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An den balken des alten scharren zu Hanover, an der ecke der Kæbelinger und der Dammstrasse, der grossen treppe des rathhauses gegenüber, standen geschnitzte inschriften, die beim abbruche des hauses vom verstorbenen stadtbaumeister Andreae sorgfältig abgeschrieben, zum theil nachgezeichnet wurden. diese papiere sind in meinem besitz.. die balken sollen noch auf dem stadtbauhofe aufbewahrt werden. über der thür des hauses stand: ANNO DOMINI MCCCCCXLI.

im bogen waren kleeblätter, das stadtzeichen. die inschriften die also im j. 1541 geschnitzt wurden, sind niederdeutsch und enthalten zum theil sprüche aus Freidank. ich lasse zusammendrucken was unmittelbar zusammen gestanden. es sind 76 verse in 14 abtheilungen. die zahlen am rande bezeichnen seite und zeile der von W. Grimm besorgten ausgabe des Freidank und der dort befindlichen entsprechenden stellen. die reihenfolge des nachfolgenden abdrucks ist nach der buchstabenfolge des ersten wortes jeder abtheilung gemacht.

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Eyn wiß man schat heymelyck dragen yashind wit

1 Syne armodt unde nicht vernt klagenen, mage Sus flegen syne frundt (oe)m tho handt

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Et ys war alse men sprycht

Wur enes dynghes veel ys dar achtet men des nycht

Dat sporet men wol to duffer tydt

Dar yn godt de werlt gemaket ryk

Myt synem gotlyken worde vnde willen
Welch so langhe heft geleghen fylle
Dar to alle gude kunst bloygen

Dar yn syck byllych eyn yder scholde bemoyen
Averst de werlt gades gave nycht erkennet
So langhe he se wedder wendet

So socht se denne vnde fyndet nycht

Dat de byllyke straffe orer synde yst.

V...

Goddes denerinne byn ick ghenant
Der billigen sagrist gans wol bekant
De fromen laue ick unde krone se mit eren
De bosen straffe ick myt dem swerde. E :
Gerechticheit byn yck ghenant 54

Gyfft unde ghave synt my vnbekant®

Ick se nycht an de personen arm-edder ryk

Ick weghe dem keyser unde dem "armen"bur-ghelick=

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So stunde ydt wol yn aller werldt... atin na smsą

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Sirach (prickt du schaft) den arßten eren
Wente one heft geschapen got de here

De aller høgeste de arftedige ut der erde let wassen
Vnde ein vornuftich minske (sal) se nicht vorachten
Got heft den mynsken de kunst geven up erden
Dat he dardorch mochte gepriset werden
Dardorch de Apoteke vnde arßte

Maken arßtedige vnde vordriven vele smarten

XII.

Truwe recht tucht unde warheit
Demodt schaemde un eynfoldicheit
Kuscheit unde mathe synt vordreven
Vnde an ere stede ys gebleven
Legen dregen vnde alle vullerie
Hynterlist achterredent unde boverie

Untucht onkuscheyt eynen anderen beschympen
Braffen drinken vnde nesen rympen
Spelen dabbelen (aller han)de spot
Ock gar wenich achten vp got
Op de hel(len) unde up den dødt

Op den duuel unde up de leßten nodt =
Dit sy dy herr ym hemmel geklaget
Deme gar nein vnrecht behaget

XIII.

Vorsønde wigende schal men schuwen
Vnde one nicht gruntlick vortruwen

XIIII.

Weißtu wat dat wert wol schyn

Wes wat vnde lat enen anderen ok wat syn

Anmerkung: die eingeklammerten worte und buchstaben sind von mir ergänzt, da die abschrift hier lücken gelassen. sagrist in V, 2 scheint verlesen zu sein, zuerst stand in der abschrift: kraft.

VIII.

Nachricht von Herzog Erich des Jüngern Beylager zu Münden und dem Hofstaate daselbst.

Vom Geh. Regierungsrath Blumenbach.

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Denjenigen unserer Leser, welchen die in diesem Bande des Archivs mitgetheilte Nachricht von einer Hofhaltung zu Hardegsen einiges Interesse hat abgewinnen können, werden die nachstehenden ähnlichen Nachrichten wäre es auch nur zur Vergleichung beider Zeitabschnitte und der veränderten Lebensweise nicht unwillkommen sein. Sie sind gleichfalls, wie die früheren, aus einem bei Königl. Domainen - Kammer zu Hannover befindlichen, alten Amtsregister genommen, das die Aufschrift: Amt Münden-Sichelstein. 1545-1546." führt.

Freilich liegt ein Zeitraum von 150 Jahren zwischen der Hofhaltung Margarethens zu Hardegsen und derjenigen, von welcher hier die Rede sein soll: allein man erstaunt doch nichts desto weniger über die nun schon hofmäßige Einrichtung und den gewaltigen Verbrauch an dem Hofe eines Calenbergschen Fürsten. Auch hier, wie in dem frühern Falle, blicken wir in den Hofstaat einer verwittweten Fürstin; aber freilich ihre Stellung war von ganz anderer Bedeutung als die der verwittweten Margarethe: sie war zugleich Vormünderin und Mitregentin ihres Sohnes!

Herzog Erich der Aeltere von Calenberg nämlich hatte sich im Jahre 1525 mit Elisabeth, einer Tochter Joachim's, Churfürsten von Brandenburg, vermählt, und residirte

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