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Orient.

XIX. Russland.

XX. Californien und die Pacific-Küste.

XXI. Australien.

XXII. Statistik der Edelmetallproduction der westlichen Hemisphäre.
XXIII. Statistik des Verbrauchs der Welt.

XXIV. Metallgeldabfluss (flow of species) von Europa nach dem

XXV. Edelmetallvorrath der Welt; Anhang A: Römische Methode der Bezeichnung. Anhang B: Münzvorrath einzelner Länder.

XXVI. Verhältniss von Gold- und Silberwerth (the ratio) zueinander im Alterthum; Anhang: Tabelle dieses Verhältnisses.

XXVII. Dieses Verhältniss in der Neuen Zeit; Anhang: Tabellen

darüber.

XXVIII. Die Production der Edelmetalle ist keiner Controlle un

terworfen.

XXIX. Kosten des freien Bergbaues.

XXX. Abhängigkeit des Werthes von der Quantität.

XXXI. Weitere Betrachtungen über Kosten und Werth.

XXXII. Drei Arten des Betriebs, welche die technischen Namen führen 1) placer 2) vein 3) hydraulic mining.

XXXIII. Verwüstung durch die Goldgräberei.

XXXIV. Störung regelrechter Industrie durch die Goldgräberei. XXXV. Sociale Wirkungen der Goldbergwerke; Anhang: Die Gesellschaft in der Nähe der Minen.

XXXVI. Mühsal, Kost und Entbehrungen in den Minen. XXXVII. Der hazardartige Charakter der Goldgräberei. XXXVIII. Die Goldgräberei befördert Verrücktheit und Verbrechen. XXXIX. Die Goldgräberei aus Staatsklugheit verboten (Policy of closing the Mines).

XL. Schluss: Rückblick auf die Hauptresultate.

Für eine zweite Auflage möchten wir den Verfasser u. a. auf Mommsen's Geschichte des römischen Münzwesens aufmerksam machen. Eine Reihe Specialschriften wären wir bereit ihm brieflich namhaft zu machen. Bis jetzt hat er von deutschen Büchern eigentlich nur Böckh's Staatshaushaltung der Athener beigezogen.

Referat über »H. R. Goeppert, sull' ambra di Sicilia e sugli oggetti in essa rinchiusi. Roma 1879« in Ule's Natur 1879 No. 51.

Es sei wunderbar, dass der Bernstein Siciliens, eine so kostbare Substanz, dem klassischen Zeitalter der Griechen und Römer unbekannt geblieben sei. Theophrast de lapid. § 29 sagt nur, man habe ihn als ein Mineral zu betrachten, welches in Ligurien gegraben werde, ohne irgend eine Oertlichkeit bestimmter anzugeben. Doch habe er seine Fähigkeit, leichte Körper anzuziehen, bereits gekannt. Plinius habe

zwar diese Stelle des Theophrast gekannt und wiedergegeben, sonst aber nur hinzugefügt, dass Philemon von zwei Orten spreche, an denen in Sicilien Bernstein gegraben werde: weisser und wachsfarbiger an dem einen, goldfarbiger an dem anderen. Er selbst scheine nur an den Bernstein Preussens und Indiens geglaubt zu haben. Nach ihm habe damals als die kostbarste Sorte eine von der Färbung des Falernerweins gegolten, weshalb man selbige auch Falernum genannt habe, und diese werde demnach wohl von weinrother oder dunkelrother Farbe gewesen sein. [Sehr anders und gewiss richtiger urtheilt hierüber Weber, de agro et vino Falerno, Marburg 1855 S. 51: Vinum Falernum numquam, quantum sciam, album dicitur, sed xpóv, quod est gilvum, subflavum, melinum, colori sucini sive electri simile, quamobrem et sucinum ipsum, molli fulgore perspicuum, nominatum est Falernum.] Wann und von wem der sicilianische Bernstein zuerst erwähnt wurde, habe Verfasser nicht auffinden können. Nur Brand in seinem Traité des pierres précieuses (Paris 1808) sage, dass er an der Mündung einiger Flüsse erscheine, in grossen Stücken in der des Giaretta bei Catania, bei Licata, Girgenti, Capo d'Orto und Terra-nuova. [Ich füge bei, dass gleicherweise auch der Eridanos in Venetien an seiner Mündung einst Bernsteinstücke gehabt haben dürfte*).]

A. Serpieri, Il terremoto di Rimini della notte 17.-18. Marzo 1875 e considerazioni generali sopra varie teorie sismologiche, discorso letto nella università di Urbino per l'apertura dell' anno scolastico 1877-78. Urbino 1878. 95 S. 8.

Mit den vielen seit 1180 aufgezählten Erdbeben in der Gegend von Rimini (S. 32) harmoniert eine Notiz bei Plutarch Antonius c. 10 über ein Erdbeben in dem benachbarten Pesaro (Pisaurum). Die Schrift macht den Eindruck accurater Forschung, berührt aber ausser diesem angeführten Punkte und einem Citat der Phädonstelle von den Lavaströmen der Unterwelt unsere Wissenschaft nicht.

Μνεία πηγῆς πετρελαίου παρὰ Πλουτάρχῳ. In der athenischen Zeitschrift Παρνασσός, τόμος γ' τεῦχος β ́ Δεκέμβριος 1879, S. 1010.

Es wird erwähnt, dass in der englischen Zeitschrift Athenaeum ein Aufsatz stehe, in welchem die Notiz Plutarch's im Leben Alexander's besprochen sei, wonach an den Ufern des Oxus Petroleumquellen existierten. Es wäre der Mühe werth, diesen Petroleumquellen nachzuspüren.

*) [Vgl. dazu G. F. Unger, Der Eridanos in Venetien, in den Sitzungsberichten d. philos. -philol. u. histor. Classe d. k. bayer. Akademie d. Wiss. zu München 1878, Bd. II, S. 261 ff., besonders S. 303 f.]. Anm. d. Red.

Jahresbericht über Geographie und Topographie

von Unteritalien und Sicilien für 1880 und 1881.

Von

Professor Dr. Adolf Holm
in Palermo.

Unteritalien.

Wir beginnen mit einem Buche, das die ältesten Zeiten des Landes behandelt:

Ueber den Namen Italien. Eine historische Untersuchung von Bernh. Heisterbergk. Freib. und Tübingen 1881. IV, 166 S. 8.

Gegenstand dieser Schrift ist zunächst die ursprüngliche Ausdehnung des Namens Italien, in einer Zeit, da man noch nicht an die apenninische Halbinsel als ein Ganzes dachte, und sodann die sprachliche Herleitung des Wortes. Seine ursprüngliche Bedeutung beschränkt sich nach Antiochos auf die westliche der beiden Zungen, in welche Italien ausläuft, und die Frage ist hauptsächlich die, ob der Name sich von Süden nach Norden, von der Meerenge aus, verbreitet habe, oder von Norden nach Süden, nach der Meerenge zu. Antiochos scheint für die erstere der beiden Annahmen zu sprechen, obschon freilich Niebuhr gemeint hat, dass bei Dionys von Halikarnass I, 73 Anhaltspunkte dafür vorhanden seien, zu glauben, dass Antiochos vielmehr die umgekehrte Ansicht gehabt habe. Heisterbergk zeigt nun, dass die fraglichen Worte nicht Antiochos, sondern Dionys angehören und somit für Antiochos nichts beweisen (S. 12 ff.); sie beziehen sich überdies nach Heisterbergk vielmehr auf Oenotrien als auf Italien. Das Bestreben nachzuweisen, dass auch Antiochos den Namen Italia sich von Norden nach Süden verbreiten lasse, hängt mit dem Wunsche zusammen, auf diese Weise einen Beweis mehr dafür zu finden, dass er eigentlich aus der Tibergegend stamme und die Italer mit den Sikelern identisch seien. Auch dafür hat man Antiochos bei Dion. Hal. als Beweis herbeigezogen; Heisterbergk meint jedoch, dass gerade aus der von Antiochos (Dion. Hal. I, 12) hervorgehobenen chronologischen Folge: Italos, Morges, Sikelos, hervor

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gehe, dass die Sikeler später auftraten als die vorausgegangenen Italer. Heisterbergk ist sogar versucht Zöller darin beizustimmen, dass es auf dem Festland überhaupt keine Sikeler gegeben habe (S. 30. 31). Wir brauchen auf diese Ansicht Zöller's, die wir nicht für richtig halten, hier um so weniger einzugehen, weil eigenthümlicher Weise Heisterbergk selbst nachher nichts mehr darauf giebt und im Gegentheil (S. 52. 53) im südwestlichen Italien noch in historischer Zeit Sikeler als wohnhaft annimmt. Der Wunsch, Beweise für die Verbreitung des Namens Italien von Norden nach Süden zu finden, wird nun aber besonders bei denen geweckt, welche mit Niebuhr annehmen, dass Italia, Italus mit vitulus zusammenhängen, einem Wort der gewöhnlich als italisch bezeichneten Sprachenfamilie. Es wird von diesen darauf hingewiesen, dass Italia, wie die Münzen der gegen Rom verbündeten Italiker beweisen sollen, bei diesen Völkerschaften in der Form Vitelio vorkam, also um so mehr italus vitulus sein müsse. Heisterbergk sucht nun die verschiedenen Forscher, die diesen Gedanken sich angeeignet und in mannigfaltiger Weise geschichtlich verwerthet haben, zu widerlegen. Er macht sich viel mit Nissen zu thun, dessen Hypothese von einer alten Samniterwanderung nach dem Südwesten Italiens er so zu bekämpfen sucht, dass er nachweist, sie könne weder vor, noch mit, noch nach der Sikelerwanderung stattgefunden haben. Auf die hier sehr anfechtbaren Details Heisterbergk's können wir an dieser Stelle unmöglich eingehen. Er benutzt aber diese Gelegenheit, um in scharfsinniger Weise aus den verschiedenen Nachrichten über die Sikeler und ihre Beziehungen zu den Opikern einerseits und den Oenotrern und Japygern andererseits eine authentische Geschichte der Sikelerwanderung durch Unteritalien zu konstruiren. Diese von ihm konstruirte Geschichte ist jedoch nicht ohne bedenkliche Punkte. Nach Heisterbergk S. 50 sind die Oenotrer von der Halbinsel (d. h. südlich von der Landenge bei Skylletion) schon vor der Niederlassung der Griechen durch die Sikeler verdrängt, und zwar theils nach Osten, theils nach Sicilien. »In dem Besitz dieser nördlich von der Landzunge gelegenen, binnenländischen Landschaften behaupteten sich die Oenotrer dadurch, dass sie, wie Antiochus nach Strabo und Dionysius berichtet, die von Norden her eingedrungenen Siculer und Morgeten gegen Süden hin vertrieben; aber die Landzunge blieb, wie aus Thucydides und Polybius hervorgeht, im dauernden Besitz der nach der Insel abziehenden Siculer<< (Heisterbergk S. 51). Aber was sagt denn eigentlich Str. 257? Er spricht von Rhegion: Αντίοχος δὲ τὸ παλαιὸν ἅπαντα τὸν τόπον τοῦτον οἰκῆσαί φησι Σικελοὺς καὶ Μόργητας, διᾶραι δ ̓ εἰς τὴν Σικελίαν ὕστερον ἐκβληθέντας ὑπὸ τῶν Οἰνωτρῶν. Also die Sikeler sind aus der Gegend von Rhegion durch die Oenotrer vertrieben; somit sitzen gerade die Oenotrer innerhalb der Landzunge. Dass auch Sikeler dort sassen, und zwar bei Lokri, wissen wir aus Polybius. Folglich sassen in der Landzunge sowohl Sikeler wie Oenotrer und mit der von Heisterbergk S. 51-53 aus

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einandergesetzten, sehr scharfsinnigen, aber schon an sich etwas detaillirter, als es die alten Zeiten gestatten, ausgearbeiteten Systematik der Sikeler- und Oenotrerbewegungen, die fast den Charakter eines Schachspiels annehmen, ist es schon aus diesem Grunde schwach bestellt. Heisterbergk ist indess nun einmal der Ansicht, dass die Sikeler in Italien von Reggio bis Catanzaro geblieben seien. Nun war der Name Italien nach Antiochos (Reihenfolge: Oenotrer, Italos, Morges, Sikelos) vor den Sikelern da, knüpft sich also an ein Volk welches zur Zeit der ersten griechischen Landungen auf der südwestlichen Halbinsel dort bereits als solches zu bestehen aufgehört hatte« (S. 55). Sodann sucht Heisterbergk (S. 57 ff.) den Ungrund der Annahme zu zeigen, dass Italia etwas mit vitulus zu thun haben könne. Es ist dieselbe Etymologie wie bei Böotien, in beiden Fällen von Hellanicus herrührend; aber während für jenes das Rind jetzt definitiv ausser Dienst gestellt ist, befindet sich sein italisches Rind »noch in allen seinen Functionen« (S. 62). Die Bundesgenossenmünzen beweisen nichts; Heisterbergk kommt zu dem berechtigten Schlusse, dass deren Aufschrift im besten Falle eine linguistische Conjectur ist, die nicht dadurch bewiesen werden kann, dass sie von Papier auf Silber übertragen« wird (S. 74). Heisterbergk prüft weiter das kulturgeschichtliche Gebäude: das Land vom Rinde benannt, welches Symbol des den Ackerbau lehrenden Gottes ist; er findet aber mit Recht, dass das durch die Münzen mit dem menschenköpfigen Stier nicht bewiesen wird. Wenn Städte danach benannt würden, so ginge es noch; aber von Städten wissen wir es nur wenig; und das älteste Italien war nach Heisterbergk mehr für Viehzucht geeignet als für Ackerbau. Von S. 100 an sucht Heisterbergk zu zeigen, dass ein Volk Namens Italoi überhaupt nie existirt habe. Nach Heisterbergk kennt Antiochos nur den Namen Italieten. Wir gestatten uns die Bemerkung, dass das erstens nicht bewiesen ist, da dasselbe Volk ja mit beiden Namen benannt worden sein könnte, und dass zweitens nach unserer Meinung die seltsame Form Italietes nur durch irrthümliche Erinnerung an das vorhergehende Morgetes in den Text gekommen ist und gar keine Existenzberechtigung hat. Wenn Heisterbergk S. 110 sagt, wenn es je Italoi gegeben hätte, so müsste man sie in Sicilien finden, so ist das kein Grund. Erstens brauchten sie nicht mit dahin zu ziehen, und zweitens wenn sie es thaten, nicht nothwendig dort in der Geschichte vorzukommen. Uebrigens ist auf den Namen Italoi kein Gewicht zu legen, und Heisterbergk hat ganz Recht, wenn er sagt, dass Italia nicht nothwendig Italoi als Volk voraussetzt. Heisterbergk denkt nun an einen phōnicischen Ursprung des Namens Italia, der mit dem auf Kreta vorkommenden Namen Itanos zusammenhinge, welcher sich auch bei Clem. Al. Strom. I, 76 in dem eines Samniters Itanos wiederfinde. Er nimmt ohne Weiteres an (S. 143), dass »man einräumte«, dass dieser Samniter Itanus und der Heros Italiens Italus sachlich identisch seien. Sollte das wirklich Je

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