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nothwendig ist die genaue Angabe der Zusätze, durch welche sich manche Scholien in V und in B unterscheiden. Da Schrader den Victorianus ebenfalls unter den Händen gehabt hat, so wird der zweite Theil darüber Aufklärung geben. Durch Römer's Kritik der Quaestiones zu 70 und K 515 (S. 6-8. 10) ergiebt sich, dass dort das Porphyrius im kürzeren Scholion erster Hand dem ausführlichen von zweiter Hand B* besser vorliegt. ten die längeren Scholien von zweiter Hand nicht immer das Echte, sondern auch andere Bemerkungen: es muss also aus ihnen von der Kritik das Einzelne herausgeschält und von Anhängseln gesäubert werden. Römer will S. 9 dem Porphyrius nichts ohne vollwichtige Zeugnisse zugeschrieben wissen, denn das Scholion zu B 447 geht vielleicht auf Aristophanes, das im Venetus A zu A 63 auf Aristonicus zurück. Eine einzelne Stelle zu M 103 säubert Polak a. a. O. p. 529f., wo Schrader nach seiner Meinung ein echtes Stück in Klammern gesetzt hat.

Vgl. noch Revue de Philologie, N. S. 1880, T. IV 3, p. 171 und Εφημερὶς τῶν Φιλομαθῶν Κ Η' 1880, Νο. 13, p. 206.

Im Folgenden werden einzelne Stellen kritisch besprochen und erklärt:

21) B 318-319. A. C. Merriam, On Iliad B 318-319, wendet sich in der Zeitschrift The American Journal of Philology. Edited by Basil L. Gildersleeve, Baltimore, Vol. I, No. 1, February 1880, S. 59-60 gegen eine Bemerkung von Ameis über das schwierige dílov, welches derselbe höchst unwahrscheinlich nicht lautlich, aber dem Sinne nach mit aplos identificieren will. Derselbe sagt im Anhang zu B 318 S. 124: >Wenn G. Curtius das von ihm gleichfalls gebilligte dilov nach Cicero de Div. II, 30 Qui luci ediderat, genitor Saturnius, idem Abdidit erklärt: Das Adjectiv hiess also unsichtbar und unterscheidet sich von d-Fiô-elos nur durch das statt o erscheinende, wie durch die Quantität des ', so wünschte man einen kurzen Beweis, dass im Charakter der Homerischen Sinnenwelt der Begriff unsichtbar' mit dem folgenden lãav ráp μv edŋxe wirklich zusammenstimme«. Denselben will Merriam durch Verweisung auf das Phäakenschiff in (163) 168 ff., wo er völlig unbeachtet vorliege (eine Stelle, welche doch sowohl Ameis-Hentze als Faesi-Franke citieren), nachliefern. Die Worte 169 xai on проùçaívεto nãoɑ enthalten denselben Gegensatz, der in diŋhov unsichtbar' und Eve B 318 ausgedrückt ist. Die Stelle zeigt, dass der Dichter solch eine Umwandlung als 'producing invisibility' angesehen habe. Aus Cicero's Worten (abdidit, et duro firmavit tegmina saxo) schliesst Merriam, es dürfe nur an einen Steinüberzug gedacht werden, was aber der Homerische Ausdruck ãáv ev xe nicht gestattet. Ich füge hinzu, dass Goebel Lexil. II S. 498 trotz Cicero's Uebersetzung, wie ich glaube, mit vollem Recht den Begriff unsichtbar' hier als unpassend ganz verwirft und Vers B 319, den nur Curtius (nach Franke) mit Aristarch als

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'überflüssig' streichen will, vertheidigt: wenn Zeus den Drachen in seiner ganzen Gestalt in Stein verwandelte, so blieb der Drache erst recht sichtbar. Er fordert die Bedeutung 'unbeweglich, fest' (stabilem, statuam fecit), was also nur dasselbe wie haav de besagt und daher nicht zu billigen ist, und versteht d--los = con-sid- uus von = con und setzen. Dem Sinn nach empfiehlt sich aphos vorläufig noch am meisten (so Nauck, Laroche, Faesi, Dindorf): war es doch (nach Laroche) auch Aristarch's Lesart oder, wie Goebel sagt, Conjectur, während ihm Lehrs, Friedländer und Ameis αίζηλον, Düntzer αίδηλον (s. Laroche Hom. Textkr. 204), Merriam dídlov oder dílov zuschreiben. Vielleicht ist das positionsbildende durch irgend eine grammatische τpony τou d als metrische Besserung des verderbten do- eingeführt worden: atonius konnte die Verwirrung nur noch vermehren.

22) M 50. Henri Weil, Homère, Iliade XII 49, Revue de Philologie IV (1880), 2 S. 124 bespricht die Stelle, wo Hektor im Kampf die Genossen auffordert, über den schwer überschreitbaren Graben zu setzen, was er dem Wortlaut nach selber nicht ohne Weiteres vermag (wie schon ein Scholiast bemerkt), denn οὐδέ οἱ ἵπποι ¦ τόλμων ὠκύποδες. Aber der Dichter wollte etwas anderes ausdrücken: er zeigt uns, wie alle troischen Rosse erschreckt am Rand des Grabens stehen bleiben. Es ist daher mit Hinzufügung eines Buchstabens vielmehr zu schreiben: oude τῳ ἵπποι | τόλμων ὠκύποδες (s. τῳ 4299. Μ 328. N327). Das ist allerdings eine überaus leichte Aenderung, welche den Zusammenhang der Stelle angemessen verbessert und sich besonders durch M 58. 59 stützen lässt: ἔνθ ̓ οὔ κεν ῥέα ἵππος εύτροχον ἅρμα τιταίνων | ἐςβαίη, πεζοὶ δὲ μετ voivɛov, was Faesi-Franke übersetzt: da wäre nicht leicht ein Ross hineingeschritten (und darum that es auch weder Hektor noch seine Gefährten). Auch bemerkt derselbe bereits zu M 49 aus anderem Grunde: »Die Stelle scheint kaum in ihrer ursprünglichen Fassung erhalten zu sein«, und Nauck hilft ihr durch eine Conjectur, die er in den Text setzt.

23) N 669. Gustav Benseler. Zu Homer's Ilias. Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. Bd. 121 (1880), S. 682-685.

Der Verfasser bespricht die Bedeutung von den Geldbusse und will aus N 669 den Nachweis führen, »dass schon zu den Zeiten jenes (des troischen) Krieges in den griechischen Landen eine festgeregelte Wehrpflicht für den Adel und gewiss auch für den gemeinen Mann bestand und dass die dorpareía mit schwerer Geldbusse geahndet wurde. (S. 685). Dies heisst das Wort 192. Der Korinther Euchenor sollte, so weissagte ihm sein Vater, entweder daheim an lästiger Krankheit sterben oder vor Troja von der Feinde Hand fallen. Er zog in den Krieg und vermied so die αργαλέη θωὴ Ἀχαιῶν Ν 669. Der Scholiast fasst dies ohne Fug als τὴν ζημίαν, νῦν τὴν μέμψιν, offenbar weil nach

seiner Ansicht allein die Macht der öffentlichen Meinung den Adlichen gegen seinen Willen zur Theilnahme am Krieg drängte. Die dýpov yμes wirkt 239 allein auf Fürsten, bei denen eine förmliche Weigerung nicht in Frage kam, bestimmend ein: Odysseus führte angeblich mit Idomeneus, wiewohl widerwillig, die Kreter ins Feld: oùdé ti μños hev avivao da. Dass aber Adliche und Anaktensöhne, wohl auch Gemeine, eine Loskaufssumme vom Kriegsdienst zahlen mussten, erhellt noch aus 2400, wo den Sohn des Polyktor unter sechs Brüdern das Loos trifft, (wohl als Ersatzmann für den Vater) mit Achilleus ins Feld zu ziehen, und aus 296, wo Echepolos dem Agamemnon eine Stute schenkt, um zu Haus zu bleiben. Benseler bezieht auf diese Sitte Hesiod's Ausdruck δωροφάγοι βασιλήες (ἔργα 39) und verweist auf die gesetzliche Einrichtung des Loskaufsgeldes bei den Spartanern. Offenbar gebricht es der ganzen Auseinandersetzung nicht an Wahrscheinlichkeit; übrigens gehören die Stellen nicht gerade den ältesten Büchern an.

24) 0 459 f. II 127. N. Wecklein, Zu Homer. Rhein. Mus. für Philologie. Bd. 35 (1880), S. 631.

Wecklein schlägt vor, Vers 0 460, den auch Nauck zweifelnd als spurius bezeichnet, zu streichen und 0 459 die Lesart μáns, die er die am besten beglaubigte nennt und die thatsächlich in den meisten Codices steht, beizubehalten. Mit Unrecht, wie ich glaube. Es heisst 0 458

Τεῦχρος δ ̓ ἄλλον οἰστὸν ἐφ ̓ Ἕκτορι χαλκοκορυστῇ
αἴνυτο, καί κεν ἔπαυσε μάχης ἐπὶ νηυσὶν ̓Αχαιῶν,
εἴ μιν ἀριστεύοντα βαλὼν ἐξείλετο θυμόν.

So Ameis und La Roche. Wecklein behauptet, ebenso gut wäre der Gedanke: er hätte ihn getödtet, wenn er ihm das Leben genommen hätte«<, was ich nicht zugeben kann: so platt ist jene Aussage doch nicht. Gegen die Lesart μázny bemerkt er, sie sage zuviel und entspreche nicht dem Zusammenhang der Stelle, die nur Hektor im Auge habe (0 461); er schliesst also, dass Hektor auch zu enavσe Object sein müsse, so dass aus dem Dativ (458) der Accusativ zu entnehmen wäre. Beides ist falsch. Dass μázny (so Dindorf, Nauck), die Lesart des Aristophanes, überliefert im Laurentianus D, »liber optimae notae et adhuc fere incognitus (La Roche, Praef. Il. 1873 p. V), zu viel sage, ist nicht abzusehen: Hektor's Tod hätte sicher die Schlacht beendet. Der Zusammenhang beweist gar nichts gegen μáz. Dieses wird geradezu gefordert als Gegensatz zu dem zweiten Object μ àporεvovta, welches durch seine Voranstellung betont und hervorgehoben wird: »er hätte dem Kampf ein Ende gemacht, wenn er ihn, den hervorragendsten Helden, getödtet hätte. So ist alles in Ordnung, und wir haben kein Object zu enavos zu ergänzen; μázy scheint mir das Richtige. Der angegebene Grund zur Interpolation (κεν ἔπαυσε d') ist schwerlich ausreichend.

П 127 sagt Achill: ich sehe Feuer bei den Schiffen«; 128: μn on νῆας ἕλωσι καὶ οὐκέτι φυκτὰ πέλωνται. Aber, entgegnet Wecklein, wenn die Schiffe verbrennen, können die Troer sie nicht erobern. Nach dem Zusammenhang fordert er also, dass ŋo gelesen werde: »wenn es nur nicht die Schiffe erfasst«. Diese Vermuthung lässt sich eher hören.

25) B 527 ff. ▲ 62. Mɛyaxýtys. A 505 ff. O 668–673. Wilhelm Jordan, Novellen zu Homeros. Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. Bd. 121 (1880), S. 369

Der Herr Verfasser behandelt in der Fortsetzung seiner sinnvollen Bemerkungen, welche ein eingehendes Verständnis für die Homerischen Gedichte bekunden, zuerst in No. 10 B 556. 557 und l'229–233. Als Grundansicht tritt die bekannte Annahme, dass durch neue Partien ältere echte Stücke verdrängt seien, mehrfach hervor. Vor Vers B 557, welcher als Eigenthum der Pisistratiden gilt, wird der salaminische Aias einfach mit Namen genannt, während der lokrische B 527 -- 530 näher charakterisiert wird. Jordan meint, dass der athenische Fälscher die nähere Bezeichnung des ersteren unterdrückt und den jetzigen Vers 557 aus der früheren Stelle nach 535 entfernt habe. »In der früheren Gestalt des Schiffskatalogs « soll einst etwa dieses nach 535 gestanden haben: Αἴας δ' Αιακίδεω Τελαμώνος καρτερὸς υἱός,

ὃς μέγ' ἄριστος ἔὴν εἶδος καὶ Ἀρήια έργα
τῶν ἄλλων Δαναῶν μετ ̓ ἀμύμονα Πηλείωνα,
ἐκ Σαλαμῖνος ἄγεν δυοκαίδεκα νῆας ἐίσας.

So am Schiffskatalog zu bessern und befremdliche Unbeholfenheit beseitigen zu wollen ist ein höchst problematisches und durchaus subjectives Beginnen. Derselbe Einschwärzer soll in '230-233 die ursprüngliche Angabe von Aias' Heimath und Vater, welche den athenischen Ansprüchen auf Salamis ungünstig war, unterdrückt und die Hinweisung auf Idomeneus veranlasst haben, nach welchem Priamos Helena gar nicht befragt habe.

A 46-66 nennt Jordan in No. 11 S. 370 ff. gegenüber »der grotesk renommistischen Diomedeia und der elenden Doloneia« eine goldechte Gruppe, ein Spiegeleis für die Schlittschuhläufer nach erdigen Strecken. Nur der Vergleich ist entstellt 1 62 - 66. In ὣς Εκτωρ ὁτὲ μέν τε μετὰ πρώτοισι φάνεσκεν, ἄλλοτε δ ̓ ἐν πυμάτοισι κελεύων 64. 65 wirke das letzte Wort »wie eine betäubende Ohrfeige, wo man eine Liebkosung erwartet«. Es stand nothwendig ein Imperfectum, ein klangähnliches, aber seltenes Wort, der Verfasser >> behauptet, dass dies xeλaiveto (Gegenglied zu pávɛaxev) gewesen sei. Otos dorp 1 62 fasst Jordan als den von Strahlen umhaarten Stern, d. h. als Komet, welcher im Gewölk verschwindet. Wie δούλιος und δόλιος τη δοῦλος und δόλος (was freilich Substantiva sind), verhalte sich očkog zu oblog »kraus, wollig,

rauhe, das von Ares, Achilleus (otýdɛoow laoloto A 189 bezeichne zugleich metaphorisch die wilde Brust) und dem täuschenden Traum gesagt wird: übertragen auf das wirre Geschrei steht P 756. 759 olov κεκλήγοντες. Die Lesart αὔλιος ἀστήρ wird richtig verworfen.

Einleuchtend ist die Erklärung des Wortes uɛуaxýτys in No. 12 S. 372 ff. Man übersetzt es mit grossschlundig (Delphin), weitbauchig (Schiff) and tiefschlundig (Meer), vielleicht abgelenkt durch ἐστόρεσεν – μ. πόντον 7 158 oder das immer noch unsichere Maxɛdaíμova xytwɛooɑv d 1 und das mit xtos ähnlich lautende xútos Hohlraum (vgl. alte Erklärungen: μέγα κύτος ἔχουσα). Es heisst vom Meer vielmehr »grosse Ungeheuer hervorbringend«, vom Delphin 22 »ein grosses Ungeheuer seiend«< (also passivisch), und vom Schiff nach dem Zeugnis erhaltener Abbildungen mit grossem Meerthierbilde versehen« oder »ein grosses Ungeheuer vorstellend«. Jordan verweist auf den Gebrauch von »Drache, Meerdrache für Schiff » in den altgermanischen Dialekten «<. Abdruck der Gemme römischen Ursprungs, welche Odysseus' an den Sirenen vorbeisegelndes Schiff mit dem Kopf eines riesigen xtos darstellt, hat der Verfasser seine Ableitung geschickt und überzeugend illustriert.

Durch

In No. 13 S. 374 ff. handelt es sich um Machaon's Verwundung ▲ 505-520, welche 612-613. 650–651. 657. 663-664. 833-835 erwähnt, aber 618 643 völlig ignoriert wird: Nestor und Machaon trinken ein seltsames Gebräu aus feurigem Wein, Käse und Mehl. Sehr richtig und treffend sah Jordan, dass das Recept dazu der Odyssee x 234 ff. entnommen ist« (375). Er erkennt das Stück als Eigenthum eines späten Fälschers an. Die Interpolation von Nestor's Jugendthaten 1 668-762 schreibt er genauer einem Rhapsoden am Hofe der Peisistratiden, als deren Ahn Nestor galt, zu: der Nestorsohn Peisistratos sei zum Zweck sie zu verherrlichen erfunden. Die besungenen Luxusgegenstände (629-637) sah der Rhapsode wohl im Besitz seiner fürstlichen Gönner: ihretwegen fügte er oben jene Mahlzeit ein. Die Verse vom Verbinden der Wunde Machaon's liess er »mit unverfrorner Keckheita fort, doch blieb kraft einer Namensähnlichkeit (Exaproŋ 624 'Ayaμήδην 740) ein Vers zurück: ἢ τόσα φάρμακα ἤδη ὅσα τρέφει εὐρεῖα χθών 741, wo die Erwähnung der ausgedehnten Arzneikunde unmotiviert sei; er gehört aber hinter Vers 624, der als Einleitung zu den Geräthschilderungen verändert wurde aus den Worten: τὸν δὲ ἰδοῦσ ̓ ἐλέαιρεν ἐ. Ε. Der Verfasser reconstruiert sodann frei den Urtext von Machaon's Behandlung in acht Zeilen bis 644, die wir auf sich beruhen lassen können. Wenn er aber 618 und 623 unmittelbar zusammenrückt:

οἱ δ ̓ ὅτε δὴ κλισίην Νηληιάδεω ἀφίκοντο,

ἐς κλισίην ἐλθόντες ἐπὶ κλισμοῖσι καθίζον,

so wird der Ausdruck mit doppeltem xhov und Kommen so ärmlich

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