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ματαία, σπεύδεις θ. τελευτάν geschrieben: der Zusammenhang der Gedanken kommt nicht in Betracht. 135 wird mit trefflichem Rhythmus ἐπ' ἀμφιπόλου γὰρ ἔσω μελάθροιο βοὰν ἔκλυον geschrieben: ses liegt ja auf der Hand, dass dμyinvlov μélapov dasselbe ist was man im Leben appidopos oixía nennt, ein Haus mit einer Thür in der Front und einer Hinterthür; in einem solchen lässt Euripides seine Frauen wohnen, weil so der Schall am leichtesten Zugang hat«. Was heisst né? Schon der dritte Konflikt mit der Präpositionenlehre! Doch wir wollen von diesen werthlosen Bemerkungen absehen und einige -Hypothesen anführen: Die frostige Einlage der Aegeusscene ist um der Sage von der athenischen Medea willen gemacht; also ist der Aegeus vor 432 gedichtet und die frühere Hypothese, dass Aegeus Theseus Hippolytos eine Trilogie gebildet haben, dahin zu berichtigen, dass der erste Hippolytos zu verstehen ist. In der Sage, soweit wir sie kennen, liegt kein Grund vor den Kindermord für etwas anderes als freie Erfindung des Euripides zu halten (was aus Kreophylos citiert wird, wird dem alten Epos abgesprochen und der Zeit nach Euripides zugewiesen). Man darf nicht gutmüthig den Neophron zu einem wenig jüngeren Rivalen machen: wenn sich's mit Einsehen in die Didaskalien hätte entscheiden lassen, wären die Litterarhistoriker nicht in die Irre gegangen. Die freigebig gespendeten Siege, die in der Suidas vita stehen, sollen einen doch nicht etwa täuschen. Was weiss sonst jemand von diesem Neophron als die Medea? [solches wird angesichts der didaskalischen Funde in Athen als Begründung geboten!] Und weshalb ist er aus Sikyon? Ei, da ist ja auch Epigenes her, der sechszehn Generationen vor Thespis die Tragödie erfand. Fälschung ist es, böswillige tendenziöse peloponnesische Fälschung. - Es kann überhaupt von gar keiner zweiten Bearbeitung irgend eines Euripideischen Stückes die Rede sein. Die Dittographien sind wie die durch das ganze Drama sich hindurch ziehenden Varianten zu beurtheilen. Die Grammatiker oder auch die Buchhändler, welche Tragikertexte machten, hatten variierende Texte und diese variierten, weil die Verwendung der Stücke auf der Bühne nicht aufhörte, wissenschaftliche Ausgaben erst seit Aristophanes von Byzanz aufkamen. Die drei oder zwei guten Handschriften, die wir haben, geben eine Ueberlieferung, die zwar zurückgeht auf eine Grammatikerrecension des zweiten Jahrhunderts, sich aber danach nicht zu spät getrennt hat. Nachdem wir also durch ihre Confrontierung eine Masse kleiner Schreibfehler ohne weiteres erledigt haben, bleibt eine grosse Anzahl von Varianten, innerhalb deren wir nothwendig eklektisch verfahren müssen. Wir haben in den meisten Fällen anzunehmen, dass diese Varianten schon im zweiten Jahrhundert existierten, dass uns lange nicht alle existierenden erhalten sind, und dass wir den Grad von Sicherheit, den andere rasch und gut fixierten Texte z. B. Kallimachos, Aratos, Horatius, Persius erreichen lassen, hier nicht wähnen dürfen dann erlangt zu haben, wenn wir uns beruhigen. - 160 ist "Ap

auf das Antlitz eines Kindes.

TEμ richtig; die Beziehung der Artemis erklärt sich daraus, dass Medea als Priesterin der Artemis in den Peliaden vorkam. 194 bezeichnet Biov Tεpпvàs dxoás die Musik als einen Zeitvertreib, der mit »zum Leben<< gehört, seit er da ist, ein »Culturbedürfniss«<. 905 bezieht sich ope 1026 ist nicht λέκτρα, sondern γυναῖκα verderbt: es fehlt ein Verbum, welches »Bräute suchen« bedeutet. Die Responsion des Kommos 1251 ff. ist abzuweisen (auch die Herstellung κατίδετ ̓ ἴδετε wird verworfen!). Die Salbaderei des neuen von Weil bekannt gemachten Fragments darf man dem Euripides nicht zutrauen. — Soph. El. 22 ist ὡς ἐνταῦθα μὲν οὐκ ἐστ ̓ ἐπ ̓ ὀκνεῖν zu lesen. (Der Zusammenhang, welcher für das Preislied auf Attika dargelegt wird, ist bereits in meinem Commentar gegeben).

18 λέκτροις Ιάσων βασιλικοῖς, 1036 ἐλπὶς γλυκεία (und 1037 ἀλ Yεvóv ' éyú mit F. W. Schmidt) A. Nauck (s. oben S. 4).

106 f. δῆλον ταρχῆς . . οἰμωγῆς τ', 708 κάρτ ̓ ἐᾷ δ ̓ ἃ βούλεται, 1257 ὑπὸ βροτῶν, 1269 μιάσματ ̓ ὀλό ̓ αἰάν ̓ αὐτοφόνταις Ludwig Schmidt (Besprechung der Ausgabe von Prinz) Philol. Anz. X (1880) S. 317-326.

234 setzt nach 237 (οὐδ ̓ οἷόν τ ̓ ἀνήνασθαι πόσιν | λαβεῖν· κακοῦ γὰρ τοῦδ ̓ ἔτ ̓ ἄλγιον κακόν) und schreibt 596 τέκνοισι τοῖσι σοῖς ὁμοσπό pous cl. 563 P. Nikitin, zur Medea des Euripides in Zeitschrift des Ministeriums der Volksaufklärung 1880 S. 403-411 (die Abhandlung ist russisch geschrieben. Die Resultate habe ich beiläufig entnehmen können).

Hermann Purtscher, Die »Medea« des Euripides, verglichen mit der von Grillparzer und Klinger. Programm des k. k. Real- und Ober-Gymnasiums in Feldkirch 1880. 59 S. 8.

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Die Abweichungen der drei Stücke in der Anlage der Handlung und der Charakteristik der Personen werden gut hervorgehoben und gewürdigt. Grillparzer haucht dem antiken Stoff neues Leben, eine neue Seele ein; festhaltend an den Grundzügen des Mythus mildert er den Charakter der wilden Barbarin, er räumt dem Menschlichen auch seine Rechte ein zwar übt auch sie, auf's äusserste getrieben, entsetzliche Rache; doch hat sie damit sich selbst vernichtet; es vollzieht sich in ihrem Innern ein sittlicher Läuterungsprocess, wie es das moderne Bewusstsein erfordert. Die Tragödien von Euripides und Grillparzer, grossartig in der Erfindung, vollendet in Form und Ausdruck, müssen, die eine vom antiken, die andere vom modernen Standpunkte betrachtet, als Kunstwerk in des Wortes eigentlichster Bedeutung bezeichnet werden. In der Mitte zwischen beiden steht Klinger's >>Medea«; zum Theil dem antiken, zum Theil dem modernen Element Rechnung tragend, muss sie, mit den unverkennbaren Spuren der »Sturm- und Drang-Periode«, uns wohl weniger ansprechen«.

Orestes.

123 νερτέρων μειλίγματα, 177 τὸν Ἀγαμεμνόνιον ἐπὶ γόνον, 204 ἐν στοναχαῖς τε παναμέροισι δάκρυσί τ ̓ ἐννυχίοις, 330 ἔλακε δεξάμενος ἔλακε, γαπέδων ἵνα μεσόμφαλοι λέγονται μυχοί, 381 μηνύω, 431 ἐξαμιλλῶνται στέγης; 439 τί δρῶντες, εἴ τι . . ἔχεις; 847 ἀγῶνος τοῦ προκειμένου χάριν (848 tilgt Kirchhoff), 1053 τέχνασμά τε, 1279 ὡς οὔτις ἡμῖν Δαναϊδῶν ἐγχρίμπτεται, 1308 δόρει Δαρδάνων, 1313 εἰς μέσον βόλον . . πάρεστι Wecklein Jahrb. f. class. Philol. 1880 S. 401-403.

Rhesos.

335 ὕστερος βοηδρομεῖν Blaydes Ausg. der Lysistr. 1880.

Troades.

148 μολπᾷς κτέ. oder μολπᾶν κτέ., 325 εὐαὶ εὐοῖ Blaydes Ausg. der Thesm., bezw. der Lysistr. 1880.

Φοίνισσαι.

Alfons Steinberger, Zu den Phönikerinnen des Euripides. Bl. f. d. bayer. Gymn.- und Real-Schulw. XVI S. 403-405.

Steinberger tadelt zwei Punkte, das avóμalov in der Charakterentwicklung des Eteokles, der nur die Tyrannis als höchstes Ideal kenne und dann doch nach einem glänzenden Siege alles an einen Zweikampf setze [wir werden sagen: das Hauptpathos des Eteokles ist der Hass gegen den Bruder], zweitens das ἄλογον, welches in dem langen und umständlichen Berichte des Boten 1090 ff. liege, der doch wisse, dass Gefahr in Verzug sei [die Zuschauer dürften nicht so denken].

21 ἡδονῇ ἐνδούς Blaydes Ausg. der Lysistr. 1880.

473 1. ἐγὼ τὰ πατρὸς διαλαχὼν προυσκεψάμην το μόν τε καὶ τοῦδ'. ἐκφυγεῖν . . ἐφθέγξατ' εἰς ἡμᾶς τότε, 275 πέλας πάρεισι, κοινὸν ἔρυμ ̓ ἀλω μένων, 1229 τοῦδε κινδύνου μέθ ̓ εἰς (unbrauchbar!), 1293 δι' ἀσπίδων, δι' εἱμάτων (ich bin auf die gleiche Emendation gekommen) Isidor Hilberg Wiener Studien II 1 S. 144.

526 οὐκ εὖ λέγειν χρὴ μὴ καλοῖς ἔργοις ἔπι (ähnlich Hense) Gomperz Zeitschr. f. d. österr. Gymn. 1880 S. 593.

Fragment e.

Emil Johne, Die Antiope des Euripides. Eine Euripideische Studie. Gymn.-Programm von Landskron 1880. 28 S. 8.

Diese in Form, Auffassung und Verständniss gleich schülerhafte Arbeit ist vollig werthlos. Vgl. die Besprechung von Gloël Philol. Rundschau I nr. 22 S. 685 - 688.

N. Wecklein, Ueber den Kresphontes des Euripides. Festschrift für L. Urlichs zur Feier seines 25 jährigen Wirkens an der Universität Würzburg. 1880. 8. S. 1-23.

Nach der Bemerkung, dass in Betreff des Titels feststehe, dass der Kresphontes des Euripides der Sohn des historischen Kresphontes sei, habe ich nachgewiesen, dass der Kresphontes des Ennius eine Wiedergabe des Euripideischen Stückes ist. Das entgegenstehende Fragment ist nunmehr beseitigt (vgl. Jahresbericht 1879 S. 43). Kresphontes spricht den Prolog (fr. 1068, 979). Nach der Parodos tritt Merope auf (452, wo wahrscheinlich κἀκ πόνων πεπαυμένον zu schreiben ist). Ihr, die von einer Gemeinschaft mit Polyphontes nichts wissen will und ihm den Genuss des ehelichen Lagers verweigert, macht der Chor Vorstellungen. Merope erwidert mit fr. 900. Polyphontes erscheint und will Merope zu Frieden und Versöhnung bewegen (fr. 459, Enn. fr. V, fr. 460). Das Gegentheil ist das Ende des Wortwechsels: Merope mochte die Hoffnung, dass in ihrem Sohn ein Rächer erscheinen werde, aussprechen, Polyphontes dagegen seine Drohungen gegen Kresphontes wiederholen. Daran schloss sich das Friedenslied fr. 462 an. Kresphontes tritt vor Polyphontes; seine Rede beginnt bei Ennius mit audi atque auditis hostimentum adiungito (fr. II). Er wird eingeladen in der Gastwohnung zu ruhen. Merope tritt wieder auf und will, nachdem der Rächer todt, selbst das Werk der Rache in die Hand nehmen (fr. 456, 453 Nóßys (Tε μόχθους) καὶ . . τέκνα | (ὁμοῦ) θανόντα κτέ.). Der Alte, welcher bisher den Vermittler zwischen Mutter und Sohn gemacht hat, meldet das Verschwinden des Jünglings; Merope dringt mit ihm in die Gastwohnung, um im Sohne den vermeintlichen Mörder des Sohnes zu tödten (an Stelle des Hineintretens kommt auf der antiken Bühne das Innere durch das Ekkyklem heraus); es erfolgt die Erkennung (fr. 457, 458). Merope und Kresphontes vereinigen sich zur Ermordung des Tyrannen; um diesen sicher zu machen, heuchelt Merope Versöhnung, weil die Hoffnung, die sie auf ihren Sohn gesetzt, sie getäuscht habe (fr. 455, auch 1044 MEP. ἐγὼ . . ἔχειν. ΠΟΛ. δίκαιον κτἑ.). Zur Feier der Versohnung begeht Polyphontes ein Fest, bei dem sich für ihn der Hymenäus in den Todesgenius verwandelt. Ein Bote berichtet das nähere. Kresphontes tritt noch einmal auf (461). Daran habe ich die Emendation einer Stelle in Aristot. Poet. c. 14 geknüpft. Endlich hat die Notiz, dass Aeschines den Kresphontes gespielt habe, zu einer weiteren Erörterung Anlass gegeben, deren Ergebniss folgendes ist: wenn es auch natürlich erscheint, dass die Titelrolle gewöhnlich als die bedeutendste dem Protagonisten zufalle, wie immer wenn Rollen von berühmten Schauspielern genannt werden, dies Titelrollen sind, so hat es doch auch Ausnahmen von der Regel gegeben und kann der Titel des Stückes von derjenigen Person entnommen sein, welche für die Sache die bezeichnendste, nicht aber für

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die Handlung die wichtigste ist. Nebenbei habe ich in Soph. fr. 430 πρώντος für ιόντος vorgeschlagen.

In seiner Besprechung meiner Abhandlung in der Revue critique 1881 nr. 7 erklärt H. Weil fr. II des Ennius in anderer Weise: écoute sans interrompre, et réponds ensuite«, indem er die Redensart redhostire responsum vergleicht. Allerdings wird hostimentum mit aequamentum glossiert, aber es bedeutet den (den gehörten Verdiensten) entsprechenden Lohn. Ich zweifle nicht an der Richtigkeit meiner Auffassung des Bruchstücks. Vgl. auch die Besprechung von L. Haas in den Bl. f. d. bayer. Gymnasialschulw. XVII S. 358 f.

Der Recensent meiner Abhandlung über drei verlorene Tragödien des Euripides -t- im Philol. Anzeiger IX S. 530-537 bemerkt, dass in dem Fragment der Antiope 181, wenn auch der Hirte den Prolog spreche, xixλŋoxe stehen bleiben könne, wenn nur die Namengebung auf den Gott Hermes zurückgeführt werde. Allerdings lässt sich damit die dritte Person, nicht aber der Mangel des Augments rechtfertigen; es müsste immerhin xxx geschrieben werden. Ausserdem vermuthet derselbe fr. 188 δαίαν δ ̓ εὐμουσίαν, 698 ἀλκτήριο αἴσης.

Fragm. 118 κλύοις, ὦ πρσᾴδουσα σὲ τὰν ἐν ἄντροις, 753 δείξω μὲν ἀργεννόν τιν ̓Αχελώου δρόσον (δρόσον Elmsley), 801 πρεσβύτῃ νέα· ἄφρων rap boris.. rape Blaydes Ausg. der Thesmoph., beziehungsw. der Lysistr. 1880.

268 και μυσαρά σοι ταῦτ ̓ ἔστιν Α. Nauck (s. oben S. 4).

407 που ποῖον οἰκεῖ, 501 κενὸν τόξευμα κοὐκ ἐπίσκοπον, 582, 6 παι σίν τε τὸν θνῄσκοντα χρημάτων μέτρον γράψαντα λείπειν (λείπειν Scaliger) Wecklein Philol. Anz. X S. 164 und 159 f.

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Zu dem von Weil bekannt gemachten Fragment (Jahresbericht 1879 S. 41) V. 9 ff. vermuthet Dziatzko N. Rh. Mus. XXXV S. 297 dλX' àɣοὐκ ἂν ἀντείπαιμι νοῶ δή· τυχον ἴσως ἄφρων ἐγὼ οὖσ ̓ καίτοι . . ἔστω δ' δ βούλει· τοῦτο, τί μ' ἀδικεῖ, λέγε. In ἀγνοῶ δή sucht er den Gedanken: »ich weiss in der That nichts davona, was durch die richtige Aufassung von δή widerlegt wird. Auch τοῦτο, τί . ., λέγε ist nicht richtig.

Ein neues beträchtliches Fragment des Euripides und zwar, wie aus fragm. 514 hervorgeht, das mit Buchstabenresten des zweiten Theils Z. 15 18 zusammentrifft, der Melavinлn deσμãτis hat Blass N. Rhein. Mus. XXXV S. 290-297 bekannt gemacht von einem aus Aegypten stammenden Stück feinen Pergaments des Aegyptischen Museums in Berlin - etwa die Hälfte eines Blattes, schräg gerissen, mit einem anhängenden kleinen Stück des zugehörigen. Auf der Vorderseite des Blattes steht: Ι »τίς ἦν ὁ [τυφλὸν τόδε βέλος μ]εθεὶς ἐμοί;« ὡς δ ̓ οὐκ ἐφαινόμεσθα, σίγα δ ̓ εἴχομεν,

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