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das will ich ihr gewiß empfinden lassen, habe ich nur einmal die Gnade, Ihre Gemahlin zu sein; S. 308: Es scheint mir unrecht, ihnen ihre Armuth empfinden zu lassen, da sie gemeiniglich keinen Fehler weiter haben, als diesen, daß sie nicht so reich sind, wie wir; Göthe 15, 191: Er ließ seiner Nichte seine Gefinnung merken; 18, 24: Den Kindern wissen lassen. Göthes Nachlaß B. 9, 75: ihr glauben machen; Mus â us Ulrich mit dem Bühl · Kabinetsausg. S. 29: ihnen empfinden zu lassen. 11. S. 98: Er ließ ihr (= sic) bemerken; Lebensbilder aus beiden Hemisphären, 1, IX.: einem die Welt und sich selbst vers gessen macht; P. Flemming (Jenaer Ausg. 1666 S. 287 Borbereitung zur Reise nach Persien): Sein Segen wird mir lassen was gut und recht ist, sassen. Anders ist die Wendung von Gries (Calderon, 2te Ausg. B. 1. S. 77): Ich sah vom Sternenrathe den ersten Plaß im ruhelosen Staate dem Morgensterne geben und ihn zum König der Gestirn' erheben!

II. Im Französischen sagt man: "Le flatteur parle autrement, qu'il ne pense; le pauvre est souvent plus heureux, qu'on ne pense d. b. wenn der überge ordnete Saß bejahend ist," und wenn dann das nach dem in ihm befindlichen Komparativ und nach autre, autrement folgende que ein Zeitwort bei sich hat: so seht man vor dieses ne. Nabener sagt a. a. Ô. S. 312: O wie viel hast Du gewennen, daß Du alle Fehler deines künftigen Mannes schon jezt besser kennest, als sie manche Frau an dem ihrigen nicht kennt, mit dem sie wol schon viele Jabre in einer mißvergnügten Ghe gelebt bat; Göthe 10, 87: in einer größeren Gefahr, als ihr nicht sehet; 37, 75: größer als kein anderer; Thümmel (Reise in 2. S. 140): ein Wind gefährlicher als keiner. . Vergl. Niemeyer (Beobacht. auf einer Reise durch einen Theil von Westf. und Holland Halle 1824. S. 194): Der Fall verletzte meine Begleiterin empfindlich genug, um nicht zur Fortsetzung in der Dunkelbeit alle Lust zu verlieren.

III. In Französischen sind transitiv die Verba: suivre, rencontrer, flatter, contredire, aider, maudire, remercier. Auch sagt man: je suis obéi, tu es obéi etc. Im Deutschen finden wir vielfache Nachahmung. So sagt Körner oder Karoline Pichler bei Körner 4, 247 (3te Ausg:): Den Vater durchzuckten lange Schauer, er wollte dem Sohne nach, von einigen seiner Leute gefolgt; (Vergl. Wigalois Ben. 435); Schiller 6, 313. (Wallenst. Tod II, 12.) Gefolgt von einer Heeresmacht; gehorcht zu sein, wie er, konnte kein Feldherr sch rühmen (Dreißj. Krieg II. S. 340 ed. 1802; eine Versicherung, die widers sprochen wird (Das. S. 24); Claudius Thl. 3. S. 165. (Wandsbeck 1777): Wenn ich nun krank und elend neben dem Tisch und den beiden Doctors stünde und gerne geholfen sein wollte œ.; 81: Ich wär' geschmeichelt worden: Zollikofer (Rede über die Freundschaft a. E.): Wenn er (dein Freund) sich schlechterdings nicht erinnern, nicht warnen, nicht strafen läßt; wenn er bloß ge schmeichelt sein will: so laß die Bande, die Dich mit ihm verbinden, sich immerhin auflösen; Niebuhr (Lebensb. S. 462): geschmeichelte Gitelkeit; Glasbrenner bei Wolf (Encycl. 348): Widersprochen wettet er 2.; Kind a. a. D. S. 349): geschmeichelt (transitiv); Musäus; (Kabinetsausg. 1, 34): ihre Eitelkeit geschmeichelt; Arndt (Erinnerungen aus dem äußern Leben. Lpzg. Beiden. Buchb. 1840 S. 237): gefolgt suivi; Leffing 19, 44: weil er ein Mittel sicht, Sie wieder zu dem größten Theile Ihres väterlichen Vers mögens zu verhelfen; 46: Ich bin das erste Mädchen, das ihm schmeichelt und hoffe dadurch auch das erste zu werden, das von ihm geschmeichelt wird; Mügge (die Vendéerin Thl. 1, 156): mich fluchen; Göthe 17, 13: Er fühlte sich widersprochen, gehindert; J. Paul R. Flegeljabre Paris. Ausg. 1837 S. 131 Spaltenreihe 1 gebraucht schmeicheln transitiv; Körner (große Ausg. 1, 147); Sei gedankt; J. v. Müller Thl. 30 St. und Tüb. 1834 S. 38: Es ist eine Schrift in Genf herausgekommen, in welcher ich mit der größten Ims pertinenz begegnet werde; Claudius B. 3. S. 71: Wie kamen sie doch, jung und alt, auf Bett' und Baar' zu ihm, und gingen alle alsobald geholfen wie der heim, Geholfen gingen sie davon; Spindler (der Invalide, Stuttg. 1847 B. 4 S. 85): den geschmeichelten alten Mann; derf. (Winterfpenden: Erzähl.

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und Novellen, Stuttg. 1847 B. 1 S. 149): Der Ehrgeiz des Königs wurde durch diese Rede dermaßen geschmeichelt æ.; Leffing 21, 101; Auch ist es in der That nicht mehr geschmeichelt, als die Kunst schmeicheln muß; Jean Paul (Titan. Berlin 1800 B. 3. S. 164): Die Fürsten werden geschmeichelt; Kind bei Wolff (Encycl. S. 349): geschmeichelt - transitiv.

IV. Häufig gebraucht der Franzose den Infinitiv in abhängigen und nicht abhängigen Fragen z. B. Où courir? que faire? besonders de quoi mit einem Infinitiv, um ein Mittel zu dem durch den Infinitiv bezeichneten Zweck anzugeben, 3. B. Il a de quoi vivre; donnez-moi de quoi payer mes dettes.. auch oben I.: Pourquoi faire etc. Aehnlich sagt Redwig in seiner Amaranth (d. Morgengruß): Zum Boden blickt sie trüb hinab und zweifelt lang', was nun beginnen? Zschokke (Ausgewählte Novellen und Dicht. Thl. 2 S. 286): Wüßt ich nur, wie vergelten! S. 355: Zwar wissen wir nicht, wie uns das Leben fris sten; S. 351: Wie viele Menschen wissen nicht, wovon den nächsten Tag leben? Lebensbilder aus beiden Hemisph. 1, 349: wüßte nicht, was dazu sagen. Doch bes merkt Diez Grammatik III. S. 209 mit Recht, daß schon unsere ältere Sprache diesen Infinitiv hat, z. B. er en wiste waz tuon, wie gebâren, war entrinnen. Achulich sagt Gries (Calderon x. 1, 79): O Himmel, was beginnen; S. 235: Warum verziehn? S. 245: Doch welche Wehr mir schaffen? S. 263: Doch, wie dann dich förtbegeben? B. 2, 181: was noch warten; B. 2. S. 51: Vor mir sich wahren? S. 56: Was erwägen? S. 59: Wo beginnen? Und Kind gebraucht in seinem eben nicht besondern Gedichte, welches der Aprikosendieb überschrieben ist, dieselbe Wendung.

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V. Der Franzose sagt: Vous autres Anglais, vous ne connaissez que votre seul intérêt. Aber auch der Grieche gebraucht also sein älhos z. B. II. 2, 191: αυτότε κάθησο καὶ ἄλλους ἵδρυς λαούς X. Anab. 1, 5, 5, 10 τε heißt: Man traf weder Weide, noch andere Bäume an „d. h.“ noch Anderes d. i. oder z. B. Bäume au“. S. Heindorf zu Plat. Gorg. p. 91; Knebel zu Plat. Theag. p. 126, a; Hermann zu Lucian de hist. conscr. p. 155; Knebels franz. Schulgr. S. 104. Und der Lateiner seht reliquus in gleichem Sinne. S. Nep. Dat. 6: Reliquos Pisidas für reliquos i. e. Pisidas. Aus dem Mittelhochdeuts schen führt Diez (Gram. der rom. Sprache 3 S. 76) an: ors unt ander kloit. Was das Nhdeutsche betrifft, so verweisen wir auf Göthe 10, 213: Wir andern (= Mädchen); über Lessing vrgl. m. Aufsatz über Latinismen bei Less. in diesem Archiv. Auch in Bezug auf Konstruktionen wie Il n'y a pas de Dieu pour qui n'aime pas la vertu, haben wir schon früher bemerkt, daß sie im Nhd. nicht so sehr selten sind. Göthe gebraucht diese Fügung in seinem Faust und zwar B. 9. S. 92 Ausg. von 1812: Für was drein geht, ein prachtvoll Wort zu Diensten steht; und Luth. sagt Jes. 9, 2: Das Volk, so im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über die da wohnen im finstern Lande, scheint es helle. Von einer Verbindung, wie: Glaubensbekenntniß, wel ch es die Tauflinge ablegten und den Aposteln selbst zugeschrieben wurde (Schröck, Lehrb. der christl. Relig. und Kirchengeschichte 1792 S. 71); was ich bin und vermag (Gries Calderon B. 1 Ausg. 2 S. 213); ich wußte, daß ich unendlich mehr gelernt haben müßte, che es mir auch nur einmal einfallen dürfte, eine Materie zu bearbeiten, die durch viele Zeiträume hindurch ginge, die ich dürftig kannte und unendlich viel Beziehungen hätte (Niebuhr bei Schwab deutsche Prosa Thl. 2 S. 353); was (N." und Accus. Haneberg, Geschichte der Offenbarung S. 704); Einzelne, die entweder das Alter gebeugt hat, oder müde des langen Umherirrens das sauer Erworbene in Ruhe und Behaglichkeit genießen wollen, liegen jabraus, jahrein vor Anker (Morgenblatt 1850 Nro. 240 S. 958): von einer solchen Verbindung habe ich im Französischen kein einziges Beispiel gefunden, obgleich sie im Latein. und Griechischen und Deutschen häufig erscheint.

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Teipel.

Allgemeine Schriften.

H. Steinthal. Die Entwickelung der Schrift. (Berlin, Dümmler.) 221⁄2 Sgr.

Lexikographie.

N. Landais. Dictionnaire des rimes françaises. (Paris, Didier)
A naval and military technical Dictionary. Engl. and french. By Lieut.-Col.
Burn. (London, Murray.)

Literatur.

Légende d'Alexandre le Grand au XII. siècle d'après les manuscrits de la bibliothèque nationale; par le comte de Ville deuil. (Paris, Gerdès.) 1 Fr. 50 C. Tableau de la littérature du Nord au moyen âge, en Allemagne, en Angleterre, en Scandinavie et en Slavonie par M. F. G. Eichhoff. (Paris, Brockhaus, Leipzig.) 1 Thlr. 18 Ngr. Essai sur les théories dramatiques de Corneille. Thèse présentée à la faculté de Lettres de Paris par J. A. Lisle. (Paris, Remquet.) The Earl of Belfast's Lectures on the English poets of the nineteenth century. (London, Longman.)

Grammatik.

H. Barbieug. Antibarbarus der franz. Sprache. 2. Lieferung. (Brönner, Frankfurt.) 16 Ngr. Nouvelle école grammaticale, ou l'art méthodique d'enseigner la gram. franç. par un nouveau mode d'analyse raisonnée par L. J. Monfils. (Lille, Bracke.)

Morin. Traité de prononciation, indiquant les moyens etc. Seule méthode employée au Conservatoire. (Paris, Tresse & Bossange) 4 Fr. A. Spiers. Traité de versification anglaise. (Paris, Baudry.) 1 Fr. 50 C. A. Spiers. Treatise on English Versification, with examples selected from the greatest poets. (London.)

2 C. A. Crombie. The Etymology and Syntax of the English language explained and illustrated. 7th ed. (London.)

Hilfsbücher.

7 s. 6 d.

Choix de lectures, ou Léçons abrégées de littérature et de morale par
M. l'abbé Daniel. (Paris, Hachette.)
1 Fr. 50 ̊C.
Pièces de théâtre à l'usage des collèges et pensionnats par Giovanny
Rivetti. (Mayenne, Galbrun.)

Morceaux choisis des classiques franç. à l'usage des lycées et des collèges,
recueillis et annotés par Léon Feugère. (Paris, Delalain.) 3 Fr.
B. Jullien. Petit traité de rhétorique et de littérature française. (Paris,
Hachette.)
2 Fr. 50 C.

A. Spiers. Study of the English Prose writers, sacred and profane. (London.) 5 s. 6 d D. Scrymgeour. Readings in science and literature, for the use of senior classes. (Edinburgh.) 3 s. 6 d.

R. Hiley. Practical english composition. p. II. (London, Longman.) 3 s.

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