in Angriff genommen wurde, vollauf gerechtfertigt erscheint. L. Die Litteratur und Geschichte des klassischen Altertums im Dienste der nationalen und patriotischen Jugenderziehung. Erwägungen aus der Schulpraxis von Dr. Joseph Weisweiler. Paderborn 1891. Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh. Die Neuschöpfung und Belebung nationaler Gesinnung wird in dem vorliegenden Buche mit Recht als besondere Aufgabe der Jeztzeit und als Mittel dazu die patriotische Erziehung in der Schule bezeichnet, welcher somit eine große, aber auch sehr schwere Pflicht auferlegt ist. Zur Erfüllung derselben dient nun nach des Verfassers Ansicht die richtige Pflege des altklassischen Unterrichts, zumal in der alten Litteratur und Geschichte, da der deutsche Sprachund Geschichtsunterricht allein dazu nicht genüge. Dieser lettere Vorwurf wird nun freilich schon gleich darauf dadurch abgeschwächt, daß der deutsche Unterricht, wie er jetzt erteilt wird, als verfehlt bezeichnet wird, womit also zugegeben ist, daß jener mangelhafte Erfolg nicht im Inhalt, sondern in der Methode des deutschen Unterrichts beruht; auffallend aber ist es geradezu, daß unsre größten Dichter und Geistesheroen so von lauter Kosmopolitismus strozen sollen, daß sie nicht patriotisch wirken können. Im Anschluß an diese wohl zu weit gehendeu Bemerkungen behauptet dann der Verfasser, daß die fruchtbare historische Unbefangenheit au fremder Geschichte geübt und daß hierzu besonders die alte Ge schichte betrieben werden müsse. Wir können dieser den Hauptteil des Buches ausmachenden Behauptung nicht ganz beistimmen; der Ausruf: Wo ist ein edles Menschentum reiuer zu finden als in dem klassischen Altertum?" ist zum mindesten von sehr zweifelhafter Berechtigung. Die Notwendigkeit einer Kenntnis der römischen Geschichte ist, was man nicht erst zu erörtern nötig hat, unbedingt zuzugeben; ob aber die griechische Geschichte, mit Aus nahme der der zweifelhaften Charaktere auch nicht entbehrenden Perserkriege gerade sehr patriotisch beleben dürfte, wenn man sie objektiv wahr und nicht mit fonventioneller Begeisterung für alles, was hellenisch ist, behandelt, ist sehr fraglich, denn das „edle Menschentum“ fehlt dort gar oft. Wir bestreiten es entschieden, daß zur Begeisterung für Friedrichs des Großen Kriege, für die Erhebung von 1813, zur Erkenntnis der Bedeutung der Kriege von 1866 und 1870 die Kenntnis der alten Geschichte vorausgehen müsse, als ob der deutsche Patriotismus jemals das alleinige Eigentum antik gebildeter Männer gewesen wäre. Die deutsche Geschichte mit ihren Großthaten und Fehlern, die großen Männer unsres Volkes mit ihren Tugenden und Schwächen können, richtig für den Unterricht benüßt, gewiß ebenso patriotisch bildend wirken und, weil näher liegend, besser als die alte Geschichte. Es soll mit diesen Worten nur der alleinige, nicht aber überhaupt der Nußen des antiken Geschichtsunterrichts bestritten werden, und wir stellen uns in dem, was der Verfasser sonst über die hohe Be deutung der Kenntnis der Antike sagt, ganz auf seinen Standpunkt, den er klar und mit richtiger Begründung darstellt. Mit vollem Recht hat derselbe auch die Notwendigkeit eines gründlichen grammatischen Unterrichts und die Unzulänglichkeit der Benütung von Ueber setzungen betont, für besonders richtig und wichtig halten wir die Erörterungen über die Betreibung der mittelalterlich-deutschen Sprad e und Litteratur. Am Schlusse seiner höchst lesenswerten, rein sachlich abgefaßten Schrift kommt der Verfasser dann auf die Lehrpläne von 1882 und - mit Recht auf die Bedeutung der Persönlichkeit des Lehrers zu sprechen, von dessen sittlichem Einflusse das hohe Ziel, die Erweckung_patriotischer Gesinnung, gewiß zum großen Teil abhängig ist. Möge die Schrift das Interesse und die Beachtung recht vieler Leser finden! C. S. " Modernes Reisen. Die Orientfahrt der ‚Augusta Viktoria“ von H. E. Wallsee. Mit Bildern, ausgeführt nach Original sfizzen von Carl Schildt und zahlreichen Autotypien. Hamburg 1891. Otto Meißner's Verlag. Der Hamburger Dampfer Augusta Viktoria hat vom Januar bis März 1891 eine Vergnügungsfahrt in das Mittelmeer und bis an die Levante gemacht, an der sich der Verfasser als Berichterstatter der Hamburger Nachrichten beteiligt hat. Das vorliegende Buch enthält die Zusammenstellung der Reiseberichte und schildert in anspruchsloser, aber fließender Darstellung die verschiedenen Erlebnisse und Eindrücke des Verfassers. Einzelne Mißverständnisse und Irrtümer sind demselben nicht er spart geblieben, ein tieferes Eingehen in irgend welche allgemein interessierende Fragen wird hier mit Recht niemand suchen, aber die kleine Schrift ist unterhaltend zu lesen und seht der gelungenen Orientfahrt ein hübsches und angemessenes Denkmal. K. F. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Trewendt in Breslau. Unberechtigter Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift verboten. Überseßungsrecht vorbehalten. Druck und Verlag von Eduard Trewendt in Breslau. Verlag von EDUARD TREWENDT in BRESLAU. ENCYKLOPÄDIE DER NATURWISSENSCHAFTEN. VOLLSTÄNDIG IN UNGEFÄHR 36 BÄNDEN. MIT VIELEN ILLUSTRATIONEN. SUBSKRIPTIONSPREIS PRO BAND BROSCHIERT 15 MARK. ELEGANT IN HALBFRANZ GEBUNDEN 17 MARK 40 PF. Folgende Bände sind erschienen und werden zu nachstehenden, teilweise erhöhten Preisen auch einzeln verkauft: Band I. II. III 1., 2. Hälfte, XXVII. Handbuch der Botanik. Herausgegeben von Prof. Dr. A. Schenk. 4 Bände in fünf Teilen. Brosch. 92 Mk. Halbfranz geb. 104 Mk. Band IV. V. Handbuch der Mathematik. Herausgegeben von Geh. Schulrat Dr. O. Schlömilch. 2 Bände. Brosch. 39 Mk. Halbfranz geb. 43 Mk. 80 Pf. Band VI-X. Handwörterbuch der Zoologie, Anthropologie und Ethnologie. Herausgegeben von Dr. A. Reichenow. Band I-V. A-Nervenleiste. Brosch. 78 Mk. Halbfranz geb. 90 Mk. Fortsetzung ist im Erscheinen begriffen. Band XI-XIII. Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Herausgegeben von Prof. Dr. A. Kenngott. 3 Bände. Brosch. 48 Mk. Halbfranz geb. 55 Mk. 20 Pf. Band XIV. Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs. Herausgegeben von Prof. Dr. G. C. Wittstein. Brosch. 21 Mk. Halbfranz geb. 23 Mk. 40 Pf. Band XV-XXIII. Handwörterbuch der Chemie. Herausgegeben von Professor Dr. A. Ladenburg. Band I-IX. A-Pyrimidine. Brosch. 148 Mk. Halbfranz geb. 169 Mk. 60 Pf. Fortsetzung ist im Erscheinen begriffen. Band XXXI. Handbuch der Physik. Herausgegeben von Professor Dr. A. Winkelmann. Band I. Mechanik und Akustik. Halbfranz geb. 26 Mk. 40 Pf. Fortsetzung ist im Erscheinen begriffen. . Brosch. 24 Mk. Ausserdem befindet sich in Vorbereitung: Band XXXIV. XXXV. Handwörterbuch der Astronomie. Herausgegeben von 2 Bände. Professor Dr. W. Förster und Professor Dr. W. Valentiner. Durch einen Registerband wird die Encyklopädie der Naturwissen- Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Eduard Trewendt in Breslau. vaenicke, Hermann: S Kurze Weltgeschichte. Groß-8. 646 Seiten. Halbfranz gebunden 10 Mark. Für Jedermann geeignet, der sich rasch und genau über irgend ein Vorkommnis der Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit unterrichten will. Ein vorzügliches Festgeschenk für die heranwachsende Jugend. 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Wilhelm Lord Stratheden-Campbell: Die orientalische Frage und die türkische Parlamentsverfassung. 158 IV. Theodor Wiedemann: Sechzehn Jahre in der Werkstatt Leopold von Ranke's. I. . . 164 192 207 212 V. Hans Müller: Cornelius und Kaulbach in Düsseldorf. IV. (Schluß.) 179 VI. Angelo de Gubernatis: Dante und Indien.. VII. Kari-udo: Hunger thut weh. Episode einer Reise in Brasilien.. VIII. J. Frohschammer: „Tu es Petrus"! I. IX. Arthur Kleinschmidt: Ungedruckte Briefe des Generals Carnot und seines Sohnes, des Senators. X. Berichte aus allen Wissenschaften 1. Assyriologie: Fris Hommel, Neues aus dem Gebiete der Keilschrift- 2. Länder- und Völkerkunde: Brix-Förster, Die Verhältnisse in XI. Zeitbeschwerden: Das Philistertum. XII. Litterarische Berichte Wanderbuch. Handschriftliche Aufzeichnungen aus dem Reisetagebuche von H. Graf Moltke, General-Feldmarschall. Unter fünf Königen und drei Kaisern von Thekla von Schober, geb. von Gumpert. Stanley's Nachhut in Hambuya unter Major Edm. M. Barttelot. - Forschungen und Erlebnisse im „Dunkelsten Afrika" von James S. Jameson. Die Zukunft des griechischen Sprachunter richts auf dem Gymnasium von Dr. F. Bahnsch. Über das Mysterium. Magnum des Daseins von J. Frohschammer. Der dreißigjährige Krieg bis zum Tode Gustav Adolfs 1632 von Onno Klopp. 225 233 251 253 Unberechtigter Nachdruck aus dem Inhalt dieser Zeitschrift ist verboten. Diesem Hefte ist eine Beilage von F. Pfeilstücker in Berlin über den Verein der Bücherfreunde beigelegt, welche hiermit gefälliger Beachtung empfohlen wird. |