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Mein Herz, ich will dich fragen:
"Was ist nun Liebe ?" sag"!
"Zwei Seelen und ein Gedanke,
Zwei Herzen und ein Schlag!"

Aus „Der Sohn der Wildniß“ von F. Halm
(Münch-Bellinghausen).

Componirt von W. Speher.

285. Mein Herz ist am Rheine im heimischen Land, Mein Herz ist am Rhein, wo die Wiege mir stand,

:,: Wo die Jugend mir liegt, wo die Freunde mir
blüh'n, :.:
Wo die Liebste mein denket mit wonnigem Glüh'n,
Da, wo ich geschwelget in Liedern und Wein.
Wo ich bin, wo ich geh', wo ich bin, wo ich geh',
Mein Herz, mein Herz ist am Rhein, ist am Rhein.

Dich grüß ich, dich, breiter grüngoldiger Strom,
Euch, Schlösser und Dörfer und Städte und Dom,
Euch, goldene Saaten im schwellenden Thal,
Dich, Rebengebirge im sonnigen Strahl,

Euch), Wälder und Schluchten, dich, Felsengestein-
Wo ich bin, wo ich geh' sc.

Dich grüß' ich, o Leben, mit sehnender Brust
Beim Liebe, beim Weine, bei Tanze die Lust,
Dich grüß' ich, o theures, o wack'res Geschlecht,
Die Frauen so wonnia, die Männer so recht.
Eu'r Streben, eu'r Leben, o mög' es gedeih'n —
Wo ich bin, wo ich geh' sc.

Mein Herz ist am Rheine im heimischen Land,
Mein Herz ist am Rhein, wo die Wiege mir stand,
Wo die Jugend mir liegt, wo die Freunde mir blüh'n,
Wo die Liebste mein dentet mit wonnigem Glüh'n.
O, möget thr immer dieselben nur sein!

Wo ich bin, wo ich geh' ic.

Wilhelm Müller.

286. Mein Herz ist im Hochland, mein Herz ist nicht

hier, Mein Herz ist im Hochland, im walb'gen Revier! Da jag' ich das Rothwild, da folg' ich dem Reh, Mein Herz ist im Hochland, wo immer ich geh'."

Mein Norden, mein Hochland, leb' wohl, ich muß zieh'n!
Du Wiege von Allem, was stark und was kühn!
Doch, wo ich auch wand're und wo ich auch bin,
Nach den Hügeln des Hochlands steht allzeit mein Sinn!
Lebt wohl, ihr Gebirge, mit Häuptern voll Schnee,
Ihr Schluchten, ihr Thäler, bu schäumender See,
Ihr Wälder, ihr Klippen, so grau und bemoos't,
Ihr Ströme, die zornig durch Felsen ihr tos't!

Mein Herz ist im Hochland, mein Herz ist nicht hier,
Mein Herz ist im Hochland, im wald'gen Revier!
Da jag' ich das Rothwild, da folg' ich dem Reh,
Mein Herz ist im Hochland, wo immer ich geh'!

(a-dur.)

F. Freiligrath.

287. Mein Lebenslauf ist Lieb' und Lust Und lauter Liederfang,

Ein frischer Muth in froher Brust

Macht froh den Lebensgang,

Man geht Berg an, man geht Berg ein,

Heut' grad' und morgen krum.

Durch Sorgen wird nichts anders sein,
Drum fümm'r ich mich nichts drumm.
Chor: Huideijaja 2c.

Drum tümmr ich mich nichts drum.

Es wird ja auch der junge Most
Gefeltert und gepreßt,

Doch braust er auf, wie Götterkoft,

Bereitet manches Fest.

Und wund'r ich mich, mir geht es just
Nicht anders, wie dem Wein.

Drum brauf ich auf in Lieb' und Luft,
Das wird das Beste sein.

Chor: Huibeljaja 2c.

Das wird das Beste sein.

Die Zeit ist schlecht,

mit Sorgen trägt

Sich Mancher ohne Noth;

Doch, wo ein Herz voll Freude schlägt,
Da ist die Zeit noch gut.

Herein, herein, du lieber Gast,
Du, Freude, komm zum Mahl.
Würz' uns, was du bescheeret hast,
Kredenze den Pokal.

Chor: Huideijaja zc.

Kredenze den Pokal.

Fort, Grillen, wie's in Zukunft geht Und wer den Scepter führt!

Das Glück auf einer Kugel steht

Und wunderbar regiert.

Die Krone nehme Bacchus hin,

Nur der soll König sein,

und Freude sei die Königin,

Die Residenz am Rhein.

Chor: Fuidetiaja 2c.

Die Residenz am Rhein.

Beim großen Faß zu Heidelberg,
Da size der Senat,

Und auf dem Schloß Johannisberg
Der hochwohlweise Rath;

Der Herrn Minister Regiment

Sei beim Burgunderwein,

Der Kriegsrath und das Parlament
Soll in Champagne sein.

Chor: Huibeijaja ic.

Soll in Champagne sein.

So find die Nollen ausgetheilt Und Alles wohl bestellt,

So wird die franke Zeit geheilt

Und jung die alte Welt.

(c-dur.)

Es lebe hoch das neue Reich,
Stoßt an und trinket aus!

Denn Freud' und Wein macht Alles gleich,
Macht frohen Lebensschmaus.

Chor: Huideijaja ic.

Macht frohen Lebensschmaus.

M. Mahlmann. 1808.

288. Mein Lieb' ist eine Alpnerin,
Gebürtig aus Tyrol,

Sie trägt, wenn ich nicht irre bin,
Ein schwarzes Kamisol;

Doch schwärzer, als ihr Kamisol,
Ift ihrer Augen Nacht.

Mir wird so weh, mir wird so wohl,
Schau' ich der Sterne Pracht!

Sie fingt auf hohen Bergen dort,

Und singt ein schönes Lied;
Ich lausche emsig jedem Wort,
Ich werde gar nicht müd'.

Sie singt und singt nun immerfort

Bis Sonnenuntergang;

Ich labe mich an jedem Wort,
An ihrem Zaubersang!

Ich möcht' mein ganzes Leben lang
Belauschen, was sie singt;
Denn ihre Worte find Gesang,
Der jeden Schmerz bezwingt!
Bu ihren Füßen sänk' ich dann
Und füßte thre Hand;

Ja, unsere Herzen bände bann
Ein urzertrennlich Band.

C. M. Dettinger.

(c-dur.) Componirt von C. M. von Weber.

289. Mein Schaberl is hübsch, aber reich is er nit. Was nügt mir der Reichthum? das Geld küff i nit. Schön bin i nit, reich bin i wohl,

Gelb hab i a ganz Beutel voll,
Geh'n mir nur dret Bazen ab,
Daß i grad zwölf Krenzer hab.

Mein Schagerl is hübsch, aber reich is er nit!

(c-dur.)

Fliegendes Blatt.

290. Mein Schaß ischt e Reiter, e Neiter muß sein, Der Gaul g'hört dem König, der Reiter gehört mein. La la la la la la la la la la 2e.

Mein Schab ischt e Schreiber, e Schreiber muß sein, Er schreibt mir ja all' Tage, sein Herze sei mein i.

Mein Schaß ischt e Gärtner, e Gärtner muß sein, Der feßt mir die schönsten Vergißmeinnicht ein ic.

Mein Schaz ischt e Schneider, e Schneider muß sein, Der macht mir'n Mieder so nett und so fein 2c.

Mein Schat ischt kein Zucker, was bin ich so froh Sonst hätt' en schon geffe, jezt ha en doch no ic.

Mein Schat ischt so geschmeidig, mein Schaß ischt so nett, Und d' Leut' sind so neidig und gönnen mir'n net 2c. Schwäbisches Volkslied.

(as-dur.)

Componirt von Eberwein, Musikdirektor in Nudolstadt (geb. 1780, +1831), auch von J. F. Reichardt, øder auch nach der Melodie: "Gaudeamus igitur."

291. Mich ergreift, ich weiß nicht wie,

Himmlisches Behagen;

Will mich's etwa gar hinauf

Zu den Sternen tragen?

Doch ich bleibe lieber hier,
Kann ich redlich sagen,

Beim Gesang und Glase Wełn
Auf den Tisch zu schlagen.

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