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3. Er gibt den Armen Speis und Brod,| Daß sie nicht leiden Hungersnoth, Schafft denen Recht auf Erden, Die schwer gedrücket werden; Er richtet auf mit treuer Hand Witwen und Waisen in dem Land; Der Sünder Weg' und Ehren Wird er zu Schanden kehren.

4. Der Herr wird schüßen seinen Thron
Zu aller Frommen Tröst und Lohn;
Er wird den Scepter führen
Und ewiglich regieren.

Drum Sion, bau auf Gott den Herrn!
Er übt die Herrschaft weit und fern,
Die Macht ist ohne Schranken,
Die Kraft wird nimmer wanken.

552*.

Herr, du erforsch'st und kennest mich, Mein Sigen und Aufstehen; Mein Denken ist dir sichtbarlich, Du weißt mein Ruhn und Gehen; Mein Thun und allen Wandel sah Dein Aug', o Herr, noch ch's geschah. 2. Kein Wort auf meiner Zunge ist, Das du nicht hast vernommen; Was neu und alt zu jeder Frist, Vor dich ist es gekommen. Von dir ich mich gebildet fand, Geschügt allein von deiner Hand.

3. Gar hoch, o Herr, und wunderbar,
Von ewig ist dein Wissen;
Dir ist das Inn're kund und klar
Mit allen Finsternissen.

Wo könnt' ich deinem Geist entfliehn,
Wohin mich deinem Aug' entziehn?
4. Stieg' ich gen Himmel, du bist da,
Dein ist das Reich der Höhe;
Führ' ich zum Abgrund, du bist da,
Hast keine Fern' und Nähe;
Bist, wo das Morgenroth entspringt,
Und wo der Tag in Nacht versinkt.
5. Vor dir ist Höh' und Tiefe nicht,

Allwärts ist deine Rechte;
Vor dir ist Finsterniß wie Licht,
Taghell vor dir die Nächte.
Du kennst mich, Herr, von Anbeginn,
Weißt, was ich kann und je erfinn'.

6. Ich preise dich, daß du so groß Und wunderbar in Allem; Mach' mich von deinen Feinden los Und laß mich dir gefallen; Auf deinen Wegen laß allein Auf ewig meinen Wandel sein.

553*.

Wer sich auf Gott den Herrn verläßt,
Steht gleich dem Berge Sion fest;
Der wanket nicht zu einer Zeit,
Hält seinen Stand in Ewigkeit.

2. Jerusalem, die liebe Stadt,
Von allen Seiten Berge hat,
Also auch Gott in aller Zeit
Ist um sein Volk zur Hülf' bereit.

Den Sündern geben in's Gericht;
Er wird zerbrechen jenen Stab,
Den er in Frevler-Hände gab.

3. Der Herr wird die Gerechten nicht

4. Er wird das Loos zur rechten Zeit
Umwenden nach Gerechtigkeit,
Nicht mit sich reißt was fromm und gut.
Auf daß der Bösen Frevelmuth

5. Ach treuer Herr, wir bitten dich,
Sich an die Deinen gnädiglich,
Thu' Gutes denen für und für,
Die treu aufrichtig dienen dir.

6. Doch die da bau'n auf eignen Rath, Und die da gehn auf krummem Pfad, Die wird der Herr bald offenbar Hinführen mit der Frevler Schaar.

7. So walte Gott nach seiner Treu', Und mache sein Erbarmen neu, Und geb'' uns Frieden für und für, Daß wir ihm dienen nach Gebühr.

554*.

Ich will Gott unaufhörlich_preisen
Und allezeit ihm Ehr beweisen;
Sein Lob und seines Namens Zier
Soll stets im Munde schweben mir;
Davon soll klingen immerdar
Die Zunge laut und offenbar.

2. Es soll sich meine Seel' erfreuen Des lieben Gottes ohne Scheuen, Soll meines Herrn sich rühmen frei Vor aller Welt nach seiner Treu; Das hören dann betrübte Leut' Und haben Trost zur rechten Zeit.

3. Preiset mit mir den lieben Herren, Helft seinen Namen höchlich ehren; Denn er erhörte mein Gebet, Als ich ihn fleißig angefleht; Er rettet mich, der treue Gott, Aus allem Schrecken meiner Noth.

4. Drum tretet zu ihm mit Vertrauen, Sein liebes Antlig anzuschauen, Daß auf euch scheint sein helles Licht, So wird es euch gereuen nicht! Er hört des Armen Wehgeschrei, Und macht sie aller Trübsal frei. 5. Gott sendet seiner Engel Schaaren, Aufrichtig Fromme zu bewahren; Er lagert sich mit starker Wehr Um seine Auserwählten her; Weiß sie zu schirmen immerðar Und zu entreißen aus Gefahr.

einmütig?

D 6. schmeckt und schauet all' einmüthig, Wie Gott der Herr so süß und Glückselig ist, wer wohlgemuth In seinem Schutz' und Schirme ruht. Sucht, ehrt und fürchtet diesen Gott, Denn wer das thut, hat nimmer Noth.

555*.

obpreiset alle Gott mit Ehren,
Und helfet seinen Namen mehren;
Sein Name sei gebenedeit
Von nun an bis in Ewigkeit.

2. Sein Name muß gepriesen werden Vom Anfang bis zum End' der Erden; Der Herr ist hoch in seinem Thron Weit über alle Nation.

3. Weit über alle Himmel droben Ist Gottes Majestät erhoben. Wer ist wie Gött, der droben wohnt Und über allen Höhen thront!

4. Er schaut herab aus seinen Höhen, In Gnaden alles anzusehen, Was niedrig ist und klein sich hält, Im Himmel und in aller Welt.

5. Er richtet auf mit seinen Händen Die Dürftigen und die Elenden, Hilft ihnen auf mit seiner Gnad', Die ewig keine Gränzen hat.

6. Durch seine Macht und sein Erbarmen Erhebt er aus dem Staub den Armen, und seht ihn hoch bei Fürsten ein, Ein Fürst in seinem Volk zu sein.

7. Er nähret, was da lebt auf Erden, Läßt, was unfruchtbar, fruchtbar werden, Gibt alles, was das Herz erfreut, Lob sei dem Herrn in Ewigkeit!

556*.

Ihr Kreaturen hoch dadroben,
Hebt an vom Himmel her zu loben!
In seinem ew'gen, heil'gen Thron!
Preiset den Herrn mit süßem Ton

2. Preiset ihn hoch mit Freudenschalle, Ihr seine lieben Engel alle! Und seiner Heere große Schaar, Sonn', Mond und alle Sterne klar! Ihr hohen Himmel wohlgezieret, 3. Preiset ihn auch, wie sich's gebühret,

Und alle Wasser lauter rein
Am Himmel droben, stimmt mit ein!

4. Preiset mit Freuden allzusammen
Des lieben Gottes theuren Namen,
Der alle Ding' nach weisem Rath
Durch sein Gebot erschaffen hat.

5. Sie sind gemacht gar fest vom Herren, Und ihr Gesetz wird ewig währen; Er hat ein' Ordnung aufgericht't, Darüber wird getreten nicht.

6. Preiset den Herrn mit gleichem Schalle, Ihr Kreaturn auf Erden alle, Verkündet seine Macht und Ehr', Ihr Abgründ' all' im wilden Meer. 7. Schnee, Hagel, Feuer, Sturm u. Winde, Die sein Gebot vollziehn geschwinde, Ihr Berg' und Hügel Gott lobsingt, Ihr Cedern, und was Früchte bringt.

8. Ihr wilden Thiere mit den zahmen, Gewürm' und Bögel allzusammen; Der Erde Kön'ge hochgestellt, Und alle Völker in der Welt.

9. Ihr Fürsten, die zu Rathe gehen, Und all' ihr Richter ausersehen, Ihr Knaben und ihr Jungfraun rein, Ihr Jung' und Alten insgemein!

10. Preiset einhellig all zusammen Des lieben Gottes heilgen Namen; Denn der allein zu jeder Frist Hoch überaus erhoben ist.

Besondere Gelegenheiten.

In allgemeinen Möthen.
557.

Herr, wir sind getroffen
Von deiner schweren Hand;
Kein Retter ist zu hoffen
Für unsern Unglücksstand.
Verschließest du die Ohren
Und hörest uns nicht an,
So ist das Heil verloren,
Es ist mit uns gethan.

2. Zwar dürfen wir kaum wagen,
Zu dir hinaufzusehn,
Dir unsre Noth zu klagen,
Um deine Hülf zu flehn;
Wir müßten uns verstecken
Vor deinem Angesicht,
Vor deinem Blick erschrecken,
Wie vor dem Endgericht.

3. Doch reicher an Erbarmen
Ist niemand, Herr, als du;
Du rufft mit offnen Armen
Die Büßenden herzu;
Sobald sie sich befehren,
Die Bosheit recht bereu'n,
So willst du sie erhören
Und sie mit Hülf erfreu'n.
4. Die Leiden, die wir dulden,
Sind dir, o Herr bekannt;
Es ist um unsre Schulden
Mit Recht dein Zorn entbrannt.
Doch weil wir jezt beweinen,
Was Böses wir gethan,
So laß dein Heil erscheinen,
Nimm uns in Gnaden an!

5. Dann soll dein Tempel schallen,
Gott, von unserm Dank;
Dein Lob soll wiederhallen
Das ganze Leben lang;
Wir werden uns bestreben,
Wir alle, Groß und Klein,
Mit einem bessern Leben
Dir angenehm zu sein.

6. Maria, Trost der Sünder, Du hoher Engelchor,

Ihr sel❜gen Himmelskinder,
Tragt unser Seufzen vor;
Helft jenen Gott erbitten,
Der euch im Himmel krönt;
Durch das, was wir gelitten,
Sei er schon ausgesöhnt.

7. Wir kommen in den Nöthen
Zu einem starken Gott;
Er woll' uns all' erretten
Aus dieser Angst und Noth.
So bitten wir zusammen,
So bittet jeder Stand
Durch Jesu Christi Namen
Um Hülf' für's Vaterland.

558.

Pich nieder und erbarme dich, Gott, auf den wir hoffen; Zu dir erhebt die Seele sich, Von Aengsten schwer getroffen; Erleucht', o Herr, dein Angesicht, Daß sie vor dir verzage nicht,

Gott, auf den wir hoffen!

2. Ach, ohne dich ist alles schwach, Gott, auf den wir bauen; Der Widersacher geht uns nach Und füllt das Herz mit Grauen; Wenn du nicht hilfst, so fallen wir, Und nichts ist gut und heilig hier, O Gott, auf den wir bauen!

3. Verlaß, o Herr, verlaß uns nicht, Gott, zu dem wir flehen; Halt ein, halt ein, Herr, dein Gericht, Wie könnten wir bestehen? Sieh unser Elend, unser Leid, Erbarm' dich, Quell der Gütigkeit, O Gott, zu dem wir flehen.

4. Nimm uns zurück, o höchstes Gut, O Gott, nach dem wir suchen; Verzeih die Sünd durch Christi Blut, Die wir in Neu verfluchen; Das Schäflein, das verloren war, Nimm auf in die getreue Schaar, Gott, nach dem wir suchen!

5. Gelobt sei Gott, er hilft uns gern!
Laut preiset seinen Namen!
Hofft all' auf ihn, singt all dem Herrn,
Singt: Alleluja, Amen!

Und wenn ein Mensch bekehret sich,
So freut das Heer der Engel sich,
Und preiset seinen Namen.

An einem Dankfeste.

559.

Nun laßt uns aus der Seele Grund
Dem höchsten Gott Dank sagen,
Und preisen ihn mit Herz und Mund
Jezt und zu allen Tagen:
Denn seine Lieb' und seine Gnad
Sich wunderbar bewähret hat
An uns in diesen Zeiten.

2. Wir haben Gott um Hülf begehrt
In Jesu Christi Namen,
Durch den allein er Heil gewährt
Den Menschen allzusammenz
Durch dieses Namens Kraft und Treu
Sind wir von aller Trübsal frei,
Gelobt sei Jesus Christus!

3. Wir haben Gott um Gnad' gefleht Durch seiner Mutter Bitten, Die droben für die Kinder steht In diesen Thränenhütten; Und mehr, als unsre Hoffnung war, Gab uns der ew'ge Bater dar, Gelobt seist du, Maria!

4. Wir haben Gott um Schuß gefleht
Durch seiner Heil'gen Werke,
Die Boten seiner Majestät,
Die Zeugen seiner Stärke;
Und Gott hat ihr Gebet erhört,

Und unsers Glaubens Kraft bewährt,
Gelobt sei'n alle Heil'gen!

5. heiligste Dreifaltigkeit,
Nun danken wir in Freuden,
Mit aller Heil'gen Innigkeit,
Nach den so schweren Leiden;

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on ganzem Herzen lob' ich dich,
Herr, in deinen Thaten;
Mit den Gerechten preis' ich dich,
Die sich in dir berathen;

Mit allen Frommen stimm' ich an:
Der Herr hat alles wohl gethan.
Gelobt sei Gott der Vater!

2. Der Herr allein ist tadellos,
Sein Werk ist Recht und Wahrheit;
In Wundern ist sein Name groß,
Sein Wort ist Kraft und Klarheit;
Ganz ausgesucht und ewig gut
Ist, was der Herr beschließt und thut.

Gelobt sei Gott der Vater.

3. Erbarmen hat der Herr geübt, Sein Herrschen ist Erbarmen; Es ist kein Gut, das er nicht giebt, Er trägt die Welt in Armen; Er speiset, was sich regt und lebt, | Und zicht und lenkt, was weiter strebt. Gelobt sei Gott der Vater!

4. Er ist die Treu, die ewig währt, Ob auch die Welt verschwindet; Sein Wort, das durch die Zeiten fährt, Bleibt in ihm selbst gegründet; Die Hoffnung, die auf ihn vertraut, hat sich ein ew'ges Haus gebaut. Gelobt sei Gott der Vater!

5. Die Lieb' ist Gott! O Gott, du bist Die Lieb', in der wir leben; Den eignen Sohn, Herrn Jesus Christ, Hast du für uns gegeben.

guter Gott, wir preisen dich Durch Jesum Christum ewiglich. Gelobt sei Gott der Vater!

561.

Danket dem Herrn, denn er ist gut!
Ewig währet sein Erbarmen,
Alles ruht in seinen Armen,
Seine Macht ist gränzenlos,
Seine Lieb' unendlich groß!
Lobet den Herrn!

2. Danket dem Herrn, denn er ist gut! In der Trübsal meines Lebens, Bo mir alles war vergebens, Hab' ich Hülf' vom Herrn begehrt, Und der Herr hat mich erhört. Lobet den Herrn!

3. Danket dem Herrn, denn er ist gut! Besser ist's, dem Herrn vertrauen, Als nach Menschen umzuschauen; Besser, als bei Fürsten stehn, It's, empor zum Herrn zu sehn. Lobet den Herrn!

4. Danket dem Herrn, denn er ist gut! Keine Macht kann mich erschrecken, Gottes Rechte wird mich decken; Er ist Helfer, ist mein Hort, Unvergänglich ist sein Wort. Lobet den Herrn!

5. Danket dem Herrn, denn er ist gut! Alles soll sein Lob verkünden, Er vertilgt die Frucht der Sünden; Großes hat der Herr gethan Rufet seinen Namen an! Lobet den Herrn!

Am Aerntefeste.

Wie bei Dankfesten, besonders die Nummern 559 und 560. Außerdem eins von den Liedern 575 bis 578, sowie andere passende Lieder.

Für Fürst und Vaterland.

562.

Schöpfer aller Kreaturen,
König aller Herrlichkeit,
Dir gehorchen die Naturen,
Alle Kraft und Wesenheit.
R. Segne unser Vaterland,

Lenke seines Fürsten Hand.

2. Gib uns Frieden in den Tagen, Die du uns hast zugedacht;

Schüz' uns vor des Krieges Plagen, Decke uns mit deiner Macht. R.

3. Ordne, Herr, nach deinem Willen Die Geseze klar und rein; Laß uns freudig sie erfüllen, Laß sie deine Worte sein.

4. Laß in deines Sohnes Lehre Einheit walten allgemein, Laß zu deines Namens Ehre All im Geist vereinigt sein.

5. Schöpfer Himmels und der Erden, Großer Gott, wir bitten dich, Laß dein Volk geheiligt werden Dir zum Ruhmě ewiglich!

563.

Sür unsern Fürsten_beten wir,
Er sei dein Bild auf Erden!
O laß durch ihn, Herr Gott, vor dir
Dein Volk beglücket werden.

Verleih ihm Weisheit, Sinn und Kraft:
Was Heil und Wohl dem Lande schafft,
Mit Sorgfalt wahrzunehmen.

2. Gib, daß er deinem Vorbild gleich Uns väterlich regiere,

Und deinen Segen in sein Reich
Durch gute Werke führe;

Daß er ein Schutz der Unschuld sei,
Den Redlichen mit Lohn erfreu'
Und allem Unrecht steure.

3. Gib Allen, die sein Wort vollziehn
Und ihm zur Seite stehen,
Daß sie von wahrem Eifer glühn,
Das Wohl des Volks zu sehen;
Damit Vertrau'n im ganzen Land
Fürst, Volk und Herr'n und jeden Stand
Zu Lieb und Kraft verbindé.

4. Erhalt uns lange Friedenszeit,
Gott, zu deiner Ehre;

Gib, daß sich wahre Frömmigkeit
Und rechter Glaube mehre;
Auf daß vor deiner Majestät,
Die über alle Hoheit geht,
Regent und Volk anbete.

564. Für einen Priester.

Bei Einführung eines geistlichen Vorgesezten, sowie bei Primizfeiern und ähnlichen Gelegenheiten.

Herr, segne ihn, den du erwählt, Daß er, von deinem Geist beseelt, Sein heilges Amt in That und Lehr Verwalten mög' zu deiner Ehr.

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