Bu des Vaterlands Rettung berufen, Schwer verwundet, von Feinden umschnaubt, Blieb mir unter den feindlichen Hufen Nur die Ehr' und ein alterndes Haupt.
In Amerika sollte ich steigen, Doch in Polen entsagt' ich der Welt; Laffet mich meinen Namen verschweigen, Ich bin nichts als ein sterbender Held. , mein Vaterland! dich nur beklag' ich! Ja, du bist deines Glanzes beraubt - Dich beweinend, zum Grabe hin trag' ich Meine Ehr' und mein sinkendes Haupt.
Aus,,Der alte Feldherr" von C. v. Holtet.
(a-dur.) Componirt von Carl Groß. 1818. 157. Freiheit, die ich meine,
Die mein Herz erfüllt,
Komm' mit deinem Scheine, Süßes Engelsbild!
Magst du nie dich zeigen Der bedrängten Welt: Führst ja teine Reigen Auch am Sternenzelt!
Auch bei grünen Bäumen In dem lust'gen Wald, Ünter Blüthenträumen Ist dein Aufenthalt. Ach, das ist ein Leben, Wenn es weht und klingt, Wenn dein stilles Weben Wonnig uns durchdringt.
Wenn die Blätter rauschen Süßen Freundesgruß; Wenn wir Blicke tauschen Liebeswort und Kuß. Aber immer weiter Nimmt das Herz den Lauf; Auf der Himmelsleiter Steigt die Sehnsucht auf.
Aus den stillen Kreisen Kommt ein Hirtenkind, Will der Welt beweisen, Was es denkt und sinnt. Blüht ihm doch ein Garten, Reift ihm doch ein Feld Auch in jener harten Steinerbauten Welt.
Wo sich Gottes Flamme In ein Herz gesenkt, Das am alten Stamme Treu und liebend hängt; Wo sich Männer finden, Die für Ehr und Recht Muthig sich verbinden, Weilt ein fret Geschlecht.
Hinter dunklen Wellen, Hinter eh'rnem Thor Kann das Herz noch schweller Zu dem Licht empor; Für der Kirchen Hallen, Für der Väter Gruft, Für die Liebsten fallen, Wenn die Freiheit ruft.
Das ist rechtes Glühen Frisch und rosenroth; Heldenwangen blühen Schöner auf im Lob, Wöllest auf uns lenken Gottes Lieb' und Lust, Wollest gern dich senken In die deutsche Brust.
Freiheit, die ich meine, Die mein Herz erfüllt, Komm mit deinem Scheine, Süßes Engelsbild!
Freiheit, boldes Wesen, Gläubig, kühn und jart, Hast ja lang erlesen Dir die deutsche Art.
M. von Schenkendorf. 1813. +1817.
Componirt von J. F. Reichard, Capellmeister in Berlin, (geb. 1751 in Königsberg, † 1814 in Giebichenßein); auch von J. A. P. Schulz (geb. 1740, +1800). 158. Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium,
Wir betreten wonnetrunken, Himmlische, dein Heiligthum. Deine Zauber binden wieder,
Was der Mode Schwert getheilt; Bettler werden Fürstenbrüder, Wo dein sanfter Flügel weilt.
Chor: Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt! Brüderüber'm Sternenzelt Muß ein lieber Bater wohnen.
Wem der große Wurf gelungen, Eines Freundes Freund zu sein, Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein! Ja-wer auch nur eine Seele Sein nennt auf dem Erdenrund, Und wer's nie gekonnt, der stehle Weinend sich aus diesem Bund! Chor: Was den großen Ring bewohnet, Huldige der Sympathie!
Zu den Sternen leitet fte, Wo der Unbekannte thronet.
Freude trinken alle Wesen An den Brüsten der Natur; Alle Guren, alle Bösen Folgen ihrer Rosenspur.
Küffe gab sie uns und Reben, Einen Freund, geprüft im Tod; Wollust ward dem Wurm gegeben, Und der Cherub steht vor Gott. Chor: Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahnest du den Schöpfer, Welt? Such ihn über'm Sternenzelt! Ueber Sternen muß er wohnen.
Freude heißt die starke Feder In der ewigen Natur.
Freude; Freude treibt die Räder In der großen Weltenuhr. Blumen lockt sie aus den Keimen, Sonnen aus dem Firmament, Sphären rollt sie in den Räumen, Die des Sehers Rohr nicht kennt. Chor: Froh, wie feine Sonnen fliegen,
Durch des Fimmels prächt'gen Plan Laufet, Brüder, eure Bahn, Freudig, wie ein Held zu Siegen.
Aus der Wahrheit Feuerspiegel Lächelt sie den Forscher an. Zu der Tugend steilem Hügel Leitet sie des Dulders Bahn. Auf des Glaubens Sonnenberge Sieht man ihre Fahnen weh'n, Durch den Riß gesprengter Särge Sie im Chor der Engel steh'n. Chor: Düldet muthig, Millionen! Duldet für die beff're Welt! Droben überm Sternenzelt Wird ein großer Gott belohnen.
Göttern kann man nicht vergelten; Schön ist's, ihnen gleich zu sein. Gram und Unmuth soll sich melden, Mit dem Frohen sich erfreu'n. Groll und Nache sei vergessen, Unserm Todfeind sei verzieh'n; Keine Thräne soll ihn pressen, Keine Neue nage ihn.
Chor: Unser Schuldbuch sei vernichtet, Ausgeföhnt die ganze Welt! Brüder über'm Sternenzelt Nichtet Gott, wie wir gerichtet.
Freude sprudelt in Pokalen; In der Traube goldnem Blut Trinken Sanftmuth Kannibalen, Die Verzweiflung Heldenmuth. Brüder, fliegt von euren Sißen, Wenn der volle Römer freist; Last den Schaum zum Himmel sprißen z Dieses Glas dem guten Getft!
Chor: Den der Sterne Wirbel loben,
Den des Seraphs Hymne preist, Dieses Glas dem guten Geist Ueber'm Sternenzelt dort oben!
Festen Muth in schweren Leiden, Hülfe, wo die Unschuld weint, Ewigkeit geschwornen Eiden, Wahrheit gegen Freund und Feind, Männerftolz vor Königsthronen Brüder, gält es Gut und BlutDem Verdienste seine Kronen, Untergang der Lügenbrut!
Chor: Schließt den heil'gen Cirkel dichter,
Schwört bei diesem deutschen Wein, Dem Gelübde treu zu sein -
Schwört es bei dem Sternenrichter!
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