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a. Die Kultusflätten. Die Patriarchen hatten sich Altäre, d. i. Herde oder Tische für die Gottheit, die schon durch ihre Erhöhung zu ihr emporwiesen, aus Erde und Steinen gebaut, und zwar an Orten, an denen sich ihnen Gott als in besonderer Weise gegenwärtig, demnach auch als zur Entgegennahme ihrer Gaben bereit, deutlich genug kundgegeben hatte, Gen. 8, 20; 12, 7. 8; 13, 14. 13 20. Ebenso einfache Altäre an derartig bezeichneten Orten ordnete auch das ältere Gesez an: Er. 20, 24. Als Gott aber zu Israel in ein festeres Verhältnis trat, war es angemessen, daß ihm inmitten seines Volkes eine bestimmtere Wohnung, wenn auch zunächst nur ein h. Zelt errichtet wurde. Ob dies Zelt schon von vornherein die stattliche Einrichtung gehabt hat, welche in Er. 25-28 vorgeschrieben wird, ist durch die neuere Kritik sehr in Frage ge= stellt worden. Aber auch nach den kritisch ältesten Stellen, wie Ex. 33, 6–11; Nu. 10, 33 ff.; 11, 16. 24 ff.; 12, 4 ff.; Dt. 31, 14, war der, der nicht etwa mit Mose's eigenem Zelt identifiziert werden darf, der Ort, wo in Zeiten der Ruhe die Lade untergebracht war, und bei dem hohen Ansehen, das sie schon damals genoß, ist es nur natürlich, wenn man in diesem Zelt auch die Zeichen der Verehrung Gottes, also vor allem den Tisch mit dem (ohne Frage uralten) Tischopfer, dem Licht dazu und bei dem Zelt einen Altar, auf dem man opfern konnte, aufstellte" (Dillm. 1. c., S. 271). Ähn= lich verhielt es sich dann auch in Kanaan mit dem Heiligtum in Silo, Jos. 18, 6. 8 ff.; 19, 51; 21, 2; Ri. 18, 31; 21, 19; 1 S. 1–4, weiterhin in Nob, wo viele Priester, auch Schaubrote waren, 1 S. 21, 1-10; 22. 18, und zulezt in Gibeon nach 1 Chr. 16, 39; 21, 29. Äußerlich mag es in Silo etwas anders, nämlich als ein Haus (mit Schwellen und Thüren, 1 S. 1, 9; 3, 15) errichtet worden sein, wie denn auch das Zelt, das David 2 S. 6, 17 aufstellte, 2 S. 12, 20 ein Haus“ heißt, vergl. jedoch 2 S. 7, 6. Das silonische Heiligtum galt keineswegs für so allein berechtigt, daß nicht selbst Samuel sich andere Opferstätten erwählt hätte, 1 S. 7, 9; 16, 2 ff. u. a. Der durch das Auseinanderwohnen des Volkes so nahe gelegte Höhendienst schlug vielmehr so tiefe Wurzeln, daß er noch, als Salomo den Tempel erbaut hatte und tro der Gegenanstrengungen der Könige und Propheten immer aufs neue auftauchte und kaum von Josia, 2 K. 23, s ff., eigentlich erst durch die erilische Ver= änderung der Anschauungen überwunden werden konnte. Aber daß den Heiligtümern in Kanaan keins in der Wüste vorangegangen, daß ein mosaisches erst nach dem Vorbilde des salomonischen Tempels, obwohl einfacher, erdacht worden sei (de Wette, Vatke und die Graf'sche Schule), diese Annahme ist schon an sich wenig wahrscheinlich; bei der hervorragenden Bedeutung aber, die das filonische von Anfang an hatte und die es doch nur im Anschluß an das mosaische haben konnte, ist sie geradezu unzulässig. Die Einheit der Kultusstätte (Lev. 17 und Dt. 12), die für das in der Wüste vereinigte Volk noch am wenigsten Schwierigkeit gehabt hatte, entsprach jedenfalls so sehr den Grundgedanken des Jehovismus, welcher für den Einen Gott der Offenbarung unmöglich mehrere von ihm nicht legitimierte Heiligtümer anerkennen konnte, daß sich jede Abweichung davon zuletzt doch selber richten mußte, und mit Recht rügt der Verfasser der Königsbücher diejenigen, die nicht demgemäß handelten, mochte das betreffende Gesetz in ihrer Zeit schon vorhanden sein, oder nicht.

Die im Geseß angeordnete Kultusstätte hieß ibs, Zelt der Zusammenkunft, weil Gott und Volk in ihr zusammenkommen sollten, oder abs, Zeugniszelt, weil Gott in ihr durch seine Offenbarungen, besonders durch die Gefeßestafeln seinen H. Willen bezeugte, (davon in der Sept. oxyvy tov nagτυρίου δεν σκ. τῆς μαρτυρίας, während in der Sulg. tabernaculum foederis, bei Luth. Stiftshütte), auch pen, die Wohnung schlechthin, weil hier Gott feine Wohnung aufgeschlagen hatte und das Volk bei ihm mit einwohnen, d. i. Familienrecht genießen durfte, Pf. 15, 1; 33, 6; 27, 4 u. a. Es handelte sich dabei um mehr als um die allgemeine Gegenwart Gottes, es handelte sich um ein Entgegennehmen der Verehrungs- und Bittgaben des Volks. Da Gott aber nur da, wo sein Wille innerlich geworden ist, in den Herzen selbst wohnen und ein unmittelbares Verhältnis zu seiner Gemeinde haben kann, Jer. 3, 16. 17; 31, 31, so wohnte er hier, obwohl inmitten seines Volks, doch ausgesondert aus demselben. Und da gerade da, wo er seine Herablassung am bestimmtesten gewährte, daneben seine Heiligkeit am entschiedensten gewahrt werden mußte, so durfte das Volk nicht in seine Wohnung selbst eintreten. Das Heiligtum hatte für dasselbe einen Vorhof. In die Wohnung durften nur die dazu erwählten und besonders geheiligten Priester kommen, und selbst sie mußten sich in ehrfurchtsvoller Scheu auf den vorderen Raum beschränken, auf das Heilige. Der eigentliche Thron des Herrn, zu welchem nur der Hohepriester eingehen konnte, befand sich erst in einem Hinterraum, im Allerheiligsten. So dreigeteilt war das Ganze, ob auch äußerlich vielleicht heidnischen Heiligtümern ähnlich, innerlich doch spezifisch jehovisch und durchaus geeignet, gerade das, dessen Anerkennung Israels höchsten Vorzug bildete, die heilig-huldvolle Art seines Gottes einerseits und die Notwendigkeit der Heiligung des mit ihm in Verkehr tretenden Volkes andrerseits, möglichst signifikant zum Ausdruck zu bringen. Wie die Sonne und wie mit ihr die Entwicklung der Menschheit, hielt übrigens auch die Aufeinanderfolge von Vorhof, Heiligem und Allerheiligstem die Richtung von Osten nach Westen inne. Der Vorhof war also von Osten her das erste; er umgab jedoch die Wohnung zugleich auf beiden Seiten und hinten. Er war von 60 (10+20 +10+20) hölzernen, 5 Ellen hohen Säulen eingefaßt (am salom. Tempel von Mauern). Die Wände der Wohnung bestanden aus 48 (20 + 8 + 20) Bohlen (im salom. Tempel aus Mauerwerk, das mit Holztäfelung und Goldblech bekleidet war). Daß der Vorhof von O. nach W. 100 Ellen lang und von S. nach N. 50 Ellen breit, daß das Heilige darin, welches vom Eingang des Vorhofs etwa 50 Ellen entfernt lag, 20 Ellen lang, 10 Ellen breit und 10 Ellen hoch, daß das Allerheiligste endlich kubisch 10 Ellen lang, breit und hoch war, diese Maßverhältnisse hatten schwerlich einen anderen Grund als den der Angemessenheit. Die Kubusgestalt des Allerheiligsten war vielleicht auch als die vollkommenste gewählt. Im salom. und herod. Tempel waren diese Maße verdoppelt, im herod. jedoch durch Nebenbauten unkenntlich gemacht; die Maßverhältnisse des Altars waren schon im salom. geradezu verändert. Der Vorhof des salom. Tempels war übrigens in einen äußeren und inneren, in welch lezterem nur die Priester verkehrten, der des Herod., der 1 Stadie = 500 Ellen lang war, in noch mehr Unterabteilungen ge= schieden und mit Zellen und Säulengängen versehen. Aus dem Vorhof in

das Heilige führte im salom. Tempel eine 10 Ellen lange und 20 Ellen breite Halle, vor der zu jeder Seite zwei mächtige Säulen standen, die durch ihre Namen Jachin (= er festigt es), und Boas (= in ihm ist es stark), die Festigkeit und Dauer, welche das Heiligtum und damit auch Israel vermöge der Macht und Huld Gottes hatte, verkündeten. Vor dem Eingang sowohl des Vorhofs als auch des Heiligen hing ein Vorhang, 93, und vor dem Allerheiligsten eine oder hp, (so auch im salom. und herod. Tempel, obwohl hier außerdem noch Holzwände mit Flügelthüren angebracht waren), beide aus weißem oder Byssus (wahrscheinlich Baumwollenzeug, nach Jos., Arch. 4, 8, 11 Linnen), aus hyacinth- (dunkelblau), purpur- und karmesinfarbener Baumwolle (nach Jos. aus Wolle) angefertigt, doch mit dem Unterschied, daß dem Vorhang des Allerheiligsten Cherubbilder eingewebt waren. Aus denselben Stoffen und mit denselben Farben und Cherubbildern war auch die Decke hergestellt, welche als Dach über der ganzen Wohnung lag, innerhalb der Bretterwände herabfiel und noch drei andere Decken, aus Ziegenhaaren und Fellen bestehend, über sich hatte. Die Farben waren wohl als die prächtigsten gewählt; das Weiß erinnerte zudem aber auch an die Reinheit, die Gott eigen ist und den Seinigen immer mehr eigen werden muß, das Blau an seine himmliche Erhabenheit, das Rot an seine Lebens- und Heilsfülle. Während die Geräte des Vorhofs als der Stätte des Volks aus Erz, dem im Altertum gewöhnlichsten Metall, gefertigt waren, war in der Wohnung selbst als der Stätte Gottes fast nur Gold zu sehen, welches hier als das kostbarste Metall am angemessensten war und zudem durch seinen Glanz an das Licht, in welchem Gott wohnt und welches auch die Seinigen immermehr verklären foll, erinnerte. Schaubrottisch, Räucheraltar und Bundeslade, die aus Akazienholz gemacht waren, waren mit Gold überzogen, ebenso die Innenseiten der Bretter der Seitenwände. Der Leuchter und die Cherubim waren sogar aus reinem Gold und getriebener Arbeit; ebenso war die Kapporet massiv golden. Das Silber kam im Vorhof nur bei den Köpfen, Ringbändern und Nägeln der Säulen, in der Wohnung nur bei den Fußgestellen der Bretterwände vor.

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Einzelne Heiligtümer waren folgende. Da das Volk vornehmlich noch auf Cpfer Bedacht nahm, so war im Vorhof das wichtigste der Altar, der als der häusliche Herd Gottes zugleich ein Asyl für Zufluchtsuchende bildete und in seinen 4 Hörnern an den 4 Ecken gewissermaßen seine Kraft (anzunehmen und zu schüßen) konzentrierte, 1 K. 1, 50; 2, 28 u. a., der Stiftshütte aus Akazienholz erbaut und mit Erz bekleidet, im salomonischen Tempel mit Erzplatten, im herodianischen mit unbehauenen Steinen bedeckt. Dahinter folgte, nach dem Heiligen zu, ein ehernes Becken, ip, im salom. Tempel zur Reinigung für die den Opferdienst Verrichtenden, die sich in Rücksicht auf Jehova vor anderen der Reinheit befleißigen mußten; dazu ein Untersatz, 12, in welchen wahrscheinlich das unsauber gewordene Wasser aus dem Becken durch Hähnen abgelassen werden konnte. Im salom. Tempel standen außerdem noch nach der Wohnung zu zum Spülen des Opferfleisches 10 eherne Gestühle mit darauf befindlichen ehernen Becken, pisisp. || hatte das Volk im Vorhof die Gemeinschaft mit dem Herrn zu suchen, so hatten die Priester dieselbe im Heiligen darzustellen und demgemäß darzuthun, welcher Güter und Gaben Israel sich, sofern es in der Gemeinschaft

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mit seinem Gott stand, erfreute, also auch das hohe Ziel anzudeuten, zu welchem es immermehr hinankommen sollte. Auf der einen Seite stand daher der Schaubrottisch, auf welchem sie allfabbatlich in 2 Reihen 12 ungefäuerte Kuchen mit reinem Weihrauch und Wein vor dem Herrn (vor seinem Angesicht, daher ) aufstellten, ein Tischopfer, welches ähnlich auch bei andern Völkern vorkommt, welches hier aber zum Preise der leiblichen Gaben Gottes diente und sicher den Sinn hatte, daß Israel in allen seinen Stämmen seine Nahrung dem Herrn verdanke, ihm daher zu Lob und Dienst verpflichtet fei. Auf der andern Seite stand der siebenarmige Leuchter, ein gerades Rohr mit 3 gekrümmten Armen auf jeder Seite, durchweg mit mandelblütenförmigen Kelchen und Knäufen verziert, in seinen 7 Lampen jeden Morgen mit reinem Öl aus gestoßenen Oliven versehen und vom Abend ab jede Nacht durch brennend; er diente offenbar zum Preise der geistlichen Gaben von seiten des Herrn, speziell zur Anerkennung deß, daß er ein Gott des Lichtes, d. i. der Erleuchtung, Heiligung und Heilsspendung, also des Lebens im höheren Sinne sei, (womit auch die mandelförmigen Verzierungen zusammenhängen dürften), daß er namentlich sein Volk mit seinem Lichte (Geiste) durchleuchte. In der Mitte stand der Rauchopferaltar, auf welchem die Priester jeden Morgen und Abend das h. Rauchwerk anzündeten, nicht bloß weil Wohlgeruch im Orient ein notwendiges Requisit in den Wohnungen der Höheren war, sondern auch weil es galt, der dankbaren Anerkennung, die sich durch das Tischopfer und durch das Licht des Leuchters ausdrückte, noch eine feierlichere Form, besonders eine bestimmtere Beziehung zum Herrn zu geben. Nach oben steigend konnte die Weihrauchswolke deutlicher als anderes sagen, daß die Verehrung den Herrn droben meine; sie wurde geradezu zu einem Bilde oder vielmehr Träger des an ihn gerichteten Gebetes, Ps. 142, 2; Luk. 1, 10; Off. 5, x. Im salom. Tempel wurden übrigens der Schaubrottisch und Leuchter, damit die Gewährungen des Herrn noch reichlichere Anerkennung erhielten, verzehnfacht; 5 Tische standen hier rechts und 5 links an den Seiten entlang und daneben 5 Leuchter rechts und 5 links. Der Räucheraltar aber blieb einer. | Im Allerheiligsten kam es vor allem darauf an, auszudrücken, unter welchen Bedingungen der Herr seine besondere Gegenwart gewähre und speziell unter welchen er in das engere Verhältnis zu Israel eingetreten sei. Das Hauptheiligtum war daher die Bundeslade, die nicht, wie bei andern Völkern, wo sie noch vorkommt, Bilder der Gottheit, sondern die Gefeßestafeln enthielt, ening, auch . Mit Gottes Heiligkeit zugleich, die sich durch sie ausdrückte, mußte aber auch seine Gnade kund werden. Für die Sünde gegen seinen h. Willen verlangte der Herr Sühne, er nahm sie aber auch an. Auf der Lade ruhte daher, nicht als ein bloßer Deckel, der vielleicht noch ohnedem vorhanden war, sondern als ein besonderer Auffah die Capporet, die immer als ein besonderes und zwar höchst wichtiges Stück behandelt wird, Ex. 26, 31; 30, 6; 31, 7; 35, 12; 39, 35; 40, 20; Num. 7, 89. Ihr Name darf nicht als Deckel (Saad., Kimchi. De W., Ges., Knob., Hiz., Hofm., Neumann) gedeutet werden (in 1 Chron. 28, 11 hieße dann das Allerheiligste Deckelhaus); auch nicht als deckender, schüßender Aufsatz, Schutzdach (Dillm.), was wesentlich dasselbe wäre, sondern als Sühngerät (Sept. Aaorigior, Luth. Gnadenstuhl). So hieß sie, weil der Hohepriester, wenn er am Sühntage in das Allerheiligste

einging, das Sühneblut an sie sprengte, Lev. 16, 2. 13. Endlich mußte aber auch die besondere Gottesgegenwart selbst ihr Zeichen und ihre Bürgschaft haben. Sie zeigte sich durch die beiden Cherubim an, die ihre Angesichter gegen einander wendend ihre Flügel über die Capporet wie eine schüßende Decke ausbreiteten. Die Cherubim kommen als Träger des göttlichen Thrones in Betracht; auf sie hatte sich die göttliche Glorie in der Wüste, auf sie auch im salom. Tempel niedergelassen. Über sie hinweg ragten im salom. Tempel noch 2 größere Cherubim mit ausgebreiteten Flügeln, so daß Gottes Gegen= wart hier noch mächtiger zur Darstellung kam. Daß das Allerheiligste dunkel war, deutete auf das Geheimnisvolle und Unbegreifliche des göttlichen Wesens. Bernh. Lamy, De tabernaculo, de sancta civitate et templo, Par. 1720.

2 Bde.

Joh. Lund, Die alten jüdischen Heiligthümer x. Hamburg 1695 u. 1704, mit Anm. v. J. Christ. Wolf, Hamburg 1738. G. Lor. Bauer, Beschreibung der gottesdienstl. Verfassung der alten Hebr., Leipz. 1805. 6. K. Chr. W. Vähr, Symbolik des Mof. Kultus, 2 Bde., Heidelberg 1837. 39. Bd. 1 in 2. Aufl. 1874. [Obwohl einseitig und voll verfehlter Deutungen, doch wegen seines gelehrten Materials sehr brauchbar, durch seine ernste Haltung sehr anregend und jedenfalls in betreff des atl. Kultus ein Hauptbuch].

F. A. Bramesfeld, Der alttest. Gottesdienst, Gütersloh 1864 [populär].

P. Scholz, Die h. Alterthümer des Volkes Israel, Regensburg 1868.

B. Haneberg, Die relig. Alterth. der Bibel, München 1869.

B. Schäfer, Die relig. Alterth. der Bibel, Münster 1878.

H. Graf, De templo Silonensi 1855.

Speziell über die mosaische Stiftshütte: Friedrich, Symbolik der mosaischen Stiftshütte, 1841. Kamphausen in Stud. u. Kr. 1858. I. S. 97 ff. 1859. 110 ff. Fries, ebenda 1859. S. 103 ff. W. Neumann, Die Stiftshütte in Wort u. Bild, Goth. 1864, vergl. luth. 3tschr. 1851, S. 86. Leyrer, „Stiftshütte“ in PRE.1 C. J. Riggenbach, Die Mos. Stiftshütte, Basel 1862, 2. Ausg. 1867. Auch P. Gerhard in Beweis des GI. 1879, S.4515 ff. u. Delizsch, Pentateuchkrit. Studd. II (Ztschr. f. kirchl. Wissensch. 1880, S. 57 ff.). b. Das Kultuspersonal. Ursprünglich hatten die Hausväter und ebenso auch die Fürsten das Priesteramt für die Ihrigen selbst verwaltet (so Noah, Abraham u. a.). Zuweilen waren sogar Jünglinge damit betraut worden,

nach Er. 24, 4, ehe Aaron geweiht war, auch von Mose, obwohl dieser das Blutsprengen als das Hauptgeschäft für sich behalten hatte; ähnlich nach Ri. 17, 5 von Micha für seinen Privatgottesdienst. Als aber das hl. Zelt errichtet wurde, verlangte die Rücksicht auf die Heiligkeit Gottes einen besonders geheiligten Priesterstand; auch erheischte nun der Umstand, daß öfters für viele gleichzeitig Opfer darzubringen waren, ein etwas größeres Personal. Troß des allgemeinen Priestertums Israels, Er. 19, 6, überkamen daher (nach der Priesterschrift) alsbald Aaron und seine Söhne den eigentlichen Priesterdienst, besonders die Darbringung des Blutz und das Anzünden des Fleisches auf dem Altar, ihre Stammesgenossen aber die niederen Verrichtungen, die in der Wüste besonders in der Transportage der Stiftshütte und der Hl. Gerätschaften, Num. 3, 7—9; 18, 2. 3. 6, später im Thürhüten und Beauffichtigen der Tempelvorräte und -gerätschaften, in der Unterstüßung der Priester beim Opfern und in der Pflege der Musik und des Gesanges beim Gottesdienst bestanden, 1 Chr. 9, 27 ff.; 23, 29 ff., - Aaron als der oberste Priester, man, Lev. 4, 3. 5. 16; 6, 22, bian Lev. 21, 10; Num. 35, 2. 5. 28, feine Söhne Eleasar und Ithamar als gewöhnliche Priester, die Leviten als untergeordnete Diener. Daß der Stamm Levi schon in der Richterzeit das Ansehen hatte, vor den übrigen Stämmen zu den gottesdienstlichen Verrichtungen

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