Page images
PDF
EPUB

10. Das Buch Baruch besteht aus zwei von verschiedenen Verfassern herrührenden und nicht zusammengehörigen Teilen: I) 1—3, 8, ein Buß- und Bittgebet, welches die in Jerusalem zurückgebliebenen Juden im 5. Jahre nach der Zerstörung durch Nebukadnezar für die ins Eril geführten zu spre= chen von letteren ersucht werden. II) 3, 9-5, 9, eine Mahn- und Trostrede für Volk und Stadt. || Wann das Buch oder richtiger seine beiden Teile geschrieben, ist streitig. Nach Ansicht der meisten ist das Gebet vom 9. Kap. des Danielbuches abhängig (vgl. bes. 1, 15-18 mit Dan. 9, 7-10); dann könnte es erst nach der Makkabäerzeit entstanden sein. Schürer und Kneucker finden in beiden Teilen sogar deutliche Beziehungen auf die Zerstörung Jerufalems durch Titus: Nebukadnezar und Baltasar seien Vespasianus und Titus. Reuß, GAT § 433, sagt in Bezug auf die Prioritätsfrage, in solchen Materien sei das Geleise so tief gefahren, daß die Ähnlichkeit unvermeidlich sei, und seht das hebr. Original des 1. Teils in die erste Hälfte des 3. vorchristl. Jahrh., indem er bei Neb. und Balt. an die beiden ersten Ptolemäer denkt. Den 2. Teil ist er geneigt „zwischen dem Ende der Freiheitskriege und dem Anfang der römischen Herrschaft“ verfaßt sein zu lassen (§ 510). || Der erste Teil ist wohl aus dem Hebräischen übersetzt (Fritzsche, Ewald, Schürer, Reuß); Kneuder nimmt aus unzulänglichen Gründen dasselbe auch bezüglich des zweiten Teiles an.

11. Der Brief des Jeremia ist formell eine an die babylonischen Grulanten gerichtete Warnung vor dem Gößendienste, stammt aber aus viel späterer Zeit. 2 Makk. 2, 2 wird auf ihn schon Bezug genommen. In der Vulgata und danach bei Luther wird er mit Unrecht als 6. Kapitel des Baruchbuches bezeichnet. In der alexandr. Übersetzung steht Baruch vor, der Brief des Jeremja hinter den Klagliedern.

Das lebhafte Interesse, welches die Juden an dem über Esther und Taniel Berichteten nahmen, gab Anlaß zu manchen apokryphischen Erweiterungen der nach diesen beiden benannten Bücher.

12. Zusäße zum Buche Esther. In der Vulgata am Ende des Buches, bei Luther als „Stücke in Esther" unter den Apokryphen: a. ein Traum Mardochais, LXX vor 1, 1, Vulg. 11, 1–12, 6, Luth. 7; b. Edikt Hamans (vgl. 3, 12 f.), LXX nach 3, 13, Vulg. 13, 1-7, Luth. 1; c. ein Gebet Mardochais und der Esther, LXX nach 4, 17, Vulg. 13, 8-14, 19, Luth. 2. 3; d. Ausschmückung der Szene zwischen Esther und dem Könige, LXX 5, 1. 2, Vulg. 15,4-19, Luth. 4; e. Edikt Mardochais (vgl. 8, 9), LXX nach 8, 12, Vulg. 16, 1-25, Luth. 6; f. Auslegung des Traumes Mardochais, Nachricht von dem Bekanntwerden des Purimfestes in Ägypten, LXX und Vulg. nach 10, 3, Luth. 8. Diese ursprünglich griechisch geschriebenen Zusätze sind zwar schon von Josephus (Ant. X, 6, 1) gekannt, rühren aber wohl nicht von dem überseher des kanonischen Buches her. Charakteristisch ist für sie die starke Her= vorhebung des religiösen Moments.

13. Zusäße zum Buche Daniel: a. Gebet des Asarja und Hymnus der drei Männer im Glutofen, LXX 3, 24-90; b. Susanna durch Daniels Weisheit von ungerechter Verurteilung errettet; c. vom Bel zu Babel und vom Drachen zu Babel. Der zweite und der dritte Zusaß stehen in der

alexandr. Version mit besonderen überschriften (Zovσávra. Ex пooуreias (Σουσάννα. προφητείας ̓Αμβακούμ υἱοῦ Ἰησοῦ ἐκ τῆς φυλῆς Λευί) hinter dem Edluje δε3 Danielbuches; Theodotion stellte die Susannageschichte an den Anfang. | Die Zusäke stimmen in sprachlicher Beziehung mit der übersehung des kanonischen Danielbuches überein; doch folgt daraus nicht mit Notwendigkeit, daß der überseher selbst diese Stücke verfaßt, bzw. eingearbeitet habe.

14. Das Gebet Manaffes steht nur in einigen Handschriften der LXX (im Koder Alexandrinus unter den dem Pfalter angehängten Hymnen, so auch im Psalterium Turicense). Es ist auf grund des 2 Chr. 33, 11-13 Erzählten von einem frommen Juden verfaßt (nur v. 8 ein unbiblischer Gedanke). Lbwohl zuerst in den Constitut. apost. II, 22 zitiert, kann es doch aus vorchristlicher Zeit stammen.

O. F. Fritsche, Libri apocryphi Veteris Testamenti graece ... Accedunt libri Vis Ti pseudepigraphi selecti, Leipz. 1871, XXXVI, 760 S. [Eine neue Ausgabe mit durch gängiger Benutzung des Vaticanus und der syrisch-heraplarischen Übersetzung ist sehr wün schenswert].

Chr. Abr. Wahl, Clavis librorum Vis Ti apocryphorum philologica, Lpz. 1853, 509 S. 4o.
J. G. Eichhorn, Einleitung in die apokryphischen Schriften des A. T., Leipzig 1795.
E. Schürer, PRE.2 I, 484-511. || Außerdem f. oben S. 129-131.
Kurzgefaßtes exegetisches Handbuch zu den Apokryphen des Alten Testamentes, Leipzig. O. Fr.
Fritsche bearbeitete: Lief. I (3 Esra, Zusäße zu Esther und Daniel, Gebet des Manasse,
Baruch u. Brief des Jer.) 1851, 222 S.; II (Tobi u. Judith) 1853, 211 S.; V (Jesus
Sirach) 1859, 415 S.; W. Grimm: Lief. III (1 Makk.) 1853, 235 S.; IV (2—4 Matt.)
1857, 370 S., VI (Buch der Weisheit) 1860, 299 S.

Edwin Cone Bissell, The Apocrypha of the Old Testament with historical introductions. a revised translation and notes critical and explanatory. Edinburg u. New-York 1880, 680 S.

Makkabäerbücher. C. F. Keil, Kommentar über die [beiden ersten] Bücher der Makkabäer, Leipz. 1875, 428 . || 1744-49 E. Frölich und Khell für, die beiden Wernsdorff gegen die Glaubwürdigkeit.

Judith. O. Wolff, Das Buch Judith alz gefchichtliche Urkunde vertheidigt und erklärt, Lpz. 1861, 196. G. Volkmar, Handbuch der Einleitung in die Apokryphen, 1. Altheilung: Judith, Tüb. 1860, 272 S. || Außerdem Auffäße von Hilgenfeld und R. A. Lip: sius in der Ztschr. f. wiff. Theologie 1858. 61; 1859. 60. 67. || Reuß, GAT § 492–494. Tobit. K. D. lgen, Die Geschichte Tobi's nach drei verschiedenen Originalen, dem Griech., dem Lat. des Hieron. und einem Syrischen, überseht und mit Anmerkungen versehen, Jena 1800; H. Sengelmann, Das Buch Tobit erklärt, Hamburg 1857, 122 S.; Fr. H. Reusch (Kath.), Das Buch Tobias übf. u. erkl., Freiburg 1857, 194 S.; C. Gutberlet (Kath.), Das Buch Tobias übers. u. erkl., Münster 1877, 355 S. || Ad. Neubauer, The book of Tobit. A Chaldee Text from a unique ms. in the Bodleian library with other rabbinical texts, English translations and the Itala, Orford 1878, XCII, 43 S.

Zur Einleitung. A. Kohut, Etwas über die Moral und die Abfaffungszeit des Buches Tobias, Breslau 1872, 25 S. [Abdruck aus Geigers Jüd. Ztschr. X]. || Th. Nöldete, Die Terte des Buches Tobit, Monatsbericht der Kgl. Akademie der Wiff. zu Berlin vom 20. Jan. 1879, S. 45-69. || H. Grätz, Das Buch Tobias oder Tobit, seine Ursprache, seine Abfassungszeit und Tendenz, Monatsschrift f. Gesch. und Wiss. des Judenth. 1879 (XXVIII), S. 145-163. 385-408. 433-455. 509–520 [T. fei zur Zeit des Antoninus Pius verfaßt]. W. Grimm, über einige das Buch Tobit betreffende Fragen, Zeitschr. f. wiss. Theologie 1881, S. 38-56 [Zeit, Vaterland, Ursprache, Zweck, ethischer Charakter). Jesus Sohn Sirachs. C. G. Bretschneider, Liber Jesu Siracidae graece perpetua annotatione illustratus, Regensburg 1806. || J. F. Bruch, Weisheitslehre der Hebräer, Straß burg 1851, S. 266-319; J. Horowitz, Das Buch Jesus Sirach, Breslau 1865, 46 €.; Merguet, Die Glaubens- und Sittenlehre des Buches Jesus Sirach, Königsberg 1874. Die Weisheit Salomos. J. Ph. Bauermeister, Commentarius in Sap. Salom., Gött. 1828; C. Gutberlet (Kath.), Das Buch der Weisheit übers. u. erkl., Münster 1874, 528 S. W. J. Deane, The Book of Wisdom. The Greek Text, the Latin Vulgate and the authorized English Version. With an Introduction, critical Apparatus and Commen

tary. Orford 1881. 224 ., 4°. | Bruch, Weisheitslehre der Hebräer, S. 322 bis 378. Das vierte Makkabäerbuch. J. Freudenthal, Die Flavius Josephus beigelegte Schrift: Über die Herrschaft der Vernunft, eine Predigt aus dem ersten nachchriftl. Jahrh., untersucht. BresIan 1869, 174 S. | Rob. L. Bensly bereitet eine neue Ausgabe des griechischen Tertes vor, welcher die syr. u. die lat. übersehung und mehrere Abhandlungen beigegeben werden follen (Cambridge).

Das Buch Baruch. Fr. H. Reusch, Erklärung des Buchs Baruch, Freiburg 1853, 279 S.; Ewald, Propheten (f. ob. S. 130 Anf.), III, 251-298; J. J. Kneuder, Das Buch Baruch. Geschichte und Kritik, übersehung und Erklärung auf Grund des wiederherges stellten hebräischen Urtertes, Leipzig 1879, 361 S. J. J. Kneucker, Die Baruch-Frage, Zeitschr. f. wiss. Theol. XXIII (1880), S. 309–323.

Zusäbe zum Buch Ether. J. Langen, Die beiden griechischen Texte des Buches Esther, Tüb. Theol. Quartalschr. 1860, S. 244-272; Ders., Die deuterokanonischen Stücke des Buches Esther, Freiburg 1862, 80 E. | W. Bacher, Monatsschr. f. Gesch. u. Wiss. des Judenth. XVIII (1869), S. 542 ff.

Zusäke zum Buche Daniel. Th. Wiederholt, Tüb. Theol. Quartalschr. 1869. 71. 72. || N. Brüll, Das apokryphische Susanna-Buch, Jahrbücher f. Jüd. Gesch. und Literatur III (1877), S. 1-69 (auch als bef. Schrift, Frankf. a. M. 1877].

Pseudepigraphen.

Unter Pseudepigraphen des A. Test. versteht man diejenigen an das kanonische Schrifttum sich anlehnenden jüdischen Literaturerzeugnisse, welche in der alten Kirche nicht in demselben Grade oder (und) Umfange Anerkennung gefunden haben wie die Apokryphen. Der Name Pf. bezeichnet eigent= lich nur solche Schriften, welche von einem Verfasser herrühren wollen, von dem sie nicht sind; „jedoch da die pseudepigraphische Form wenigstens den allermeisten dieser Schriften eignet, da ferner diese Form mit der Unzuverlässigkeit und Unechtheit des Inhalts in innerem Zusammenhange steht, da endlich pseudepigraphische Schriftstellerei für den ganzen Zeitraum, dem diese Bücher hauptsächlich entstammen, ein charakteristisches Merkmal bildet, so behält doch dieser Name immer seinen guten Sinn und sein Recht“ (Dillmann PRE. XII, 300 = 2 XII, 342). Die Pf. find Lehr-, Mahn- und TrostBücher, meist prophetischer, speziell apokalyptischer Art. Nicht geringe Bedeutung haben mehrere von ihnen dadurch, daß sie einen Übergang von der alttestamentl. zu der neutestamentl. Zeit bilden und uns Einblicke in die Geschichte der messianischen Idee thun lassen.

Die wichtigsten Pseudepigraphen find (7 apokalyptische Schriften und ein Buch lyrischer Dichtung): 1. Das Buch der Jubiläen oder die kleine Ge= πες (τὰ Ἰωβηλαῖα, ἡ λεπτὴ Γένεσις), 2. δας Bud Senor, 3. sie Assumptio Mosis, 4. die Ascensio Jesaiae, 5. die Apokalypse Baruchs, 6. das vierte Buch Esra, 7. die fibyllinischen Orakel, 8. der Pfalter Salomos und 9. die Testamente der zwölf Patriarchen. || Ausführlich über diese ganze Literatur handelt Dillmann PRE. XII, 341–367.

3. A. Fabricius, Codex pseudepigraphus Veteris Testamenti, 2. Aufl., Hamburg 1722. 23. 2 Bde.

A. Hilgenfeld, Messias Judaeorum, £p3. 1869, LXXVI, 491 S. (Prolegomena, Pf. Sal., 4. B. Esra, Assumptio Mosis).

C. F. Fritsche, Libri apocryphi Vis Ti graece, Leipz. 1871 (am Schluffe: Pf. Sal., 4. u. 5. B. Esra, Apof. Bar., Ass. Mosis).

1. A. Dillmann, Liber Jubilaeorum (äthiopisch), Kiel 1859, 167 S. 4°. | Derselbe veröffentlichte eine deutsche Übersetzung mit Schlußabhandlung in Ewalds Jahrbüchern der

bibl. Wissenschaft, Bd. 2 u. 3 (1849. 51). || B. Beer, Das Buch der Jubiläen und sein
Verhältniß zu den Midraschim, Leipz. 1856, 80 S.; Ders., Noch ein Wort über das Buch
der Jubiläen, Lpz. 1857, 23 S. || H. Rönsch, Das Buch der Jubiläen oder die kleine
Genesis. Unter Beifügung des revidierten Textes der in der Ambrosiana aufgefundenen
lat. Fragmente, sowie einer von A. Dillmann aus zwei äthiop. Handschrr. gefertigten lat.
Übertragung erläutert und untersucht, Leipz. 1874, 553 G.

2. A. Dillmann, Liber Henoch aethiopice, ad quinque codicum fidem editus, Leipzig
1851, 130 . 4o. | Ders., Das Buch Henoch überseht u. erfl., Leipz. 1853, 399 G.
George H. Schodde, The Book of Enoch, translated from the Ethiopic, with Intro-
duction and Notes. Andover 1882, 278 S. || The Book of Enoch the Prophet trans-
lated from an Ethiopic Ms. in the Bodleian Library by the late Rich. Lawrence.
The Text now corrected from his latest Notes with an Introduction by the Author of
,,The Evolution of Christianity", Lond. 1883. XLVIII, 180 S. || H. Ewald, Abhandlung
über des äthiopischen Buches Henokh Entstehung, Sinn und Zusammensetzung, Gött. 1854.
78 S. 4°. . R. Köstlin, über die Entstehung des Buchs Henoch, Theol. Jahrbücher
v. Baur u. Zeller 1856, S. 240-279. 370-386. || A. Hilgenfeld, Die jüd. Apokalyptil
in ihrer geschichtl. Entwickelung, Jena 1857, S. 91-–184; Ders in s. Ztschr. f. wiff. Theol.
1860. 61. 62. 72. | F. W. Philippi, Das Buch Henoch, sein Zeitalter u. sein Verhältniß
zum Judasbriefe, Stuttgart 1868, 192 S. || Gebhardt, Die 70 Hirten des Buches Henoch
u. ihre Deutungen, Merr' Archiv II (1872), S. 163-246. || E. Schürer, Lehrbuch der
neutest. Zeitgeschichte, Leipzig 1874, S. 521-535.

3. G. Volkmar, Mosis prophetia et assumptio, Leipz. 1867, 162 S. [auch als 3. Bd. des
Handbuchs der Einleit. zu den Apokrr. bezeichnet]. M. Schmidt u. A. Merr, Die
Assumptio Mosis mit Einleit. u. erklärenden Anmerkk., Merr' Archiv I, S. 111-152.
K. Wieseler, Die jüngst aufgefundene Aufnahme Moses nach Ursprung u. Inhalt unters
sucht, Jahrb. f. deutsche Theol. 1868, S. 622-648. || E. Schürer, Neutestamentl. Zeitgesch.
G. 536-542.

4. A. Dillmann, Ascensio Isaiae aethiopice et latine, cum prolegomenis, adnotationibus
crit. et exeg., additis version. lat. reliquiis. Leipzig 1877, 85 . || O. v. Gebhardt,
3tschr. f. wisi. Theol. XXI (1878), . 330 ff.

5. A. M. Ceriani, Monumenta sacra et profana, tom. V, fasc. 2. Mail. 1871, S. 113--180
(fyr. übersehung). i 3. Langen, De Apocalypsi Baruchi anno superiori primum edita
commentatio, Freiburg i. B. 1867, 24 S. 4°. || J. J. Kneucer, Das Buch Baruch, Lpz.
1879, S. 190-198: Der pseudepigraphische Baruch. Schürer, Neutestamentl. Zeitgesch.
S. 542-549.

6. R. Laurence, Primi Ezrae libri, qui apud Vulgatam appellatur quartus, versio Aethio-
pica, Orford 1820. || A. M. Ceriani, Monumenta sacra et profana, Tom. V, fasc. 1,
Mailand 1868, S. 41-111 (fyr. Übersetzung). Hilgenfeld, Die jüdische Apokalyptil,
S. 185-242; Ders. in seiner Ztschr. f. wiff. Theologie 1858. 60. 63. 67. 70. || A.
v. Gutschmid, Die Apokalypse des Esra und ihre späteren Bearbeitungen, Ztschr. f. wiss.
Theol. 1860, S. 1–81. || H. Ewald, Das vierte Ezrabuch nach seinem Zeitalter, seinen
Arab. Übersetzungen und einer neuen Wiederherstellung, Göttingen 1863, 100 S. 4°.
Jo. Gildemeister, Esdrae liber quartus Arabice, Bonn 1877, 44 S. 4o. || A. Le Hir,
Etudes Bibliques, Bd. I, Paris 1869, S. 139–250. || K. Wiefeler, Das vierte Buch Esra
nach Inhalt u. Alter untersucht, Theol. Stud. u. Krit. 1870, S. 263–304. || Keil, Einl.s
G. 758-764. Schürer, Neut. Zeitgesch. S. 549–563. || Reuß, GAT 736. || Rob. L.
Bensly, The missing fragment of the latin translation of the fourth book of Ezra,
discovered, and edited with an introduction and notes, Cambridge 1875, 95 €. 4o.
Bensly bereitet eine neue Ausgabe der lat. Überf. vor.

7. J. H. Friedlieb, Die fibyllinischen Weissagungen vollständig gesammelt . . . mit krit.
Commentare und metrischer deutscher übers., Leipzig 1852. C. Alexandre, Xoronoi
Zivilianoí, Oracula Sibyllina. Editio altera. Paris 1869. || F. Bleek, über die Ents
stehung und Zusammensehung der uns in 8 Büchern erhaltenen Sammlung Sibyllinischer
Orakel, Theol. 3tschr. hrsg. v. Schleiermacher, de Wette u. Lücke, I (1819), S. 120-246.
II (1820), S. 172-239. || Hilgenfeld, Die jüd. Apokalyptik, S. 51-90; Ders. in seiner
3tschr. 1860. 71. H. Ewald, Abhandlung über Entstehung, Inhalt und Werth der
Sibyllinischen Bücher, Gött. 1858, 112 . 4°. | B. Badt, De oraculis Sibyllinis a
Judaeis compositis, Pars I, Breslau 1869, 85 S.; Ders., Ursprung, Inhalt u. Tert des
vierten Buches der sibyllinischen Orakel, Breslau 1878, 24 S. 4o, Progr. des Joh.-G..
Schürer, Neutest. Zeitgesch. S. 513-520, vgl. Theol. Lit.Ztg. 1878, p. 358. 359.
8. E. E. Geiger, Der Pfalter Salomo's herausgegeben u. erkl., Augsburg 1871, 166 S.
Hilgenfeld, Die Psalmen Salomos, deutsch übersezt und aufs neue untersucht, 3tschr. f.

wiff. Theol. XIV (1871) S. 383-418. || Bernhard Pick, The Psalter of Solomon, The
Presbyterian Review IV, 1883, S. 775-812 [Einleit., Text, engl. übers.]. ||__Schürer,
Neutest. Zeitgesch. S. 140-143. || J. Wellhausen, Die Pharifäer und die Sadducäer,
Greifswald 1874, S. 131 ff.

9. Robert Sinfer, Testamenta XII Patriarcharum. . edita. The Testaments of the XII Patriarchs: An attempt to estimate their Historic and Dogmatic Worth. Cambridge 1869, XX, 210 S.; Derf., Testamenta XII Patriarcharum: Appendix containing a Collation of the Roman and Patmos Mss. and Biographical Notes. Cambr. 1879, VIII, 79 S. || Joh. Mar. Vorstman, Disquisitio de Testamentorum XII Patriarcharum origine et pretio. Rotterdam 1857, 186 S. || W. A. van Hengel, De Testamenten der twaalf Patriarchen op nieuw ter sprake gebragt. Amsterd. 1860, 90 S.

S. C. Malan, The Book of Adam and Eve, also called the Conflict of Adam and Eve with Satan. A Book of the early Eastern Church, translated from the Ethiopic, with Notes... London 1882. VIII, 255 S.

11. Sprachliche und exegetische Hilfsmittel.
Sprachliche Hilfsmittel.

Das Hebräische ist ein Zweig des großen semitischen Sprachstammes. Die wichtigsten semitischen Sprachen und Dialekte lassen sich nach den zwischen ihnen bestehenden Verwandtschaftsverhältnissen folgendermaßen klassifizieren: A. Südsemitisch, I. Arabisch, II. Himjarisch (in Südarabien), III. Äthiopisch.

B. Nordsemitisch: I. Kananäisch, 1. Hebräisch, 2. Phönicisch.
II. Aramäisch, 1. Westaramäisch, a. Samaritanisch, b. Biblisch-
Aramäisch, c. Thargumisch, d. Nabatäisch; 2. Ostaramäisch,
a. Syrisch, b. Sprache des babyl. Thalmuds, c. Mandäisch.
III. Assyrisch-Babylonisch.

Ernest Renan, Histoire générale et système comparé des langues sémitiques. 3. Aufl., Paris 1863. Vgl. Fr. Hommel, Die semit. Völker u. Sprachen 2c. I. Leipz. 1883. A. Südsemitisch. I. Arabisch. G. W. Freytag, Einleitung in das Studium der arab. Sprache, Bonn 1861, 511 S.; Lexicon arabico-latinum, Halle 1830-37, 4 Bde, 4o (zuf. 2257 G.); Lexicon arabico-latinum ex opere suo majore excerptum, Halle 1837, 4°, 694 S. Kazimirsky (A. de Biberstein, Dictionnaire arabe-français, Paris 1845-69, 2 Bde. Aug. Cherbonneau, Dictionnaire arabe-fr. (langue écrite), Paris 1876, 1436 S. E. W. Lane, An Arabic-English Lexicon, London 1863-81, Bd. I-VII, 1 (Elif bis Qaf), zusammen 2580 S., 4o. || R. Dozy, Supplément aux dictionnaires arabes, Leiden 1877-81, 2 Bde., 864 und 855 S., 4o. || Speziallerika: J. Willmet, Lexicon linguae Arabicae in Coranum, Haririum et Vitam Timuri, Rotterdam 1784, 4o. John Penrice, A Dictionary and Glossary of the Kor-ân, London 1873, 166 S., 4o. F. H. Dieterici, Arab.-Deutsch. Handwtb. zum Koran und Thier und Mensch, Leipz.. 1881, 180 . || Grammatiken: S. de Sach, Grammaire arabe, 2. Aufl., Paris 1829, 2 Bde. H. Ewald, Grammatica critica linguae arabicae, Leipzig 1831. 33, 2 Bde., 393 und 348 S. || C. P. Caspari, Grammatik der arab. Sprache, 3. Aufl., Lpz. 1866; 4. Aufl. hat den Titel: Caspari's Arabische Gr., bearb. v. Aug. Müller, Halle 1876, 444 . || E. H. Palmer, A Grammar of the Arabic Language, London 1874, 414 S. W. Wright, A Gr. of the Ar. L., 2. Aufl., London 1874. 75, 2 Bde., 351 +484 S. [Auf Grund der Gr. Casparis gearb., aber von selbständigem wiff. Werte]. ||

N. Davis u. B. Davidson, Arabic Reading Lessons [übungsstücke mit Übers. u. Analyse; Elemente der arab. Grammatik). London [o. J.] 134 S. || Leop. Göschl, Kurze Grammatik der arabischen Sprache mit einer Chrestomathie u. dem hierzu gehörigen Wörterverzeichniß für den Schul- und Selbstunterricht. 2. verb. Aufl. Wien 1881, 1986. J. Bollig, Brevis chrestomathia arabica in usum scholarum. Rom 1882, 151 S.

III. Äthiopisch. Aug. Dillmann, Grammatik der äthiop. Sprache, Leipzig 1857, 435 S.; Lexicon linguae aethiopicae, Leipzig 1862-65, 3 Bde. mit Suppl., 4°; Chrestomathia aethiopica, p. 1866, 291 S.

« PreviousContinue »