die Wirksamkeit Chrifti und die Stiftung der christlichen Gemeinschaft übergeht. Sicher trat die sich ohne Kampf vollziehende Ausscheidung der nur in den Grenzgegenden wohnenden Hebräer gegen die das Reich damals oft viel mehr erschütternden Kriege ähnlicher Stämme zurück. Mit Unrecht hat Lauth den Namen Mose's, wahrscheinlich aus dem ägyptischen mes oder messu (Kind) hebraisiert als Mesu in den ägyptischen Denkmälern finden wollen (vergl. 3DMG. XXV, S. 142 ff.; auch Moses Hosarsyphos, Arg. 1879). Bemerkenswert ist es jedoch, daß die ägyptischen Denkmäler von Bewegungen reden, die der hebräischen analog sind, vielleicht auch Zusammenhang mit ihr haben, ja von manchen sogar mit ihr identifiziert werden. Nach Manetho bei Jos. waren die semitischen Hyffos (hag' Schas', d. i. Anführer von Beduinen) in Ägypten eingedrungen und hatten darin 511 Jahre geherrscht. Endlich waren sie (nach Ebers schon von 1763 v. Chr. ab) 80 Jahre lang bekämpft und von den tapfern Herrschern der 18. Dynastie, besonders von Tutmes I. und Tutmes III. in ihre Länder zurückgetrieben worden. Nach Chäremon bei Jos. c. Ap. I, 32–34 ließ ein König Amenophis die Unreinen (Ausfähigen) im ganzen Lande sammeln und in die Steinbrüche jenseits des Nils führen; sie empörten sich aber, mit Hyksosscharen verbündet, und bedrückten Unterägypten 13 Jahre lang. Nach Lepfius, Bunsen, Ewald, Chabas, Ebers, M. Duncker und Maspéro sind in den Aussäßigen die Israeliten zu finden. In amtlichen Terten aus der Zeit Ramses II. wird außerdem eine Arbeiterklasse Aperu oder Aperiu erwähnt, und Chabas und Ebers (Ägypten u. d. Bücher Mos. S. 502) wollten auch sie für Hebräer halten; sie kommen. aber auch noch unter Ramses IV. und zwar immer in Verbindung mit der den alten Hebräern fremden Pferdezucht vor. Ist Jakob erst gegen Ende der Hyksos-Herrschaft in Ägypten eingewandert, so hat Mose das Volk erst nach der neuen Blüte der ägyptischen Macht ausgeführt, erst als nach Ramses 1. Seti I. und nach dem selbst für Schulen und Bibliotheken thätigen Ramses II. (die beiden letzteren sind den Griechen in den einen Sesostris zusammen geflossen) Mernephtah I. regierte. In der That identifiziert man jetzt meistens den Amenophis bei Jos. c. Ap. I, 32 mit diesem Mernephtah (oder nach Maspéro S. 258 mit seinem Nachfolger Seti II.). Dafür läßt sich etwa geltend machen, zuerst, daß eine viele Jahre währende Hungersnot, wie die-jenige in Josephs Zeit war, in der Inschrift eines Grabes zu el-Kab (Eileithyiopolis) ungefähr 400 Jahre vor Mernephtah I. erwähnt wird. Sodann daß vor allem Ramses II. Miamun es war, der überall die besten und schönsten Baudenkmäler und speziell in Unterägypten große Bauten ausführen ließ, sowie besonders noch, daß die eine der Städte, die der Pharao der Bedrückung erbaute, nach Er. 1, 11 schon durch ihren Namen (Raamses) (nach Brugsch, Geogr. Jnschr. I, S. 266 u. a. Abukeiseb) auf einen Ramses hinweist. Bemerkenswert ist es auch, daß die Lieblingstochter von Ramses II. den Namen Bint-antha (Tochter der Göttin Anat) führt, welcher dem Namen der Beschützerin Moses bei den Rabbinen, Bitja (Tochter Jehovas, vergl. 1 Chr. 4, 18) einigermaßen entspricht, und daß der Name einer jüngeren Tochter desselben Königs, Meri, an den Namen der Beschützerin Moses bei Eusebius (Merris). die Josephus übrigens Termuthis nennt (Arch. 2, 9, 5), erinnert (vergl. Brugsch, Gesch. Ägyptens S. 563). Mernephta's I. Zeit = aber glaubt man von 1325 ab ansehen zu können, weil unter ihm der nur alle 1460 Jahre vorkommende Ablauf einer Sothisperiode eintrat; den Auszug der Israeliten berechnet man demgemäß auf 1317, troßdem daß von ihm ab nach 1 K. 6, 1 bis auf den Anfang des Tempelbaus unter Salomo (etwa 1012) 480 Jahre verflossen sein sollen. Diese Berechnung ist jedoch durchaus nicht so zuverlässig, wie sie vielleicht zunächst scheint. Duncker hält erst den zweiten Mernephtah, der nach ihm gleich auf den ersten gefolgt ist, für den Pharao des Auszugs, meint aber, daß der Auszug etwa schon 1330, (220 Jahre nach dem Einzug), vor sich ging (5. Aufl. S. 390 ff.). - Ebenso wenig wie die Zeit lassen sich die Orte des Auszugs sicher bestimmen. (Vgl. Kurt, Gesch. d. A. B. II, S. 168 ff.; Ebers, Durch Gosen zum Sinai 1872, . 89-104; E. H. Palmer, Der Schauplah d. 40jähr. Wüstenwanderung Jer. 1876, S. 25 ff.; Brugsch, L'Exode et les monuments Egypt. 1875). d. Der Auszug und Wüstenaufenthalt. Es scheint, daß das Volk zunächst kühn genug direkt auf Kanaan losging, daß es sich dann aber, den Mut verlierend, wieder südlich wandte, um vorläufig etwa mit dem steinigten Arabien vorlieb zu nehmen, daß es sich dann sogar, auch vor der Wüste zurückschreckend, südwestlich, also nach Ägypten zurück richtete und sich erst, von Pharao verfolgt, entschloß, den von Gottes wunderbarer Hilfe gewiesenen Weg durch die westliche Zunge des roten Meeres einzuschlagen, d. i. entschieden ostwärts in die Wüste zu entfliehen, wohl noch ein gut Teil nördlich von Suez, weil es sonst nicht alsbald bis Mara hin drei Tage lang durch die nach allen An= deutungen nördlicher als Suez gelegene Wüste Schur oder Etham zu ziehen gehabt hätte, aber immerhin noch wirklich durch das damals nördlicher hinaufreichende Meer, Ex. 13, 17 ff.; 14, 1 ff. Das glückliche Gelingen des Durchzugs war ohne Zweifel für alle von fundamentaler Bedeutung. Erst durch diese Taufe wurden sie in Wahrheit aus Ägypten ausgesondert; erst auf sie hin konnten sie nun im Glauben und Gehorsam gegen den, der sie errettet hatte, weiter geübt werden. Auf diese Übung aber kam alles an. Nur wenn es Mosen als dem Propheten Jehova's voll höherer Weihe und Kraft gelang, das Volk dahin zu bringen, daß es sich von Gott Einheit und Ordnung geben ließ, konnte er hoffen, es hinlänglich kriegstüchtig zu machen, konnte er auch den Beruf und die Berechtigung finden, ihm durch die Verdrängung der Kanaaniter im Vaterlande Raum zu schaffen. So führte er es denn weiter südwärts, immer tiefer in die Wüste hinein zu den hehren Höhen desselben Sinai, an welchem der Gott der Väter zuvor mit ihm geredet hatte. Und eben hier, an dem von der übrigen Welt abgeschlossenen, geheimnisvollen, heiligen Ort vernahm es nach den verschiedenen weiteren Vorberei= tungen, wie sie das Bedürfnis höherer Hilfe in der Wüste mit sich brachte, Gottes Stimme so laut und mächtig, wie es sie nur unter dem Eindruck so gewaltiger Ereignisse hören konnte. „Man hat es tadeln wollen, daß das sittliche Gesetz in dem Dekalog als das Gebot des Gesetzgebers betrachtet werde. Darin aber liegt eben das Wesen der Sache: denn zwischen Religion, Sittengesetz und bürgerlicher Ordnung konnte kein Unterschied gemacht werden“ (Ranke, Weltgesch. I, 1 S. 37). Dem Volke, das allein unter den Völkern ihn erkannte und ehrte, wollte Gott zugehören wie keinem andern sonst, und ob es auch äußerlich nur unscheinbar war, sollte es doch innerlich fortan eine Bedeutung weit vor allen anderen haben. Gott schloß mit ihm einen Bund, durch welchen er die Grundmomente seines Wesens, die Heiligkeit sowohl Am. 3, 2, als auch die Liebe, Ez. 16, 8, zur Geltung brachte. Er gab ihm ein Gesetz, welches ein Ausfluß von beidem war, machte dadurch aber, wie es diese Anfänge durchaus angemessen, ja nötig erscheinen lassen, seine Verehrung zur Sache der bürgerlichen Ordnung, die bürgerliche Ordnung zu einem Ausfluß seiner Verehrung. Er gründete durch Mosen, den Ranke (1. c. S. 42) nicht ansteht, die erhabenste Persönlichkeit der ältesten Geschichte“ zu nennen, den israelitischen Gottes-Staat. Mag die Pentateuch-Kritik auch noch so radikal ausfallen: die Grundgedanken und Hauptwahrheiten, daß Jehova allein, und zwar nicht nach menschlichem Belieben, sondern seiner Offenbarung ge= mäß, daß er als der Heilige und Geistige, über alles Kreatürliche und Bildwerk Erhabene zu verehren sei, daß er vor allem als Israels Gott und Herr, auf deffen Huld alles zurückgehe, dem daher auch alles zu dienen habe, an= erkannt sein wolle, und daß sein Wille sowohl für die Politik der Gesamtheit als auch für die Hausordnung des einzelnen oberstes Gesetz sein müsse, diese Hauptwahrheiten, die sich in den einen Gedanken der Gottesherrschaft zusammenfassen und aus denen alle anderen pentateuchischen Gesetze als bloße, für Israel und seine Verhältnisse angemessene Entfaltungen emanieren, mußten die Grundlage für die Vereinigung des Volkes bilden, und gerade unter den mächtigen Impulsen der damaligen großen Ereignisse konnten sie am ehesten aufleuchten. Wie frühzeitig sie in die Anschauung der Tüchtigeren übergingen, erhellt z. B. aus Gideons Weigerung, König über seine Anhänger zu werden, Ri. 8, 23 (aus B). e. Die Einnahme Kanaans. - Was durch die Gesetzgebung und Erziehung in der Wüste begonnen war, hätte durch das überschreiten des Jordan und durch die Eroberung des Landes zu schöner Vollendung gelangen sollen. Allein die Eroberung wurde durch die Einnahme des Ostjordanlandes unter Moje, durch die Zerstörung von Jericho und Ai unter Josua und durch die beiden großen Siege des lehteren (bei Gibeon über fünf verbündete Könige, am Wasser von Merom über die vereinigte Macht der nördlichen Fürsten), Jos. 10 und 11, nur begonnen, keineswegs vollendet. Israel schaffte sich kaum soviel Raum, wie das dringendste Bedürfnis erforderte, Jos. 17, 14 ff. Da trennten sich schon die Stämme in besondere, durch das Los erlangte Gebiete. Nur allmählich drang noch der eine oder andere Stamm, der sich zu beengt fühlte, in dem ihm zugefallenen Besitz weiter vor, vergl. Ri. 1, (wo, was im B. Josua über Eroberung und Verlosung erzählt ist, nicht geleugnet, sondern durchweg vorausgesetzt wird, vergl. bes. v. 3). Den einzelnen Stämmen gegenüber, die sich in ihren Dörfern kaum eingerichtet hatten, hatten es die Kanaaniter in ihren Städten nicht allzuschwer, sich wieder aufzuraffen und fich noch lange zu behaupten. Es war Israels Schuld, daß es so kam. Es lag daran, daß das Volk bei der Schwierigkeit der neuen Verhältnisse die große Idee, die ihm zuerst vorgeschwebt hatte, immer mehr aus den Augen verlor. Je mehr es aber davon abkam, desto eher fand bei vielen die Vorstellung Eingang, als wenn Jehova nur ein Gott wie andere Götter sei, und desto geringer wurde das Vedenken, ihn ähnlich wie einen heidnischen Gott, namentlich auf den willkürlich erwählten Höhen zu verehren, - zumal da die Kultuseinheit nur noch erst für die Wüste geordnet gewesen war, Lev. 17, und für die Verhältnisse in Kanaan bei der Ausbreitung des Volks so gar nicht zu passen schien. 7. Die Zeit der Zubereitung. a. Die Richter. Nur daraus, daß der gute Same von früher her lebenskräftig genug war, den zerstörenden Einflüffen der neuen Verhältnisse zu widerstehen, läßt es sich erklären, daß sich das Volk troh seiner Zerfahrenheit doch immer wieder zu mehr oder weniger gemeinsamen Unternehmungen gegen feindliche Nachbarn, Ri. 3, 27; 5, 2. 3, 6, 35, daneben auch einmal gegen einen ent= arteten Stamm in seiner Mitte, c. 20, aufraffte (c. 20 ist nicht nachdeuteronomisch, Wellh. S. 245, sondern aus B, vgl. De Wette-Schrader S. 328). Es kam immerhin zu einem Heldentum, welches auch ein Erwachen der Volkspoesie, eine dichterische Feier Jehovas und seiner Streiter, und in Verbindung damit eine Pflege von Gesang und Musik in seinem Gefolge hatte, Ri. 5; Jos. 10, 13; Nu. 21, 14. Es traten Richter auf, die, wenn auch nur zeitweilig. vom Geist des Herrn ergriffen, nach außen und innen Recht herstellten und wenn auch nur vorübergehend und meistens nur für ihren Stamm, doch in einer für das Ganze wichtigen Weise Hilfe und Rettung schafften. So Oth= niel, der Sohn des Kenas, d. h. der Sproß eines den Kalebiten verwandten oder befreundeten Geschlechtes, Ri. 1, 13, gegen Kuschan Rischathaim, den König von Mesopotamien, c. 3, 8-11 (C); so Ehud, ein Benjaminit, gegen Eglon, den Moabiter, den er meuchlings umbrachte, c. 3, 12-30 (B und C) - De= bora aus Ephraim und Barak aus Naphthali gegen Jabin, den Kanaaniter= König in Hazor, dessen Feldherr Sisera am Thabor nach dem Kison zu geschlagen in der Hütte des Keniters Heber durch die Jael umkam, c. 4 (C) und c. 5 (A), Gideon, ein Manassit, gegen die Midianiter Oreb und Seeb, Sebah und Zalmuna, c. 6—8, 27a (B; nach Wellh. bis 8, 3, bis wohin ihm die Darstellung zu wundergläubig ist, etwa C, dann B); 8, 27-32 (C), Jephthah, ein Gileaditer, gegen die Ammoniter, c. 10-12, 7 (meist C) und Simson, ein Daniter, gegen die Philister, die er, obwohl als ein wichtiger Helfer vom Engel des Herrn verheißen, nur durch einzelne Streiche und mit eigener Faust, nicht durch Krieg schädigte, c. 13-16 (A, ein ohne Frage sehr volkstümlicher Stoff, aber bearbeitet von C). Warf sich auch alsbald nach Gideon sein eigener Sohn Abimelech durch Brudermord und Ge= waltthat zum Herrscher Sichems auf, c. 9 (A und C): - ja waren auch die berühmten Häupter selber nur trübe Lichter, die, wie das Richterbuch nicht verhehlt, sondern recht bestimmt hervortreten läßt, durchweg ihre Fehler hatten. Und war das Ende auch eine schwere Niederlage, durch welche Bundeslade und Selbständigkeit an die Philister verloren gingen - am letzten Tage Elis, wahrscheinlich bald nach Simsons Tode: so bereitete sich doch durch den Niedergang selber schon die Wiedererhebung vor. Zulcht durchbrach Samuels lichte Gestalt die Nebel der Zeit, um das Volf schon nicht mehr bloß nach Richterart zum Befreiungskampf gegen die Philister zu vereinigen (Schlacht in Wadi Bêt-Hanîna, westlich von Jerusa= lem, wo Eben-Ezer), sondern um dasselbe auch nach Art eines wahren Pro pheten zu Jehova zurückzuführen, c. 7. Auch nach B (1 S. 1. 2, 11-34; 3-7, 1; 9-10, 16) richtete bald ganz Israel vor allem auf ihn sein Auge, 3, 20; 4, 1. In der Zeit der Drangfal, wo Hülfe, wenn überhaupt, nur durch ihn kommen konnte, wurde sein Ansehen sicher ein allgemeines. Eine niedrigere Vorstellung, als wäre er noch später ein wenig bekannter Seher gewesen, dari man in c. 9, wenn man hier nicht willkürlich statt B eine ganz andere Quelle zu Grunde legen will, nicht finden (gegen Wellh., S. 264). Nach Mizpa, 7, 5; 10, 17, oder Ramath (seinem Geburts-, Wohn- und Begräbnisort, wenige Stunden nordnordwestlich von Jerusalem), 8, 5, das Volk berufend oder auch zuweilen zu ihm hinausziehend, 16, 1 ff., wirkte er auf möglichst viele ein. Zudem aber sammelte er auch Prophetenvereinigungen um sie, die sich von ihm zu begeistertem Auftreten anregen ließen, 10, 10; 19, 20. Wie richtig er das Bedürfnis seiner Zeit erkannte, zeigte er vor allem dadurch, daß er seine Reformation nicht auf einzelne Institutionen oder Ordnungen, mochten sie auch noch so heilig sein, selbst nicht auf die des Kultus, sondern auf das ganze Grundwesen des Gottes-Staates, auf die eigentlichen Wurzeln der Kraft Israels, auf Furcht vor Jehova und Gottvertrauen richtete. Hatte die Richterzeit nach Gottes Vorsehung die Bestimmung, mit ihren Drangsalen, Gefahren und Prüfungen den von Mose ausgestreuten Samen tiefer in die Herzen einzuführen und den entgegengesetzten Elementen zum Troß zu befestigen, so gewann sie an Samuel das Organ, durch welches sie dies ihr Ziel, soweit es jetzt schon möglich war, am besten erreichte. Brachte derselbe aber als Erneuerer des Mosaischen Grundgedankens die alte Zeit zum Abschluß, so bereitete er auch zugleich eine neue vor. Nachdem er das, was die Grundlage der Zusammenfassung und Einheit des Volkes bildete, wiederhergestellt hatte, konnte die Herstellung der Einheit selber und das Emporblühen alles dessen, was mit ihr zusammenhing, nicht mehr allzulange auf sich warten lassen. b) Die Einführung des Königtums. Daß Mose nur für einen Nachfolger, daß er nicht auch für ein Amt gesorgt hatte, welches Israel zusammenhalten und einheitlich regieren sollte, nach Deut. 17, 14 ff. hat er die Einführung desselben von dem Willen des Volkes abhängig gemacht, könnte als ein bedenklicher Mangel feines Werkes erscheinen. Da sich Gott nur durch menschliche Organe in lebendiger und erfolgreicher Weise geltend machen konnte, so mußte es in seiner Gemeinde neben den Priestern, die durch die Pflege des Kultus das Verhältnis zu ihm aufrechterhielten, nicht bloß Propheten geben, die feinen Willen verkündigten, sondern auch Fürsten oder Könige, die denselben für alle zur Geltung brachten. Nur wenn Priester, Propheten und Könige harmonisch zusammenwirkten, konnte die Theokratie so, wie sie sollte, eine Vorausdarstellung des Reiches Gottes werden. Bei alledem aber war das Königsamt in dem Gottesstaat nicht unbedenklich. Nahe genug lag die Gefahr, daß der König auf Grund der ihm anvertrauten Gewalt nach Art aller orientalischen Machthaber völlige Unabhängigkeit beanspruchen, daß er demgemäß seine Politik nicht mehr in den Dienst Jehovas stellen, sondern nach niederen Zwecken einrichten werde. In der That ist das Königtum Israels, so segensreich es sich auch zeitweilig erwiesen hat, schließlich an dieser Klippe gescheitert. Nach C (1 S. 8; 10, 17-27; 11, 12-15; 12; 13, 7-15; |