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meinen nicht möglich ist. Dieses Causalitätsgesetz müsste für irgend eine Theorie der Erscheinungen Geltung haben. Jene mechanisch-atomistische Theorie, welche gegenwärtig das Fundament aller physikalischen Hypothesen darstellt, hat sich in stetiger Entwicklung seit den Tagen der Erneuerer der Physik gebildet. Von ihren beiden Elementen: der Corpusculartheorie und der Lehre, derzufolge sämmtliche Erscheinungen auf Bewegung zurückführbar seien, hat sich das erste früher entwickelt, da seine Wurzeln bis in das Alterthum zurückgreifen; das zweite, das kinetische Element ist jüngeren Datums, da es sich aus der Zeit der Entdeckung der Dynamik herschreibt. Es ist somit eine einheitliche Auffassung der Naturvorgänge, welche, allmählig an Gebiet gewinnend, sich gegenwärtig fast über die gesammte Erscheinungswelt, insofern diese Gegenstand der Physik ist, ausgebreitet hat, welcher unsere Wissenschaft zustrebt. Dieses einheitliche Prinzip ist jedenfalls ein grosser Vortheil für die Weiterentwicklung unserer Wissenschaft. Nur dürfen wir nicht vergessen, dass die atomistisch-mechanische Auffassung der Erscheinungen auf zwei verschiedenen, von einander gänzlich unabhängigen Grundlagen ruht. So lange wir in der genauen Beschreibung der Erscheinungen das letzte Ziel der exacten Naturwissenschaft erblicken, kann es allerdings keine andere Fundamentalhypothese für die Vorgänge in der Natur geben, als die mechanische; wir haben durch diese Annahme jedoch bezüglich der Constitution der Materie die Freiheit der Aufstellung irgend eines Erklärungsversuches in keinerlei Weise beeinträchtigt. Ob die atomistische Theorie, wie es jetzt den Anschein hat, mit unserer Grundanschauung über das Wesen der Dinge stets vereinbar bleiben werde, oder ob es je eine Zeit geben wird, wo eine dynamistische Anschauung Platz greifen, oder aber vielleicht noch eine andere, bisher ungeahnte Erklärung das Feld behaupten werde, das ist eine Frage, über welche sich heute kaum Vermuthungen aussprechen lassen. Es darf allerdings nicht geläugnet werden, dass die gegenwärtig zu Recht bestehende atomistische Theorie uns an vielen Punkten in die unlösbarsten Widersprüche verwickelt, und es wird jedenfalls eine Aufgabe der nächsten Zukunft zu bilden haben, diesen von streng fachmännischer Seite bisher fast unberücksichtigten Schwierigkeiten mit Ernst zu Leibe. zu gehen. Eine wissenschaftliche Hypothese entspricht nur dann ihrem Zwecke vollkommen, wenn sie in sich widerspruchslos und im Einklang mit sämmtlichen bekannten Thatsachen ist. Allerdings kann nun nicht geläugnet werden, dass die Aussichten für die Aufstellung einer in dieser Beziehung in jeder Richtung zufriedenstellenden Theorie derzeit noch sehr gering sind und dass es voraussichtlich noch lange dauern wird, bis wir über die Constitution der Materie eine zufriedenstellende Anschauung erlangen werden. So lange dieses Ziel nicht erreicht ist, haben wir die Atomtheorie bloss als eine sogenannte mathematische Hypothese zu betrachten, wohl geeignet, als ein Gleichnis für den wirk

lichen Vorgang zu gelten, nicht aber als dessen eigentliches Wesen. Die Benennung „Naturphilosophie" ist seinerzeit in Verruf gekommen, als ihr hehrer Name zur Benennung willkürlicher Speculationen verwendet wurde, es wird die Aufgabe einer Naturphilosophie, welche diesen Namen mit mehr Berechtigung trägt, bilden, unsere Vernunft durch die Aufrichtung eines, in logischer Beziehung unanfechtbaren, Natursystemes zufrieden zu stellen.

Und so wären wir am Ende unserer Darstellung in gewisser Beziehung wieder dort angelangt, von wo die Naturforschung der ionischen Philosophen ihren Ausgang genommen hat, nämlich von dem Streben nach einer einheitlichen physischen Weltanschauung. Ueber zwei Jahrtausende beträgt jene Zeit, um welche die Anfänge einer geordneten Naturwissenschaft hinter uns liegen. Die Denk- und Forschungsarbeit einer fast unabsehbaren Schaar von geistig hochentwickelten Männern füllt den weiten Zeitraum aus. So sehr jedoch auch unser heutiges Wissen das jener griechischen Weisen überragen möge, es ist ein stetiger Entwicklungsprozess, der uns von der Wissenschaft jener Zeiten trennt, ein Prozess, an dessen Beginne wir schon die Keime vieler unserer heutigen Anschauungen vorfinden, die sich erst nach oftmalig unterbrochener Entwicklung in unseren Tagen erschlossen haben. Diese Betrachtung gibt dem Studium der Geschichte unserer Wissenschaft jene hohe Bedeutung, die längst von einzelnen erkannt wurde, welche jedoch erst in der neuesten Zeit die Aufmerksamkeit in immer regerer Weise dem Bildungsgange der physikalischen Grundtheorieen zuwendet.

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Register.

(Die römischen Zahlen bezeichnen den Band, die arabischen die Seitenzahl.)

A.

Abdurrhaman (I.) I. 161.

Abdurrhaman (III.) I. 161.

Abel II. 588.

Abu Dschafar Almansur I. 159, 160.
Abulfeda I. 171.

Abulkasis I. 166, 167.

Abulpharagius I. 106, 159.

Abu Mussah Dschafar I. 165.

Accademia del Cimento II. 231-253.

Achard II. 517, 525, 527.

Ackermann II. 506.

Adrianszoon I. 385, 386.

Aelianus I. 41.

Aepinus II. 478, 484, 485.

Aggiunti II. 110, 111-112.
Aguilonius II. 327.

Aiguillon I. 131. II. 361.
Airy II. 425.

Albatani (Albatenius) I. 163, 165, 171,
172.

Albèri, Eugenio I, 346, 367.

Albertus Magnus I. 76, 179-191, 197,

203, 209, 322, 331. II. 5, 336.
Albîrùnî I. 163.

Alcuin (Alhwin) I. 173, 174.
Aldini Giorgio II. 506.

Aldini Giovanni II. 505, 506.
d'Alembert II. 229, 372, 376, 382, 384,

400, 404-411, 412, 414, 418, 419,
461, 491, 586, 598, 600, 607, 621, 733.
Alexandriner I. 103-141.
Alexander d. Gr. I. 42.

Alexandros von Aphrodisias I. 50. 155.
Alexandros Polyhistor I. 11.
Al-Farabi I. 129, 165, 167.
Alfergani I. 163.

Alhazen I. 165, 167-171, 198, 199,
201, 206, 303.

Heller, Geschichte der Physik. II.

Alibert II. 507.

Alkahestes II. 358.
Alkimos I. 22.

Alkindi I. 165.

Al Mamum I. 159, 160, 161, 163; II. 316.
Almondir I. 161.

Alpetragius I. 203.

Ambros I. 152.

Amerigo Vespucci II. 337.

Ammiracus, Eugen I. 131, 136.
Amontons II. 178-179, 341, 566.

Ampère II. 570, 582, 591, 607-612,
614, 618, 631, 659, 705.
Anaxagoras I. 15, 16, 17. 24.
Anaximandros I. 10.

Anaximenes I. 10.

Anderson II. 540.

Andronikos aus Rhodos I. 48.

Angelis II. 19, 24.

Antinori II. 108, 239, 246, 247, 509.
Anomalistischer Monat I. 133.

Anthemios I. 92.

Antisthenes I. 22.

Apellikon I. 48.
Apelt I. 305.

Apollodoros I. 25.

Apollonios von Perga I. 105, 132, 162.
Apollonios von Tyana I. 11.
Aquino, s. Thomas von Aquino.
Araber I. 158-172.

Arago II. 562, 599, 602, 604, 608, 610,
612, 632, 642, 646-647, 653, 654.
655, 656, 657, 659, 660, 661, 663,
665, 683, 684, 685, 686.

Aratos aus Soloi I. 105, 109, 110,
112-113, 116, 118, 261.
Archimedes I. 62, 85-99, 100, 113,
124. 146, 147, 162, 213, 238, 242.
250, 339. II. 90, 203, 272, 281, 301,
469, 578, 704.

47

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Aristokles I. 22, 23.
Ariston I. 22.

Aristophanes von Byzanz I. 105.
Aristoteles I. 8, 10, 11, 12, 15, 18, 20, 24,

26, 27, 28, 33, 36, 38, 39-75, 76,
77, 80, 83, 84, 85, 95, 97, 110, 128,
144, 145, 146, 149, 151, 152, 153,
154, 155, 162, 168, 172, 183, 184,
185, 186, 187, 191, 199, 202, 207,
238, 249, 259, 309, 310, 322, 324,
325, 327, 329, 330, 333, 346, 370,
371; II. 3, 66, 71, 85, 136, 141, 173,
236, 336, 354, 355, 360, 361, 440,
714, 733.

Aristoxenos I. 22.

Aristyllos I. 105, 118.

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Banks II. 616.

Barberini, Maffeo, s. Urban VIII.
Barlow II. 612, 616–617.

Baronio II. 509.

Barrettus II. 145.

Barrow, Isaac I. 304; II. 255, 272, 281,
301-302, 329.

Barthélémy St. Hilaire I. 72, 76.
Bartholinus, Erasmus I. 151; II. 201,
207-208, 210, 327, 330.

Bartholinus, Thomas II. 208, 330, 337.
Bartoli II. 339.

Bartolus, Joannes I. 309.
Bartoszewicz I. 272.

Basilius Valentinus II. 355, 358.
Basso II. 358.
Battier II, 380.
Battus, Levin I. 273.
Bauernfeind II. 626.
Beaumont II. 243.

Beauvais, Vincent von I. 209.
Beccaria (auch Beccheria) II. 408, 493
bis 494.

Becher II. 362-363, 516.

Becquerel, Ant. Cés. II. 626, 627, 633,
639, 650.

Beddoes II. 543.

Beeckmann (Beekman) II. 31. 55.
Beer II. 670.
Behrens II. 513.

Beireis II. 135.
Bekker I. 76.

Belanger II. 606.
Belidor II. 498.

Benedetti (Benedictis) I. 320, 339, 346.

Bennet II. 514, 642.

Bentley II. 292, 293.

Benzenberg II. 19, 266, 582, 584, 594
bis 595.

Bergman Torbern II. 478, 480, 520.
Berigard, Claude II. 161.

Berkeley II. 215, 441-442.
Bernier II. 82.

Bernoulli, Daniel II. 107, 376, 377,
386-390, 392, 395, 397, 398, 400,
407, 425, 531, 548, 621, 703, 731, 733.
Bernoulli, Jacob II. 176, 231, 237, 376,
377-379, 392, 395, 398, 407, 408,
417, 423, 425, 733.

Bernoulli, Johann II. 186, 270, 272,
331, 376, 377, 379-386, 391, 392,
395, 402, 407, 410, 419, 425, 621, 733.
Bernoulli, Nicolaus II. 381, 382.
Berthold, Gerh. II. 551, 732.
Berthollet II. 462, 517, 522, 525, 526
bis 527, 541, 542, 550, 556, 598, 678,
679, 682, 705.

Berthoud II. 390.
Berti I. 272.

Berti (Bertus) Gaspare II. 127, 145.

1

Bertrand I. 305; II. 528.
Bertrand, Joseph II. 421.
Berulle II. 34.

Berzelius II. 44, 618, 681, 684, 685,
724, 725-727.

Bessel II. 575, 583, 584, 588, 589, 716.
Bettinus II. 146.

Bevis II. 483, 544.
Bezout II. 598.

Bianconi II. 535, 537.

Biedersee II. 122, 135.
Binet II. 416.

Biot II. 295, 513, 644, 655, 661, 662,
664-665, 668, 679, 680, 683, 685, 708.
Biton aus Byzanz I. 106.
Black II. 520, 525, 539.
Blaserna, Pietro II. 705.

Boeckh, Aug. I. 14, 34, 36, 37, 38, 39.
Böhm, Jakob II, 6.

Boerhave II. 516, 556.
Boethius I. 173.

Bohadsch II. 495-496.

Bohnenberger, Gottl. Christ. II. 515.
Bohnenberger, Joh. Gottl. Friedr. von
II. 514, 515, 627, 628.
Boineburg II. 220.

Boissy d'Anglas, Comte de II. 531.
Bolingbroke II. 370, 371.

Bollstatt, siehe Albertus Magnus.
Bolyai II. 572, 575.

Bonacursius II. 89.

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352, 354, 362, 366, 468, 515, 524,
549, 556, 687, 703.

Bradley II. 66, 410, 444, 445-446,
447, 459.

Brahe, s. Tycho Brahe.
Branca II. 343, 344.
Brandel, C. M. I. 95.
Brandes II. 574.

Brandes, Heinrich Wilhelm II. 718.
Brandis I. 19, 22, 76.
Brandt II. 364.

Breitschwert I. 305.
Brereton II. 259.

Brewster I. 305; II. 275, 295, 303, 539,
661, 665-666.
Brisson II. 87, 513.
Brosch II. 371.
Brougham II. 661.
Brown I. 248.

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Caccini I. 354.

Cäsar, Julius I. 154.

Cagniard-de-la-Tour II. 683, 686.

Caldani II. 505, 506.

Camerarius I. 130.

Campanella, Thomas I. 328, 329, 336
bis 339; II. 7, 356.

Campani, Giuseppe II. 244, 334.
Campani, Matteo II. 245.
Camus II. 401, 444, 450.

Canterbury, Anselm von II. 5.

Canton, II. 473, 476, 478, 494.

Cantor I. 62, 67, 120, 121, 127, 359;

II. 161, 381, 387, 583.
Capella, Martianus I. 264.
Capra, Balthasar I. 347.
Carcavi II. 72, 151, 152, 156.

7

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