diu wart vor disem meine oil wol beküet mit rilterlichem ruome daz tét der fürst Saxoniæ terre die gaben in zu tuone so daz im alle rach was zu verre. Uz During und ûz Hessen, úz Liusíz der marke nu quamen die wol wessen waz do hiez ritterliche tát diu starke und Parabol ein fürste von Brunswige warp nach wibes grüezen daz nach ir gruoz dar umbe fürsten nige. 3. Hoya. Im jüngeren Títurel (Hahn str. 2244) bedient sich der dichter zur bezeichnung des nördlichsten punctes deutscher bildung Hoya's. von Saders (in Dalmatien) bis nach Hoya, sagt er, fand man keine gleiche frau: Urepans de T'schoye, Sigun' und ouch Liâze von Saders unz an Hoye vant man niendert maget in der mâze die disen drien möhte han gelichet. und Heinrich von Meissen, genannt Frauenlob, besingt den grafen Gerhart von der Hoye in einem seiner künstlichen lobgedichte (Hagen MS. 3, 1,123 und Ettmüller s. 96 f.) folgendermassen : Kom, Minnen schüeler, dich wil Êre in ir tanz! setz úf den kranz der manheit unt der milte; vor dem herzen schilte mit diner angeborner zuht; schame ie gerne spilte, und ouch ir hôhes tirmen dinen lip beschirmen, daz untât ninder hâres breit an dich mac gefirmen. mit wisheit diu complexie diu ist an dem orte gestålet, Uf ritters pris din muot sich schart dá vor wirt nie din schatz gespart, du Rennew art in strites vart: dich von der Hoye helt Gerhart, mein ich; hat ich mé kunst gelart, daz vrumle dir ze dîme lobe: din verch in lugenden grålet. 4. Sangmeister. Was der sangmeister (s. oben s. 289 f.) zu bedeuten hatte, lernt man aus der singerordnung des phalzgrafen Philipp vom j 1483, worin es heisst:,,Item nachdem wir Johannes Sust (d i. Joh. v Soest, der 1480 das gedicht die kinder von Limburg aus dem niederländischen übersetzt hatte) zu unserm sengermeyster uffgenomen und jme bevolhen haben, dasselbig flysslich zu versehen, also bevelhen wir jme das noch uff solich meynung als nach volgt ,,Item zum ersten bevelhen wir jme unser sengerknaben das er die ziehen und leren woll zuo dem besten, und geben jm macht, wo die strefflich wern, die zu strafen, doch das die straff zymlich als jungen knaben zuogehort, geschee Er sol sie auch dar zuo halten, das sie zu allen amptern [messe, gottesdienst] die in unser capellen gesungen werden, gegenwertig seyn und was da gesungen werden soll, das sie das wol konnen, vor ubersungen haben, uff das kein confuse da geschee ,,item es sol auch der genant unser sengermeyster selbs, auch die andern gesellen [erwachsne personen im gegensatze zu den knaben die man chorales nannte], wer die syn werden, personlich by vorgedachten ampten sin und solichs mit vlys und ernst helfen volbringen durch iren gesang oder wie sich dan zuo yglicher zyt das geburt. und ob die gesellen einer oder mer sümig oder farlessig jnn solichen amptern zuo singen oder personlich da by zuo syn, sin wolten, soll Johannes jne das allein gutlich undersagen und wo sie nit das abstellen wolten, soll er unns solichs fürbringen und sich doch mit jne in keyn zweyung oder kriegung geben, dessgleichen sie mit jme. ,,Item wann fremd lüt hie syn oder etwas nüwes zuo singen ist, oder so sie an fremden enden singen, sollen sie alle vor zuo samen geen, was gesungen werden soll, das flysslich ubersingen und welcher sich solichs widdern wolt, sollen die andern solichs jm gutlich undersagen. Item.. sie sollen guot gesellen syn und fruntlich mit eyn ander leben, uff das unser capelle dester stetlicher und erlicher besungen werd gott zuo lob und das wir des auch ere haben .." (Pfälzer cop. buch n. 15 bl. 223.) Der sangmeister war demnach vorstand der fürstlichen capelle, welche zunächst für den kirchlichen dienst bestimmt war, dann aber auch, wie es scheint (wan fremd lüd hie syn und etwas nuwes zuo singen ist oder so sie an fremden enden singen') für weltlichen gesang verwendet wurde. 5. Tafelrunde. In dussen tyden (1266) wêren hir (in Madeburg) noch kunstâbelen. dat weren der rîksten borger kinder, de plêgen dat spel vor to stânde in den pinghsten, als den Roland, den schildekenbom, tabelrunde und ander spel, dat nû de râtmanne sulven vorstân, in dem vorgeschrêven stryde was ein kunstabel, de heyt Brun van Scônenbêke, dat was eyn gelårt man; den beden syne gesellen, de kunstâbelen, dat he on dichte und bedechte eyn vrœydich spel. des mâkede he eynen gral und dichte hovesche brêve, de sande he to Goslèr, to Hildensheym und to Brunswygk, Quedelingeborch, Halberstadt und to anderen steden und lâdeden to sick alle kôplude, de dar ridderschop wolden oven, dat se to on quèmen to Magdeborch; se hedden eyne schone vrouwen, de heyt vrow Ffeye de scholde men ghêven den, de se vorwerven konde mit tuchten und manheyt. darvan worden bewêghen alle jungelinge in den steden. de van Goslêr kêmen mit vordeckeden rossen, de van Brunswygk kèmen alle mit grônem vordecket und gekleydet und andere stede hadden ok or sunderlike wapene und varwe. Do se vor disse stad quêmen se wolden nicht in ryden, men entpfeng se mit juste und dustiren, dat geschach, twe kunstabele toghen ût und bestunden de und entfengen se mit den spêren. dewyle was de grale bereyt up dem markede, und vele telt und pâwelüne up geschlagen, und dar was eyn bom gesat up dem markede. dår hangheden der kunståbelen schilde an, de in dem grale wêren. des anderen dages, do de geste missen hadden gehort und gegetten, se tôghen vor den gral und beschauweden den dar wart on vororlovet, dat malk rörde eynen schilt; wekes junghelinges de schilt wêre, de queme hervor unde bestunde den rêrer. dat geschach on allen. tô lesten vordeynde vrowen Feyen eyn old kopman von Goslère, de vorde se mit sik und gaf ze to der êe, und gaf or so vele mede, dat se ores wilden levendes nicht mer ovede Hirvan is eyn ganz dudesch bôk gemâket. de sulve Brûn Scônebêke måkede sêder vele dudescher boke als cantica canticorum, dat áve Mariâ und vele guder gedichte. (So berichtet die Magdeburger schöppenchronik bl. 66. über schildekenbôm und tabelrunde. vgl. den aufsatz nr. IX dieses bandes; über Brûn von Schönebeck Fülleborn im Bragur 2, 324 und v. d. Hagen grundr. s. 446.) In Hanover gab es im XIV jh. tavelrunnen. in den kämmereiregistern heisst es 1393: II sol. deme de de kulen to graf to der tavelrunnen; und 1391: 22 sol. und 2 pen. vor den steinweg to bolende by der tavelrunnen; ferner 1401: 2 den cunstavelen to tavelrunnen. (Grupen in den hanöv. beitr. 1760, 661.) Ueber die kunstavele gibt ausser der angeführten Magdeburger chronik der ordinarius senatus brunsvicensis vom j. 1408. cap. 117 (Leibn. 3, 475) auskunft. 6. Schoduvel. Was heisst der im ordinarius des Braunschweiger rates vorkommende ausdruck schoduvel, schoduvel lopen? Die schoduvele liefen in den heiligen tagen vor weihnachten. die erklärungen mit schrulenfel, scheu teufel befriedigen nicht. gibt es ähnliche zusammensetzungen mit scho-? 7. Jacop abt. Jacob Grimm hält den Jacob apt (oben s 213. 268) und den Jacob Appet, der den ritter unter dem zuber gedichtet haben soll (Hagen, gesamtabent. n. 41) für eine und dieselbe person. Jacob abt wird indes hier wie dort nur sprichwörtlich zu nehmen und der name unter den dichtern zu tilgen sein. VI. Das nekrologium des vormaligen hildesheimischen klosters Dorstadt. Mit einigen bemerkungen von E. F. Mooyer in Minden. Das geschlecht der edlen (dynasten) v. Dorstadt, welche in dem gleichnamigen orte im bisthume Hildesheim ihren stammsitz hatten, lässt sich bis in die mitte des zwölften jahrhunderts hinauf verfolgen 1), wo uns zuerst ein Arnold (1154 – 1188) entgegentritt, dessen frau Bia hiess, mit welcher derselbe söhne zeugte, welche vielleicht die in der ersten hälfte des dreizehnten jahrhunderts lebenden Bernhard (1209–1241), Heinrich (1215 - 1225) und der magdeburgische domscholaster Arnold (1207, 1225-1230), welcher später (1243) wohl dechant wurde, waren. Die vorfahren des obigen Arnold hatten in dem dorfe Dorstadt zu ehren der h. jungfrau und märtyrin Cäcilie eine kirche ge 1) die edlen v. Dorstadt stammen vielleicht von dem 1110 namhaft gemachten Eiko v. Dorstadt, dem stammvater der grafen v. Schladen, ab (Lüntzel 174), der sich 1129 und 1131 auch v. Schladen (de Sleden) nennt (Heineccius antiq. goslar. 125, 131; Harenberg hist dipl. gandersh. 195, 1483), ù. dessen sohn Niching (Nithung?) 1129, 1131 u. 1145 vorkommt. M. gründet, und am 23. jun. 1174 ersuchten Arnold und Bia den hildesheimischen bischof Adelhog (1169 † 20. septb. 1190), den einige für seinen bruder halten (Behrens hist. praepositorum, decanorum et scholasticorum cathedr. eccles hillesheim p. 74), dieselbe in seinen schutz zu nehmen (Lüntzel die ältere diözes Hildesheim 184, 296, 380). Dieser Arnold gründete dann auch auf seinem hofe eine propstei oder geistliche genossenschaft zur ehre des h. kreuzes, und übergab dieser das dorf Dorstadt, worüber eben jener bischof im jahre 1189 eine urkunde ausfertigte (driller jahresbericht über den verein für kunde der natur und der kunst im fürstenthum Hildesheim u. in der stadt Goslar s. 16. vgl. Lauenstein hist. dipl. episc. hildes. II, 258). Diese genossenschaft war anfänglich (auch noch 1212) sowohl für mönche wie für nonnen bestimmt, wurde später aber in ein Augustinernonnenkloster, worin 30 schwestern lebten, umgewandelt, und in diesem jahrhundert aufgehoben. Urkunden, welche auf dieses kloster bezug haben, sind nur wenige durch den druck bekannt gemacht, dagegen findet sich ein anderes schriftliches denkmal des mittelalters, welches für die geschichte des klosters während des dreizehnten und vierzehnten jahrhunderts beachtenswerthe notizen enthält; die herzoglich braunschweigische bibliothek zu Wolfenbüttel bewahrt nämlich unter ihren handschriftlichen schätzen ein auf pergament in quartformat gefertigtes nekrologium (martyrologium dorstadense) dieses klosters (bezeichnet: nr. 523. helmst. saec. XII s. XIII), welches leider durch häufige rasuren an vielen stellen so sehr gelitten hat, dass manche einzeichnungen gar nicht mehr oder doch nur theilweise zu erkennen und zu entziffern sind, wie auch der kodex nebenbei durch feuchtigkeit und, wie es mir schien, durch feuer stark beschädigt worden ist. Aus diesem kodex habe ich mir am 5. jul. 1844 einige auszüge gemacht, die ich im nachstehenden mit dem bemerken mittheile, dass ich die einzeichnungen, welche aus dem dreizehnten jahrhundert herrühren, mit XIII., die aus dem vierzehnten aber, deren die meisten sind, mit XIV. in klammern bezeichnet habe - Aus diesem nekrologium scheint hervorzugehen, dass, ausser obigem Arnold v. Dorstadt, auch die pröpste Johann († 30. april) und Werenbold († 31. jul.) bei der gründung des klosters thätige hülfe leisteten, wie wir denn auch aus der nekrologischen einzeichnung eine anzahl bis jetzt hinsichtlich ihrer lebens- und regierungszeit nicht näher bekannter vorsteher des klosters kennen lernen. Im übrigen habe ich die in der handschrift vorkommenden abkürzungen meistentheils aufgelöst. |