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irer vorgemelten frewnt vnd diener irer verainigung kômen sind, vnd durch den benanten hern Sigmunden Sebriacher, als iren redner, mitanwalt und sacher der bemelten sachen vnd erkanntnuss zu recht angedingt, fur brachten, wie daz ir herr weint graf Vlreich von Cili verschaiden sey, vnd die egemelten, als vor steet, herschefft, geslösser, lewt, güter, hab etc. bey seinen zeiten inngehebt vnd nach seinem tod hinder sein gelassen hab, der sy dann vnd ir frewnd irer verainigung, als gelassen diener des egemelten graf Vlrichs yecz innhalter, darczu menigerlay vordrung, ersuchung vnd ansprach von vnserm allergnedigisten herren dem Römischen kayser, vnsern gnedigen herren, kunig Lassla, herczog Albrechten vnd herczog Sigmunden, auch vns vnd andern geistlichen vnd weltlichen an sy beschehen wern in maynung, daz sy denselben vnd ir yedem abtretten vnd sy darczu kömen lassen, so wolt ir yeder ir fürstannd vnd verantwurtter sein, darinn sy aber betrachtt hetten in sarglich vnd swer ze sein, in sölhem liederlich ze hanndeln, sunder sich darauf geaint ainer antwurt, daz sy wolten in vnsers egenanten allergnedigisten herren, des Römischen kaysers, houe, etlich aus in mit gewalt schikchen auf den vorbestimbten sannd Valenteins tag, da durch recht ausfündig werden vnd erkennen ze lassen vor seinen kayserlichen gnaden oder sein gnaden geseczten richter, wer sölher obberürter gelassner stukch pillicher vnd rechtlicher innemer vnd verantwurtter sein solte, damit sy ain wissen aus erkanntnuss eins rechten haben möchten, wie sy sich in sölhen halten, tůn vnd lassen solten, daz in nicht zu nachred vnd vermerkchen keme, sunder daz sy dadurch als getrew vnd frum diener geacht wurden, stunden auch also da, begerten vnd baten daruber erkantnuss des rechten. Da entgegen vnser egenanter allergnedigister herr, der Römisch kayser, vor vns zu recht angedingt vnd durch seinen erlaubtten redner in antwurt furbracht, wie sein kayserliche gnad gehofft hiete, daz seinen gnaden sölher verwilligung rechtlicher erkanntnuss nicht not solt gewesen sein, angesehen seiner k. gnaden khündige gerechtikait, aber wie dem, so hett doch sein gnad auf die begerung vnd erpietung, der egemelten haubtleut, ret, phleger vnd diener, des im pessten sich begeben vnd getrawet, dieweil der vorgenant weilnt graf Vlreich mit tod verschaiden were an eelich leibmanserben, auch er vnd sein vordern von Cili herschefft, gslösser, lewt, hab, güter vnd stukch, als vor steet, mit iren zugehörungen inngehebt vnd hinder sein gelassen hetten, vnd sölher val beschehen wer in seiner k. gnaden erblichen fürstentumben vnd lannden seiner gnaden als eeltisten regirunden lanndsfürsten, daz dann von recht vnd pillichkait wegen nyemant sölher vorgemelter gelassner herschefft, gslösser, lewt, güter, hab vnd stukch innemer vnd verantwurtter sein solte, dann dieselb sein k. gnad, wurd auch pilleich der an die gewër geseczt vnd gewalttig gemacht, vnd saczt das auch zu recht. Daneben von etlichen anndern, den vnd irn herren sölh tag vnd recht auch verkünt warn melldung ausser rechtens beschahen irer gerechtikait vnd spruch, so sy vermainten sölher gelassner stuk halben ze haben, sölh melldung aber sein k. gnade seins tails, auch die vorbenanten anwelt mainten, daz sein k. gnaden, noch in an der egemelten ausfündikait des rechtens vnd an ir beden darlegen rechtseczen, nicht irrung bringen solte, vnd begerten darauf bederseitt, sy auf ir rechtsecz, des rechten zu entschaiden. Also haben wir, als gesaczter richter, darauf des rechtens gefragt vnd ist auf beder tail fürbringen vnd rechtsecz ainhelliklich zu Archiv XI.

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recht erkannt: Nachdem sich der val der vorbemelten gelassen herschefft, gslösser, leüt, güter vnd hab, als vor steet, so weilnt die grauen von Cili hinder in gelassen haben, begeben hat, was der in seiner k. gnaden erblichen lannden vnd gebieten seiner gnaden regierung sein, daz sein gnad der pilleich innemer vnd verantwurtter sey, vnd auch darauf pilleichen seinen k. gnaden ingeantwurt werden sullen, doch allen den, so gerechttikait darczu ze haben vermainen, an denselben irn gerechtikaiten vnuergriffenlich vnd an schaden, sölher rechtlicher erkanntnuss vnd gerichtshanndl yedem tail gerichts-vrkund auf ir begern ze geben, durch recht gesprochen vnd erkannt sein. Vnd sind an dem rechten beisiczer, vnd vrtailsprecher gewesen, der erwirdig vnser lieber frewnde, her Jörg bischoue zu Seegkaw, die ersamen geistlichen, her Herrman zu Rewn, her Gotfrid der heiligen driualtikait zu der Newnstat, her Gilig zu Lanndestrost ebbt sannd Bernharts orden, her Lienhart zu Varaw, her Sigmund zu Stencz bröbst sannd Augustins orden vnd die ersamen, gelerten vnd edeln maister Hanns Hinderpach tumprobst zu Triennt vnd lerer geistlicher rechten, her Wilhalm von Pernegk, her Wolfgang von Kreig, her Hanns Lawn, her Jörg vnd her Wolfgang gebruder von Sawraw, her Anndre Holnegker, her Fridreich vom Graben, maister Sigmund Drechsler, lerer geistlicher rechten, her Jörg von Tschernöml, her Sigmund von Weispriach, her Daniel Kholniczer, her Hanns Gredenegker, her Jörg Gradner, her Jörg Weissenegker, Leopold Aschpach, Sigmund Rogendorffer, maister Lienhart Nötlich, auch lerer geistlicher rechten, Vlreich Wellezli, her Wennczla Reyman, pharrer zu Kharlspurg, Klaws von Gich, Fridreich Fledniczer, Jörg Voitscher, Jörg Kharschaner, Erasm Stainer, Hainreich Holnegker, Rudolff Holnegker vnd Caspar Lamberger. Mit vrkunt des briefs vnder vnserm anhangunden insigel, geben zu Grecz, an Mitichen der heiligen junkfrawn sannd Julianen tag, nach Kristi gepurde im vierczehenhundert vnd darnach in dem sibenvndfunfzigisten Jare. Codex des k. k. geheimen Haus- Hof- und Staatsarchives. D. 92. f. 13–15.

III.

Vermerkht die abred zwischen vnserm allergnedigisten herren, dem Römischen kayser vnd Janen Wittowicz, so mit irer baider willen beschehen vnd gemacht ist ze Cili, an vnserr lieben frawn abend der verkundung in der vassten, anno domini etc. LVijo. (24. März 1457.)

Von erst, daz vnser obgenanter herr der kayser dem benanten Janen Wittowicz vnd seinen erben das geslos Sternberg mit seiner zugehörung erbleich verschreiben vnd in vnd sein leibserben fur vnd fur freyen, in auch die wappen derselben herschafft darczu geben vnd sy begnaden wil, daz sy hinfur mit ratem wachs sigeln mügen, vnd sein k. gnad wil in darumb versorgen mit seiner k. gnaden maiestat brieuen vnder der guldein wull geuerttigt, so fürderlichist das gesein mag vngeuerlich, ausgenomen die vogttei des klosters Ossiach vnd der lewt vnd guter, so zu demselben kloster gehoren, die seiner k. gnaden vnd seinen erben, lanndsfürsten in Kernden, sol beleiben, vnd sol in den obgemelten brieuen mit namen begriffen werden, daz der obgenant Jan vnd sein erben nicht schuldig sein sullen, sich gegen yemanden in den lanndtschrannen Steir, Kernden, Krain,

noch in der Metling, sunder nur vor seiner k. gnaden oder seiner gnaden erben lanndsfürsten zu uerantwurtten. Item als an den egenanten Janen begert ist, vnsers obgenanten allergnedigisten herren, des Römischen kaysers, haubtman, rat vnd diener ze werden, darauf er begert hat das angesteen ze lassen, biz er sich zu dem durchleuchtigisten fürsten künig Lasslawn, ze Hungern etc. künig, fugen mug, das er dann auf das peldist, so er des vngeuerlich bekomen mag, ze tun maynet, zu uersuchen vrlaub von dem vorgenanten kunig Lasslawn, des wan in Windischen lannden er ist, zu erlanngen, ist beredt, so sich der benant Jan in vnsers obgenanten herren des kaysers dienst begeben werde, daz im alsdann sein k. gnad erblich geben wil ain gslos, des man aynig wirdet, vnd darczu sechshundert phunt gelts jerlicher gilt, vnd sullen die gült desselben geslos in der summ derselben sechshundert phunt phening begriffen vnd geraitt werden. Daentgegen sullen die hundert vnd zwainczig phunt gelts, so im von weilnt graf Vlreichen von Cili in der grafschafft Orttemberg, verschriben sein, ganncz fallen vnd die brief, so er darüber hat, vnserm vorgenanten allergnedigisten herren, dem Römischen kayser, heraus geben werden zu seiner k. gnaden hannden. Doch ob er sölh vrlaub von dem obgenanten künig Lasslawn nicht erlanngen, noch er sich seins diensts erleich entslahen möchte, so sol er darinn gegen vnserm obgenanten allergnedigisten herren, dem Römischen kayser, vnuerpunden vnd im sein k. gnade deshalben auch nichts ze tun schuldig noch phlichttig sein, alles trewlich vnd vngeuerlich. Auch ist beredt, daz dem Janen, so er vnsers egenanten vnsers allergnedigisten herren des kaysers diener also ist, sein kayserliche gnad jerlich sein lebtteg fünf hundert phunt phening, zu prouision vnd fur seinn sold, vnd só in sein k. gnade in seiner k. gnaden geschefften vnd sachen ausschikcht vnd nuczt, kost vnd notdurft als anndern seiner k. gnaden hofgesinde vnd dienern, geben, vnd in vmb die obgemelt prouision auf gewisse embtter vnd nücz, da er der ye zu zeiten habhafft sey vnd bekomen mug, mit seiner k. gnad brieuen weisen vnd ansschaffen sol vnd wil, auch trewlich vnd vngeuerlich. Item vnser allergnedigister herr, der Römisch kayser, wil auch darczu dem benanten Janen alsdann tausent guldein Vnger vnd ducaten, oder souil munss fur yeden derselben guldein, als der guldein dieweil geet, furderlich ausrichten vnd geben auch vngeuerlich. Vnd des zu vrkunt sind diser berednuss zwo zedeln gleicher lautt gemacht vnd yedem tail aine gegeben, vnd daz das mit mein Janes Wittowicz willen also beschehen sey, hab ich mein petschadt auf die zedel drukchen lassen.

Codex des k. k. geheimen Haus- Hof- und Staatsarchives. D. 92. f. 16—17.

IV.

2. Mai 1457.

Bernhart von gottes gnaden marggraue zu Baden etc.

Vnsern grus zuvor, besunder lieben. Vns haben vnsers allergnedigisten herrn des Romischen kaisers rete, so yez zu Grecz sind, heut zugeschriben, daz in vnser gnedigister herr selbss schreibt, wy er am Freitag (29. Apr.) zu abent nechstuer

gangen vngeuerlich auf das haws Ober Cili mit ettlichen camrêrn komen vnd darauff beliben sey, vnd an Samsztag (30. Apr.) vor tags haben dj feind, mit nam Johann Witibicz dj stat Cili gewunnen vnd darin ettlich rete vnd hofgesind gefangen, vnd sein kaiserlich gnad hat fürsorg sein clains sigel sey in der feindt gwallt kûmen, vnd begert zu bestellen, ob icht brief vnder demselben clainen sigel ausgiengen, daz nymand daron hallten sulle. Also begern wir auch an ew, ob euch icht solich brief vnder seiner k. g. clainem insigel zubracht wurden, daz ir dj fûrderlich here sendet vnd mit der stat in guter warnung vnd huet seyt, damit seinen kaiserlichen gnaden nit grosserer schad vnd vnrat vfferstee, vnd wellet dj sachen also in gehaim bey ew bleiben lassen, als lang ir mugt. Geben zu der Newnstat an Montag nach sant Philipps vnd Jacobstag, anno domini etc. quinquagesimo septimo.

Adresse: „Vnsern besondern lieben burgermeister, richter vnd rat der stat zu Ödenwurck.

Original auf Papier mit aufgedrücktem Siegel.
Ödenburger Stadt-Archiv.

V.

Vermerkht die taiding zwischen des Römischen kaysers ains, vnd der wittiben von Cili des anndern tails. (15. December 1457.)

Vermerkht die taiding vnd berednůss, so zwischen vnserm allergnedigisten herren dem Römischen kayser ains, vnd der wolgebornen frawn Katherinen, weilent graf Vlreichs von Cili wittib, des anndern tails beschehen sind. Am ersten ist beredt, daz der egenant vnser allergnedigister herr, der kayser, die bemelten frawn versorg auf das gslos Gurkhueld mit zwaintausent phunt phening nucz vnd gult von demselben gsloss vnd anndern stukhen vnd embttern daselbsumb gelegen ir lebtteg; des dann die benant fraw ir reuers seinen kayserlichen gnaden geben sol, wann sy abgee, daz sölh leibgeding absey vnd die gslos vnd gůter an irrung seinen kayserlichen gnaden oder seiner gnaden erben wider haym volgen, doch vorbehalten die viertausent guldein zu verlorem gut, als hernachgeschriben stet. Item sein k. gnad sol ir hinaus geben fur alle anndre vordrung vnd sprůch, die sy vermaint ze habn, zwaitausent guldein vnd aber viertausent gulden zu verlorem gut, derselben viertausent guldein sy auch auf dem benanten gsloss Gurkhueld vnd nuczen vnd gulten versorgt sol werden. Item daentgegen sullen alle die, die von Jan Wittobicz vnd seinen auch der frawn helffern vnserm obgenanten allergnedigisten herren, dem kayser, auch die der egenanten frawn vnd dem Jan abgefangen seinn, bederseitt irer glubde vnd vennkhnuss ledig gelassen, vnd die nachbegriffen gslos, als Senegk vnd Montpreis, an uerziehen von ir, zu seiner kayserlichen gnaden hannden geantwurt werden, vnd sol sich dieselb fraw der gslösser als Wallemberg, Radmansdorf, Osterwicz, Altemburg, Furchtenegk, Herberg, Kunigsperg, Rohatsch, Meicha vnd Grafenwart vnd annderr, ob der icht mer wern, mit iren brieuen entslahen, verczeihen vnd geschefftbrief an die burggrauen vnd innhaber geben, daz sy die zu seiner kayserlichen gnaden hannden antwurtten vnd geben vnd daz sy, noch ir helffer, ob sich die innhaber

sölher gslos seczen wurden, in kaynerlay beistannd, schůb noch hilff tůn. Darauf sol vnd wil sein k. gnad mit ir, vnd sy mit seinen k. gnaden, får sy vnd die irn, gannez gericht seinn. Dann von der erben zu Furchtenegk, auch des Liechtenberger vnd der anndern, die dann vermainen, daz in ir gut zu yeczuerganngen tegen genomen worden sey, auch von der leibgeding vnd behabnuss wegen, sol mit den egemelten klagern bederseitt gutlicher teg phlegen werden in seiner k. gnaden houe auf vnserr lieben frawntag ze liechtmess schierst künftigen, vor ainer erbern anczal seiner gnaden rete vnd lanntleut, da fleiss ze tůn, die tail gutlich zu uerainen, ob des aber gutlich nicht gesein môcht, darumb alsdann dieselben ret vnd lanntleut in recht erkennen lassen, was yeder tail dem anndern schuldig ist, vnd was also gutlich mit wissen oder durch recht, als vorstet, gesprochen vnd erkennet wirdet, daz dem gestrakhs nachgeganngen werde. Des zu warem vrkunt hab ich Anndre Pëmkircher vnd ich Fridreich Lamberger, als machttboten der egenanten vnserr gnedigen frawn von Cili, vnsere petschadt auf dise berednuss gedrukht. Geben zu Grecz, an Phineztag nach sand Lucein tag, anno domini etc. LVij. Lecta.

Codex des k. k. geheimen Haus- Hof- und Staatsarchives. D. 92 f. 67–68.

VI.

22. December 1457.

Fridreich von gots gnaden Römischer kayser, zu allen czeiten merer des reichs, herczog ze Österreich vnd ze Steir etc.

Erbern, weisen, getrewn lieben. Als ir vns yecz geschriben habt, wie ir von ettlichen des kunigreichs Hungern auf den newn jarstag schiristkunftigen gen alten Ofen, da ainen newen kûnig ze erwellen, ze komen eruordert seit, vnd darauf begeret ew vnser maynung darinn wissen ze lassen, haben wir vernomen vnd gefellet vns wol, daz ir ettlich aus ew zu dem benanten tag daselbshin mit vollem gewalt von der bemelten sachen wegen senndet vnd den doch beuelhet, daz sy bey den, so zu den benanten tag kômen werden, vnd sy das fùeg bedûnkchet, daran sein, daz das bemelt kunigreich mit dhaime kunig an vnser wissen vnd willen furgesehen werde, sunder die wal vnd fursehung desselben reichs mit vnserm rat vnd wissen beschehe, angesehen daz weilent vnser lieber vetter künig Lasslaw, dem got der allmechtig genedig sey, vnser nagster frewnd gewesen vnd die heilig kron des bemelten kunigreichs in vnser gwaltsam ist, daz auch vnser erbliche lannd, die dann allenthalben an dasselb kunigreich gelegen sein vnd stossen, desterpas in frid vnd gemach beleiben mugen, wan wir allezeit genaigt vnd begirlich sein, vns mit demselben kûnigreich in guter vnd fridsamer nachperschafft ze halten vnd das in all weg mit sundern gnaden ze fudern. Geben zu Grecz an Phineztag nach sannd Thomanstag des heyligen zwelfpoten, anno domini etc. Lvijo, vnsers kaysertumbs im sechsten jare.

Commissio domini imperatoris in consilio.

Original auf Papier mit aufgedrucktem Siegel.
Ödenburger Stadt-Archiv.

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