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νοισι δὲ (statt μὴ δὲ ἀνασ.), 70 Γωβρύην (statt Γοβρύην), 74 ὑποδεκομένου (statt ὑποσχομένου), 126 ἀγγαρήτων (statt ἀγγεληφόρον), 153 δούλοισι (statt ἰδοῦσι), IV 73 πάντων παρατιθεῖ τῶν καὶ τοῖσι ἄλλοισι (statt ἁπάντων παραπλησίως παρατίθησι ὅσα καὶ τοῖσι ἄλλοισι), 94 Ζάλμοξιν (statt Σάλμοξιν), 109 ἀλλ ̓ οὐδὲ δίαιτα ἡ αὐτή ἐστι (om. ἀλλ', während das folgende Einschiebsel derselben Hand Γελωνοῖσι καὶ Βουδίνοισι jetzt beseitigt ist), 114 δικαιότατοι (statt δίκαιοι), 184 τοῦτον κίονα (statt τοῦτο τὸν κίονα), 189 κάρτα γὰρ χρέωνται ταύτη αἱ Λίβυσσαι καὶ χρέωνται καλῶς (statt κάρτα γὰρ ταύτῃ χρέωνται καλῶς αἱ Λίβυσσαι).

Sonst liegen zur Kritik und Exegese folgende Beiträge vor:

Eduard Scheer, Miscellanea critica. (Programm des Gymnasiums zu Plön.) 1880. 13 S. 4.

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Ι 119 πλὴν κεφαλῆς τε καὶ ἄκρων χειρῶν τε καὶ ποδῶν τἆλλα πάντα] statt ἄκρων sei zu lesen ἀκρέων, vom Subst. ἄκρεα, das Hippokrates gebraucht für Hände und Füsse, dagegen die Worte χειρῶν τε καὶ που δῶν als Glossem auszuscheiden. 1116 τὸν δὲ Κῦρον ἦγον ἔσω οι θε ράποντες κελεύσαντος τοῦ ̓Αστυάγεος] leg. ἔξω. Ohne Grund: der Knabe ward aus der Audienzhalle in die inneren Gemächer weggeführt. I 132 διαμιστύλας κατὰ μέρεα τὸ ἱρήιον] leg. μέλεα, nach I 119 σφάξας αὐτὸν καὶ κατὰ μέλεα διελών. 1 41 μή τινες κατ ̓ ὁδὸν κλῶπες κακοῦργοι ἐπὶ δηλήσι φανέωνται ὑμῖν] del. κακοῦργοι. - Ι 32 ἄπειρος δέ ἐστι, ἄνουσος, ἀπαθὴς κακῶν] statt ἄπειρος sei mit Reiske zu schreiben ἄπηρος, dagegen ἄνουσος als Glossem dazu auszusondern: letzteres schwerlich mit Recht. 1178 ἔπεμπε θεοπρόπους ἐς τῶν ἐξηγητέων Τελμησσέων sei das anstössige τῶν ἐξηγητέων unecht. Desgleichen sei VII 213 εἰδείη μὲν γὰρ ἂν καὶ ἐὼν μὴ Μηλιεὺς ταύτην τὴν ἀτραπὸν Ὀνήτης, εἰ τῇ χώρῃ πολλὰ ὁμιληκὼς εἴη der Name Ονήτης zu streichen, Subjekt sei vielmehr ἐὼν μὴ Μηλιεύς. Ohne τις ? Endlich versucht sich der Verfasser an der vielgeprüften Stelle IV 79 διεπρήστευσε τῶν τις Βορυσθενεϊτέων πρὸς τοὺς Σκύθας λέγων mit der Vermuthung διεπεράτευσε (nach Hesychios περατεύει· ὁρ[γ]ίζει, στέλλει). Das seltsame Wort soll gleich ἔφη zu nehmen sein. Der Zusammenhang der Stelle macht es aber unzweifelhaft, dass sie ein verbum cavillandi fordert, und wahrscheinlich, dass das idiotische διεπρήστευσε eine solche Bedeutung hatte.

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J. N. Madvig, Rettelse af et Sted hos Herodot II 25. Nordisk Tidskrift for Filologi. 1877. Bd. III S. 141 f.

Madvig's Name wird es rechtfertigen, dass ich den Inhalt dieses mir erst jüngst zu Händen gekommenen kleinen Aufsatzes auch nachträglich noch einer Besprechung werth halte. In der Stelle, die er behandelt, trägt Herodot seine seltsame Ansicht vor über die Ursache der Nilschwelle oder, wie er meint, Nilebbe. Hier hätten, sagt Madvig, bisher alle Ausgaben gelesen: διεξιών τὰ ἄνω ὁ ἥλιος τάδε ποιέει. ἅτε διὰ

παντὸς τοῦ χρόνου αιθρίου τε ἐόντος τοῦ ἠέρος τοῦ κατὰ ταῦτα τὰ χωρία καὶ ἀλεεινῆς τῆς χώρης ἐούσης, οὐκ ἐόντων ἀνέμων ψυχρῶν, διεξιών ποιέει οἷόν περ καὶ τὸ θέρος ἔωθε ποιέεν, ἰὼν τὸ μέσον τοῦ οὐρανοῦ· ἕλκει γὰρ ἐπ ̓ ἑωυτὸν τὸ ὕδωρ. Der Sinn dieser Lesung sei klar und deutlich, kein früherer Herausgeber hätte daran Anstoss genommen. Aber »unglücklicher Weise« finde sich keine Spur dieser Lesart oùx óvtwv in den Handschriften: die böten statt derselben das Wörtchen xal. Gleichwohl hätte Stein's kritische Ausgabe diese »sinnlose« Lesart in den Text gesetzt, ohne jene auch nur zu erwähnen, und desselben exegetischer Kommentar ginge gänzlich über die Stelle weg, als wenn sie ohne alle Schwierigkeit wäre. Zu ἀνέμων sei aus ἐούσης natürlich ἐόντων zu ergänzen, dann sei aber die Verbindung της χώρης-καὶ ἀνέμων wegen des mangelnden Artikels unstatthaft. Aber wie könne Herodot von kalten Winden im Inneren Libyens, einer zápŋ álɛɛvý reden, und wie können kalte Winde zu der geschilderten Wirkung der Sonne beitragen? Die bisherige Lesart gebe den richtigen Sinn, entbehre aber der äusseren Wahrscheinlichkeit: es sei vielmehr zu ergänzen καὶ ἄνευ ἀνέμων ψυ χρῶν. Leider beruht diese ganze etwas verdriesslich gehaltene Darstellung auf Irrthum und Unkenntniss, die Emendation aber auf ungenügender Einsicht in die Meinung des Autors. Die Lesart oux óvτwv haben nicht alle früheren Ausgaben, erst Wesseling hat sie aus dem in seinem Werth überschätzten Sancroftianus (s) aufgenommen, nachdem schon de Pau an depuv statt uzpav gedacht hatte. Sie gehört zu jenen leichtfertigen Aenderungen, an welchen jene junge und heutzutage ganz werthlos gewordene Handschrift ziemlich reich ist (s. praef. p. XXXI), und ist deshalb im kritischen Apparat mit allen anderen unnützen alten und neuen Konjekturen bei Seite gelassen worden. In meiner erklärenden Ausgabe aber heisst es, mit deutlicher Rücksicht auf die hergestellte Lesung der Handschriften, zu der Stelle: »Drei Umstände begünstigen das Wasserziehen der Sonne, die klare dunstlose Atmosphäre, der anhaltende Sonnenschein, endlich die kalten von Norden her wehenden und austrocknenden Winde, eben jene zɛywves (c. 24 5), welche die Sonne südwärts hinabdrängen«. Das grammatische Bedenken wegen des fehlenden Artikels ist unerheblich, um so mehr als eben der Artikel hier des Sinnes wegen unzulässig war. Dagegen wenn Herodot geschrieben hätte oux ἐόντων ἀνέμων ψυχρών, so wäre er mit seiner eigenen Angabe von jenen südwärts treibenden Nordwinden in Widerspruch gerathen. Er mag seinem Theorem zu Liebe etwas Naturwidriges gesagt haben: so lasse man seinen Irrthum, wie schon Reiske an dieser Stelle forderte, unvertuscht. Immerhin gab die beseitigte Konjektur ein verständliches und richtiges. Griechisch, was sich von Madvig's Vorschlage nicht eben so bestimmt behaupten lässt. Oder soll etwa der Sinn sein: »da das Land auch ohne kühle Winde sonnenheiss ist?«

Paul Stengel, Zu Herodotos VI 105-106. N. Jahrbücher für Philologie 1879. Bd. 119 S. 820.

glaubt, dass der athenische Läufer nicht Peidenлions, sondern, wie in R und bei mehreren Autoren (- nicht allen -) überliefert ist, Dedenníòys geheissen habe.

J. Steup, Herodot IX 106 und Thukydides. Rh. Museum Bd. 35 S. 321-335.

Bezieht sich auf die neuerdings mehrfach behandelten anscheinenden Widersprüche zwischen Thukydides I 89 (of dè 'Adŋvator xai oi àñò Ἰωνίας καὶ Ἑλλησπόντου ξύμμαχοι ἤδη ἀφεστηκότες ἀπὸ βασιλέως ὑπομεί VAVTES ENOTòv Eлоhóрxɛоv) sowie I 95, 1. VI 73, 3 mit dem Berichte Herodot's a. O., wonach in Folge des Sieges bei Mykale nicht alle asiatischen Joner, sondern nur Samos und Chios in die hellenische Eidgenossenschaft aufgenommen wurden. Die eingehenden Erörterungen über die Stellen des Thukydides übergehe ich: für Herodot kommt der Verfasser zu dem jenen Widerspruch beseitigenden Ergebniss, dass in der Stelle nach καὶ τοὺς ἄλλους νησιώτας die Worte καὶ τοὺς ηπειρώτας einzufügen seien. Nur so erkläre sich auch das Nachgeben (sav) der Peloponnesier gegen die Forderung der Athener, während ohne jene Ergänzung vielmehr die Athener die nachgebenden gewesen wären. Aber würden mit jenen Worten nicht auch die dorischen und aeolischen Hellenen des Festlandes in den Bund einbegriffen? Denn da vor toùs älλovs νησιώτας vorausgeht καὶ Λεσβίους, so wäre eine Einschränkung auf die Joner nicht mehr zulässig. Ein Nachgeben der Peloponnesier fand allerdings statt; denn um ihren Vorschlag einer Umsiedlung der Joner handelte es sich, den sie auf den Einspruch der Athener (avtitevóvτwv) fallen liessen. Auch lässt der anschliessende Relativsatz of Tuyor overpa τευόμενοι Ἕλλησι die Beziehung auf ήπειρώτας nicht zu.

G. Maspero, Fragment d'un commentaire sur le livre II d'Hérodote (II 28). Annales de la Faculté des lettres de Bordeaux. 1880. p. 97-103.

Die seltsame und dem Autor selbst unglaubliche Auskunft des saitischen Grammatisten über die Nilquellen zwei Berge, Krophi und Mophi, zwischen Elephantine und Syene, aus deren Mitte aus unergründlicher Tiefe zwiefache Quellen springen, deren Wasser halb nordwärts nach Aegypten, halb südwärts nach Aethiopien fliesse hatte nicht, wie Herodot meinte, eine geographische, sondern eine mythologische Bedeutung, die sich im Wesentlichen aus den ägyptischen Monumenten und Texten noch erkennen lässt. Der erste Katarakt ist der Lieblingsaufenthalt des Nilgottes. In einem Texte über die Balsamierungsgebräuche (in einem von Maspero edierten Papyros des Louvre) heisst es in einer an die Todten gerichteten Gebetsformel: »der Gott Nil giebt dir das

Jahresbericht für Alterthumswissenschaft XXVI. (1881. I.)

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Wasser, das von Elephantine herkommt, der Nil, der aus den beiden Löchern (QoR-TI) kommt, der Nu (Gott des Wassers), der aus den beiden Felsen (MON-TI) kommt, die Stromschwelle, die aus dem Kasten kommt darin er ruht«. Die Quor-ti (Dual von Quor) des Nil bei Elephantine finden sich in alten und jüngeren Inschriften erwähnt. Ein auf Philae in der Nähe des Katarakts gefundenes Flachbild zeigt einen Felsen mit zwei Spitzen; auf der einen sitzt ein Geier, auf der anderen ein Sperber; am Fuss, in einer Art von Verlies, sieht man den Nilgott, der aus zwei Kannen Wasser giesst. Die Namen Krophi und Mophi möchte der Verfasser auflösen in QRô-FI » sein Loch « und Mô-FI >>sein Wasser«: jedenfalls seien es nicht, wie Wilkinson meinte, scherzhafte und sinnlose, sondern sinnvolle und echte Namensformen. Die doppelte Richtung des Nilwassers beruhe wohl auf einem Missverstand Herodot's. Oberägypten wurde öfter durch einen lotosbekränzten Nilgott des Südens, Unterägypten durch einen papyrosbekränzten Nil des Nordens bezeichnet. Auch die beiden Ufer wurden dargestellt als zwei weibliche Gottheiten, MeRI TI » die beiden Ufer«, eine des Nordens und eine des Südens. Die doppelte Richtung nach Aegypten und Aethiopien ist nur ein erklärender Zusatz Herodot's. Die Geschichte endlich von des Psammetichos Sondierungsversuch ist eine saitische Lokallegende zu grösserem Ruhm des Stifters der saitischen Dynastie.

J. Geoffroy, L'accident du roi Darius. (Hérodote III 129. 130). Revue de philologie 1880. p. 30-35.

Die Worte, womit Herodot die von Demokedes an König Dareios vollbrachte Heilung eines ausgerenkten Knöchels (ἀστράγαλος ἐξεχώρησε ἐκ τῶν ἄρθρων) abschliesst: Ἑλληνικοῖσι ήμασι χρεώμενος καὶ ἤπια μετὰ τὰ ἰσχυρὰ προσάγων ὕπνου τέ μιν λαγχάνειν ἐποίησε καὶ ἐν χρόνῳ ὀλίγῳ ὑγιέα μιν ἐόντα ἀπέδεξε, bedürfen einer sachlichen Erörterung. Bezieht sich perà và loupá auf die bisherige gewaltsame Behandlung der ägyptischen Aerzte (στρεβλοῦντες καὶ βιώμενοι τὸν πόδα)? Fand Demokedes nur eine Verrenkung (entorse) mit begleitender Entzündung, nicht, wie seine Vorgänger, eine Ausrenkung (luxation), und glaubte er deshalb, ohne gewaltsame Einrenkung, mit linden Mitteln auszukommen? Dieser Deutung steht der Wortlaut des Berichtes entgegen. Oder hatten die Aegyptier den Knochen bereits wieder eingerenkt, verstanden aber nicht die Entzündung zu beseitigen? Dem widerspricht die Thatsache der fortdauernden grossen Schwächen, die nach gelungener Einrenkung sofort würden nachgelassen haben. Oder bestand seine überlegene hellenische Kunst darin, dass er den Knochen mit geübter Hand einrenkte und darauf durch geeignete schmerzlose Mittel die Entzündung beseitigte? Der Verfasser zeigt aus den hippokratischen Schriften, dass dies allerdings die hellenische Methode war, und übersetzt die Stelle demgemäss : Démocède mit en usage les procédés des médecins grecs et après avoir

employé la force (pour réduire la luxation), il institua un traitement adoucissant (diregé contre l'inflammation). Uebrigens sei aus der richtigen Anwendung des Wortes dorpáɣalos in dieser Stelle nicht zu entnehmen, dass Herodot in der Osteologie des Fusses besser unterrichtet gewesen als z. B. Hippokrates, der Astragal und Calcaneum noch nicht unterscheidet und nur sechs Knochen des Tarsus statt sieben kennt.

Robertus Sharp, De infinitivo Herodoteo. Dissert. inauguralis. Lipsiae 1880. 45 pp. 8.

Nach den Arbeiten Cavallin's und Heilmann's (siehe Jahresbericht 1878 Abth. I S. 194. 1879 Abth. I S. 94), von denen die des letzteren dem Verfasser gar nicht, die des ersteren erst nachträglich bekannt geworden, durfte das Thema als erledigt erscheinen. Hiervon abgesehen, hat der Verfasser seine Aufgabe mit Geschick und Sorgfalt unternommen. Die vorliegenden zwei ersten Abschnitte seiner Arbeit umfassen alle Arten des Infinitivs mit Subjektsbedeutung (S. 2-19) und die von idellen Verben abhängigen Objektsinfinitive. Bemerkenswerth ist, dass der Verfasser bei jedem einzelnen Gebrauchsfall die betreffende homerische und attische Syntax vergleicht. Die kritische Unterlage der angeführten Stellen scheint überall sorgfältig erwogen zu sein.

Wilhelm Goecke, Zur Konstruktion der Verba dicendi et sentiendi bei Herodot. (Progr. des Progymnasiums zu Malmedy). 1880. 18 S. 4.

E. J. Vayhinger, Gebrauch der Tempora und Modi bei Herodot. (Progr. des evang. theol. Seminars zu Schönthal). Heilbronn 1880. 19 S. 8.

Beide Abhandlungen geben für die praktischen Zwecke des Unterrichtes sehr brauchbare Hülfsmittel.

51 pp.

Victor Hoffmann, De particularum nonnullarum apud Herodotum usu. Dissert. inaug. Halis 1880. behandelt die particulae affirmativae, wie der Verfasser sie nenut: apa, γέ, γάρ, δή (δῆτα, δῆθεν), του in seinen Komposita. Weshalb ὦν aus der Reihe fortgelassen ist nicht ersichtlich. In Anschluss an Bäumlein und Krüger sucht der Verfasser die verschiedenen Gebrauchsweisen begrifflich festzustellen und belegt jede Definition mit Beispielen. Für Kritik und Exegese ist das Ergebniss unerheblich. Auch hätten ältere Arbeiten, wie Herold's über ráp, nicht unbeachtet bleiben sollen.

Antonio Ambrosini, Osservazioni critiche alla traduzione dei primi sei libri delle Historie d'Erodoto di M. Ricci. Bologna 1878. 23 pp. 8.

Von Ricci's Uebersetzung war in Karl Hillebrand's Italia (Bd. III) eine überschwänglich lobende Anzeige erschienen: »eine musterhafte

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