Braunäugig und braunlodig, Da trafen sich die Gläser Und gaben guten Klang, Es mochte fernhin tönen, Wie grüßender Gesang. Da rief der Zweit' in Freuden: „Auch ich," sprach leis' der Dritte, "Ich weiß wohl eine Maid, Wir lieben uns so treulich In alle Ewigkeit. Blauäugig und blondlodig, Mild, wie der Sonne Licht, Ich kann es nicht beschreiben, Dies Engelsangesicht." Da trafen sich die Gläser, Des Dritten Glas zersprang! Ein Schmerzensruf, lang zitternd Und gellend war der Klang. Die beiden Ersten schauten Und zu derselben Stunde (e-dur.) Nur eine Einz'ge hörte Die milden blauen Augen, H. Hoffmann. 94. Drei Wochen vor Ostern, da geht der Schnee weg, Was hilft mir mein Grafen, wenn d'Sichel nicht schneid't, Was hilft mir mein Schäßchen, wenn's bei mir nicht bleibt. Bald gras ich am Neckar, bald gras' ich am Rhein, Bald hab' ich ein Schäßchen, bald hab' ich auch kein’. Dret Rofen im Garten, drei Vöglein im Wald, Den Sommer ist's lieblich, den Winter ist's kalt. Ein altes Paar Ochsen, ein' schwarzbraune Kuh, Giebt er sie mir nicht, so heirath' ich nicht, Hab' Hafer gebroschen, hab' Linsen gefä't, Im Wirthshause drüben, da stehet ein Tisch, Da rappeln die Gläser, da trinken wir frisch. In Ungarn, in Polen, da geht's luftig zu, Da tanzen die Mädel, da klappern die Schuh'. Aus: Des Knaben Wunderhorn." (fis-moll.) Componirt von C. Kreuzer. Traurig tönt das Glöcklein nieder, Droben bringt man sie zu Grabe, L. Uhland. Componirt von Ch. Voß, aus Op. 87; Fr. Commer; Rob. Schumann, aus Op. 25, Heft 4; von Marié Hinrichs, aus Op. 1; W. Brauer; von Haslinger, aus Op. 5; Bechtel, aus Op. 92; W. `Pranz, E. A. Barry, Op. 2. (d dur.) 96. Du bist wie eine Blume, Mir ist, als ob ich die Hände H. Heine. Componirt von C. Par. Du, bu liegst mir im Sinn; Du, bu machst mir viel Schmerzen, Weißt nicht, wie gut ich dir bin, Nein, nein, nein, nein, Weißt nicht, wie gut ich dir bin. (d-dur.) So, so wie ich dich liebe, Fühle ich einzig für dich. Doch, doch darf ich dir trauen, Weißt ja, wie gut ich dir bin. Und, und wenn in der Ferne, Ja, ja, ja, ja, Daß uns die Liebe vereint! Nereres Volkslied um 1820. Componirt von Stigelli; auch von Hölzel. Hast Alles, was Menschen Begehr, Mein Liebchen, was willst du noch mehr? :,: Auf deine schönen Augen Fab' ich ein ganzes Heer Von ewigen Liedern gedichtet, Mein Liebchen, was willst du noch mehr? Mit deinen schönen Augen Hast du mich gequälet so sehr Und haft mich zu Grunde gerichtet, Mein Liebchen, was willst du noch mehr? H. Heine. Der Ständchenfänger und der Nachtwächter. (c-dur.) Melodie: Komm, fein Liebchen sc. 99. S. Dunkel ist schon jedes Fenster, Alles still und stumm; Nur Verliebte und Gespenster Horch, der zwölfte Schlag erschallet Und das Heer der Geister wallet He! wat fliekt da vor de Döhren? Jd möt näher gahn; Denn id kann dat fronsche Köhren Kalte Luft der Nacht umweht mich, Ach, zu Haus im Stübchen wär' ich Ne! He mag nahn Dübel reisen, Sallst wohrhaftig of noch freisen, Ach, ihr Leute, kommt an's Fenster, Helft mir aus der Noth; Hülfe, Hülfe! Die Gespenster Machen mich sonst todt. He! wat köhrt he vun Gespenstern, Wat fliekt he da unner Fenstern? Ach, ich Armer irr' im Dunkeln, Doch dort scheint ein Licht zu funkeln; |