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Wer scheidet dort röchelnd im Sonnenlicht,
Unter winselnde Feinde gebettet?

Es zucht der Tod auf dem Angesicht,
Doch die wackern Herzen erzittern nicht,
Das Vaterland ist ja gerettet. 2c.

Die wilde Jagd und die deutsche Jagd,
Auf Henkers Blut und Tyrannen!

Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt,
Das Land ist ja frei und der Morgen tagt,
Wenn wir auch nur sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sei's nachgesagt:

:,: Das war Lüßow's wilde verwegene Jagd. :,:

Th. Körner, den 54 Avril 1813.

(Es-dur.) Aus der Freischüß“, von C. M. v. Weber, Capellmeister in Dresden, geb. 1786, † 1826. 376. Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen?

Wem sprudelt der Becher des Lebeus so reich?
Beim Klange der Hörner im Grünen zu liegen,
Den Hirsch zu verfolgen durch Dickicht und Teich:
Ist fürstliche Freude, ist männlich Verlangen,
Erstärket die Glieder und würzet das Mahl;
Wenn Wälder und Felsen uns hallend umfangen,
Tönt freier und freud'ger der volle Pokal
Joho, drallara!

Diana ist kundig, die Nacht zu erhellen,
Wie labend am Tage ihr Dunkel uns kühlt;
Den blutigen Wolf und den Eber zu fällen,
Der gierig die grünenden Saaten durchwühlt:

Ist fürstliche Freude, ist 2c.

Fr. Kind.

(E-dur.) Comp. son G. Reichardt, auch von Cotta. 377. Was ist des Deutschen Vaterland?

It's Preußenland? It's Schwabenland?

It's, wo am Rhein die Neve blüht?

It's, wo am Belt die Möve zieht?

nein, nein, nein!

:,c Sein Vaterland muß größer sein. :,:

Was ist des Deutschen Vaterland?
It's Baierland? Ist's Steyerland?
It's, wo der Marsen Rind sich streckt?
It's, wo der Märker Eisen rect?
nein, 2c.

Was ist des deutschen Vaterland?
It's Pommerland? Westphalenland?
It's, wo der Sand der Dünen weht?
It's, wo die Donau brausend geht?
nein, 2.

Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das große Land!
Das Land der Schweizer? It's Throl?
Das Land und Volk gefiel mir wohl:
Doch nein! 2c.

Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne mir das große Land!
Gewiß ist es, das Desterreich,
An Siegen und an Ehren reich?
nein! 2c.

Was ist des Deutschen Vaterland?
So nenne endlich mir das Land!
So weit die deutsche Zunge klingt
Und Gott zu Ehren Lieder singt,
Das soll es sein,

Das, wadrer Deutscher, nenne dein!

Das ist des Deutschen Vaterland,
Wo Zorn vertilgt der welschen Land,
Wo jeder Frevler heißet Feind,
Wo jeder Edle heißet Freund -
Das soll es sein,

Das ganze Deutschland soll es sein!

Das ganze Deutschland soll es sein!
Gott, vom Himmel sieh darein!
Und gieb uns rechten deutschen Muth!
Daß wir uns lieben treu und gut.
Das soll es sein!

Das ganze Deutschland soll es sein!

E. M. Arndt, 1813, geb. 1789, +1860

(H-dur.)

378. Was flinget und singet die Straßen herauf? Jhr Jungfrauen, machet die Fenster auf! Es ziehet der Bursche in's Weite,

Sie geben ihm das Geleite.

Wohl jauchzen die Andern und schwingen die Hüt', Viel Bänder d'rauf und viel edele Blüth',

Doch dem Burschen gefällt nicht die Sitte,

Geht still und bleich in der Mitte.

Wohl klingen die Kannen, wohl funkelt der Wein:
„Trink' aus und trink wieder, lieb' Bruder mein!"
Mit dem Abschiedsweine mir fliehet,
Was da drinnen im Herzen mir glühet.

Und braußen am allerlegten Haus,
Da gucket ein Mägdlein zum Fenster heraus,
Sie möcht' ihre Thränen verdecken
Mit Gelbveiglein und Rosenstöcken.

Und draußen am allerleßten Hans,
Da schlägt der Bursch die Augen auf,
Und schlägt sie nieder mit Schmerze,
Und legt die Hand auf's Herze.

Herr Bruder und du hast noch keinen Strauß; Dort winken und warten viel Blumen heraus; Wohlauf, du Schönste vor Allen,

Laß ein Sträußlein herniederfallen!"

"Ihr Brüder, was soll das Sträußlein mir? Ich habe ja kein liebes Liebchen, wie ihr; An der Sonne würd' es vergehen,

Ter Wind, der würd' es verwehen."

Und weiter, weiter mit Sang und Klang! Und das Mädchen lauschet und horchet lang': weh, er ziehet, der Knabe,

Den still ich geliebet habe.” —

"Da steh' ich, ach, mit der Liebe mein,

Mit Rosen und Gelbveigelein;

Dem Aues ich gäbe so gerne,

Der ist nun in der Ferne."

2. Uhland.

(F-dur.)

379. :,: Was kommt dort von der Höh ? :: Was kommt dort von der ledernen Föh? Ca, ça! lebernen Höh',

Was kommt dort von der Höh?

:,: Es ist ein Postillon. :,:

:,, Was bringt der Postillon? :,:

:,: Er bringt 'nen Fuchsen mit. :,: `u. f. w.

:,: Ihr Diener, meine Herr'n, :,:
Jhr Tiener, meine hochzuverehrenden Herr'n
Ca, ça! meine hochzuverehrenden Herr'n.
Ihr Diener, meine Herr'n.

Was macht der Herr Papa?

Was macht der lederne 2c.
„Er liest im Cicero.“ 2c.

Was macht die Frau Mama ?«2c.
,,Sie fängt dem Papa Flöh'!"

Was macht die Mamsell soeur?
Sie sitt zu Haus und näht!" 20.
(oder: Sie strict dem Papa Strümpf!)

Was macht der Herr Rektor ?c.
„Er prügelt seine Buben!"

Raucht auch der Fuchs Tabak? 2c.
Ein wenig meine Herrn!

Ein wenig, meine hochzuverehrenden 2c.

So steck' er sich eins an! ic.
„Ach, ach! es wird mir weh! 2c.

So brech' er sich mal 'raus! ic.

„Jezt wird mir wieder wohl!" 26.

So wird der Fuchs ein Bursch",
So wird der lederne Fuchs ein Bürsch'
Ca, ça! Fuchs ein Bursch',
So wird der Fuchs ein Bürsch'!

1849.

(F-dur) Comp. von C. Kreußer, geb. 1782, 380. Was shimmert bort auf dem Berge so schön, Wenn die Sternlein hoch am Himmel aufgeh'n?

Das ist die Kapelle, still und klein,

Sie ladet den Pilger zum Beten ein.

Was tönet in der Kapelle zur Nacht,
So feierlich ernst in ruhiger Pracht?
Das ist der Brüder geweihter Chor,›
Die Andacht hebt sie zum Herrn empor!

Was hallet und klinget so wunderbar
Vom Berge herab so tief und klar?
Das ist das Glöcklein, das in die Gruft,
Am frühen Morgen den Pilger ruft.

(Es-dur.)

Breidenstein.

381. Weg mit den Grillen und Sorgen!
Brüder, es lachet der Morgen

uns in der Jugend so schön;
Last uns die Becher bekränzen,
Last bei Gesängen und Tänzen
Uns durch die Pilgerwelt geh'n,
Bis uns Cypressen umweh'n!

Flüchtig verrinnen die Jahre!
Schnell von der Wiege zur Bahre
Trägt uns der Fittig der Zeit.
Noch sind die Tage der Rosen;
Schmeichelnde Luftchen umkosen
Busen und Wangen uns heut':
Brüder, genießet die Zeit!
Sehet, im Osten und Westen
Keltert man Trauben zu Festeu;

Gott gab zur Freude den Wein!
Gott schuf die Mädchen zur Liebe,
Pflanzte die seligsten Triebe

Lief in den Busen uns ein:
Liebe und trinke den Wein!

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