zu Grunde liegt, ein Adjectiv alduslik, welches wir aber nur in der synkopirten Form aldusk, z. B. in der Phrase: in aldusker wis, in solcher Weise" mit Detmar.

"

* Aus dem hier Angeführten widerlegt sich die von Fiedler (in dem interessanten Werke, wissenschaftl. Gramm. der engl. Sprache, Zerbst 1849, Bd. I, S. 63 und 122) aufgestellte Ansicht, daß der Ausfall des 1 vor dem k französischem Einflusse zuzuschreiben sei.

F.

I. p. 19, 13. 147, 17; in aldusseker wise, ib. I, p. 338, 26, vergl. Grimm 3, p. 772 belegen können. In dieser Mundart nämlich pflegt in dem lik häufig das i auszufallen, sobald ein Vocal vorhergeht, z. B. in hemelken für hemeliken, Detm. II, 5, 24. 31, 2, zemelken ib. II, 17, 5, merkelken ib. II, 4, 8; wenn aber ein Consonant vorherging und man die gewöhnte Verkürzung des Wortes eintreten lassen wollte, so fiel auch das 1 aus, z. B. to sunderker vruntshop, ib. p. 11, 34, 7, für sunderlik, vergl. fries. tha kairska rike, Richthof. Alfr. Rechtsq. p. 352, b, für kairslika.

S. 23.

B. Pronominal adjectiva.

Unter dieser Rubrik faffen wir hier diejenigen Fälle zusammen, bei denen lie an ein Pronomen tritt. Theoretisch genommen gehören diese Bildungen zu den später zu besprechenden adjectivischen Ableis tungen; aus praktischen Rücksichten aber stellen wir sie hier in einer Uebersicht voraus. Es sind etwa folgende Fälle:

1) Ahd. sumelih, pl. sumalîche, nonnulli, f. Grimm 3, 39, afrs. sumilike, sommelike, somlike, s. Richth. p. 1055, a. Fehlt im Agf.

2) Goth. samaleiks, ahd. samalih, mhb. samelich, semlich, Grimm 3, p. 50. Da im Ags. ein sama nicht eristirt, kann sich naürlich ein samalic auch nicht finden. Jüngere Bildung von dem Engl. the same ist daher das nordengl. samalike, similarly; daneben auch samly bei Halliw. p. 704, a.

3) Ahd. ein-lih mit der Bedeutung von quidam, f. Grimm 3, 39. Ags. ânlic, s. Anm. 3.

4) Ahb. andarlih, alius, an. annarlëgr, alienus, ags. odherlic, Bosw. s. v. p. 271, c belegt nur den Comparativ odherlicor. Alts. odharlic, Comp. odharlicoro, alteratus, mutatus, Hêl. 5, 8. 96, 5. Hierher die an. Adverbia annarliga, annarla, aliter, Grimm 3, p. 188.

5) Von einem goth. Adj. aljaleiks, welches im Ahd. ellih, im Ags. ellic, im Fries. ellic lauten würde, bildet sich das comparativische Adverbium aljaleikôs, Phil. 3, 15; f. Grimm 3, p. 596. Diesem entspricht das ahd. elihhôr, elihôr, elichôr, f. Grimm 3, p. 597; alts. elcôr, alias, ceterum, Hêl. 71, 17. 74, 15. 167, 4. 6, 19 etc., f. Schmeller p. 27, a; altfrs. je nach den Mundarten ekkor

und elker (die Form elkers ist genitivisches Adverbium, wie ags. elles, afrs. elles, ellis, engl. else, vergl. Grimm 3, p. 61. 89. 92 c. 187 c.), s. Richth. p. 703, a, an. elligar (f. Gloss. zur Nialssaga), endlich ags. älcor (z. B. leg. Aethelb. 48) mit der Nebenform ellicor (ellor scheint mehr dem alts. ellior, Schmeller p. 27, b, zu entsprechen). Mehr s. bei Graff 1, p. 236. Schmeller, bair. Wörterb. Bd. 3, p. 48. Diefenbach, goth. Wörterb. 1, p. 37.

S. 24.

Wir wenden uns zu den Bildungen mit lic, welchen A. Substantive zu Grunde liegen, und wir geben zuerst eine Uebersicht von Beispielen aus dem Ags., nachher aus dem Englischen und schließen daran eine Anzahl von Bemerkungen, zu welchen diese Vers zeichnisse, welche übrigens nur einen Theil der wirklich vorhandenen Beispiele bieten sollen, Veranlassung geben. Aus dem Ags. erwähnen wir:

äfenlîc, vespertinus, Ps. 140, 2 (ahd. âbantlîch, nhd. abendlich zu vergl.). and gitlîc, 1) intelligens, 2) clarus, verständig und verständlich. âelik, legalis, ahd. êlîh, nhd. ehelich. ârlic, honorabilis, Cod. Ex. 133, 29, ahd. êrlih, Graff 1, p. 444, nhd. ehrlich, alts. êrlik Ps. 71, 14, afrs. êrlik, chrbar, Richth. p. 713, a, med. êrlik, Detm. I, p. 17, 25, Brem. Gqu. p. 113, 25 (angesehen, geehrt); ib. p. 81, 2. 143, 20 (ehrenvoll, ehrenhaft); p. 87, 1. 67, 2. 110, 2. Michelsen 31, 7. 28, 18 (verehrungswürdig); holl. eerlyk, dån. aerlig, schw. ärlig. behôflîc, necessarius. bis ceo plik, episcopalis, bischöflich, engl. bishoply. bismërlîc, bis morlic, unpleasant, turpis. bôclic, relating to books. brôdhorlîc, fraternus, nhd. brüderlich, engl. brotherly. bro clic, aeger, miser. brydlic, bridal, nuptialis, afrs. breidelike adv., Richth. p. 667, a, nhd. bräutlich. câserlic, imperialis, ahd. kaisarlich, Graff 4, p. 527, afrs. kaiserlik, Richth. p. 861, b, nhd. kaiserlich. ceo rlic, rusticus; freeborn, engl. churly. cildlîc, infantilis, puerilis, engl. childly. cnih tlîc, puerilis, engl. knightly. cynelîc, regalis, cf. engl. kingly. Aelfred Beda p. 20, 15, Leo. cyriclic, ecclesiasticus. cystlic, manificus, nbb. köstlich, engl. costly. cräftlic, artificialis, alts, craftlicô adv., Hêl. 81, 9, afrs. kreftlik,

Richth. p. 879. cristlic, christianus, nbb. christlich, afrf. kerstenlic, Richth. p. 866, a. evenlîc, reginalis, B. 3877, engl. queenly. daedlic, activus, nhô, thätlich. däglic, quotidianus, diurnus, nhd. täglich, engl. daily. dägrédlîc, matutinus (über das Primitiv s. Grimm Mythol. p. 709). deófollic, deóflic, diabolicus, Edg. Conf. 29. p. 355, n. 1. dyorlîc, deorlic, belluinus. deadlîc, mortalis, an. dandlegr, afrs. dadlic, dadelik, Richth. p. 679, a. dômlîc, 1) judicialis, 2) magnificus, beauteous, beautiful, powerfull; A. 1268. Cod. Ex. 228, 28. 229, 8. dreamlîc, harmonicus, Ps. 103, 35 (dreám, m. Jubel, Melodie, Musif, Harmonie). drihtenlic, dominicus, Cod. Ex. 310, 35; cf. drihtlic. dwollic, haereticus, irrig (cf. Subst. gedwola). ealdorlic, principalis. earfodhlic (f. Gr. 2, 568), difficilis, Egb. Conf. c. 2. p. 345. Cod. Ex. 292, 29, alts. arbidlico. adv. Hêl. 106, 8. easterlic, paschalis. egelîc, êgeslîc, terribilis (f. Anmg. 5). ellenlic, potens. engellîc, angelicus. eorlic, nobilis. eordhlîc, terrestris, terrenus, Cod. Ex. 117, 29. 108, 5. 25, 25, engl. earthly. facenlic, dolosus. fäderlic, paternus, El. 432. Elfr. Gr. 5, engl. fatherly. feondlic, hostilis (adv. Cod. Ex. 249, 27). feldlic, agrestris. fënlîc, fumpfig, Weight, Biogr. Britt. Litt. 1. p. 249, 18. flodlic, fluvialis. flaes clic, carnalis, ahd. fleisclic, Graff 3, p. 776, afrs. Alaesklik, Richth. p. 745, b. folclic, was dem Volke gehört, volflich. freolic (s. Anmerkg. 6). freondlic, amicus, benignus, engl. friendly, afrs. adv. freondlike, Richth. 767, b. frîdlîc, pacificus. frymdhelic, primitivus. frymlic, id. anfänglich. gaestlic, gastlic, spiritualis, z. B. Cod. Ex. 111, 14. 290, 31. 44, 7. 139, 32. 3, 26. A. 1628, agf. gêstlic, Hêl. 39, 24., afrs. iestlik, gastelik, Richth. 847, a, med. gheystlik, Detm. I, p. 418, 29, nhd. geistlich, engl. ghostly, ghastly. gafollic, tributo sive fisco pertinens. gebe orglic, securus, tutus, Aelfr. Dial. p. 9, 30 (Leo). gecyndlic, 1) naturalis. 2) genitalis, z. B. lîm membrum virile, L. Aethb. 64, engl. kindly (s. nachher). gecnyrdlic, cneordlic, studiosus, z. B. Rel. Ant. 1, 10. gefeálic, laetus, Cod. Ex. 141, 17. gemäclic, conjugalis. gedwy morlic, phantasticus. gelim plic, opportunus, Leo p. 23, 15. gemyndelic, memorabilis. gemunglic, nuptialis.

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