Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg Te i 1 1 (9 67-1207) Herausgegeben von der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt Bearbeitet von FELIX ROSENFELD (†) Magdeburg Selbstverlag dor Historischen Kommission Magdeburg De des vorliegenden Urkundenbuches, Archivrat Dr. Felix Rosenfeld, war es nicht vergönnt, das Erscheinen seines Werkes zu erleben; wir erfüllen daher eine schmerzliche Pflicht, wenn wir hier den ersten Band des von ihm in jahrelanger mühevoller Arbeit vorbereiteten Urkundenbuches des Hochstifts Naumburg mit einigen kurzen Worten einleiten. Archivrat Rosenfeld war, wie wohl kein Zweiter, berufen, das Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg zu bearbeiten. Er hatte seinerzeit nach der Ablegung der staatlichen Archivprüfung und des Doktorexamens den ehrenvollen Auftrag erhalten, das domkapitularische Archiv in Naumburg zu ordnen, eine Aufgabe, der er sich mit jugendlichem Eifer und mit Erfolg unterzog; erst die Ordnung des reichen Naumburger Domkapitel archivs ermöglichte es überhaupt, ein Naumburger Urkundenbuch in Angriff zu nehmen; und es war nur zu natürlich, daß Rosenfeld selber, der seit April 1898 dem Magdeburger Staatsarchiv angehörte, in dessen Sprengel Naumburg liegt, mit der Bearbeitung des Urkundenbuches von der Historischen Kommission beauftragt wurde. Im Oktober 1900, vor nunmehr fünfundzwanzig Jahren, begann er mit der Sammlung des Materials. Schon seit dem Jahre 1893, also bereits vor der Inangriffnahme des Naumburger Urkundenbuches, hatte Dr. Neubauer (jetzt Stadtarchivar in Magdeburg) für die Historische Kommission ein Urkundenbuch des Stifts, der Klöster und des Rats der Stadt Zeitz, sowie des nahe bei Zeitz gelegenen Klosters Bosau zu bearbeiten unternommen und im Laufe der Jahre eine ansehnliche Menge von Urkundenabschriften und Regesten zusammengebracht. Auf Dr. Neubauers eigenen Wunsch wurde das Manuskript im Jahre 1903 von Rosenfeld für das Naumburger Urkundenbuch übernommen, das nunmehr also die Urkunden der Bischöfe von Naumburg-Zeitz, der Kapitel von Naumburg und Zeitz, der beiden Städte Naumburg und Zeitz, des Georgen- und 097 des Moritzklosters in Naumburg, des Stephansklosters und des Franzis- Der Fortgang der Arbeit erlitt indessen zeitweilig größere Unter- brechungen, insbesondere durch die im Jahre 1908 erfolgte Versetzung Rosenfelds von Magdeburg nach Marburg, die ihn nicht nur räumlich von seinen bisherigen Aufgaben entfernte, sondern ihn vor allem in einen neuen Pflichtenkreis hineinstellte, doch hielt er an der Absicht fest, unter jallen Umständen der Historischen Kommission wenigstens einen bis zum Jahre 1304 reichenden Band des Urkundenbuches druckfertig vorzulegen. Auch dem stellten sich in der Folge mancherlei Schwierigkeiten in den Weg, so daß er sich im Mai des Jahres 1914 entschloß, nur einen ersten Teil dieses Bandes einzureichen. Er stellte dabei den Antrag, mit dem Druck zu beginnen, und schlug vor, das Urkundenbuch in Lieferungen erscheinen zu lassen und zunächst erst einmal eine erste Lieferung herauszugeben. Entgegen den sonstigen Gepflogenheiten der Historischen Kommission und trotz schwerster Bedenken beschloß die Historische Kommission, dem Antrag statt- zugeben, und gab daraufhin Weisung an die Druckerei zur Inangriff- Inzwischen war der Krieg ausgebrochen, der jede wissenschaft- Im September 1915 wurde Rosenfeld zum Heeresdienst einberufen, |