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schriften). Mesagne 1880 S. 405 (Gräber). Ostuni (Sturni) 1880 S. 499, messapisches Grab, durch Münzen als der letzten Zeit der römischen Republik angehörig kenntlich. Genosa (Gebiet von Lecce) 1881 S. 95. Oria (Uria) 1881 S. 96. 249 (messap. Grab). Taranto 1879 S. 348. Vasen; 1880 S. 34. 104. 189, interessant eine Bleiplatte mit Namen, in denen Comparetti die von Pythagoreern erkennt.

In Lucanien (Basilicata): Metapontum 1880 S. 190 archaischgriechische Inschrift, erklärt von Comparetti. Muro Lucano, gelegen zwischen Eboli und Melfi, soll das alte Numistro sein; es ward u. a. ein Stück einer antiken Strasse entdeckt, vielleicht der, die von Numistro nach Herdoniae führte. 1881 S. 122. Laurenzana. Potenza. Brindisi la Montagna 1881 S. 123 römische Inschriften. S. Chirico Raparo 1881 S. 124, ebenfalls Vaglio di Basilicata, Spuren einer alten Stadt, die an der Strasse lag, welche von Venosa über Oppido einerseits nach Potenza, andererseits nach Heraclea führte 1881 S. 123.

In Calabrien. Tarsia unweit Sybaris 1880 S. 162 (eine Bronzestatue). Strongoli, in der Gegend Le Pianette, die dem alten Petelia entspricht. 1879 S. 226; 1880 S. 68-73. 163. 501. Cotrone (Kroton) 1879 S. 227-229, Fund von Goldmünzen, worüber vergl. Lenormant Gr. Gr. II, 131. 132 und 1880 S. 502. In der Gegend von Catanzaro und Squillace 1879 S. 230. Tiriolo 1881 S. 172. Nicotera 1880 S. 162; 1881 S. 172. 249.

Im Principato citeriore und ulteriore (Picentiner, Hirpiner und ein Theil der Lucaner) haben wir: Salerno 1879 S. 348; 1880 S. 66 (Gräber). Altavilla Silentina 1879 S. 348 (römische Inschriften). Pontecagnano 1880 S. 67 (römische Inschriften). In der Nähe von Melito (bei Grottaminardo) sind auf dem Hügel Ciano (1 Kilom. NW. von Mel.) grosse Ueberreste einer alten Stadt gefunden; eine Nekropolis und von der Stadt selbst Thermen und ein Tempelchen; anderes bleibt noch zu erforschen. Der Berichterstatter, Insp. Dr. Pecori, vermuthet, dass es die nur einmal bei Liv. IX, 31 und bei Frontin, de colon. erwähnte hirpinische Stadt Cluvia gewesen sei. In der Civita genannten Gegend zwischen Atripalda und Avellino, dem Ort des alten Abellinum, ist ein prachtvolles Grab gefunden worden, worüber der Prof. A. Sogliano Bericht erstattet 1881 S. 298. Ein Fund aus Lacedonia (zwischen Melfi und Ariano) wird 1881 S. 248 berichtet. Endlich aus der Silarusgegend Funde bei Buccino 1880 S. 354 und aus dem ager Volceianus (römische Inschriften), aus S. Gregorio Magno 1880 S. 356. 400 und 1881 S. 172.

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In Campanien notiren wir: Castelvolturno 1880 S. 391, römische Inschriften. Cum ae, wo die Ausgrabungen in der Nekropolis, veranstaltet von Herrn E. Stevens, fortschreiten, 1879 S. 338-347; 1880 S. 85–96. 147. Pozzuoli (Puteoli), wo das Amphitheater aufgedeckt ward, 1880 S. 64. 96. 183. S. Maria di Capua (Capua) Gräberfunde, beim Arco

di Adriano, im fondo Virilasci und im fondo Tirone, 1880 S. 63. 84. 146. 183. 230. 392. 481; 1881 S. 91. S. Angelo in Formis, Auffindung von Gräbern des Pagus Dianae, 1880 S. 450. Fuorigrotta bei Neapel, 1880 S. 393. Portici, 1880 S. 184 (römische Inschriften). Bei Torre del Greco wurden vom Vesuv verschüttete Ueberreste, die schon 1841 untersucht waren (hierüber in den Docum. inediti vol. IV s. oben), neu aufgedeckt, 1881 S. 60. In Castellamare (Stabiae) wurden römische Gräber und Inschriften gefunden, 1879 S. 225. Caiazzo, römische Inschriften, 1881 S. 170. Alife, 1880 S. 83; 1881 S. 168, zahlreiche Gräber. — Was die Notizie über Pompeji bringen, kann hier nicht besprochen werden; wir erwähnen nur, dass ein Theil der Berichte den Prof. A. Sogliano zum Verfasser hat. Merkwürdig ist, dass man auch in der Umgegend Pompeji's interessante Entdeckungen gemacht hat, siehe Notizie 1880, S. 494-498 und 1881, S. 25-29 und 64; es wurden 36 Skelette, offenbar von Flüchtlingen, gefunden; s. 1881, S. 28.

Topographische Fragen, Pompeji betreffend, sind noch behandelt in

A. Mau, Pompei e la regione sotterrata dal Vesuvio, osservazioni. Bull. d. Inst. 1880

welche Abhandlung ein Referat über den unter dem Titel »Pompei e la regione sotterrata dal Vesuvio« im Jahre 1879 veröffentlichten Sammelband (besprochen in unserem Jahresbericht 1879, Abth. III, S. 321 ff.) ist, und unter andern wichtige Bemerkungen über das alte Meeresufer enthält, die die Ansichten Ruggiero's einigermassen modificiren; ferner in einer von v. Duhn und Mau im Rhein. Museum N. F. XXXVI, S. 127-130; 326 -328 und 632-634 geführten Discussion über den Hafen von Pompeji. Wir verzeichnen endlich: G. von Bezold, Sulla limitazione di Pompei, Bull. d. Inst. 1880, S. 151-159, nach welchem die Via dell' Abbondanza der Decumanus maximus und die Via di Mercurio und V. delle Scuole der Cardo m. von Pompei ist. An die genauen Berichte Mau's über Pompeji im Bullettino braucht hier nicht erst besonders erinnert zu werden. In einigen Nummern der Augsb. Allg. Zeitung hat R. Schöner die Geschichte der Ausgrabung von Pompeji in interessanter Weise behandelt. Ueber Campanien im Allgemeinen handelt

von Duhn, Grundzüge einer Geschichte Campaniens nach Massgabe der neuesten archäologischen Entdeckungen. In den » Verhandlungen der 34. Philologen-Versammlung zu Trier«.

Herr von Duhn fasst in diesem Vortrage die von ihm bereits in anderen Aufsätzen, z. B. in den Schriften des römischen archäologischen Institutes, dargelegten Gedanken über die Chronologie der Gräberfunde Campaniens zusammen, indem er sie, mit neuen Bemerkungen bereichert, zu einer Skizze der Geschichte Campaniens erweitert. Die Hauptzüge derselben sind folgende. Die ältesten Bewohner Campaniens sind oski

schen Stammes. Doch beginnt die Geschichte des Landes erst mit der Ankunft der Griechen. Kyme war schon gegründet, als der phönikischkarthagische Handel sich um das Becken des tyrrhenischen Meeres festsetzte. Das italische Alphabet ist aus dem chalkidischen abgeleitet. Von Kyme führte eine Strasse in's Innere, welche hauptsächlich drei am Eingange von Gebirgspässen gelegene Städte berührte, die so den Einfluss griechischer Cultur erfuhren: Capua, Suessula und Nola. Von Suessula besonders kennen wir die ältere Bestattungsart, die durchaus italisch ist, aber Vasen benutzt, welche aus Griechenland importirt sind. Dies dauerte bis zur zweiten Hälfte des sechsten Jahrhunderts. Um 520 drangen Fremde vom Gebirge her in Campanien ein, jedenfalls nicht Etrusker, deren Anwesenheit in Campanien, trotz der Behauptungen der Alten, die das Wort Tyrrhener falsch gedeutet haben, nicht nachweisbar ist. Aber noch hielt sich das griechische Element in Kyme, ja es äusserte sich in kräftigerem Einfluss auf die Städte des Innern, was wir in der Art der Bestattung z. B. in Capua sehen. Bis um 420 v. Chr. läuft nur kymaeisches und neapolitanisches Geld in Campanien. Da aber kommt ein neuer Stoss der Bergvölker, die um 428 Capua, um 420 auch Kyme erobern; es bildet sich die Nation der Campaner mit Capua als Hauptstadt. Neapel hält sich als griechische Stadt durch Nachgiebigkeit gegen die Osker, und durch Neapel hat Athen Handelseinfluss in Campanien. Auch unter den Römern, von 340 an, bleibt ein ähnliches Verhältniss. Sogar entwickelt sich noch mehr der national-oskische Charakter Campaniens, dem Pompeji als Hafenplatz seine Entstehung verdankt. Der Reichthum der Campaner, etwa zwischen 340 und 220 v. Chr., zeigt sich in den Gräbern. Das Land selbst fabricirte viele Thonwaaren; in dem oskischen Heiligthum bei Capua sind unendlich viele Thonfiguren gefunden. So kommen wir in die römische Zeit, in der an die Stelle des griechischen Hafens Neapolis und des oskischen Pompeji das römische Puteoli tritt. Nun hört die selbständige Weiterentwicklung der Landschaft auf.

Der Verfasser wird hoffentlich, obschon er nicht mehr in Italien lebt, die Geschichte und Archäologie von Campanien auch ferner bearbeiten.

Anderes Geographische aus Unteritalien betrifft

F. Della Cava, La nuova città in Baia. Interpretazione di un passo di Strabone. In der Zeitschrift: Gli studi in Italia. An. III, vol. I, fasc. I p, 41-58.

Diese Abhandlung ist ein Plagiat von folgender Schrift: Interpretazione di un luogo di Strabone. Memoria del soc. ord. della Real Accad. Ercolanense Giac. Rucca, letta 1842. Nap. Stamp. Reale 1850. 28 Seiten in 4. (wahrscheinlich Estratto dagli Atti della R. Acc. Erc.). Herr Della Cava, von dem ich nicht weiss, wer er ist, hat die Abhand

lung des Herrn Rucca grösstentheils wörtlich abgeschrieben, mit einer Naivetät, die das gewöhnliche Mass überschreitet. Er wird irgend einen praktischen Zweck verfolgt haben, z. B. sich durch diese Arbeit ein Amt zu verschaffen. Gegen solchen Schwindel ist die Redaction einer Zeitschrift natürlich ohne Waffen. Der Inhalt der Arbeit Rucca's ist bereits in Meineke's Strabo I, Teubner 1866 S. X berücksichtigt worden. Rucca wollte lesen: ἐπὶ νέαν πόλιν ἐπὶ ταῖς Βαίαις ἐκ Δικαιαρχείας.

Für das Studium des Messapischen und somit für die Erkenntniss der Eigenthümlichkeit der Bevölkerung des südöstlichen Italiens ist von Bedeutung eine Arbeit von

W. Deecke, Zur Entzifferung der Messapischen Inschriften I. Rhein. Mus. f. Phil. N. F. XXXVI. S. 576-596.

Der Verfasser sagt S. 596: »Das Messapische verbindet die Griechen mit ihren nördlichen Nachbarn, der epirotisch-illyrisch-macedonischthracisch-phrygischen Völkergruppe, und beweist eine viel engere Zusammengehörigkeit derselben, als man bisher annahm«. Wir dürfen weiteren Forschungen des Verfassers mit grossen Erwartungen entgegensehen.

Wir erwähnen noch eine interessante Wortverbesserung:

Thuc. V, 5 erwähnt einen Krieg der italischen Lokrer gegen 'Itwνέας καὶ Μελαίους ὁμόρους καὶ ἀποίκους. Städte entsprechenden Namens gab es aber nicht. Classen hat deshalb nach Weidner 'Inлwviátas xai Mɛopatovs gelesen, was thatsächlich richtig ist. Nur ist es etwas hart, aus Ιτωνέας Ιππωνιάτας zu machen. J. Beloch macht nun in den Jahrb. f. class. Phil. darauf aufmerksam, dass die Münzen von Hipponion Einwviewv haben, und schlägt sehr passend vor, bei Thucydides 'Inovićas zu lesen. Das konnte leicht in 'Itwvéas verändert werden. Er erinnert ferner mit Recht daran, dass wir so die Verfeindung zwischen Lokri und Hipponion, die im Jahre 388 Hipponion den Untergang brachte, schon im fünften Jahrhundert finden.

Wir beginnen mit

Sicilien.

Praehistorischem aus Sicilien.

Sehr alte, sogenannte vorhistorische Grabstätten sind in Sicilien schon seit lange bekannt; doch ist eine wissenschaftlich eingehende Beschäftigung mit diesen Gegenständen erst in neuerer Zeit vorgenommen worden. In meiner Gesch. Sic. I, 356 sind die ersten Leistungen in dieser Hinsicht verzeichnet; dann kam die wichtige Schrift von Andrian's, über die in dieser Zeitschrift (1879, Abth. III, S. 344 f.) berichtet worden ist. Die Forschung schreitet nunmehr rüstig fort. Die Grabstätten, um welche

es sich handelt, sind verschiedener Art. Es sind theils natürliche Höhlungen der Felsen, die man zu diesem Zwecke benutzt hat, theils hat man den Felsen eigens ausgehöhlt. Von Arbeiten letzterer Art ist schon seit dem vorigen Jahrhundert eine ungeheure Menge in den verschiedensten Theilen der Insel bekannt. Es sind Kammern, die in senkrechte Felswände gearbeitet und vermittelst einer viereckigen Oeffnung zugänglich sind. Solche Gräber finden sich z. B. in grosser Menge in den Schluchten von Pantalica und Ispica; vgl. die Zusammenstellung in der G. Sic. I, 379. In diesen Gräbern hat man aber fast nie Gefässe gefunden, weil sie schon der Lage wegen leicht bemerkbar sind und deswegen schon lange der Beraubung zugänglich waren. Neuerdings ist man auf eine andere Art von künstlich ausgehöhlten Gräbern aufmerksam geworden. Sie sind in dem flachen Steinboden angebracht und deswegen leichter der wissenschaftlichen Forschung aber auch der Habsucht entgangen. Die in letzterer Zeit gefundenen enthielten meist auch Gefässe. Eine grosse Zahl derselben fand Cavallari in der Gegend von Syrakus, besonders auf der nördlich von dieser Stadt in's Meer vorspringenden Halbinsel Magnisi, dem alten Thapsos, das in der Geschichte der Niederlassung der ersten Griechen in Sicilien mehrfach erwähnt wird; vgl. G. Sic. I, 390. Cavallari hat hierüber berichtet in dem Aufsatze

Thapsos. Appendice alla Memoria Le città e le opere di escavazione etc. per Fr. Sav. Cavallari. Archiv. stor. sicil. N. S. anno V. Pal. 1880. 20 S. in 4. mit 1 Tafel.

Die von Cavallari gegebenen Zeichnungen und Beschreibungen lassen den Charakter dieser Gräber deutlich erkennen. Sie enthalten zwei Räume, einen Vorraum und den eigentlichen Grabraum. Jener ist viereckig, und an einer Seite führt ein Thürchen zu einem etwas tiefer gelegenen gewölbten Raume von rundlicher Gestalt, der mit Nischen versehen ist, die als Grabstätten dienten. Die in diesen Gräbern gefundenen Vasen sind von sehr rohem Charakter und nur mit Linearornamenten versehen. Ueber ähnliche anderswo in der Umgegend von Syrakus gemachte Entdeckungen haben wir noch Berichten Cavallari's entgegenzusehen. Einstweilen hat er in einer Schrift, Sulla topografia di talune città greche (s. unten) S. 321 erwähnt, dass in der Ebene von Milocca südwestlich von Syrakus kürzlich Gräber gefunden sind, in denen sich Vasen befanden »simili a quelli rinvenuti nelle stanze sepolcrali di Pantalica, Thapsos, Monserrato di Girgenti, Campobello di Licata e nella stessa Siracusa all' occidente di Tica trovati nel giugno dell' 1880; questa somiglianza della forma, dell' argilla e del rinvenimento provano l'esistenza di un popolo che in questi siti dimorava pria dell'arrivo dei Greci«.

In den Westen Siciliens versetzen uns analoge Funde, über welche ein Bericht von A. Salinas vorliegt in den Notizie degli Scavi vom

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