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Den Schläger in der Hand,

Sei dir ein Lied gesungen,

Du holdes Freundschaftsband!

Herr Bruder, dein Schläger foll leben,

Drauf stürze dein Glas hinein!
So oft du ihn wirst heben,

Sollst du der Sieger sein!

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(e-dur.)

Componirt von A. Harder.

171. Gestern, Brüder, könnt ihr's glauben ?
Gestern bei dem Saft der Trauben
Stellt euch mein Entseßen für!
Gestern kam der Tod ju mir.

Furchtbar schwang er seine Hippe,
Drohend sprach das Furchtgerippe:
Fort von hier, du Bacchusknecht!
Fort, du hast genug gezecht!" -

„Lieber Tod," sprach ich mit Thränen,
„Solltest du nach mir dich sehnen?
Siebe, da steht Wein für dich!
Lieber Tod, verschone mich!"—

Lächelnd griff er nach dem Glase
Lächelnd trank er's auf der Base,
Auf der Pest, Gesundheit leer -
Lächelnd stellt er's wieder her.

Fröhlich glaubt ich mich befreiet,
Als er schnell sein Droh'n erneuet:
Narr, für einen Tropfen Wein
Denkst du meiner los zu sein ?" —

„Tod," bat ich, „ich möcht' auf Erden
Gern ein Mediziner werden;

Laß mich, ich verspreche dir

Meine Kranken halb dafür."

„Gut, wenn das ist, magst du leben,"
Sprach er, nur sei mir ergeben!
Lebe, bis du satt geküßt

und des Trinkens müde bist!"

-

D, wie schön klingt das den Ohren!
Lob! du hast mich neu geboren!

Dieses Glas voll Rebenfäft!

Lob! auf gute Brüderschaft!"

(e-dur.)

Ewig foll ich also leben,
Ewig! benn beim Gott der Reben.
Ewig foll mich Lieb' und Wein,
Ewig Wein und Lieb' erfreu'n!

G. E. Leffing. 1747.

172. Gieb, blanker Bruder, gieb uns Wets Und laß die Haud uns seh'n,

So wollen wir dir prophezeih'n,

Was sicher wird gescheh'n.

Mert' auf, es ist ein hohes Wort
Und liegt viel Wahrheit drinn -
Sind vierundzwanzig Stunden fort,
So ist ein Tag dahin.

Sobald es Nacht geworden ist,
Sind alle Kazen grau-

Und wenn der Mann die Gattin füßt,
So küßt er seine Frau.

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Wenn in der Nuß das Kernchen fehlt, Ift sie vermuthlich hohl

Der, den das falte Fieber quält,

Befindet sich nicht wohl.

Wo aus dem Hähnchen nichts mehr brauft, Ist oft ein leeres Faß.

und wo ein Dieb was weggemaust,

Vermißt man meistens was.

Von Schüsseln, wo die Speise fehlt,
Wird leichtlich keiner satt -

Und wer das Land zum Wohnsiz wählt,
Der wohnt nicht in der Stadt.

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Wenn du zum Spiegel dich bemühst, Zeigt sich der erste Thor.

Der zweite, der nicht sichtbar ist,
Steht meistentheils davor.

Wer Gelb in Ueberfluß besißt,

Der ist gewiß nicht arm

Und wer bei seiner Arbeit schwißt,

Dem ist gewöhnlich warm.

Baust du von Brettern dir ein Haus,

So hast du kein's von Stein

-

Und ist des Sangers Liedchen aus,
Wird's wohl zu Ende sein.

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(f-dur.)

Melodie: D, Tannebaum; ober: Ich will einst; oder:
Lauriger Horatius.

173. Gott grüß' dich, Bruder Straubinger?
Wie kommst du denn nach Halle?
Gott grüß' dich, Bruder Breslauer,
Shat mir sehr gut gefalle.

Der Meister und die Meisterin,
Da hatt' ich nicht zu klagen,
Doch mit dem Akademikus
Konnt' ich mich nicht vertragen,

Da gingen wir des Sonntags auch
Einmal spazificiren -

Mit meiner Liebsten ging ich aus,
Ich that am Arm sie führen.
Da kommen drei Studenten her -
Ich war mit ihr alleene: -
,,Du, Knote, laß die Jungfer los
Und mach' dich auf die Beene!"

Was will ich thun? - ich laufe weg,
Sie blieb bei den Studenten.
Nun war's mit meiner Liebe aus,
Wie wenn wir uns nicht kennten.
Ich ließ ste steh'n und grüßte nicht,
Kam ich ihr in die Quere
Vielleicht mag es so besser sein,
Als wie wenn's anders wäre.

(c-dur.)

Componirt von Ph. E. Pilz.

174. Gott grüß' euch, Alter! schmeckt das Pfeifchen? Zeigt her! ein Blumentopf

Bon rothem Thon mit goldnen Reifchen!

Was wollt ihr für den Kopf?".

„D, Herr, den Kopf kann ich nicht lassen, Er kommt vom brassten Mann,

Der ihn
Bet Belgrad abgewann.

was meint ihr? - einem Bassen

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