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MAR 4 1955

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943.6
F683

VORREDE.

Da der Werth solcher Sammlungen von Urkunden, wie sie der vorliegende Codex diplomaticus des im Jahre 1142 gegründeten Chorherren-Stiftes Neustift in Tirol enthält, lange schon allgemein anerkannt ist, bleibt mir nur übrig, die Quellen anzugeben, aus denen er geschöpft ist. Diese sind: Liber Testamentorum, Liber Donationum, Registratura, die man zum Unterschiede von einer neuern gewöhnlich die alte (vetus) nennt, und Liber literarum domus infirmariae.

Die Entstehung des Liber testamentorum fällt in das Jahr 1170, da eine Urkunde im Neustiftischen Archive sagt: „Anno sexto post obitum (1164) Hartmanni, episcopi brixinensis, Liber Testamentorum monasterii hujus conscribi coeptus est." Dieses Buch enthält auf 57 Pergamentblättern in Kleinfolio 310 Urkunden. Die siebzehn ersten Blätter sind von der nämlichen Hand zierlich und deutlich geschrieben, bei den folgenden aber lassen sich mehrere Schreiber leicht und klar aus den Schriftzügen unterscheiden.

Philipp Puell, Chorherr von Neustift, ein gründlicher und emsiger Forscher auf dem Gebiete der vaterländischen Geschichte, gab bei jeder Urkunde das Jahr ihrer Ausstellung, wenn dieses im Texte derselben nicht genannt wird, mit solcher Genauigkeit an, dass ich kein Bedenken trug, ihm hierin zụ folgen und die von ihm angegebene Jahreszahl der Urkunde vorzusetzen. Die zweite Quelle unseres Codex diplomaticus bildet Liber donationum oder Codex ruber, von dem rothgefärbten Leder des Einbandes so genannt. Dieses Buch in Quartformat enthält in 196 Urkunden auf 61 Pergamentblättern Privilegien, Tauschverträge, Kauf- und Verkaufbriefe u. a., welche in Liber Testamentorum nicht vorkommen. Die vierzig ersten Blätter sind von einer Hand geschrieben, während die folgenden verschiedene Schreiber nachweisen.

Die nämliche spätere Hand, welche jeder Urkunde des Liber Testamentorum den Inhalt derselben mit kurzen Worten vorausschickte, that dies auch hier und bezeichnete wie dort die einzelnen Blätter mit rothen, laufenden Ziffern.

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Allon diesen Quellen reiht sich die Sammlung jener Privilegion, Preiheiten, Schenk- und Gnadenbriefe des Stiftes an, weleho von deutschen Kaisern, Päpsten, Fürsten, Grafen com Tirol und besonders von den Herzogen von Oesterreich aus-' gegangen ama Dankbarkeit und Verchrung im Archive des Klostera ala originalen sorgfältigst aufbewahrt werden. —

Sut Noustill, am Hors Josu Foste 1870.

Der Herausgeber.

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Anno 1142.

I.

De institutione fundationis monasterii novecellensis. Pocharn, Punt et Colles, Elves, Srenbach, Serentin.

Quum omnia, que pro divini cultus amore ad communem salutem et utilitatem fidelium ordinantur, perpetua stabilitate debeant inviolabiliter observari, ut nec successione temporum, nec tergiversacione malignancium, qui bonum publicum ad privatum nituntur trahere commodum, valeant immutari, ea tamen maxime, que pro augmento religionis et apostolice vite in ecclesia domini statuuntur, ab omnibus fidelibus et precipue ab his, quos dominus in specula ecclesie posuit, propensiori cura tueri et uberiori gratia foveri et diligenciori debent sollicitudine promoveri. Nam humani generis inimicus ea maxime turbare et impedire nititur, per que sibi majus incommodum accidere suspicatur. Unde ne vel in oblivionem venire vel eciam in dubium valeant revocari ea, que dominus per ministros suos in primordiis hujus ecclesiae operari dignatus est, quoniam in libro cordis retineri non possunt, cum omnium habere memoriam divinitatis pocius sit quam humanitatis, presentis scripti pagina posteritati nostre transmittimus, ut gratuite bonitati dei referant gracias pro gracia et ut apud eos immortalis sit in benedictione memoria corum, qui huic operi pietatis opem et operam impenderunt. Cum venerande recordacionis Hartmannus episcopus circa inicia sui episcopatus sepius anxiaretur, quod nusquam circa brixinensem civitatem religiosa domus haberetur, hortari coepit Reginbertum, brixinensis ecclesie ministerialem, sabionensem

Fontes. Abthlg. II. Bd. XXXIV.

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Uebrigens ist das Aeussere des Einbandes gleich wie bei Liber Testamentorum, die rothe Farbe des ledernen Deckelüberzuges abgerechnet, der mit Messing an den Ecken beschlagen und mit starken Haften versehen die nämlichen gepressten Figuren wie das erste Quellenbuch dieses Codex diplo maticus hat, so dass wir annehmen dürfen, es sei Liber Donationum um die nämliche Zeit oder höchstens um einige Jahre später als Liber Testamentorum angelegt worden.

Reichen Stoff für den vorliegenden Codex diplomaticus, liefert Registratura vetus in drei starken Foliobänden aus festem Papier mit 1258 Urkunden des verschiedensten Inhaltes, von denen 526 der erste Band auf 403 Blättern, 384 der zweite auf 307 und 348 der dritte Band auf 308 Blättern enthält.

Wenn wir einer Nachricht in den Annalen des Stiftes trauen dürfen, so war es der um das Kloster Neustift hochverdiente Chorherr und Kellner (cellarius, cellerarius, claviger, Hausmeister) Ottager, welcher um das Jahr 1270-1280 dieses Urkundenbuch anlegte, in welches alle wichtigern Verträge eingetragen wurden, ohne auf die Zeitfolge der Urkunden zu achten, von denen die jüngste die Jahreszahl 1500 trägt. Auch bei diesem Urkundenbuche, in dem man wenigstens zwanzig verschiedene Schreiber aus den Schriftzügen unterscheiden kann, wurden die Blätter von einer späteren Hand beziffert und der Inhalt jeder Urkunde kurz angegeben.

Aus Liber literarum domus infirmariae sind nur wenige Urkunden in den Codex diplomaticus aufgenommen. Dieses Buch, unter Probst Ingramm um das Jahr 1285 angelegt, enthält auf 88 Folioblättern aus starkem Papier ohne Rücksicht auf Chronologie 146 Urkunden, welche sich unmittelbar auf das Krankenhaus und die Verpflegung kränkelnder und dienstunfähiger Chorherren des Stiftes beziehen.

Allen diesen Quellen reiht sich die Sammlung jener Privilegien, Freiheiten, Schenk- und Gnadenbriefe des Stiftes an, welche von deutschen Kaisern, Päpsten, Fürsten, Grafen von Tirol und besonders von den Herzogen von Oesterreich aus- ' gegangen aus Dankbarkeit und Verehrung im Archive des Klosters als Originalien sorgfältigst aufbewahrt werden.

Stift Neustift, am Herz Jesu Feste 1870.

Der Herausgeber.

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