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IV.

Bemerkungen über die beiden vorstehenden Analysen.

Vergleicht man die Ergebnisse beider Analysen, se findet man zunächst den Eisengehalt in der Analyse B über Proc. gröfser als in der Analyse A, dagegen aber den Mangangehalt in der iten Analyse beinahe um eben so viel gröfser als in der zweiten. Der Grund dieser Differenz kann ein doppelter seyn. Erstlich, so ist schon oben bemerkt worden, dass das in der Analyse A in k erhaltene Manganoxyd noch eisenhaltig war, dagegen ist es möglich, dass das bei der Analyse B erhaltere Eisenoxyd, welches nach Pfaff's Methode von Mangan geschieden wurde, eine geringe Menge Manganoxyd bei der Fällung mit sich genommen habe; doch ist diese Vermuthung nicht ganz wahrscheinlich, weil sich bei der nachmaligen Auflö sung des ausgeglühten Oxydes in Salzsäure kein Chloringas entwickelte. Zweitens ist zu erwägen, dafs sich (wie auch Pfaff am a. O. richtig bemerkt) das bernsteinsaure Eisendeuteroxyd auch bei dem sorgfältigsten Ausglühen unter dem Luftzutritt nie vollkommen und vollständig in Deuteroxyd umwandeln läfst; und so ist es leicht möglich, dass das in der ersten Analyse erhaltene Eisenoxyd noch einen Antheil Protoxyd enthielt, und dafs deshalb sein Gewicht etwas zu gering gefunden wurde.

Die Differenz zwischen den Kieselmengen der beiden Analysen (0,58 Proc.) kann nicht sehr befremden, wenn man erwägt, wie schwer es hält, die in lockerer Pulverform ausgeglühete Kieselerde schnell genug mit Genauigkeit zu wägen, damit sie nicht früher

Wasser anziehe.

Bei etwas feuchter Luft macht ein Unterschied von 5 10 Zeitminuten bei einer Menge von 3 4 Grammen schon eine Differenz von 50 bis 60 Milligrammen an Gewicht, wovon man sich leicht überzeugen kann, wenn man eine solche frisch geglühte Kieselerde noch heifs wägt, und nachdem die Wage so schnell wie möglich ins Gleichgewicht gebracht ist, eine Zeitlang auf der Wage läfst. Man kann immer in solchen Fällen das geringere Gewicht als dasjenige ansehen, welches der Wahrheit am nächsten kommt.

Der in der Analyse B gefundene gröfsere Gehalt an Bittererde erklärt sich leicht aus dem, was oben bei der Analyse A bemerkt worden ist.

Da die Scheidung der einzelnen Bestandtheile durch das Verfahren bei der zweiten Analyse, wenn auch nicht so scharf und genau, als zu wünschen war, doch schärfer als bei der ersten erfolgt ist; so bin ich geneigt das Resultat der zweiten Analyse, als mehr der Wahrheit sich nähernd, zu betrachten.

Bei einem Fossile, welches wie der Cronstedtit so deutlich und selbstständig ausgebildet erscheint, dass es, auf Kalkspath aufsitzend, dennoch nicht eine Spur von Kalk zeigt; darf man sich wohl für berechtigt halten, vorhinein zu vermuthen, dafs seine Bestandtheile in einem gegenseitigen stöchiometrischen Verhältnisse stehen werden. Es bietet sich aber bei diesem Fossile manches dar, was eine stöchiometrische Untersuchung erschweret. Gehet man von dem Gesichtspunkte aus, dafs die Bestandtheile eines, aus mehreren Oxyden bestehenden Fossils, von solcher Art seyn, und in einer solchen Verbindung stehen. sollen dafs das eine, oder mehrere dieser Oxyde als

elektronegativ, das andere, oder die andern, dagegen als elektropositiv betrachtet werden können: (analog den Salzen mit einer, zwei oder mehreren Basen, und einer, zwei oder mehreren Säuren, wo der Oxygengehalt des elektronegativen Bestandtheils, oder der der Summe derselben, gleich, oder ein vielfaches ist von dem des elektropositiven, oder der Summe derselben) so stofsen wir zunächst auf die Frage: welche Bestandtheile des Cronstedtit's sind in die Reihe der elektropositiven, und welche in jene der elektronegativen zu setzen? Die Kieselerde zeigt sich uns fast überall dem Eisenoxyd und Manganoxyd, wie auch der Bittererde gegenüber, als elektronegativen Bestandtheil, mit ihnen, als elektropositiven, (oder hier gleichbedeutend ist basischen Körpern) Verbindungen bildend, welche Berzelius Silikate nennet. In diesen Silikaten ist aber der Oxygengehalt der Basen (die Kieselerde als Säure betrachtet) der doppelte der Säure (Subsilikat) oder dem der Säure gleich: (Silikat), oder, u. 8. w. von dem der Säure (ein Bisilikat, Trisilikat u. 8. w.) Es wird also darauf ankommen, in welchem Verhältnisse der Oxygengehalt der Kieselerde entweder zu der Summe der basischen Oxyde, oder zu jedem einzelnen stehet.

was

Legt man das Resultat der zweiten Analyse zum Grunde, und berechnet den Oxygengehalt der sämmtlichen Bestandtheile nach Berzelius Tabelle im 27. B. 2. Heft von Schweiggers Journal: so findet man :

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Die Summe des Oxygengehaltes der Talkerde, des Mangan- und Eisenoxyds diese als elektropositive Bestandtheile betrachtet - ist 16,000: also weder gleich, noch doppelt, noch auch 1 mal so grofs, als der Oxygengehalt der Kieselerde, und eben so wenig stehet der Oxygengehalt des Wassers zu dem der Kieselerde, und der Summe der übrigen Bestandtheile in einem einfachen Verhältnifs. Dividirt man aber den Oxygengehalt sämmtlicher Bestandtheile durch den des Manganoxyds, als dem kleinsten; so findet man — wenn kleine Brüche vernachlässiget werden dafs der Oxygengehalt der Bittererde nahe das 5fache, der des Wassers das 15fache, der der Kieselerde das 18fache, und der des Eisenoxydes endlich nahe das 21fache von dem des Manganoxydes beträgt, wie nachstehende Zusammenstellung zeigt.

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