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Gerlach, M., Oratio de Bibliothecis in Bibliothecae Budissinae inauguratione. Budissae 1596. 4. Rosenberg, J., Progr. de Bibliotheca Budissina. Budissae. 1703. Fol. Alter. Progr. Ibid. 1704. Fol. Jähne, C. Tr., die Stadtbibliothek zu Bautzen, nach Ursprung, Fortgang und gegenwärtigem Zustand in kurzen Umrissen dargestellt. Enth. im Programm des Gymnasiums zu Budissin.

1855.

4.

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Jähne, C. Tr., Vita Gregorii Maettigii, medici quondam clarissimi, viri de urbe Budissa multis nominibus meritissimi, memoriae prodita. Enth. im Programm zu Maettig's Andenken 1860. 4. (Hieraus: Gregorius Mättig und sein Schulgestift. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt Budissin, genannt Baußen. Wissenschaftliche Beilage der Budissiner Nachrichten vom 20. Septbr. 1860. gr. 4.)

Gersdorf-Weichaische Bibliothek ist von Hanss v. Gersdorf, Besitzer des Oberlausitzischen Rittergutes Weicha und eines auf dem Burglehn zu Budissin gelegenen Hauses, gestiftet worden. Derselbe hatte mittels zweier in Verbindung stehender Dispositionen vom 2. Mai 1681 und 9. März 1692 eine fideicommissarische Stiftung errichtet, die mit der landesherrlichen Bestätigung vom 24. Decbr. 1684 und 16/26. Juni 1692 versehen worden war; in der ersten Urkunde hatte er ein Kapital von 2300 Thlr. zu einem Familienstipendium für Studirende nebst der Benutzung seines Wohnhauses und der darin befindlichen Bibliothek ausgesetzt, in der zweiten aber das gedachte Kapital bis auf 9000 Thlr. mit der Bestimmung erhöht, dass davon, was zur Erhaltung des Hauses auf dem Burglehne, sowie zur Erhaltung und Vermehrung der dortigen Bibliothek nebst mathematischen Instrumenten und anderen Sammlungen oder sonst erforderlich wäre, mit bestritten würde. Für den Fall, dass die Bibliothek durch Feuer, Plünderung oder andere unvermuthete Zufälle ganz oder zum Theil vernichtet werden und abhanden kommen sollte, hat der Testator bestimmt, dass das Stipendium oder Fideicommiss so lange ruhe, bis man entweder die Species derer verdorbenen oder entwendeten Bücher wieder erkauft und den Mangel ersetzt, oder eine andere Bibliothek zu Handen geschafft habe. Ueber letzteren Punkt lautet die Bestimmung des Testators: „Woferne die ganze Bibliothec auf einmal verderben sollte, verordne ich, dass 1000 Thlr. von Stipendiat oder Fidei-Commiss-Zinsen zu Erkauffung einer andern colligiret, jedoch mit der Erkauffung nicht so lange, bis 1000 Thlr. beysammen seyn werden, gewartet, sondern sobald 200 Thlr. zusammen bracht seyn, entweder mit Anschaffung ganz neuer Bücher, oder Erhandlung

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einer alten nützlichen Bibliothek der Anfang gemachet und also bis 1000 Thlr. effective aufgewendet worden sind, continuiret werden solle." Zur Vermehrung und Unterhaltung der Bibliothek sind jährlich 65 Thlr., nämlich 35 Thlr. zur Anschaffung der besten Bücher juristischen, historischen und politischen Inhaltes nach der Vorschrift des Testators und 30 Thlr. zum Salar für den jedesmaligen Bibliothekar, festgesetzt. Was die Benutzung der Bücher anlangt, SO sollen", wie die neuere Fundationsurkunde vorschreibt,,,diejenige, so nicht studiret mit der Bibliothek. und Instrumenten, nichts zu schaffen haben, auch keinem, der gleich studiret hatt, kein Buch anderergestalt, als gegen einen Schein von dem Inspectore oder Dispensatore, auch länger nicht als auff Zwey Monat vorgeliehen, und nach deren Verfliessung wieder eingeschaffet werden; Die vorhandene Manuscripta aber sollen nimmermehr aus der Bibliothek kommen oder einigen Menschen geliehen werden." Die Geschäftsführung bei der Bibliothek ist nach des Testators Willen einem der Königl. Regierung zu präsentirenden und bei derselben nach vorgeschriebener Eidesnotul zu verpflichtenden Bibliothekar zu übertragen. Hierzu soll jederzeit ein in Budissin wohnhafter, dafür geeigneter Gelehrter in Vorschlag gebracht, und derselbe nach geleisteter Sicherheit auf eine von dem Administrator zu ertheilende, durch den Executor zu authorisirende und von diesen beiden Personen nebst dem Bibliothekar selbst zu unterzeichnende Instruction vereidet werden.

Regulativ für die von Gersdorf - Weichaische Stiftung zu Budisfin. Budissin 1824. 4.

Gratz. Bibliothek des ständischen Museums, Joanneum genannt, ist gleichzeitig mit dem Museum 1811 vom Erzherzoge Johann von Oesterreich dadurch begründet worden, dass derselbe einen grossen Theil seiner eigenen Büchersammlung, hauptsächlich geschichtliche, geographische, physikalische, mineralogische, chemische, botanische und landwirthschaftliche Werke, dem Museum überlassen hat. Ausser Dem, was der Stifter selbst durch wiederholte zahlreiche Büchergeschenke, unter Anderem von mehr als 4000 Bden. der auserlesensten Werke, zur Vergrösserung der Bibliothek beigetragen hat, ist in dieser Hinsicht der Zuwachs von drei sehr ansehnlichen Büchersammlungen von wesentlicher Bedeutung und Wichtigkeit gewesen, nämlich: 1815 der hauptsächlich durch viele und seltene Werke über Botanik, Zoologie und Physik ausgezeichneten Sammlung des Grafen Franz v. Egger; 1817 der aus Prachtausgaben der Klassiker aller Zeiten und Nationen, aus geographischen Werken nebst Landkarten, Kupferstichen und anderen kostbaren Bildwerken bestehenden Sammlung des Grafen Joseph

von Brigido, Gouverneurs von Galizien; 1818 der reichen und sorgsam ausgewählten Bibliothek des K. K. obersten Kanzlers und Ministers Grafen Franz v. Saurau. Hierüber ist noch in Betreff der Bereicherung der Bibliothek zu erwähnen, dass von den, bei Gelegenheit der Versammlung der Deutschen Naturforscher und Aerzte zu Gratz 1845, von Seiten der Stände zur Vervollständigung der einzelnen Sammlungen bewilligten bedeutenden Geldmitteln nicht weniger als 3254 Fl. der Bibliothek als ausserordentliche Beihilfe gewährt worden ist; dass ferner in Folge des Erlasses der K. K. Ministerien des Innern, der Justiz und des Unterrichtes vom 20. Mai 1854 alle verfügbare Probeexemplare von Presserzeugnissen, die von den Gratzer Buchdruckereien der K. K. Staatsanwaltschaft und der Polizeidirektion von Amtswegen übergeben werden müssen, der Bibliothek zufallen; sowie endlich dass auch das K. K. Ministerium des Innern 1858 einen Betrag von 1000 Fl. aus dem ständischen Domestikum zum Ankauf der prachtvollen Sammlung von 1972 Bden. und 31 Karten aus dem Nachlasse des K. K. Feldzeugmeisters Freiherrn v. Schönhals bewilligt hat. Auf diese Weise und noch durch Journalzuwachs von Seiten verschiedener Vereine ist die Bibliothek 1860 im Besitze von 19,528 Werken in 44,714 Bden. und 9368 Heften gewesen. Davon kommen 5030 Werke auf die Geschichte mit Hilfswissenschaften, 1675 auf Landwirthschaft, 1610 Rechtswissenschaft und Politik, 1325 Schöne Litteratur, 1099 Physik und Chemie, 925 Medicin, 885 Sprachwissenschaft und Philologie, 801 Technologie und Handelswissenschaft, 705 Botanik, 632 Theologie, 630 Mineralogie, 573 Philosophie und Pädagogik, 437 Mathematik, 425 Sammelwerke, 424 Zoologie, 423 Kriegswissenschaft, 350 Bildende Kunst, 156 Naturgeschichte überhaupt und 1423 Styriaca. Was das Lokal der Bibliothek betrifft, so waren anfänglich die Bücher neben dem Lesekabinete des Museums unter der Obhut eines Scriptors aufgestellt, und, um ihre Benutzung möglichst zu erleichtern und die Lesestunden mit denen in der Lycealbibliothek von 9 bis 2 Uhr in Verbindung zu bringen, die Oeffnung der Bibliothek für die Abendstunden anberaumt gewesen; allein da bald Bücher sowohl als Leser in den dazu bestimmten beiden Zimmern nicht mehr Raum gefunden hatten, so war 1825 der Bau eines eigenen Bibliotheksaales begonnen worden. Gleichzeitig mit der Vollendung desselben 1826 hat der damalige Scriptor der Universitätsbibliothek J. Krausler, dem das Joanneum die Aufstellung und Katalogisirung seiner Bücher verdankt, provisorisch die obere Leitung der Bibliothek übernommen und dieselbe neben seinem Universitätsamte bis zu seinem Tode 1852 fort

geführt. Seit 1854 ist der Bibliothekar Dr. Fr. Mitterbacher definitiver Vorstand. Unter ihm stehen ein Scriptor und ein Amanuensis.

Litteratur und Miscellen.
Allgemeines.

[4.] Serapeum. Zeitschrift für Bibliothekwissenschaft, Handschriftenkunde und ältere Litteratur. Im Vereine mit Bibliothekaren und Litteraturfreunden herausgegeben von Dr. Robert Naumann. XXIII. Jahrgang. Leipzig, T. O. Weigel. 1862. 8. Monatlich 2 Nrr. à 1 B. Hauptbl. u. B. Intelligenzbl. Pr. n. 4 Thlr. 15 Ngr. (S. Anz. J. 1862. Nr. 858.)

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Das Hauptblatt enthält Nr. 20. S. 305-17 Die Bibliothek eines fränkischen Weihbischofs des achtzehnten Jahrhunderts. Von Dr. Anton Ruland, K. Oberbibliothekar in Würzburg. Betr. die von Hirsching in seinem Versuche einer Beschreibung sehenswürdiger Bibliotheken Teutschlands erwähnte Bibliothek des sel. Weihbischofs Franz Jos. v. Hahn in Bamberg S. 318-19 Zur Litteratur der Bilderräthsel; von J. M. Wagner in Wien S. 319-20 Anzeige der „Hebräischen Bibliographie", von Dr. F. L. Hoffmann in Hamburg S. 320 Nachtrag zu dem Artikel „Die Lieder gegen das Interim" Nr. 21 S. 321-34 Rothe Bücher in städtischen und anderen Archiven nach Inhalt und Bedeutung. Mitgetheilt von Hofrath Dr. Hesse in Rudolstadt S. 334-35 Anzeige von ,,Album de Fac-Simile des Régents, Capitaines et Hommes d'Etat 1500 -1576. Dessinés sur les originaux et expliqués par Ch. Oberleitner" S. 335-36 Der deutsche S. Georgsorden. Mitge theilt von Emil Weller in Zürich. Im Intelligenzbl. findet sich Nr. 20. S. 153-58 u. Nr. 21. S. 161–66 Auszug aus dem Catalogue of the Manuscripts at Ashburnham Place 1853. London, print. by Hodgson. gr. Fol. (Schluss.)

[5.] Bulletin du Bibliophile Belge, publié par F. Heussner, sous la direction de Aug. Scheler, Bibliothécaire du Roi. (A. u. d. Tit.: Le Bibliophile Belge.) Tom. XVIII. (2e Série Tom. IX.) Bruxelles, Heussner. 1862. 8. Pr. 10 Fr. f. Belgien, 12 f. d. Ausland. (S. Anz. J. 1862. Nr. 767.)

Das 5. Heft enthält: S. 313-24 Catalogue méthodique des Dissertations ou Thèses académiques imprimés par les Elsevier de 1616 à 1712, Recueillies pour la première fois dans la Bibliothèque Impériale publique de Saint-Pétersbourg par le bibliothécaire Dr. Ch. Fr. Walther. Supplément aux Annales de l'Imprimerie des Elsevier, Publiées par Charles Pieters, à Gand, suivi de quelques autres additions et remarques sur ce dernier ouvrage. (Fortsetzung.) - S. 325-33 La collection elzevirienne

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de la Bibliothèque impériale publique à Saint-Pétersbourg. (Uebersetzung des im Anz. J. 1862. Nr. 309 erwähnten u. Nr. 510 abgedruckten Schriftchens.) - S. 334-38 Description bibliographique exacte de quatre opuscules rares, concernant la querelle survenue entre les Carmes flamands et les Bollandistes. (Bibliothèque publique de Hambourg.) — S. 339-40 Quelques mots sur Edmond Breuché de la Croix, poëte français, curé de Flemalle-lez-Liége; par Ul. Capitaine S. 341 -42 Une plaquette artésienne; par le Comte d'Héricourt S. 343-54 Relevé des manuscrits, se rattachant aux Pays-Bas et à la Belgique, ou écrits en langue néerlandaise, qui se trouvent à la bibliothèque publique de la ville de Hambourg; par F. L. Hoffmann S. 354-55 Une rectification bibliographique, par H. Helbig. Betr. die von Namur behauptete Annahme einer Joh. Dietenberger'schen Deutschen Bibelausgabe von 1516 S. 356-72 Notes et Dissertations relatives à l'Histoire de l'Imprimerie; par H. Helbig. (Fin.) S. 373401 Revue bibliographique. Betr. unter Anderem De Manne's „Dictionnaire des ouvrages anonym. et pseudonym." u. die darauf bezüglichen „,Retouches" von Quérard, ferner Vanderhaeghens,,Bibliographie Gantoise", Housse's „Faustsage u. den historischen Faust", Grässe's Trésor de Livres rares et précieux", Hoffmann's,, Verzeichniss der Schriften des Desiderius Erasmus von Rotterdam", Naumann's Serapeum, sowie eine Suite neuer Publikationen von Gay u. von Aubry in Paris S. 402-8 Ventes de livres: Résultat de la vente de manuscrits et de livres imprimés de la Collection Libri (partie réservée), qui a eu lieu le 25 juillet dernier, à Londres, chez Sotheby et Wilkinson; Pièces achetées par le gouvernement belge pour les archives du royaume à la vente d'archives et de lettres autographes, qui a eu lieu à Londres le 30 juin dernier. Am Schlusse des Heftes findet sich die Fortsetzung der de Backer- u. Ruelens'schen ,,Annales de l'Imprimerie Plantinienne" S. 269-76.

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[6.] Bulletin du Bibliophile et du Bibliothécaire Revue mensuelle publiée par J. Techener avec le concours De MM. Charles Asselineau; J. Andrieux, de la biblioth. du Sénat; L. Barbier, administrateur à la bibliothèque du Louvre; Ph. Beaune; Honoré Bonhomme; Ap. Briquet; G. Brunet; J. Carnandet; E. Castaigne, bibliothécaire à Angoulême; J. Chenu, elzéviriophile; V. Cousin, de l'Académie françoise; Cte Clément de Ris; Cuvillier - Fleury; Dr. Desbarreaux - Bernard; A. Dinaux; Bon A. Ernouf; Ferdinand Denis, conservateur à la bibliothèque SainteGeneviève; Al. de La Fizelière; marquis de Gaillon; prince Augustin Galitzin; J. Ed. Gardet; J. de Gaule; Grangier de La Marinière; P. Lacroix (Bibliophile Jacob), conservateur à la bibliothèque de l'Arsenal;

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