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Namen gleichmässig erklären will? Oder interessierte er ihn wegen seiner Einsilbigkeit nicht? Hier muss doch eingeräumt werden, dass -ε zum Wortstamm gehören kann, wie Curtius es z. B. in Baσt - λɛús >>Herzog (362) annimmt. Konnte Ζεύς und die Analogie von βους, rpaus, vaus nicht auf den Gebrauch eines Suffix - cu hinleiten? Weck weiss, das stellt er 4) als Gesichtspunkt auf, dass zur pelasgischen Zeit seine Beliebtheit sank und »jüngere« Namen auf - Twp, -wy Mode wurden: aus den drei Beispielen: Ακτωρ S. des 'Αζεύς, Νέστωρ S. des Νηλεύς, Αγαμέμνων S. des Ατρεύς, gewinnt er eine bestimmte » mythologische Formel« für das mythische Verhältniss von Sohn und Vater (5 f.), die leicht den klaren Blick für das Lautliche trübt. Sie ist sinnig ausgedacht, aber ist die Annahme eines Zufalls bei so geringer Zahl ausgeschlossen? Später haftete der feste Ausgang - Eus im Ohre: man bildete mit ihm a) archaisierende Eigennamen, b) solche für unbedeutende Personen, c) Nomina zur Berufsbezeichnung, d) für Dinge: » auf diese natürliche Weise vollzog sich der Einzug des Ausgangs -εus oder Suffixes ɛv (!) in die griechische Sprache« (6).

Aus dem Besonderen Theil (1443) notiere ich kurz die Deutungen: 1) Oivɛús (14), »der Apostel der Cultur für Aetolien« (22), ist nicht = Winzer (42 wird es freigestellt), sondern 'Ov-jós = Oivɛús (W. ¿v, vívη, éprouvios) der »Segenbringer« (Mann der 'Adaía Näherin, S. der Пlopesús, Hervorbinger, V. des Meλhéaypos Ackerwalt). Zweifellos haben aber die Griechen bei Homer I 579. 581 oivonédow ... Oivɛús und den inschriftlichen Namen Βονείδας, Οἰνείδας, Οἰνιάδας, Οινοπίδης (Roehl) nur an ovos gedacht. 2) 'Aɛús (15), nach Passow von ala der Russige, nach Benfey von d-, Lv, Lev, ='Ayjós, Führer (vgl. Pharao, Syennesis), wie sein Sohn "Ax-τwp. 3) 'Odvocɛús (15 ff.) nicht von dous- hassen, sondern wie Ulixes zeigt, von W. dux (anders Roscher in Curt. Stud. IV, 200), die durch r aus διf entsteht(?): δjνκ oder δευκ (wie Ζεύς- Δευκαλίων, Πολυdɛúxys) der »Glänzende« (oder rühmlich Handelnde), »Gott des lichten Lenzes«, der zur Frühlingsgöttin Persephoneia (21), zur Sonnengöttin Kirke (Weberin von xɛpxis?) und zuletzt zur verhüllenden Wintergöttin Kalypso geht. 4) llepoɛús (19 ff.), nach Sonne von idg. W. par-s berieseln, ist als Sohn der Danae (Quelle), die mit der Sonne ihren Vater Akrisios (Winter) tödtet, und des Wolkenherrn Zeus der >> Berieseler«, »der liebliche Mai, der die Brünnelein fliessen lässt«, der Bezwinger der Medusa des Frostes. 5) Tuồɛús (22) (W. Tuo tundere) statt Tvojós, Tuddeús (?), älterer Gott, der wie Wodan-Thor durch die Culturreligion verdrängt ward, »Schläger «, wie 14) Konpeós (37) der Dienstmann des Eurystheus bei Herakles von W. xon- mit Suff. -pro. 6) Oroɛús (23 ff.), nicht von W. de »Festsetzer« (Pott, Benfey) oder 9's Patron der Insassen (Buttmann), ist der priesterliche Reformator nach W. des flehen, vgl. Θέστωρ. 7) Πηλεύς (25f), nach Pott von πηλός und nach Preller [und Goebel Lexil. II, 554] von záλλw, kommt von mac. λ(A)a Fels (vgl. Пéλλa,

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Πέλοψ, Πενθεύς?, Πελασγοί, πέλεκυς = Steinbeil) als Personification des Berges am Meer, auf den sich der Meernebel, die doуupónea OÉTIS (W. -), niederschlägt. 8) 'Aychλeús (28 ff.), entweder mit Sonne W. xeλ gelb, oder x, s. xequo, der reissend schnelle Bergstrom [Müllenhoff] mit den Wellrossen Ξάνθος und Βάλιος, » Fuchs und Scheck«, (Ποδάργη Weissfuss, Sturmharpyie) erregt die Elemente: 'Ayaμéμvæv, der Held der steigenden Hitze (aya(v) und W. μeve trachten, 36) reisst Briseis, »das rinnende Nass«, an sich, dass das Strombett sich leer hindehnt. Weck vergleicht kühn mit Briseis die Wolkenjungfrau Brünhild (ihre Brünne Haupt der Medusa, Siegfried - Perseus), mit Chry seis die Chriemhild wegen des Anlauts. 9) Nŋkɛús (31f.), W. vɛò, rauschen, wie im Sohn NeoTop: »der Rauscher, Mann der Xopis (grünes Wasser), Vater des no [nach Goebel 576 der snelle, Streiter]. 10) Nepeús (33), W. vi, niteo, Suff. pro, »der Glänzende«, vgl. die Eltern. 11) Nrpɛós (33 f.), der Meernebel steigt aus der Tiefe in weiblicher, verschleierter Gestalt (vgl. Nixen): Spinner W. v, [Goebel 579: Wogenschwinger]. 12) 'Atpɛús (341.). Πέλοψ, wasserreicher Berg, S. des Τάνταλος = Τάλταλος, "Ατλας des Westens, kommt aus Lydien nach Αργος πολυδίψιον: Ατρεύς sammelt die Wasserdünste, Ovέotys, der Wüther entfesselt sie; nach ihm herrscht die Gluth = 'Arauéuvav (s. 'Ayekhɛús) mit dem Scepter = Blitz Αγαμέμνων Ἀχιλλεύς) des Zeus. Trotz der Länge der W. at wagt Weck die unmögliche Gleichstellung mit 13) 'Οτρεύς! (vgl. ἄρχω - όρχαμος) » Dampferzeuger«, der Oberfeldherr Kleinasiens gegen die Amazonen (= nord. Walkyren) [nach Goebel alle Schwinger] 15) Kaveús (38), der Lapithe, von W. xao »der Ragende« (Felsen), vgl. Kaopos, der zum »ithyphallischen « Cult gehört. 16) Expvodeús (39), W. púopa? Schirmherr seines Landes gegen Herakles. 17) Пerdeós (41 f.), W., Suff. odio lerdeós, TrankΠιτθεύς, geber, Erfinder von Brunnen und Cisternen (zu nidos s. Curt. 2615).

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18) Ilopeús s. 1) Oivεús. S. 38, Z. 9 fehlt ein Prädicat. Πορθεύς Οινεύς.

Mit folgenden Schriften bin ich nicht bekannt geworden:

L. Englmann und E. Kurz Homerische Formenlehre in der Griechischen Grammatik. 4. Auflage. Bamberg.

A. v. Bamberg, Homerische Formen. 3. Aufl. Berlin 1880. IV, 30 S. (Vgl. die Anzeige von W. Vollbrecht in der Philologischen Rundschau I (1881) No. 26, S. 265. 266 und von J. Gerstenecker in den Blättern für die bayerischen Gymnasien XVI, 10. p. 479,

W. E. Gladstone, Επίθετα κινήσεως παρ' Ομήρῳ, μεταφρ. ἐκ τοῦ ἀγγλικοῦ ὑπὸ Ἐ. Στάη. Αθήναιον, Η', δ'. p. 298-335.

A. Hagemann, Die Eigennamen bei Homer. Praktisches Handbuch zur Präparation der Ilias und Odyssee. Berlin, Mrosc. VI, 98 S. (Nach der Anzeige von W. Heymann in der Philologischen Rundschau II. Jahrgang (1882) No. 2, S. 33-38 völlig werthlos, nämlich un

vollständig, unklar, principlos, voll modernisierter unverständlicher Namensübersetzungen und von Druckfehler wimmelnd: die Schrift ist nach dem Tode des Verfassers von einem Laien dem Druck übergeben worden). Ridgeway, Pododáxτvàos jás. Cambr. phil. Soc. 4. Nov. 1880. Academy No. 446. p. 370.

IV. Lexikalisches.

34) Lexicon Homericum composuerunt C. Capelle, A. Eberhard, E. Eberhard, B. Giseke, V. H. Koch, C. Mutzbauer, Fr. Schnorr de Carolsfeld. Edidit H. Ebeling. Voluminis I fasciculi XIII et XIV. Lipsiae in aed. B. G. Teubneri. (Londini Williams & Norgate. Parisiis F. Klincksieck). 1880. p. 689-800. 8. Voluminis II fasciculus IX. p. 449-512.

Nach vier Jahren sind vom ersten Band des genügend bekannten grossen Homerlexikons wieder zwei Heftchen erschienen, zu welchen E. Eberhard allein mit aufopferndem Fleiss das Material gesammelt hat. Sie reichen von κατόπτης bis κερνάω et κίρνημι. Welch unsägliche Mühe in dieser Arbeit steckt, erhellt wohl am besten aus dem Umfang des Artikels über xé p. 691-735. Der Angabe der reichen Litteratur folgen die Beispiele A. mit dem Indicativ p. 692, B. Conjunctiv p. 698, C. Optativ p. 711, Adnot. p. 728, zuletzt p. 734 statistische Angaben über das Vorkommen in positiven und in negativen Sätzen, getrennt für die einzelnen Gesänge und die Hymnen. Uebrigens schliesst sich der Verfasser leider den wie die Seeschlange immer wiederkehrenden, verfehlten und aussichtslosen Bestrebungen, den Bedeutungsunterschied von xé und av zu entdecken, an, freilich ohne eigene Formulierung. Er begnügt sich mit den vorsichtigen Worten S. 692: »Quamvis igitur multa eorum, quibus Sommerus sententiam suam firmare conatus erat, refutata sint, tamen concedendum videtur esse discrimen aliquod« und referiert die Meinungen von Pott, Haacke, Casselmann, Merkel, Lange, Delbrück. Ich kann darüber auf meine Anzeige von Thiemann's Schrift über av und xév (Berlin 1881) in der Deutschen Lit.-Zeit. 1881 No. 41, S. 1575–1577 verweisen. Während von xipvaw bis sów noch ein weiter Weg ist und wir noch geraume Zeit auf Vollendung des ersten Bandes, der seinen Nachfolger schon jetzt um circa 300 Seiten an Dicke überragt, werden warten müssen, liegt der zweite bereits mit Titel fertig vor und kann gebunden dem Gebrauch dienen. Heft IX beendet Artikel ypýv und reicht bis 24. Artikel ós umfasst darin z. B. die Seiten 494–511. Bearbeitet ist dasselbe von C. Capelle und Fr. Schnorr von Carolsfeld, C. Mutzbauer hat die Eigennamen hinzugethan. Auch hier schulden die Benutzer den Mitarbeitern und der Redaction Ebeling's für treue Hingabe ungeschmälerten Dank.

35) A complete concordance to the Odyssey and Hymns of Homer to which is added a concordance to the parallel passages in the Iliad, Odyssey and Hymns by Henry Dunbar, M. D. Member of the general council, university of Edinburgh. Oxford at the Clarendon Press. MDCCCLXXX. Lex.-Octav. IV, 419 S.

Das sorgfältige Sammelwerk, welches auf Grund des alten Seber nach den Texten von Ameis und Baumeister die übereinstimmenden oder abweichenden Verse aus der Odyssee und den Hymnen in bequeme und übersichtliche Ordnung bringt, bezeichnet der Herausgeber selbst in der Vorrede als Pendant zu Prendergast's Concordance to the Ilias' 1875, sodass also eine vollständige Homerconcordanz vorliegt. Welchen grossen Nutzen eine solche Sichtung des Materials mit sich bringt, braucht nicht erst gesagt zu werden. Das Studium der homerischen Wiederholungen erlangt so erst die genügende feste Basis. Durch einen Blick auf die Blätter grössten Formats erkennen wir, wieweit der Umfang des formelhaften Gebrauchs homerischer Wörter und Phrasen reicht, in welchen Partieen Abweichungen vorkommen und inwieweit die Odyssee mit den Hymnen übereinstimmt. Die Uebersichtlichkeit wird durch die splendide, nicht mit dem Raum kargende Druckeinrichtung wesentlich gefördert. Dass die Hymnen mit in Betracht gezogen sind und der freilich nicht ganz vollständige Anhang S. 393-419 auf die parallelen Stellen in der Ilias ausgedehnt ist, verdient besonderen Dank. Diejenigen, welche sich trotz aller Verhöhnung einer methodischen Benutzung der »Mosaiktheories zuwenden, um über die Entstehung des letzten Abschlusses der homerischen Dichtungen Aufklärung zu gewinnen, haben alle Ursache das mit Freuden anzuerkennen. Die Einrichtung ist so getroffen, dass immer nur einzelne Verse verglichen werden, nicht mehrere, die etwa zusammenhängen. Gleiche Wörter mit verschiedener Quantität, Betonung oder Bedeutung (ό, ή θεός, τὸν, τὴν παιδα) sind getrennt behandelt. Die Ordnung ist streng alphabetisch. Unter jedem hauptsächlichen Worte eines und desselben Verses sind sämmtliche Stellen aufgeführt, 2. B. bei dem Verse εἴδατα πόλλ' ἐπιθεῖσα χαριζομένη παρεόντων S. 105. 312. 132. 378. 294; Conjunctionen, Präpositionen, Pronomina, für welche auch Seber nicht alle Stellen gesammelt hat, sind natürlich nur mit einem x. v. λ. versehen; auch das Hülfsverbum ist so behandelt, vgl. z. B. Eupeva. Aber nicht bloss die gleichen Verse sind gesammelt, sondern überhaupt alle, in denen das als Lemma dienende Wort vorkommt. Dunbar's Concordance ist also wesentlich eine mühsame Ausschreibung der ganzen Verszeilen zu den kahlen Seber'schen Zahlcitaten aus der Odyssee und den Hymnen. Dass es an Druckfehlern und falschen Ziffern nicht fehlt, sagt der Verfasser selbst in der Vorrede. Aufgestossen ist mir rehédova: 9 (nicht 7) 583 p. 345. Angezeigt ist das Werk in der Revue critique 1880 No. 27, p. 7 und im Philol. Anzeiger XI, S. 6.

Jahresbericht für Alterthumswissenschaft XXVI. (1881. I.)

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V. Hymnen.

36) A. Nauck, Kritische Bemerkungen VIII. Mélanges GrécoRomains tirés du Bulletin etc. T. IV, Livr. 4. St. Pétersbourg 1880. S. 407-508. (Vgl. oben).

Ich registriere hier kurz die Conjecturen, welche für die Hymnen vorgeschlagen werden. S. 439 A sagt Nauck, »die fehlerhaften Versausgänge Διὸς καὶ Λητούς (statt Λητόος) υἱός Hymn. Merc. 243. 321, Aids xal Antous vié Hymn. Apoll. Pyth. 367 sollten längst der Vergessenheit anheim gefallen sein. S. 442 spricht er den Hymnen die Synizese von dɛós ab: er billigt Hymn. Cer. 325 Hermann's Vermuthung: αὐτίκ ̓ ἔπειτα θεοὺς μάκαρας Ζεὺς αἰὲν ἐόντας, da πατὴρ in der Handschrift fehlt. Eb. 259 wird für de@v opxos Verwechselung mit Διὸς ὅρκος angenommen, V. 55 für τις θεῶν οὐρανίων dagegen jé tis ádavátov vorgeschlagen (vgl. Hymn. Merc. 441. Cer. 22), da die Götter im Epos wohl οὐρανίωνες, aber nicht ουράνιοι genannt werden. Hymn. 32, 18 lässt sich xλéa pwtwv nicht mit derselben Leichtigkeit in xλésa ändern wie bei Homer (471). Jáμvaoxe Hymn. Ven. 251 ist von δάμνημα (vgl. ἵστασκε τ574), nicht von δαμνάω abzuleiten (486). Hymn. 7, 39 fordert die Analogie ein Verbum xpýμvnμe, also xatɛxpýμναντο für κατεκρημνῶντο. Hymn. Cer. 115 ist Voss' Emendation idνασαι für πιλνᾷς allein richtig (487). Hymn. 5, 113 vermuthet J. Hilberg, Prinzip der Silbenwägung, S. 25, tis módev eis où, à yрzu für . π. ἐσσι. Nauck zieht nach Homer τίς πόθεν ἔσσ ̓, ὦ γρῆν vor (496). - S. 498 wird Hermann's Herstellung ev statt des handschriftlichen Taboɛtev Hymn. Cer. 351 gebilligt. Hymn. Ven. 252 ist orоvazýσɛtα überliefert, wofür B. Martin orópa zeloɛraι gesetzt hat, zu lesen ist: στόμα χήσεται, wie λήψομαι von λαμβάνω etc. (507).

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37) A. Nauck, Kritische Bemerkungen VIII. 8./20. April 1880. (Fortsetzung und Schluss). Mélanges Gréco-Romains tirés du Bulletin etc. T. IV, Livr. 5-6 et dernière. St. Pétersbourg 1880. S. 579–620.

Hymn. Cer. 204 sei nos, Hymn. 29, 9 eos für aos zu lesen (s. 0.). Hymn. Merc. 44 ist in ἄν τε θαμεῖαι ἐπιστρωφῶσι μέριμνα wohl noτроçówo zu schreiben (586). Hymn. Apoll. Pyth. 264 verbessert Nauck S. 591 пwτмvтo wie M 287 in поTÉоνTO. »Dagegen ist to boa пæruvτa: Hymn. 30, 4 durch den späten Ursprung des von Groddeck als Orphisch bezeichneten Gedichts hinreichend entschuldigt<< (592). Auch von Hymn. 8 gilt dasselbe, was das Alter angeht (597 A). Hymn. Cer. 337. 402 ist richtig àñò Çóçoυ überliefert. Ich schliesse an, dass Nauck S. 626, wo er Hesiod behandelt, für Teów (Hes. Op. 401) Hymn. 2, 37. 3, 392 μaoteów lesen will, ferner S. 378 in Hymn. 2, 236 σxε, 4, 221 (240) Cev, 5, 454 xoμŕos überall -ée herstellt, S. 392 f. Hymn.

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